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Newsletter von Maulkorbzwang und den Dogangels

Hallo __NAME__, heute ist __date__

* wie gefährlich die sogenannte "Schutzhundeausbildung" die Deutschlandweit

* Neunjähriges Mädchen nach Operation außer Gefahr

* < Tierheim lässt die Hunde tanzen

* Musterurteil: Hunde empfinden Kontakt als Schmerz

 
An die Damen und Herren der Redaktionen
 
Sehr geehrte Damen und Herren,
 
der nachstehende Bericht zeigt wieder einmal in trauriger Weise, wie gefährlich die sogenannte "Schutzhundeausbildung" die Deutschlandweit mit Tausenden von Tieren durchgeführt wird, sein kann.
 Erschreckend ist auch , dass einem neun Jahre alten Mädchen "die Kommandosprache beigebracht werden soll".
Ist das denn eine kindgerechte Beschäftigung?
Steht nicht auch in jedem Lehrbuch, dass man Kinder nicht mit Hunden alleine lassen soll? Zumal es sich hier auch noch um einen zum Beissen ausgebildeten Hund handelt !
Zeigt dies alles auch nicht wieder, dass die Schutzhundeausbildung viel strenger kontrolliert werden müsste, bzw. in viel geringerem Ausmass durchgeführt werden sollte? Wie dieser Vorfall zeigt, erweisen sich eben nicht alle Hundeführer die mit ihren Hunden derartige "Ausbildungen" absolvieren, als ausreichend verantwortungsbewusst um dann auf die Menschheit losgelassen zu werden.
Wir Tierschützer warnen seit Jahren vor den Folgen dieser abartigen "Ausbildungen", die unserer Meinung nach wenn diese schon vonnöten sein sollten, nur der Polizei oder dem BGS vorbehalten bleiben sollten. 
Welchen Sinn soll das Trainieren von "kontrolliertem Beissen" in Privaten Händen machen?
Über die Auswirkungen sprechen die Beisstatistiken Bände. Diese zeigen nämlich ganz deutlich auf, dass Schäferhunde in den Beisstatistiken eine einsame, traurige Spitzenstellung einnehmen. Wenn man nun bedenkt, dass es vorwiegend Schäferhunde sind, die für diese seltsame Ausbildung missbraucht werden, lässt sich unserer Meinung nach durchaus ein Zusammenhang herstellen. Es fällt auch auf, dass es immer wieder Hunde sind, die diese sogenannte "Schutzhundeausbildung" absolvieren, welche dann irgendwann unvermittelt, eine(n) vermeintlich Schwächeren anfallen und oftmals schwere Verletzungen bis hin zu Todesfällen verursachen. Es beweist auch wieder einmal, wie sehr die "Verordnung zum Schutz der Bevölkerung vor gefährlichen Hunden" das Thema verfehlt hat. Diese Verordnung regelt zwar den Umgang und die Ausrottung der diskriminierten Hunderassen (Unqualifizierte reden auch von "Kampfhunden") bis ins letzte Detail, dieser wirklich brisante Teil wurde aber  völlig "vergessen?"!
Nachdem wie kürzlich in der Stuttgarter Zeitung zu lesen war, von ca. 500, in Stuttgart auf ihr Wesen überprüfte, sogenannte "Kampfhunde" sich ca. 470 als friedfertige "Kampfschmuser" erwiesen haben, fordern wir  die Verantwortlichen auf, sich anstelle ihrer geradezu lächerlichen Hatz auf die diskriminierten Hunderassen, sich nun endlich den wirklichen Problemen innerhalb der Hundewelt anzunehmen. Es stellt sich ansonsten nämlich die Frage, ob die Entscheidungsträger überhaupt ernsthaft die Bevölkerung vor Beissattacken schützen wollen, wenn sie das gezielte Beisstraining derart lax handhaben, bzw. dieses wirkliche Problem einfach ignorieren!
 
Wir bitten Sie, sich dieses Themas ernsthaft anzunehmen und damit mitzuhelfen, dass sich derartige Unfälle nicht ständig wiederholen können.  Morgen könnte ein Kind aus ihrer Verwandschaft oder Umgebung betroffen sein.....
Für Nachfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.   
 
 
Mit freundlichen Grüssen
 
 
Stephan Steiner
 
Pressesprecher Deutscher Hundeschutzbund e.V.
 
Mobil 0172/ 7 35 35 39
 
 Anmerkung der Redaktion: Über die Schutzhundausbildung - gegen die wir auch persönlich sind - können Sie gerne im Forum mitdiskutieren. Es ist ein spezieller Bereich dazu vorhanden

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Hier der einer der Vorfälle um die es geht:

 
Rätsel um den Biss eines Schäferhundes
 
Neunjähriges Mädchen nach Operation außer Gefahr - Keine Augenzeugen des Angriffs
 
Auf dem Gelände des Vereins für Deutsche Schäferhunde in Mühlhausen ist am Montagabend ein neunjähriges Mädchen von einem Schäferhund ins Gesicht gebissen worden. Experten rätseln, wie es dazu kommen konnte. Der Hund galt als perfekt ausgebildet.

