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Newsletter von Maulkorbzwang und den Dogangels
* Tierheime melden "Land unter" * Müssen auch Dackel zur Prüfung? * Für wie blöd hält man uns eigentlich? |
Tierheime melden "Land unter" Vom Hochwasser beschädigte Tierheime brauchen Hilfe Tierheim Eilenburg versank vollständig in den Fluten 13.08.02 - Hochwasserkatastrophe bedroht nahezu tausend Tiere - Deutscher Tierschutzbund appelliert an Hilfsbereitschaft der Bevölkerung Durchweichte und eingestürzte Dächer, überschwemmte Zwinger und Katzenhäuser, durch umstürzende Bäume beschädigte Zäune und derzeit rund tausend Tiere in Not: Das ist die vorläufige Zwischenbilanz, die die Tierheime des Deutschen Tierschutzbundes, die von den Unwettern betroffen sind, ziehen und noch ist die Situation nicht entschärft. Denn über die Ufer tretende Bäche und die anhaltenden Regenfälle der letzten Tage haben auch bei weiteren Tierheimen zu Katastrophenalarm geführt. Der Deutsche Tierschutzbund hat Soforthilfemaßnahmen eingeleitet und appelliert auch an die Bevölkerung, den Tieren zu helfen. Besonders betroffen vom Hochwasser und den andauernden Regenfällen sind die Tierheime in Bayern, Sachsen, Niedersachsen und Thüringen. Während in den Tierheimen Weida (Thüringen), Bautzen und Görlitz (beide Sachsen) Dächer beschädigt wurden, zerstörten Stürme und umstürzende Bäume im Tierheim Lindau am Bodensee auch die Zäune, die das Tierheimgelände umgeben. Zwei weggeschwemmte Zwinger sind die vorläufige Bilanz, die das Tierheim Beiersdorf (Sachsen) nach der Flut zieht. Ist im Tierheim Meißen lediglich die Telefonanlage in Mitleidenschaft gezogen, so wird das Tierheim Delitzsch seinen Katzen wohl ein neues Domizil errichten müssen, da das Katzenhaus durch das Unwetter ruiniert wurde. Am schlimmsten betroffen sind in Sachsen die Tierheime Kandelhof, dessen Außenanlage verwüstet wurde, und das Tierheim Eilenburg, das vollständig in den Fluten versunken ist. Die Tiere wurden rechtzeitig in vorläufige Pflegestellen gebracht. Vorsorglich evakuiert wurde das Tierheim Wurzen, wo die Flutwelle heute erwartet wird. Im bayerischen Regen-Zwiesel verwandelte der Dauerregen einen hinter dem Grundstück des Tierheims fließenden Bach in einen reißenden Strom, der u.a. Pferde- und Hundeställe beschädigte. Ein ähnliches Schicksal ereilte das Tierheim in Salzgitter (Niedersachsen): Als das kleine Rinnsal vor dem Gelände aufgrund der Regenfälle binnen kürzester Zeit in einen bedrohlichen Bach anschwoll, erfolgte noch in der Nacht die komplette Räumung der Tierunterkünfte. Alle Tiere konnten gerettet werden bis auf einen 15 Jahre alten Dackel, der jedoch nicht ertrank, sondern dessen Herz der Aufregung nicht mehr gewachsen war. Den Tierheimen in Lindau und Salzgitter konnte der Deutsche Tierschutzbund bereits helfen. In Absprache mit den zuständigen Tierschutzvereinen entwickelt der Deutsche Tierschutzbund individuelle Hilfsprogramme und vereinbart Maßnahmen, wie auch den übrigen Tierheimen geholfen werden kann. Damit den Tieren schnellstmöglich Hilfe zukommt, appelliert der Deutsche Tierschutzbund auch an die tierliebe Bevölkerung den Tierheimtieren zu helfen. Neben finanzieller Hilfe durch Spenden oder Direkthilfe beim Wiederaufbau beschädigter Gebäude besteht bei den betroffenen Tierheimen ein erhöhter Bedarf an privaten Pflegestellen, in denen die Tiere vorübergehend betreut werden. Dass die Hochwasserkatastrophe die Tierheime gerade in den Sommermonaten ereilt, verschärft die Situation zusätzlich, da aufgrund der Ferien die Zahl der abgegebenen und ausgesetzten Tiere in den Urlaubsmonaten immer dramatisch ansteigt. Wer direkt mithelfen möchte, kann sich an die betroffenen Tierheime und die Tierschutzvereine vor Ort wenden. (Anmerkung der Red.: Die Tierheime bzw. deren Adressen sind dazu jeweils verlinkt.) Doch auch finanzielle Unterstützung wird dringend benötigt. Der Deutsche Tierschutzbund hat ein Sonderkonto eingerichtet: Sparkasse Bonn, Kto-Nr. 40444, BLZ 380 500 00 Stichwort: Hochwasser. Quelle: www.deutscher-tierschutzbund.de Müssen auch Dackel zur Prüfung? Derzeit schmieden Juristen im Landwirtschaftsministerium neue Ideen für einen Gesetzesentwurf, der die Bürger vor gefährlichen Hunden schützen soll. Das Bundesverwaltungsgericht hatte Anfang Juli Teile der niedersächsischen Gefahrtierverordnung gekippt. In erster Linie gehe es darum, dass die bisherige Verordnung in eine gesetzliche Form gegossen werde, sagte Lindemann. "Dabei könnte die Gefahrtierverordnung in einigen Teilen modifiziert werden", erläuterte der Rechtsexperte. Besonderes Gewicht legt er darauf, dass "keine Gefahr mehr von Hunden auf die Bürger ausgeht." Darum werde überlegt, ob eine Prüfung für alle Rassen in Niedersachsen eingeführt werde. Da solche umfassenden Überprüfungen allerdings nicht nur von Behörden vorgenommen werden können, müssten etwa Tierschutzverbände diese Aufgabe mit übernehmen. Und diese hätten bereits signalisiert, dass sie sich in eine entsprechende Regelung einbinden ließen, berichtete Lindemann. Der Maulkorbzwang könne nach einem bestandenen Wesenstest aufgehoben werden, "wenn die als gefährlich eingestuften Hunde danach für jeden sichtbar gekennzeichnet sind", sagt Lindemann. Dieses so genannte "KFZ-Kennzeichen" für Tiere würde dann auch von Tierschutzinspektoren der Verbände ausgegeben werden. Eine weiterer Plan für das Gesetz ist, dass jeder Hundehalter eine Haftplichtversicherung für sein Tier abschließen muss. "Somit ist sichergestellt, dass jeder Geschädigte einen zahlungsfähigen Ansprechpartner hat", erläutert Lindemann. Die Begründung des Verwaltungsgerichtsurteils liegt zwar noch nicht vor. "Wir wollen aber bereits im Vorfeld Vorschläge
vorbereiten, die dann noch überprüft werden", meinte Lindemann.
Peter
Böttcher |