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Newsletter von Maulkorbzwang und den Dogangels

 

*  Tierheim Siegen - Geld regiert den Tierschutz
oder: Wes Brot ich ess, des Lied ich sing.

 
Kurzer Rückblick:

Im Mai / Juni hielt es das Tierheim Siegen für notwendig, intensivst Wahlwerbung für den angeblich parteilosen Landratskandidaten zu machen, der für die SPD kandidierte.
Unter anderem mit 1/4-seitigen Anzeigen im lokalen Anzeigenblatt.
Natürlich war der Kandidat (angeblich) Vegetarierer.
Möglicherweise steckte auch hinter der vom Tierheim versuchten Steuerung des Protests gegen die LHV und das LHG nur die Verflechtung mit der lokalen SPD, und zwar mit der SPD-Bundestagsabgeordneten Marianne Klappert.
Besser zu Petitionen und Demos aufrufen - als zum Rechtsweg raten?
Besser sich von einem Besuch des TH Siegen im Umweltministerium einlullen lassen - als Widerspruch einlegen und klagen?
Lieber für die SPD steuern - als für die Hunde gewinnen?

Vgl.dazu: http://www.tierheim-siegen.de/inhalte/wir/dr_franz.htm

sowie insbesondere:

"Vertreter des Umweltministeriums zeigten sich gesprächsbereit und begrüßten die Initiative."
http://www.tierheim-siegen.de/inhalte/info/lhv/lhundg_presse_2.htm

...weswegen wir ja heute auch das Landeshundegesetz haben...
...der SPD-Landratskandidat des TH Siegen hat übrigens auch verloren...

 


"Schlachtplatten-Affäre" im Tierschutzverein eskaliert
Zurückgetretener Geschäftsführer Jürgen Foß will Vorsitzenden Horst Reimann ablösen

 

Siegen. (wp) Die innig verfeindeten Tierfreunde im Siegener Tierschutzverein wetzen die Messer: Jürgen Foß, bis vor wenigen Tagen Geschäftsführer des Siegener Tierheimes, fordert den derzeitigen Vorsitzenden Horst Reimann auf, sein Amt abzugeben. Einen Nachfolgekandidaten gibt es schon: Jürgen Foß.

Foß hatte seine hauptamtliche Stelle vor einigen Tagen gekündigt, nachdem es über Wochen hinweg zu erheblichen Querelen mit dem Vorstand gekommen war. Foß erklärte gestern in einem Pressegespräch, der Vorstand habe sich mehrheitlich gegen einen umfassenden Schutz für alle Tiere ausgesprochen, so wie er in der Satzung verankert sei. Zudem: Der Vorstand beginne, die Vereinsziele seinen eigenen Lebensgewohnheiten anzupassen. Zu deutsch: Man könne nicht selber die Themen "Jagd" und "Fleisch essen" in die Öffentlichkeit tragen und diese Forderung dann nicht selber vorleben. Der Vorwurf trifft Teile des Vorstandes, die nun keine erklärten Vegetarier ist, sondern sich durch öffentlichen Verzehr einer Schlachtplatte den Widerwillen ihrer vegetarischen Vereinskollegen zuzog.

Kritik äußerte Foß auch inhaltlich an Besetzung und Arbeitsweise des Vorstandes. Der Vorsitzende und sein Stellvertreter gäben selbst zu, kaum Hintergrundwissen etwa zum Thema Jagd zu haben. Die Tierschutzbeauftragte sei an ihrer Arbeit desinteressiert und offensichtlich nur in den Vorstand gezogen worden, um ihrem Lebensgefährten (dem zweiten Vorsitzenden) die Mehrheiten sichern zu helfen. Foß dagegen schlug vergeblich vor, den Vorstand um fachkundige "Ressortleiter" zu bestimmten Themen wie etwa Zirkustiere, Pelztiere oder Jagd zu ergänzen. Das Thema Jagd sollte übrigens nach seiner Ansicht nicht von praktizierenden Jägern übernommen werden, von denen einer im Beirat des Vereins sitzt. Um den satzungsmäßigen Auftrag "Schutz aller Tiere" zu erfüllen, müsse man diesem Jäger den Abschied aus dem Vorstand empfehlen.

Vegetarier Jürgen Foß hat mit dem Vereinssponsor Dr. Ernst Henrich einen Verbündeten gefunden. Dr. Henrich, Geschäftsführer der Baumann Cosmetic GmbH, glaubte seinerzeit mit dem Tierheim-Geschäftsführer einen glaubwürdigen Vertreter eigener Überzeugungen gefunden zu haben. Nachdem Foß jedoch nach eigenem Bekunden mit seinen Versuchen gescheitert war, den Schutz aller Tiere als Vereinsziel durchzusetzen, gab Dr. Henrich das Sponsoring auf, aus dem die Hälfte von Jürgen Foß´ Monatseinkommen finanziert wurde. Sollte Foß jetzt an die Spitze des Vereins rücken, flösse auch wieder Geld, gab Dr. Henrich zu verstehen.

