- Newsletter - Archiv


Newsletter von Maulkorbzwang und den Dogangels

* Rottweiler als nicht gefährlich eingeschätzt

* AHO Aktuell: Beißunfälle durch Hundeführerschein vermeiden

* dazu: Und hier noch die Hinweise für Halter und Tieräzte:

* Fragen zum Kurs „Hundeführerschein – Grundwissen Gefahrenvermeidung im Umgang mit Hunden“

* dazu Informationen für Tierärztinnen und Tierärzte

* dazu: Die vier häufigsten Fragen zur Kampfhundeverordnung

* Rundbrief an ALLE MITGLIEDER der Mailinglisten: SIMBAD.....


 

Rottweiler als nicht gefährlich eingeschätzt

 

Halter musste Hundezwinger stärker sichern

Warnow (OZ) Der Rottweiler, der vorigen Mittwoch ein fünfjähriges Kind gebissen hat (OZ berichtete), wird von der betreuenden Tierärztin, vom Amtstierarzt und Ordnungsamt Grevesmühlen-Land als nicht gefährlich eingeschätzt. Er habe als Wachhund auf seinem Hof ein „relativ normales Verhalten“ gezeigt.

   Die Sachverständigen kamen zu diesem Schluss, nachdem sie die besondere Situation auf dem Grundstück und die Aktenlage der letzten zehn Jahre beurteilt hatten. Danach sei der Hund seit 1992 nicht verhaltensauffällig gewesen. Auch an der Zuverlässigkeit des Halters gebe es keine Zweifel. In der Situation, in der der Unfall geschah, hatte der Hund erhöhten Stress. Bauarbeiter – also fremde Personen – pflasterten den Hof und verursachten mit ihren Maschinen großen Lärm.

   „Der Hund darf natürlich nicht den Zwinger verlassen“, sagte Ordnungsamtsleiter Thomas Heinze deutlich. „Wie das Tier auf einmal frei kam, kann der Halter nicht erklären.“ Der Hund könnte das Türschloss aufgestoßen haben oder er ist von seiner Hütte über den fast 2,50 m hohen Zaun gesprungen.

   Da das Mädchen selten zu Besuch ist, war es für den Rottweiler eine Fremde. Als es schrie und weglief, habe der Hund es angefallen. „Er folgte damit seinem Hetz- und Beutetrieb. Das ist normal, bestätigten mir beide Tierärzte“, so Heinze.

   Der Ordnungsamtsleiter verhängte Auflagen, die die Sicherheit des Zwingers verstärken. Der Halter musste den Zaun mit einem Gitter abdecken und vor das Türschloss einen Riegel legen. „Er wollte seinen Hund sofort einschläfern lassen. Dazu sahen wir aufgrund der Vorgeschichte, des Ablaufs des Unglücks und weil es im privaten und nicht im öffentlichen Bereich passierte, keinen Anlass“, erklärte Heinze.

H. WERFEL

http://www.ostsee-zeitung.de/


AHO Aktuell: Beißunfälle durch Hundeführerschein vermeiden

AHO Aktuell - Informationen zur Tiergesundheit Beißunfälle durch Hundeführerschein vermeiden

10.10.2002) ----------------------------------------------------------- München

 (aho) - Ein "Hundeführerschein" soll in Bayern künftig Beißunfälle mit Hunden vermeiden helfen. "Jeder Hund kann beißen. Hundebisse sind aber vermeidbar, wenn der Hundehalter rechtzeitig eine Gefahrensituation erkennt und richtig reagiert", sagte Gesundheits- und Verbraucherschutzminister Eberhard Sinner heute bei der Vorstellung des landesweiten Schulungsangebotes der bayerischen Tierärzte.

Er appellierte an Hundehalter: "Den richtigen Umgang mit Hunden zu erlernen, ist eine wesentliche Schutzmaßnahme, die in der Verantwortung jedes Tierbesitzers liegt". Die meisten Beißunfälle ereignen sich Sinner zufolge in der Familie oder im Bekanntenkreis. "Häufig sind Kinder betroffen. Der Kurs trainiert deshalb auch, wie Kinder geschützt werden können und ist zugeschnitten auf Alltagssituationen in der Familie", erläuterte Prof. Dr. Günter Pschorn, Präsident der Bayerischen Landestierärztekammer.

Diese organisiert die landesweite Präsenz des Kursangebotes und hat zusammen mit dem Institut für Tierschutz, Verhaltenskunde und Tierhygiene der LMU München die anschaulichen, situationsbezogenen Schulungsunterlagen entwickelt. "Ursache der Beißunfälle sind häufig Missverständnisse zwischen Mensch und Tier, die durch eine fachgerechte Erziehung des Hundes in den allermeisten Fällen zu vermeiden gewesen wären", bestätigte Prof. Dr. Michael Erhard, der Vorstand des Instituts.

