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Newsletter von Maulkorbzwang und den Dogangels


 
DHSB deutscher Hundeschutzbund

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An die Damen und Herren der Redaktionen





Pressemitteilung zur Berichterstattung in den Stuttgarter Nachrichten: "Mit Staatsanwalt gegen illegale Kampfhundehaltung" vom 6.8.2002



Sehr geehrte Damen und Herren,

durch den tödlichen Beissunfall bei dem am Wochenende in Stuttgart-Bad Cannstadt, ein Yorkshire Terrier zum Opfer der Jagdinstinkte eines Dobermann-Bernersennenhund-Mischlings, und seines unvernünftigen Halters wurde, hat sich seltsamerweise gleich wieder das Thema "illegale Kampfhunde" auf die Tagesordnung gedrängt.

Es zeigt sich hier doch wieder ganz deutlich, dass es unsinnig und der öffentlichen Sicherheit abträglich ist, wenn man seine gesamte Aufmerksamkeit auf einige wenige Hunde lenkt. Dieses mal war es (wie in den meisten Fällen) kein sogenannter "Kampfhund". Jetzt steht man ratlos da und wundert sich, dass andere Hunderassen auch in der Lage sind, tödliche Beisskraft zu entwickeln. Fachleuten ist dies schon lange klar, nur interessiert sich an den entscheidenden Stellen scheinbar niemand dafür. Siehe auch die Berichterstattung über das im westfälischen Münster dieser Tage stattgefundene Treffen, international anerkannter Hundeverhaltensfachleute.


Es zeigt sich hier ganz deutlich wie das Thema verfehlt wurde, indem man einige populationsmässig gering vorhandene Hunderassen stigmatisierte und deren Halter bis zu zwanzigmal kontrollierte, den uneinsichtigen Haltern anderer Hunderassen, dafür aber gar keine Aufmerksamkeit schenkte. Viele der ignoranten Hundehalter und es gibt in jedem Stadtteil etliche, lassen ihre Hunde immer noch überall frei laufen, obwohl sie wissen, dass der Hund nicht gerade bestens sozialisiert ist. Warum kümmert man sich seitens der öffentlichen Hand nicht endlich um diese Problematik? Auch angesichts der unzähligen schlimmen Beissvorfälle durch Nichtlistenhunde!


Und zwar vorbeugend, indem man die Hundehalter, von denen viele gerade durch die Rassenlisten meinen, dass ihr Hund alle Freiheiten hätte - mit dem oftmals dümmlichen Hinweis, :"Meiner isch ja kein Kampfhund, der darf des!" endlich zu vernünftigem Verhalten ermahnt.
Da wären die Kräfte sinnvoll eingesetzt, entgegen der bisherigen Handlungsweise, sich mit voller Kraft auf die sich, laut der Ergebnisse der Wesensüberprüfungen doch eher als überwiegend vorbildliche Hunde gezeigten"Kampfhunde" zu stürzen.


Alleine das Zahlenverhältnis der im Tierheim einsitzenden Hunde zu denen die angeblich illegal gehalten werden, lässt darauf schliessen, dass die unseriösen Halter sich ihres Tieres längst entledigt haben. Wobei wir hoffen, dass es die Tiere wenigstens bis zum Tierheim überlebt haben. Das ehemalige Herrchen trainiert inzwischen mit einer nicht auf einer Liste stehenden Hunderasse seine abartigen Spielchen weiter und wird den Ordnungsbehörden noch ganz andere Probleme bereiten. Dagegen sind so manche "Kampfhundle" wahre Schosshunde.


Zu der Problematik des Stuttgarter Tierheimes möchten wir noch anmerken, dass wir es für sinnvoll hielten, den Tierschützern nicht mit immer grösseren Summen zu helfen, diese Tristesse der Unvermittelbarkeit zu finanzieren, sondern lieber den von den Tierschützern mit ihrer grossen Erfahrung (diese Leute riechen ungeeignete Halter 10 Meilen gegen den Wind) im herausfiltern der richtigen Leute für den richtigen Hund dahingehend zu helfen, dass z.B. wie im Kreis Böblingen zumeist der Fall, die Hundesteuer eines aus dem Tierheim stammenden Hundes, für eine gewisse Zeit ganz erlassen wird. Im Falle der die Überbelastung verursachenden diskriminierten Hunde mit Wesenstest würden wir sogar anregen, die Hundesteuer lebenslang von der Erhöhten auf die normale Höhe festzusetzen. Dies würde sicher sehr schnell für Entspannung sorgen.
Es gäbe nämlich genügend seriöse Interessenten für diese fast immer hervorragenden Hunde. Nur die werden im Speziellen von der erhöhten Hundesteuer abgeschreckt. Die Akzeptanzprobleme sehen wir weniger als das Problem an. Da ist die öffentliche Hand und leider auch die Presse nicht ganz auf dem Stand der Öffentlichen Meinung. Der einfache Bürger auf der Strasse ist schon lange nicht mehr von der Richtigkeit dieser Regelungen überzeugt. Das gebetsmühlenhafte wiederholen der immer wieder gleichen falschen Behauptungen, macht erstens die Sache nicht richtiger, und scheint uns auch mit ein Grund für die Politikverdrossenheit der Bürger zu sein.