Von Rüdiger Bäßler

Gegen 19.20 Uhr hatten Gäste auf der Gartenterrasse des Vereinslokals im Weidenbrunnen plötzlich Schmerzensschreie des verletzten Mädchens gehört. Auch zwei Polizeibeamte der direkt ans Vereinsgelände angrenzenden Polizeihundeführerschule, die zufällig vorbeikamen, eilten herbei. Das Kind wies eine klaffende Bisswunde auf, die quer über die ganze Stirn verlief. In einer mehrstündigen Notoperation wurde noch am selben Abend der Riss geschlossen. Es sei nicht auszuschließen, so ein Polizeisprecher gestern, dass die Narbe später noch einmal im Rahmen eines chirurgischen Eingriffs geglättet werden müsse.

Weshalb das Tier zugebissen hat, ist noch unklar. Den Zwischenfall selbst hatte niemand beobachtet. Die Polizei hatte gestern Abend noch einmal Befragungen auf dem Vereinsgelände gemacht, in der Hoffnung, doch noch einen Augenzeugen zu finden. Das Kind selbst ist noch nicht vernommen worden. Im Lauf des heutigen Tages, so die Hoffnung, wird es im Beisein seiner Mutter erklären können, was genau passiert ist.

Der dreijährige Schäferhund wurde zunächst in ein Tierheim gebracht, gestern untersuchte ihn ein Amtsveterinär. Geprüft wurde vor allem, ob der Hund ein Aggressionspotenzial in sich trägt, das bisher noch nicht aufgefallen war. Ein Ergebnis steht bisher aus. Der Hund galt als hervorragend ausgebildet, er hatte bereits die fortgeschrittene Schutzhundeprüfung der Klasse 3 absolviert. "Auf dieser Ebene ist ein Hund perfekt abgerichtet. Er hat im Rahmen der Prüfung aber auch gelernt, zuzubeißen", so Dieter Topel von der Stuttgarter Polizei, der jahrelang selbst Diensthunde ausgebildet hat.

Der Vorfall ist umso ungewöhnlicher, als sich die Neunjährige und das Tier schon länger kannten. Das Mädchen und seine Familie sind mit dem Besitzer des Schäferhundrüden bekannt. Mehrfach haben Kind und Tier schon miteinander gespielt. Am vergangenen Montag sollte die Neunjährige die richtige Kommandosprache im Umgang mit einem Schutzhund lernen. Der Besitzer war dabei, alles verlief reibungslos. Zur Belohnung bekam der Hund anschließend sein Beißspielzeug. Der Besitzer entfernte sich vorübergehend, das Mädchen sowie der Hund mit seinem Spielzeug blieben für einen Moment unbeobachtet.

"Vielleicht", mutmaßt der Polizeibeamte Topel, "wurde dem Hund das Spielzeug spielerisch immer wieder weggenommen. Vielleicht hat er mit einem Knurren vorgewarnt. Wir wissen es bisher nicht." Obwohl die Wunde gravierend ist, könne mit großer Sicherheit gesagt werden, dass der Hund lediglich "zugeschnappt", nicht aber mit voller Kraft zugebissen habe. Auch scheine es bei einem einzigen Schnappen geblieben zu sein. Bei einem Angriff mit mehreren Beißversuchen hätten sich andernfalls Wunden auch an den Händen des Mädchens gefunden, das sich wohl zu schützen versucht hätte.

Die Polizei ermittelt offiziell wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung. "So wie es derzeit aussieht", sagt Polizeisprecher Topel vorsichtig, "stellt es sich aber wohl als Unglücksfall dar."
 
Aktualisiert: 18.06.2003, 09:56 Uhr
 

Tierheim lässt die Hunde tanzen

Der andere Freizeitspaß: »Dogdancing« am Tag der offenen Tür / Renovierung bald beendet

sz Olpe. »Ab und zu muss man mal richtig zupacken«, sagt Hartmut Rompf, und rückt der feuchten Wand des Tierheims mit Hammer und Meißel zu Leibe Seit Wochen wird im Tierheim gestrichen und repariert, jetzt wird der alte Putz abgeschlagen. Beim Ausschachten für die Drainage kam in 40 cm Tiefe die überstehende Bodenplatte des Tierheims zum Vorschein. »Jetzt brauchen wir schweres Gerät, bevor es an den Wärmeputz geht.«

Zum Tag der offenen Tür am Sonntag, 22. Juni, wird die Wand noch nicht fertig sein, »da ist Baustellenbesichtigung für die Besucher".

