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+++ Newsletter von Maulkorbzwang.de und den Dogangels +++

23.10.2001 

Heute mit diesem:

* wir haben eine kleines Problem und bitten um Mithilfe.

* .. auf der schwäbschen Eisenbahn

* Wie radikal muß die Tierrechtsbewegung sein?

* eigene Sache..............


Hallo Tierfreunde,

wir haben eine kleines Problem und bitten um Mithilfe.

Seit mehreren Wochen soll ein kleiner Hund, zwischen Hilfarth und Himmerich (PLZ 41836), herumlaufen. Dies wurde uns erst in der letzten Woche zugetragen und verschiedene Fangversuche, zuletzt am Sonntag, den 21. Oktober 2001, blieben erfolglos. Bei dem Hund handelt es sich um einen kleinen Mischling, der ca. 25 kg schwer sein könnte und der in der Grundfarbe weiß ist und braune Abzeichen hat. Da der Hund sich allem gegenüber sehr scheu und ängstlich zeigt, konnten wir uns nie mehr als 20 Meter annähern. Auch der Versuch, den Hund zu betäuben schlug fehl. Da von dem Hund offensichtlich keine Gefahr ausgeht möchten wir die Bevölkerung bitten den Hund weiterhin zu füttern, damit er sich nicht von dort entfernt. Wir sind bemüht schnellstmöglich eine Lösung zu finden um den Hund lebend einzufangen.

Wie uns nun heute (23.10) zugetragen wurde soll in diesem Gebiet morgen (24.10) eine Jagd stattfinden. Der Jagdpächter wurde informiert und auch die lokale Presse wird einen Artikel veröffentlichen.

Für Mithilfe und Tips egal in welcher Form sind wir jederzeit offen. Evtl. findet sich jemand der sich morgen mit uns in diesem Gebiet postieren kann und ein wachsames Auge auf die Jäger wirft. Wir suchen auch nach einer Lebendfalle in XXL oder ähnlichen Vorrichtungen in der wir erstmal eine Futterstelle einrichten können und die dann irgendwann gespannt werden kann (ähnlich einer Katzenfalle) und selbstständig zufällt sobald er drin ist.

Die Annäherung über andere Hunde (Hündin, auch läufig, Rüden und Welpen) wurde auch schon erfolglos versucht.

Vorab besten Dank für die Unterstützung.

Mit freundlichen Grüßen

Tierhilfe Jülich - Sven Schnitzer

www.tierhilfe-juelich.de


.. auf der schwäbschen Eisenbahn

Hallo Achim!

Jeden Tag lese ich Deine Mails und bin begeistert, wie sehr du dich für diese Hunde einsetzen tust, ohne Atempause, ohne zu verzweifeln.
Vielleicht habe ich hier eine kleine Geschichte die anderen Mut macht.

Diese Woche hatte ich und mein Staffrüde Einstein keine andere Möglichkeit wie mit der Deutschen Bundesbahn von Pforzheim nach Stuttgart zu fahren.
Mir war ganz schön mulmig, wurde ich doch im Jahr 2000 von einem Bahnbeamten darauf hingewiesen, daß es ein Transportverbot für Hunde wie den meinen gibt.
Trotzdem legte ich meinem Hund mal vorsichtshalber einen Maulkorb an, kaufte eine Fahrkarte und stieg in den vollbesetzten Interregio.
Mein kleiner brauner Hund legte sich dann vor meine Füsse und begrüßte die neu zugestiegenen Fahrgäste mit einem freundlichen Wedeln. Dann kam der Moment vor dem ich am meisten zitterte, der Schaffner kam. Aber der meinte dann nur: Ist das aber ein lieber! stempelte unsere Fahrscheine und ging weiter.
Puh, ich hatte echt großen Bammel irgendwo im Nirgendwo mit meinem Hund aus einem Zug geworfen zu werden.
Meine neueste These ist auf Grund dieser Fahrt: Ignoriert einfach, was irgendwelche Dumme zu Euch sagen. Dehnt diese neunmalklugen Vorschriften höflich wo ihr nur könnt. Eine Verordnung an die sich keiner hält ist nichts weiteres als wertloses Papier.
Wer einen lieben Hund hat braucht sich nicht zu verstecken und vielleicht kapiert die Obrigkeit endlich auf diesem Wege, daß das Schindluder das mit uns getrieben wird absolut sinnlos ist!
Mit kämpferischen Grüßen
Tinchen


Wie radikal muß die Tierrechtsbewegung sein?

Helmut F. Kaplan

Ein Urlaubserlebnis: Am Hafen vertreiben sich "ruhige" Angler "friedlich" die Zeit, indem sie darauf warten, daß Fische anbeißen - die dann qualvoll zugrundegehen werden. Solche und ähnliche Szenen machen drastisch klar: Ziel der Tierrechtsbewegung muß es sein, Gesetze zu schaffen, die "Idyllen" dieser Art unmöglich machen. In solchen Situationen muß die Polizei gerufen werden können, die dann die Freizeitmörder unverzüglich hinter Gitter bringt.

Mit weniger darf sich die Tierrechtsbewegung unter keinen Umständen zufrieden geben. Der Grund für diese einmalige historische Verpflichtung des Menschen ist die einmalige historische Situation der Tiere: Sie sind die einzigen Unterdrückten, die sich nie aus eigener Kraft befreien werden können.

