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Newsletter von Maulkorbzwang und den Dogangels
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* Das
Wort zum Donnerstag, 6. Juni 2002
* Seit Jahren nehmen Warnungen vor der "Fratze des Antisemitismus" zu * "Buß´ und Reu´ knirscht das Sünderherz entzwei" Das Wort zum Donnerstag, 6. Juni 2002 Vor zwei Jahren haben wir uns hier zusammen gefunden, um die Hunde-Rasselisten zu kippen. Wir waren empört und zornig über die Verletzung des Tierschutzes, über den Angriff auf unsere Grundrechte, über den Populismus der Politiker, über die Medienhetze, über das mangelnde Differenzierungsvermögen und die Dummheit unserer Mitmenschen. Wir waren schockiert, teilweise traumatisiert, teilweise verängstigt, weil unsere heile Welt Risse bekommen hatte. Wir waren in einem Land aufgewacht, in dem sich manche Hundehalter nur noch nachts um 4 zum Gassigehen auf eine Schlackenhalde trauten, indem Massentötungen von Hunden geplant wurden, in dem eine massive blutrünstige Medienhetze gegen uns statt fand (der Pitbull mit den 2 Zahnreihen, 84 Zähnen, 70 kg-Lebendgewicht und 9 Tonnen Beißkraft), in dem wir beschimpft, bespuckt, angegriffen wurden, in dem unsere Argumente, ebenso wie die der Wissenschaftler, keinerlei Gehör fanden, in dem mit zweierlei Maß gemessen wurde. Was war das für ein Deutschland, in dem wir lebten? Wieviele sprachen damals vom Auswandern, weil sie das Leben so unerträglich fanden? Wieviele leben jetzt in Holland, Spanien oder sonstwo? Wir haben ihnen gesagt, dass wir bleiben - weil wir noch eine Rechnung in Deutschland offen haben. Unser anvisiertes Ziel werden wir bald erreicht haben, auf dem Weg über die Gerichte. Die Hundetötungen (Bouffier, Hessen; Dr. Jahn, NRW; Harburger Halle, Hamburg) und manches andere Unrecht konnten wir verhindern, den einen oder anderen konnten wir auch etwas schlauer machen. Schlafende Hunde soll man nicht wecken. Wir sind im Juli 2000 geweckt geworden. Unser Blick auf die Welt wurde intensiver und kritischer. Unsere Bereitschaft, diese Welt mitzugestalten, wurde größer. Wir mußten uns entscheiden, ob wir leben wollten - oder gelebt werden. Wir mußten wählen, ob wir Hammer oder Amboß sein wollten. (Wenn man sich erstmal dran gewöhnt hat, macht es übrigens viel mehr Spaß als Hammer - besonders, wenn man ab und zu die richtigen Schmutzefinger trifft.)
Die Hundeverordnungen waren ein Prüfstein, und wer die Chance zur
Persönlichkeitsentwicklung Interessanterweise auch bei Teilen unserer sogenannten
"Hundefreunde", die erkennbar aus ihrem eigenen Elend nichts gelernt
haben. www.maulkorbzwang.de / www.tierheim-olpe.de
«Buß' und Reu' knirscht das
Sünderherz entzwei»
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,199550,00.html
ANTISEMITISMUS-DEBATTE
Karsli aus FDP-Fraktion ausgetreten - Möllemann entschuldigt sich Der Druck von Demonstranten und FDP-Parteispitze haben gewirkt. Der umstrittene parteilose Landtagsabgeordnete Jamal Karsli hat seinen Austritt aus der Düsseldorfer FDP-Landtagsfraktion erklärt. Zugleich entschuldigte sich Jürgen Möllemann - aber nicht direkt bei Michael Friedman, den er angegriffen hatte.
Düsseldorf - Im Düsseldorfer Landtag teilte der nordrhein-westfälische FDP-Parteichef Möllemann mit, Karsli habe ihm diese Entscheidung am Vorabend in einem Brief mitgeteilt. Er habe sie damit begründet, Schaden von der FDP abwenden zu wollen. Karsli war wegen anti-israelischer Äußerungen in die Kritik geraten. FDP-Chef Guido Westerwelle hatte am Mittwoch Möllemann ultimativ dazu aufgefordert, dafür zu sorgen, dass Karsli bis Montag aus der Landtagsfraktion ausgeschlossen wird. Andernfalls könne er nicht mehr vertrauensvoll mit seinem Stellvertreter Möllemann zusammenarbeiten. Zudem hatten vor der FDP-Bundeszentrale mehr als 2000 Demonstranten gegen Möllemann als Verteidiger Karslis demonstriert. Initiator der Kundgebung war Berlins jüdische Gemeinde. Keine direkte Entschuldigung an Friedman
Im Machtkampf in der FDP-Spitze hat sich damit wieder Parteichef Guido Westerwelle durchgesetzt - dank des öffentlichen Drucks. Sein Stellvertreter Möllemann entschuldigte sich zugleich nach langem Drängen für seine Kritik am Vizepräsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Michel Friedman. Dazu sagte Möllemann im Landtag: "Sollte ich die Empfindungen jüdischer Menschen verletzt haben, möchte ich mich entschuldigen." Möllemann hatte Friedman vorgeworfen, mit seinem "gehässigen" Auftreten selbst für Antisemitismus in Deutschland verantwortlich zu sein. Auf eine ausdrücklich an Friedman gerichtete Entschuldigung verzichtete er jedoch.
Indirekte Ankündigung am Morgen Der Ex-Grüne Abgeordnete Karsli hatte schon am Morgen einen freiwilligen Rückzug aus der FDP-Fraktion im nordrhein- westfälischen Landtag angedeutet. "Ich kann mir das vorstellen", hatte er Reportern gesagt. Kritik an FDP im Landtag In seiner Sitzung am Donnerstag verurteilte der nordrhein-westfälische Landtag mit den Stimmen von SPD, CDU und Grünen jede Form von Antisemitismus. In dem Beschluss wird die FDP scharf kritisiert. Teile der Partei nutzten "antiisraelische und antisemitische Stimmungen, um aus wahltaktischen Gründen gezielt rechtspopulistische Tendenzen zu verstärken". Gegen den Antrag stimmten alle anwesenden FDP-Abgeordneten. Die Liberalen warfen den anderen Fraktionen vor, sich zum Richter über die FDP zu machen. Zentralrat der Juden bietet Gespräch an Unterdessen teilte der Zentralrat der Juden in Deutschland mit, er
sehe nach den jüngsten Entwicklungen im Antisemitismus-Streit den Weg
frei für ein Gespräch mit der FDP. "Nachdem Herr Karsli nicht mehr
Mitglied der FDP-Fraktion in Düsseldorf ist und sich Jürgen Möllemann
bei den Juden entschuldigt hat, steht unsererseits einem Gespräch mit
der FDP nichts mehr im Wege", sagte der Präsident des Zentralrates
der Juden in Deutschland, Paul Spiegel, in Düsseldorf. |