Newsletter von Maulkorbzwang und den Dogangels
Heute mit diesen Themen: * Hessen: Verordnungsänderungsverordnungsentwurf zur Änderung der vierten Verordnung oder so... * NRW: Statistik 2004 inklusive Uhlenberg-Bericht und dessen Korrektur der Populationszahlen 2003 * Prof. Dr. H. Hackbarth im Interview * Experten zu Maulkorb- und Leinenzwang * Hamburg: Sugar und kein Ende...........
* Tiere
aus dunklen Kanälen |
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Hessen: Seltsame
Koinzidenzen sind zu beobachten.
Vor zweieinhalb Wochen hatte jemand einen Antrag beim
Hessischen Innenministerium eingereicht, die Hundeverordnung zu ändern
(Wegfall der Rasseliste). Zwar hat es das HMDI bis heute nicht geschafft,
auf diesen Antrag zu antworten oder wenigstens den Eingang ordnungsgemäß zu
bestätigen.
Stattdessen wurde flugs in der Presse lanciert, die (vierte) hessische Hundeverordnung sei so gut, so sicher, habe sich seit einem halben Jahrzehnt dermaßen bewährt...blablabla...dass wir gar nicht verstehen können, warum sie jetzt doch fluchtartig und in blinder Panik geändert werden soll: Entwurf einer Verordnung zur Änderung einer Gefahrabwehrverordnung über das Halten und Führen von Hunden (HundeVO) vom 13. Juli 2005 http://www.maulkorbzwang.de/Briefe/urteile/entwurf_hessen_7_2005.pdf
Steht da etwa jemand mit dem Rücken an der Wand und
versucht jetzt krampfhaft, alle rechtsunsicheren Löcher in seinem Schweizer
Käse von Hundeverordnung Nr. 4 zu stopfen, bevor der Richterhammer fällt?
Darf er das denn überhaupt?
Und nun die Quizfrage an das Hessische
Innenministerium:
Ist eine Verordnung zur Änderung einer Gefahrabwehrverordnung über das Halten und Führen von Hunden (HundeVO) a) zwecklos b) sinnlos oder c) norminterpretierend? (Mehrfachnennungen sind zulässig.) Jokerfrage: Welche rechtliche Außenwirkung entfalten nutzlose, sinnlose und/oder norminterpretierende Vorschriften? Quelle: www.hundegesetze.de
Zitate aus einem Interview mit Prof.
Dr. H. Hackbarth (TiHo Hannover)
"Fast die Hälfte aller Hunde, die zur Zeit in Niedersachsen getestet
werden, sind Schäferhunde oder Schäferhundmischlinge.
Das ist doch aufgrund der Populationsgröße auch richtig so. Schäferhunde wurden früher mit den Rasselisten überhaupt nicht erfasst. Daran sieht man, was für ein Unsinn das war. Denn antürlich gibt es auch unter Schäferhunden verrückte. Warum sollen die sich dem Test entziehen? Ich finde die jetzige Lösung "gefährlicher Hund" sehr gut. Wenn mich der Nachbars-Schäferhund blöde anmacht, habe ich heutzutage die Möglichkeit, mich dagegen zu wehren."
Auf die Frage des DGH: "Nun war in der Presse zu lesen, dass die beim Test
auffällig gewordenen Hunde oft als Schutzhunde eingesetzt worden seien. Das
erschreckt Schutzhundler natürlich."
antwortet Prof. Dr. H. Hackbarth:
"Das ist doch klar.
In den Bedrohungssituationen - das sind Situationen, die Hunde, die als Gebrauchshunde eingesetzt werden, natürlich kennen und die sie auf dem Hundeplatz auch trainiert haben - zeigen sie natürlich eine ganz andere Reaktion als der Schoßhund. Das muss man ganz klar sehen. Und sie fallen - weil sie erlernte, gewollte Aggression haben, die aber keine Hyperaggression ist - natürlich auf. D.h., man sieht sofort, dass das ein Hund ist, der als Schutzhund ausgebildet wurde. Wenn eine massive Bedrohung kommt, dann droht der zurück. Aber er droht zurück! Insofern fallen sie da etwas häufiger auf als andere. Sie fallen häufiger auf als z.B. Bullterrier, die ja fast nur noch als Schoßhündchen gehalten werden und gar nicht mehr in solche Situationen kommen. Das Ergebnis ist also nicht schlecht für die Gebrauchshunde. Sie fallen halt auf. Da sieht man einen Hund, der gelernt hat, dass in bestimmten Situationen Aggressionsverhalten zum erfolg führt. Das heißt aber mitnichten, dass solch ein Hund überaggressiv ist. Da fallen sie nicht mehr und nicht weniger auf als andere.
Quelle: Der Gebrauchshund 2/2005
NRW: Malen nach
Zahlen...