Auch die Auflagen der Presserzeugnisse haben starke Einbrüche zu verkraften. Viele im tierschützerischen Umfeld haben ihr Zeitungsabbonement gekündigt, da sie durch die Unsachlichkeit der Berichterstattung bei einem Thema bei dem sie sich gut auskennen, auf die insgesamte Glaubwürdigkeit der Berichte auch zu anderen Themen Rückschlüsse ziehen. Man muss immer bedenken, dass es in Deutschland ca. 5 Millionen Hundehalter.
Wenn da jeder nicht mehr Zeitung liest, dann gute Nacht freie Presse.

Aber da wir Euch freien Köpfe der freien Presse als Kontrollfunktion benötigen, bitten wir Sie alle höflichst, diese Anregungen in Ihre Recherchen und Berichterstattungen einfliessen zu lassen.


Mit freundlichen Grüssen

Stephan Steiner
Pressesprecher Dhsb e.V. Tel 0172/7353539 www.dhsb.de


Hier nochmal der Artikel - steht auch Im Forum:Mit Staatsanwalt gegen illegale Kampfhundehaltung

Trotz tödlicher Bisse: Mischling bleibt beim Besitzer

Nachdem am Wochenende ein Dobermann-Berner-Sennenhund-Mischling einen Yorkshire-Terrier tot gebissen hat, ist in Stuttgart die Diskussion um gefährliche Hunde neu entbrannt. Laut Ordnungsamt werden derzeit 58 Kampfhunde illegal gehalten. Keiner weiß, wie gefährlich sie sind.

Von unserer Reporterin

EVA FUNKE

Legal werden in der Landeshauptstadt zur Zeit 330 Kampfhunde gehalten. 156 haben den Wesenstest bestanden. Sie gelten als ungefährlich. 16 sind durchgefallen. Das heißt, dass sie beim Gassi gehen immer angeleint sein und Maulkorb tragen müssen. Genau wie die Kampfhunde, die keinen Test gemacht haben. "Gegen die Hundehalter, die ihre Hunde beim Ordnungsamt nicht als Kampfhunde angemeldet haben, haben wir die Staatsanwaltschaft eingeschaltet", sagt Robert Ulshöfer vom Amt für öffentliche Ordnung. Kenntnis über illegale Hundehaltung hat das Amt dadurch, dass die Tiere irgendwann mal aufgefallen, aber nicht gemeldet sind. Ulshöfer rechnet allerdings damit, dass "viele Verfahren eingestellt werden, weil es die Hunde nicht mehr gibt".

Einige dieser Tiere sind vermutlich in den Tierheimen. Allein im Stuttgarter Tierheim in Botnang sind etwa 120 Hunde untergebracht. Darunter 52 Kampfhunde. 39 sind bereits länger als ein Jahr dort. Nach Auskunft von Karl Graf, Vorsitzender des Stuttgarter Tierschutzvereins, sollen alle "zügig" die Wesensprüfung absolvieren. Denn nur dann können sie vermittelt werden. Damit sie nicht durchfallen, trainieren Tierpfleger mit den Hunden korrektes Verhalten. Graf: "Die Hunde werden daran gewöhnt, dass ihnen zum Beispiel Frauen mit Kinderwagen, Autos, Jogger, Radfahrer oder andere Hunde begegnen." 20 Hunde haben den Test bereits gemacht. Und alle haben sie die Prüfung bestanden. "Trotzdem ist es schwierig, diese Tiere an private Halter zu vermitteln", sagt Graf. Den Grund dafür sieht er darin, dass sich "die Leute aus Angst vor den Nachbarn davor scheuen, ein solches Tier zu nehmen."

Schon jetzt ist es durch die Kampfhunde eng im Tierheim. "Vermutlich wird das Problem in zwei bis vier Jahren noch größer. Denn die Tiere, die wir bereits haben, sind noch jung. Und der Nachschub durch die Züchter ist nicht weniger geworden", stellt Graf fest. Ein weiteres Problem für die Tierschützer: Es ist nicht geregelt, wie lange die Stadt für die Unterbringung dieser Hunde bezahlt. Graf: "Wir haben bisher 50 000 Euro Vorauszahlung bekommen."

Der Berner-Sennenhund-Dobermann-Mischling, der nicht zu den Kampfhunden zählt, darf übrigens laut Amt für öffentliche Ordnung bei seinem 71-jährigen Besitzer bleiben. Ulshöfer: "Das Tier wurde allerdings als gefährlich eingestuft, darf nicht mehr ohne Leine und Maulkorb ausgeführt werden." Außerdem wird für den Mischling wie für alle rund 20 als gefährlich eingestuften Hunde und die Kampfhunde mit 612 Euro eine wesentlich höhere Steuer fällig als für andere Hunde.

Aktualisiert: 06.08.2002, 06:35 Uhr

http://www.stuttgarter-nachrichten.de/stn/page/detail.php/235468?_suchtag=2002-08-06

 



 


 





 

 

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