So gut die Vereinsmitglieder zu den Tieren sind, so heftig "fetzen" sie sich untereinander. Gegen den Vorsitzenden Horst Reimann erstatteten Unbekannte inzwischen Anzeige wegen Steuerhinterziehung in Tateinheit mit Veruntreuung von Vereinsmitteln.

Reimann soll danach hohe Barspenden in schwarzen Kassen deponiert und daraus Spendensammler "schwarz" entlohnt haben. Geschäftsführer Foß erklärte, er habe von diesen schwarzen Kassen nur am Rande erfahren, aber den Umfang der Kassen nicht überblicken können. Er selber habe mit der anonymen Anzeige nichts zu tun.

Die Mitgliederversammlung am 1. Juli jedenfalls blieb von den Beißereien um den allein richtigen Tierschutz verschont. Heute räumt Foß ein, womöglich einen Fehler begangen zu haben, dass er die Mitgliederversammlung nicht über die aufkeimenden Streitigkeiten informiert hat. Das soll jetzt nachgeholt werden: Jürgen Foß strebt eine außerordentliche Mitgliederversammlung an. Der Klarheit willen. Will in diesem Fall den Tierschutzverein wieder sponsern: Dr. Ernst Henrich

11.08.2003    Von Raimund Hellwig

http://www.westfalenpost.de/wp/wp.siegen.volltext.php?id=757807&zulieferer=wp&katego
 


Vorstand soll das Handtuch werfen
Offener Krieg im Tierschutzverein / Jürgen Foß würde gerne Vorsitzender werden

kk Siegen. An der Spitze des Tierschutzvereins für Siegen und Umgebung fliegen die Fetzen. Die Hunde werden vegetarisch ernährt, unter den Verantwortlichen ist Bissigkeit indes derzeit an dder Tagesordnung.

Das Ziel von Noch-Geschäftsführer Jürgen Foß ist klar gesteckt. Vereinsvorsitzender Horst Reimann und Tierschutzbeauftragte Anni Kurz sollen das Handtuch werfen. Wenn die Freiwilligkeit fehlen sollte, wird Zwang nicht ausgeschlossen. Die Mitglieder, so Foß, sollten dann im Rahmen einer außerordentlichen Versammlung den Stab über beide brechen. Mit seiner Meinung über sie hält der Geschäftsführer, derseine Kündigung eingereicht hat (die SZ berichtete), in einem Schreiben an Vorstand und Beirat des Vereins nicht hinter den Berg.

Kurz und bündig könnte man aus den umfangreichen Ausführungen resümieren, beide seien ihren Aufgaben nicht gewachsen. Wer - so der Weg frei sein sollte - derneue Vorsitzende im Tierschutzverein für Siegen und Umgebung werden könnte (oder sollte?), ist Foß ziemlich klar.
Nämlich er selbst.
Daran ließ er im gestrigen Pressegespräch in den Räumen der Dr. Baumann Cosmetic GmbH keinen Zweifel aufkommen.

Ob er dann auch Geschäftsführer bleibe - oder wieder werde -, ließ der Diplom-Physiker ("Die finanziellen Einbußen hinsichtlich meines Gehaltes belaufen sich auf jährlich etwa 45 000 bis 50 000 Euro, auf welche ich gern bereit war und immer noch bereit bin zu verzichten, um den Tieren effektiv helfen zu können.") offen. Nur so weit ließ Foß sich ein: "Die Satzung steht dem nicht entgegen." Noch einen gewichtigen Grund, ihm die Geschicke des Vereins eindeutig in die Hände zu legen, kann der Vegetarierer präsentieren: Der Hauptsponsor, der dem Verein neben dem Tierschutzmobil monatlich auch 2000 Euro zur Verfügung stellte, würde zurückkehren.
Zur Erinnerung: Im Zuge der Querelen im Tierschutzverein hatte die Dr. Bauman Cosmetic GmbH den Sponsoring-Vertrag gekündigt. Mit Foß als Vorsitzenden würde für den Verein noch mehr herausspringen. Dem Foß-Schreiben an Vorstand und Beirat ist in Sachen des von ihm dringlichst eingeforderten professionellen Tierschutzbeauftragten zu entnehmen: "Die Mittel dafür würde übrigens der Sponsor, der gerade vom Vorstand vor den Kopf gestoßen wurde, zusätzlich bereitstellen, wäre eine Wende im Vorstand zu erkennen." Zum Hintergrund: Der Sponsor ist Verfechter des "konsequenten Schutzes für alle Tiere". Ein Knackpunkt auch für den "Knatsch" zwischen Foß und Vorstand.

