das
Tierheim in der Süderstraße nimmt jährlich ca. 11.500 Tiere auf. Hier
sind enthalten über 7.000 Fundtiere. Hinzu kommen über 600
Sicherstellungen und Sozialtiere. Der Gesamtetat des HTV beträgt über
5 Mio. Die Freie und Hansestadt Hamburg ist für die Kosten der
Versorgung von Fund- und Sozialtieren sowie Sicherstellungen
verantwortlich. Die Freie und Hansestadt Hamburg wäre verpflichtet,
dem HTV für erbrachte Tierschutzdienstleistungen alljährlich Kosten in
Höhe von 3 Mio. zu ersetzen. Die Freie und Hansestadt Hamburg
ersetzt dem HTV jedoch lediglich einen Betrag von ca. 300.000.
Auch im
Zusammenhang mit der neuen Hundeverordnung hat der HTV einen
zusätzlichen Kapitalaufwand von 150.000 aus Spenden und
Mitgliedsbeiträgen, zur Umsetzung der Hundeverordnung sowie der
gemeinsamen bundesweiten Vermittlungsaktion von über 240
Kategoriehunden, aufgebracht. Durch diese Maßnahme hat die Freie und
Hansestadt Hamburg eine Ersparnis von ca. 500.000.
Der HTV
erklärt die über zwei Monate währenden Vertragsverhandlungen zur
Aufnahme, Unterbringung und Vermittlung sogenannter Kampfhunde als
gescheitert. So haben sich der HTV und seine Rechtsanwälte, die
Kanzlei von Harten, seit Mai dieses Jahres bemüht, die notwendigen
finanziellen und organisatorisch offenen Fragen zu fixieren und
vertraglich zu erfassen. Wie wir erfahren haben, sind der zuständigen
Juristin der Freien und Hansestadt Hamburg die Vorschläge, die der HTV
unterbreitet hat, teilweise überhaupt nicht zugeleitet worden, so dass
es sich hier scheinbar um eine Verschleppung handelt.
Feststellbar ist, das durch verantwortliche Politiker des Senats eine
regelrechte Hundeverdammung betrieben wird. So erklärt der zuständige
Senator, Herr Peter Rehaag, den Hundekot in der Freien und Hansestadt
Hamburg als "das größte Ärgernis in Hamburg" (MOPO, 9. Juli 2002).
Drogenprobleme, steigende Kriminalität, Probleme in der Bildung sowie
in den Krankenhäusern, die Arbeitslosigkeit - all dies scheint für
Herrn Senator Rehaag zweitrangig zu sein.
Der 1.
Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg, Herr Ole von Beust,
hat den Hundekot laut MOPO vom 9. Juli 2002 zur Chefsache erklärt.
Der
Fraktionsvorsitzende der CDU, Herr Dr. Michael Freytag, erklärt in der
BILD-Zeitung vom 10. Juli 2002, "dass das Verdrecken mit Hundekot
nicht nur ein Ärgernis, sondern auch für Kinder gefährlich sei
(überträgt Kinderlähmung)" - dieses trotz unserer Information bei
Kinderärzten, dass Deutschland frei von Polio (Kinderlähmung) ist.
Außerdem sind Kinder und Jugendliche gegen Kinderlähmung geimpft.
Im
Interesse der uns anvertrauten Hunde setzt sich auch der HTV für
Disziplin, Ordnung und Sauberkeit ein. Wir meinen schon, dass
Hundehalter den Kot ihrer Hunde dort beseitigen sollten, wo es
zumutbar erscheint. Wir selbst appellieren an alle Hundehalter, dazu
beizutragen, die Lobby ihrer Vierbeiner zu verbessern.
Scheinbar will die Regierungspartei auf Kosten des Tierschutzes von
den tatsächlichen Problemen in dieser Stadt ablenken. Nur diese
Argumentation scheint zu verdeutlichen, dass die Verantwortlichen der
Freien und Hansestadt Hamburg seit über zwei Monaten nach Schließung
der Harburger Hundehalle notwendige Vertragsverhandlungen
verschleppen. Zudem ist auch beabsichtigt, dass der
Hundekontrolldienst, der trotz vertraglicher Vereinbarungen nicht mit
dem HTV zusammengearbeitet hat, weiterhin bestehen soll. Der
Hundekontrolldienst mit acht MitarbeiterInnen verursacht direkt und
indirekt Kosten in Höhe von ½ Mio., wobei wir hier erklären müssen,
dass die Tätigkeit des Hundekontrolldienstes nicht effektiv ist.
Dieses hat die Vergangenheit gezeigt.
Aufgrund der voran aufgeführten Tatsachen lehnt es der Vorstand des
HTV ab, ab sofort weitere Kategoriehunde aufzunehmen. Zwischenzeitlich
ist der Bestand an sichergestellten Kategoriehunden beim HTV auf 36
angestiegen. Wir bedauern unseren Entschluss, sehen uns dennoch
gezwungen, durch die Verweigerung der Dienstleistungen auf die
bestehenden Probleme der Öffentlichkeit gegenüber hinzuweisen.
Der HTV
beabsichtigt künftig nicht, scheinbare Sicherheitskonzepte des Senats
gegen sogenannte Kampfhunde aus Spendenmitteln und Mitgliedsbeiträgen
zu finanzieren. Bis zur Klärung setzen wir ab sofort eine Aufnahme
von weiteren sogenannten Kampfhunden aus. Die Rechtsorgane der
Freien und Hansestadt Hamburg haben die Möglichkeit, über den
ehemaligen Betreiber der Harburger Hundehalle, mit dem ein
Vertragsverhältnis seit Mai dieses Jahres besteht und der zur Zeit 27
Kategoriehunde betreut, weitere Hunde soweit erforderlich oder
notwendig unterzubringen.
Wir
fordern die Verantwortlichen der Freien und Hansestadt Hamburg auf,
zur Vernunft des Tierschutzgedankens zurückzukehren und nicht auf
Kosten des Tierschutzes Wahlkampf zu betreiben.
Hamburger Tierschutzverein von 1841 e. V.
Ihr
Wolfgang Poggendorf
Geschäftsführer/Vorstand |