NRW: Die Beissstatistik 2004 liegt uns jetzt MIT Bericht und Auswertung von Minister Dr. Eckard Uhlenberg vor: Statistik NRW 2004: Berichtsbogen "Gefährliche Hunde" und "Sonstige Hunde" 2004 inklusive Bericht und "Auswertung" von Dr. Eckhard Uhlenberg (pdf) http://www.maulkorbzwang.de/Briefe/statistik/auswertung2004_nrw_20072005_schreiben.pdf oder http://www.hundegesetze.de/down/nrwstat2004.pdf Bitte beachten: Zitat: "Die gegenüber dem Jahr 2003 höhere Anzahl gemeldeter gefährlicher Hunde beruht auf nicht erfolgten Meldungen im Bezirk der Bezirksregierung Düsseldorf im Vorjahr. Tatsächlich ist die Population nicht angestiegen." Die Auswertung der Statistik 2003 von Dr. Griese ist damit (und nicht nur aus diesem Grund) FALSCH, weil er falsche (zu niedrige) Populationsdaten für die Listenhunde zugrunde gelegt hat. Bei der Bewertung der Statistik 2003 müssen für diese Rassen die Populationsdaten von 2004 zugrunde gelegt werden. Es darf gefragt werden, wie diese Pannen ausgerechnet im Regierungsbezirk der damals rot-grünen Landesregierung selbst zustande kommen konnten?
Experten zu
Maulkorb- und Leinenzwang:
Auswirkung von Leine und Halsband auf das Verhalten des Hundes Jörg Tschentscher, in: Vetcontact Juli 2005 Überlegungen zu den möglichen Auswirkungen von ständigem Leinen- und Maulkorbzwang bzw.: http://www.maulkorbzwang.de/Briefe/promi/stae_leinen_stur.htm
Hamburg: Sugar
Sugar: Jetzt wird wieder verhandelt
Jetzt verhandeln das Bezirksamt Mitte und der
Rechtsanwalt von Halter Thomas W. über die Zukunft von Hamburgs
gefährlichsten Hund Sugar. "Wir rechnen in Kürze mit einem Ergebnis", sagte
Bezirksamtsleiter Markus Schreiber (45, SPD). Das Bezirksamt favorisiere
nach wie vor eine Abschiebung des Kampfhundes in ein Tierasyl nach
Süddeutschland. Wie berichtet, ist eine weitere Option des Bezirksamtes die
Einschläferung des Tieres. Halter W. hatte sich am vergangenen Freitag kurz
vor Ablauf der vom Bezirksamt gesetzten Frist schriftlich durch seinen
Anwalt zu den beiden Optionen geäußert: "Zu dem Inhalt des Briefes werden
wir nichts sagen, um die Verhandlungen nicht zu gefährden", so Schreiber.
Sugar hatte zwei von drei Wesenstests nicht bestanden und ist seit mehr als einem Jahr im Tierheim untergebracht.
ug
erschienen am 20. Juli 2005
Halter meldete sich bei Behörde
Thomas W., Halter von Hamburgs gefährlichstem Hund
Sugar, hat sich am Freitag kurz vor Ablauf der vom Bezirksamt gesetzten Frist
gemeldet: "Wir haben ein mehrseitiges Schreiben von W.s Rechtsanwalt
bekommen. Das wird jetzt ausgewertet", sagte Bezirksamtsleiter Markus
Schreiber (SPD). Wie berichtet, ....
Hamburger Abendblatt 16. Juli 2005 Die Frist für Thomas W., Halter von Hamburgs
gefährlichstem Hund Sugar, ist abgelaufen: "Wir haben bisher weder von Herrn
W. noch von seinem Rechtsanwalt eine schriftliche Äußerung vorliegen, die
Frist läuft allerdings erst um 24 Uhr ab", so Sorina Weiland (39) am Freitag
mittag. Wie berichtet, war Thomas W. bis Freitag eine Frist vom Bezirksamt
Mitte gesetzt worden, um einer der beiden Optionen für Sugar zuzustimmen.
Demnach sollte der Hund entweder in ein Tierasyl nach Süddeutschland
abgeschoben oder eingeschläfert werden. Das Bezirksamt hat inzwischen
entschieden, daß der Hund auf jeden Fall nach Süddeutschland geschickt wird.
Michael Fuchs (CDU): "Der Hund gehört endlich eingeschläfert und nicht in
eine Therapieeinrichtung nach Süddeutschland." Dagegen Andreas Dressel (SPD):
"Gut, daß die Posse ein Ende hat und die Hamburger durch die Verbringung nach
Süddeutschland vor dem gefährlichen Tier sicher sind." erschienen am 16. Juli 2005
Hamburger Abendblatt 15. Juli 2005 Verfahren: Auch wenn der Halter weiter klagt, soll
der Hund bis zur endgültigen Entscheidung in Süddeutschland bleiben. Vorläufiges Ende im Tauziehen um Sugar, Hamburgs
gefährlichsten Hund? Die Hündin wird in ein Tierasyl nach Süddeutschland
abgeschoben - egal ob der Halter des Hundes zustimmt oder nicht. Das hat das
Bezirksamt Mitte entschieden: "Der Hund soll in ein Tierasyl in Amtzell
(Baden-Württemberg). Selbst wenn es jetzt noch zu gerichtlichen
Auseinandersetzungen mit dem Halter kommt, würden wir während des laufenden
Verfahrens die Unterbringung dort veranlassen, bis das Gericht entschieden
hat", sagte Sprecherin Sorina Weiland (39) dem Abendblatt. Wichtig sei, daß
dieser gefährliche Hund nicht mehr auf die Öffentlichkeit losgelassen werde. |
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