Denn: Im Siegener Tierheim werden Hunde auf Betreiben von Foß vegetarisch ernährt. Auch sei der Verein bemüht, "über die Vorteile einer vegetarischen Ernährung zu informieren". Infobroschüren zu den Themen Fleischessen und Jagd seien vom Vorstand "abgesegnet" worden. Nur: Den plage ab und an fleischliches Verlangen. Foß: "Dass sich einige Menschen darüber wundern, warum er dannselbst diese Thematiken nicht vorlebt, und nicht mit "gutem Beispiel" vorangeht, so wie es die Vereinssatzung fordert, ist verständlich." Eine Erweiterung des Vorstandes um sieben Personen, um dessen Sachwissen auf die Sprünge zu helfen, sei vom Vorstand abgelehnt worden. Ebenso das Einsetzen eines professionellen Tierschutzbeauftragten. Foß: "Unter diesem Vorstand kann ich meiner satzungsgemässen Aufgabe, nämlich den Schutz aller Tiere, nicht weiter gerecht werden." Einen Fehler räumte der Tierschützer ein: Er hätte die Sache schon bei der letzten Mitgliederversammlung Anfang Juli an die Vereinsöffentlichkeit bringen sollen.

Übrigens: Sollte Jürgen Foß der Coup mit der Sponsor-Rückkehr gegen den Vorstand gelingen, hätte auch dem Jäger im Beirat endgültig die Stunde geschlagen. Ob noch andere Menschen aufgrund ihrer vorhandenen oder fehlenden Neigungen künftig von der verantwortlichen Mitarbeit ausgeschlossen werden sollen, blieb im gestrigen Gespräch allerdings offen...

http://bilbo.siegener-zeitung.de/sz-neu/lokales/artikel/200308127558193


 


Kommentar

Wir ersparen uns heute einen redaktionellen Kommentar, und lassen stattdessen Sonja Nies zu Wort kommen. Sie ist ehrenamtliche Mitarbeiterin des Tierheims Siegen und führt dessen Internet-Kolummne:

 

  Hintergründe:

"Vorab: Moralische Unterstützung wirst Du von mir sicherlich keine bekommen! Im Gegenteil. Geh nach Hause Jürgen! Du hast im Tierheim Siegen eine Menge bewirkt - warst ein Vorzeige-Tierschützer der mit viel Engagement den Tierschutzgedanken nach außen getragen hat. Solche Leute braucht ein Tierheim. Das war allerdings bevor Du gesponsert und offensichtlich einer Gehirnwäsche unterzogen wurdest. Wer versucht denn hier "andere Leute mit in den Sumpf zu ziehen??" Du. Und kein anderer. Ich selbst habe aus Deinem Munde die Bestätigung gehört dass Du von "der schwarzen Kasse" wusstest!

Du sprichst von "den Tierschutz vorleben"?? Brüstest Dich damit "seit vielen Jahren Vegetarier zu sein" (zum Veganer reichts wohl noch nicht???!!) - da haben etliche Leute die regelmäßig im Tierheim verkehren aber ganz andere Gewohnheiten in Erinnerung! Wo kaufst Du Deinen Käse?? Aldi-Käse ist auch aus Massentierhaltung mein lieber Jürgen!

Du wagst es einen Zusammenhang zu sehen in der Wahl der Tierschutzbeauftragten und deren Verbindung zum 2. Vorsitzenden??? Welch ein Hohn! Nirgendwo war die "Cliquenwirtschaft" so groß wie im TH Siegen! Ich sage nur Stichwort Hundeschule...!

Ausschließlicher Schutz a l l e r Tiere wäre schön - ist aber leider nicht machbar. Dann dürfte ja keiner mehr in den Wald oder auf die Straße gehen - schließlich nimmt er ja in Kauf auf Ameisen Käfer und anderes Getier zu treten und ihnen Schmerz zuzufügen. In dem Moment wo Du Auto fährst veranlasst Du den Tod Hunderter Mücken die an Deinen Scheinwerfer kleben. Sind die weniger wert als Kühe Schweine Hühner...?

Du tätest gut daran Dich zurückzuhalten. Gründe Deinen eigenen Verein mit Dr. Baumann Cosmetic - Das Tierheim Siegen braucht ehrliche engagierte Leute - keine feigen radikalen Aktivisten die andere denunzieren und scheinheilig von hinten mit Dreck bewerfen.

Ein Tipp noch in eigener Sache: Unterschätze uns (Mitglieder) und den Vorstand nicht! Selbst wenn es zu Neuwahlen kommen sollte - D u wirst mit Sicherheit nicht an der Spitze stehen! Dein Part endet heute Nachmittag mit der außerordentlichen Vorstands- und Beiratssitzung.

Geh nach Hause Jürgen Foß!"

Quelle: http://www.hundejo.de/foren/newsdetail.php3?s=12379&category=730&id=20018
 


Bleibt die Hoffnung, dass dieses Chaos eines Tages etwas Neues (und Besseres) gebiert.
Ohne SPD, ohne Cliquenwirtschaft, ohne Ideologien, ohne Baumann Cosmetics.
Und ohne Foß.