Es gibt, oder besser gesagt: gab aber auch Gemeinsamkeiten zwischen Tieren und anderen unterdrückten Gruppen. Und diese Gemeinsamkeiten sind für die Befreiung der Tiere bedeutsam. Vergessen wir nicht, daß die Tiere ihr schreckliches Schicksal vor nicht langer Zeit mit anderen Rechtlosen teilten,

"daß der Platz 'extra muros', außerhalb des Bereiches der konventionellen Ethik, den heute nur noch die Tiere einnehmen, gestern ... mit ... Sklaven, Leibeigenen, Ungläubigen, Indianern, Negern und Angehörigen anderer als 'untermenschlich' gestempelten Menschengruppen geteilt wurde, die alle 'wie Tiere' behandelt und demnach gejagt, gequält und getötet wurden." (Godofredo Stutzin: Auf des Condors Flügeln, S. 16)

Die Tiere sind als letzte Rechtlose übriggeblieben. In folgendem historischen Detail kommt dies anschaulich zum Ausdruck: 1865 wurde in Amerika jedem freigelassenen Sklaven neben einem Stück Land auch ein Maulesel zugesagt. (Eine Frage der Ehre, Profil, 32, 2001, S. 74) Die ehemaligen Sklaven sollten nun also ihrerseits einen Sklaven, nämlich ein Tier, erhalten. Damit endete die "Befreiungskette" vorerst. Die Tiere befinden sich noch immer in Gefangenschaft, sie sind noch immer Sklaven, die letzten Sklaven auf der Welt.

Aus der einstigen Gemeinsamkeit von Tieren und anderen Unterdrückten gilt es, für heute Lehren zu ziehen: An den bereits erfolgten und erfolgreichen Befreiungsbewegungen, etwa der Sklaven, der Schwarzen oder der Frauen, können wir studieren, wie solche Prozesse ablaufen. Diese Bewegungen können und sollen uns als Orientierung für die Befreiung der Tiere dienen.

Wohlgemerkt: Es geht hier schlicht darum festzustellen, wie frühere Befreiungsbewegungen erfolgt sind - um daraus Schlüsse für die Befreiung der Tiere zu ziehen. Dieser Punkt ist wichtig, wird doch der Tierrechtsbewegung immer wieder vorgworfen, zu "extrem", zu "radikal", zu "gewaltbereit" und dergleichen zu sein. Aufzuzeigen, wie historische Ereignisse faktisch verliefen, kann aber legitimerweise nicht kritisiert werden.

Und wenn man sich diese Prozesse ansieht, erkennt man: Hier handelt es sich durchgängig um ganzheitliche Phänomene dergestalt, daß sie auf allen Ebenen in allen Abstufungen abliefen: auf der persönlichen, gesellschaftlichen, politischen und rechtlichen Ebene, von den gemäßigtsten bis zu den radikalsten Positionen.

Den Kampf um die Befreiung der Tiere auf einen Ausschnitt aus diesem Gesamtwirkspektrum beschränken zu wollen, wäre nicht nur naiv und unrealistisch, sondern vor allem auch unverantwortlich.

Exakt dies, eine eingeschränkte und einseitige Vorgangsweise, wird aber ununterbrochen von allen Seiten - nicht nur von den Tierausbeutern, sondern auch von den "Tierschützern" - gefordert: Es vergeht kein Tag, an dem nicht ein Verein einem anderen vorwirft, zu "emotional", zu "rational", zu "gemäßigt" oder zu "radikal" zu sein. Damit muß Schluß sein. Die Befreiung der Tiere bedarf aller Wirkkräfte. Nur eine ganzheitliche Bewegung, die alle Aspekte und alle Facetten eines historischen Umbruchs beinhaltet, kann die Tiere aus ihrer unverschuldeten jahrtausendelangen Knechtschaft befreien.

Zur Veranschaulichung der Tragweite und Dringlichkeit der Operation Tierbefreiung genügt es, sich einen einzigen Aspekt der Ausbeutung von Tieren zu vergegenwärtigen: Die ganz Welt ist übersät mit Restaurants, auf deren Speisekarten die Leichenteile von Tieren angeboten werden. Und um diese Leichenteile ständig vorrätig zu haben, werden ununterbrochen Tiere gezüchtet, gefoltert und getötet. Es findet ein permanenter planetarischer Holocaust statt.

Und um diesen permanenten planetarischen Holocaust zu beenden, genügen nicht einzelne Initiativen in bestimmten Bereichen in wohldosierten Mengen. Um die Tiere aus menschlicher Tyrannei zu befreien, bedarf es vielmehr der Mobilisierung aller Kräfte auf allen Ebenen in allen Formen.

Und um zu erkennen, welche Mittel legitim sind, um Tiere aus ihren weltweit verstreuten KZs zu befreien, brauchen wir uns nur zu fragen: Welche Mittel wären legitim, um Menschen aus KZs zu befreien, von deren Existenz wir wissen und deren Adressen wir kennen?

© Helmut F. Kaplan

Helmut F. Kaplan, Philosoph und Autor, zählt zu den Pionieren der Tierrechtsbewegung und ist Berater und Sprecher für ethische Grundfragen bei Arche 2000 e.V. Zahlreiche Bücher zur Ethik der Mensch-Tier-Beziehung. Unter anderem das Standardwerk Leichenschmaus - Ethische Gründe für eine vegetarische Ernährung sowie Tierrechte - Die Philosophie einer Befreiungsbewegung. Letzte Buchveröffentlichung: Wozu Ethik? - Über Sinn und Unsinn moralischen Denkens und Handelns. www.vegetarismus.org/kaplan


AW - Kommentar in eigener Sache:

Habt Bitte Verständnis, das ich zur Zeit noch nichts zum Herpes und den Herpesbrüdern sage ........................ich weiss auch nicht ob sich das überhaupt lohnt :-)))

Auch weiss ich nicht wie ich sie ansprechen soll - bin mir ja nicht mal sicher ob überhaupt ein Name richtig ist ??

 

 

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