Barntrup (co). Am 3. April erschoss die Polizei auf dem Barntruper Marktplatz einen Rottweiler, der ausgerissen war und im Garten von Horst Schröder ein Kaninchen gerissen hatte. Ein Fall, der ein Nachspiel hat.

Schröder hat bei der Polizei Strafanzeige gestellt. Derzeit prüft die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der Sachbeschädigung, ob der Fall vor das Detmolder Amtsgericht kommt. Hat der Besitzer des Hundes bezüglich der Sachbeschädigung vorsätzlich oder nur fahrlässig gehandelt ? Nur bei einer vorsätzlich begangenen Tat würde vor Gericht verhandelt.

Horst Schröder wollte die Sache nicht auf sich beruhen lassen. Es geht ihm nicht ums Geld. Aber: "Es hätte ja mehr passieren können", gibt er zu bedenken. Schließlich hätten die Polizisten den Hund erschossen, weil sie Schulkinder nicht in Gefahr sehen wollten. Schröder bat über seinen Anwalt die Verwaltung, ihm einige Fragen zu beantworten. Der Hundehalter hatte auf einen Brief nicht reagiert.

"Herr R. war als Hundehalter aufgrund der Landeshundeverordnung NRW dazu verpflichtet, dem Ordnungsamt der Stadt das Halten des Rottweilers anzuzeigen und den Sachkundenachweis sowie den Nachweis der persönlichen Zuverlässigkeit zu erbringen", heißt es in dem Schreiben an die Stadt. Und: "Wurde ein Auszug aus dem Bundeszentralregister angefordert?" Die Verwaltung erwiderte darauf, dass Herr R. seinen Hund ordnungsgemäß angemeldet habe. Die Erlaubnis nach der Landeshundeverordnung sei erteilt worden. Zudem habe der Halter für den Hund eine private Haftpflichtversicherung abgeschlossen.

Laut Landeshundegesetz NRW müssen Besitzer von Hunden bestimmter Rassen, wozu auch der Rottweiler zählt, einige Auflagen erfüllen. Neben Maulkorb- und Leinenzwang muss der Hund beim Ordnungsamt angemeldet werden. Es ist außerdem eine ordnungsbehördliche Erlaubnis zu beantragen. Dafür muss der Halter mindestens 18 Jahre alt sein. Um den Sachkundenachweis erbringen zu können, muss der Hundebesitzer einen umfangreichen Fragenkatalog zu Umgang und Haltung des Hundes beantworten. Auch ist er verpflichtet, eine Erklärung über die ausbruchssichere und verhaltensgerechte Unterbringung sowie ein Führungszeugnis vorzulegen und eine Haftpflichtversicherung abzuschließen. Dem Tier muss ein Mikrochip eingepflanzt werden, damit der Besitzer europaweit ermittelt werden kann. Auch wenn die Erklärungen abgegeben wurden ausbruchssicher war der Hund in dieser Nacht wohl nicht untergebracht.
 

Anmerkung der Redaktion: Wenn das so weitergeht - werden demnächst noch Katzen angezeigt weil sie eine Maus gefangen haben und töteten. Mensch - ein Kaninchen ist nun mal Beute - wenn es auch für den Besitzer (und das Kaninchen) sicher nicht schön war