Immerhin, vieles ist schon getan. Vor allem die Alarmanlage wird bis dahin eingebaut sein, die das lebende Inventar vor Feuergefahr schützen soll. Auch das durch Gewitter beschädigte Telefon ist inzwischen repariert. Der defekte Trockner für die Hunde- und Katzendecken ersetzt. Für alles Weitere fehlt vorerst das Geld. Und da setzen die Tierschützer ihre Hoffnung in die Veranstaltung, die Tierfreunden bunte Unterhaltung bietet: Um 14 Uhr startet die Dogdancing-Vorführung der Hundeschule Daniels & Esser. Jeweils um 13, 15 und 17 Uhr zeigt die Tierarztpraxis Dr. Corinna Rose-Rumpff mit Physiotherapeutin Tanja Halbfass »Erste Hilfe und Physiotherapie für Hunde«.

Informationsstände des Tierheims, u.a. für ein ungarisches Patentierheim, Tombola, selbst gebastelte Geschenkartikel, Kinderschminken, Minibagger, Besuch vom Ponyhof, Kaffee, Kuchen, Getränke und Herzhaftes sollen allen Besuchern einen vergnüglichen Tag bereiten Brigitte Daniels und Astrid Benken nehmen schon jetzt und am Sonntag im Tierheim Anmeldungen zur »Hunderallye" entgegen, die am 29. Juni ab 11 Uhr zugunsten der weiteren Tierheimrenovierung rund ums Tierheim stattfindet. »Wir möchten an diesem Tag ausschließlich Spaß und Freude haben.« Bei der Rallye werden verschiedene Aufgaben für Hund und Herrchen gestellt. Sie sind nicht leistungsorientiert und für Anfänger und Fortgeschrittene gleichermaßen zu bewältigen.

Alle Teams bekommen eine Urkunde, und die jeweils ältesten und jüngsten vier- und zweibeinigen Teilnehmer werden mit einem schönen Pokal geehrt. Für Verpflegung ist gesorgt. Mitmachen darf jeder, Alter, Größe oder Rasse des Hundes spielen keine Rolle. Nur sozialverträglich sollte er sein.
Quelle: http://bilbo.siegener-zeitung.de/sz-neu/lokales/artikel/200306207346774

Tag der offenen Tür im Tierheim Olpe
zugunsten der Tierheim-Renovierung
22. Juni 11-18 Uhr

Hunderalley rund um`s Tierheim Olpe
zugunsten der Tierheim-Renovierung
29. Juni ab 11 Uhr
Anmeldungen: im Tierheim und bei Astrid Benken, Tel. 0271 51378 ab 19 Uhr



www.tierheim-olpe.de
Tierheim Olpe - Brackenweg 3 - D-57462 Olpe
Fon 02761 - 4600, Fax 02761 - 825361
Öffnungszeiten Mo, Di, Mi, Fr 14 - 17 Uhr und nach Vereinbarung

 

 
 Musterurteil: Hunde empfinden Kontakt als Schmerz


aus: Ruhr-Nachrichten Dortmund vom 17.06.2003


Gelsenkirchen: Von der sanften Art des "Pferdeflüsterers" mit Tieren umzugehen, hält der Kläger nichts. Hunde dagegen mit Hilfe von Elektroreizgeräten zu erziehen - das entsprach schon eher seinen Methoden.
Der Kreis Recklinghausen hat ihm dies allerdings verboten. Und das Verwaltungsgericht Gelsenkirchen hat die Ablehnung der Behörde in einem Urteil bestätigt: Nach dem Musterurteil ist der Einsatz von
Elektroreizgeräten zur Erziehung oder Steuerung von Hunden generell  untersagt.

Das gelte ausnahmslos, so die Richter, also auch wenn der Erzieher hohe Sachkunde nachweise.

Die Apparate funktionieren durch die Stromübertragung mit einem regulierbaren Sender. Das Empfangsgerät ist am Hals des Hundes befestigt. Die Stromzufuhr ist je nach Intensität für den Hund unangenehm bis schmerzhaft. Instinktbedingte Bewegungen des Hundes z.B. beim Nachstellen eines Kaninchens
werden nach Erkenntnis der Kammer durch den Apparat verhindert.

Das sei nicht artgerecht. Stromschläge prägten das Tier dauerhaft. Die Praxis zeige, dass tierschützende Aspekte oft nicht berücksichtigt würden.
Der Kläger aus Belgien wollte die umstrittenen Geräte aus den USA auf einem Gelände in Marl einsetzen. Er veranstaltet dort regelmäßig Seminare zur Hundeausbildung. Er hatte versichert, die Stromzufuhr ermögliche eine Hundeerziehung ohne Stockschläge, Tritte und Stachelhalsbänder. Die Geräte
gäben dem Hund mehr Bewegungsspielraum als an einer Hundeleine. Sie würden die Tiere auch schneller vom Wildern, vom Attackieren von Spaziergängern oder vom plötzlichen Überqueren einer Straße abhalten.

 
Die Erziehung von Hunden können naturgemäß nicht frei von Schmerzen und Zwängen sein, betonte der Kläger. Behörde und Gericht waren da ganz anderer Meinung. (AZ.: 7 K 625/01)