Zum "Hundeführerschein" führt eine mindestens 12-stündige Kursreihe mit abschließender schriftlicher Prüfung. Speziell fortgebildete Tierärzte bringen den Teilnehmern das Wissen um Gefahren und die richtige Erziehung von Hunden bei. Der Teilnehmer erfährt anhand konkreter Beispiele, wie er sich gegenüber seinem Vierbeiner in bestimmten Situationen verhalten soll und kann dieses Wissen schnell im Alltag anwenden. Kursbegleitend gibt es ein reich bebildertes Handbuch.

Das Buch kann auch unabhängig von einem Kursbesuch in Tierarztpraxen käuflich erworben werden. Nähere Informationen zum Kursangebot und zu den geschulten Tierärzten gibt es bei der Bayerischen Landestierärztekammer. [1] Links [1] http://www.bltk.de


Und hier noch die Hinweise für Halter und Tieräzte:


Bayerische Landestierärztekammer - Bavariastr. 7 a - 80336 München
Gemeinschaftsprojekt
Bayerische Landestierärztekammer
Arbeitskreis "Hundeführerschein"
Institut für Tierschutz, Verhaltenskunde und Tierhygiene der
Tierärztlichen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München

Hundeführerschein –
Grundwissen Gefahrenvermeidung im Umgang mit Hunden

Kurs von Tierärztinnen und Tierärzten für Hundehalter

Die aufrüttelnden Pressemeldungen über einzelne Hunde, die Menschen schwer verletzten bzw. töteten, haben nicht nur zu größerem Verantwortungsbewusstsein bei erfreulich vielen Hunde­haltern geführt, sondern auch zur Verschärfung von Rechts­vorschriften.

Die Tierärzte sind der Meinung, dass an der Rasse festmachende Regelungen das Problem nicht lösen. Deshalb versuchen speziell fort- und weiter­gebildete Tierärzte und Tierärztinnen, dass möglichst viele
Hundehalter auf freiwilli­ger Basis lernen, wie sie ihren Hund unter Kontrolle bringen – sei es nun ein Chihuahua, ein Dalmatiner oder ein Dobermann. Denn jeder Hund kann beißen, und eine große Zahl an
Bissverletzungen fügen Hunde ihrer eigenen Familie zu. Nicht weil diese Hunde böse sind, sondern weil wir Menschen eklatante Fehler im Umgang mit Hunden machen.

Um Gefahren für uns und andere zu vermeiden, brauchen wir fundiertes Wissen:

Wissen über das normale Hundeverhalten, Wissen über die Situationen, in denen ein Hund gefährlich werden kann, Wissen über typische Missverständnisse zwischen Mensch und Hund - und nicht zuletzt Wissen
darüber, wie man seinen Hund richtig erzieht.

Deshalb bieten Tierärzte in Zusammenarbeit mit der Bayerischen L andestierärzte­kammer und dem Institut für Tierschutz, Verhaltenskunde und Tierhygiene der Ludwig-Maximilians-Universität München den Kurs
„Hundeführerschein – Grundwissen Gefahrenvermeidung im Umgang mit Hunden an, der das nötige Grundwissen über Erziehung und Verhalten von Hunden vermittelt, um gefähr­liche Situationen möglichst zu vermeiden.


Fragen zum Kurs „Hundeführerschein – Grundwissen Gefahrenvermeidung im Umgang mit Hunden“

Wird der „Hundeführerschein“ in Bayern von den Behörden verlangt?
In Bayern muss man für die Haltung eines Hundes keinen „Hundeführerschein und keinen „Sachkundenachweis“ erbringen. Allerdings wird die Sachkunde von Haltern potenziell gefährlicher Hunden üblichereise bei der Begutachtung dieser Tiere beurteilt, ohne dass die bayerischen Rechtsvorschriften dies ausdrücklich fordern. Der Gutachter beobachtet, ob der Halter seinen Hund unter Kontrolle hat und ob er möglicherweise gefährliche Situationen richtig einschätzen kann. Es gibt keine Bestimmungen in Bayern, welches Wissen und welche Kenntnisse für eine Sachkunde notwendig sind.

Alle angebotenen Kurse „Hundeführerschein“ – egal ob von Tierärzten, Hundeverbänden oder Hundeschu­len usw. – sind deshalb freiwillig und es ist nicht möglich, einen amtlichen „Hundeführerschein“ oder einen
„Sachkundenachweis“ auszustellen.

Sie können über die erfolgreiche Teilnahme am Kurs „Hundeführerschein – Grundwissen Gefahrenvermeidung im Umgang mit Hunden“ eine Bescheinigung der Bayerischen Landestierärzte­kammer als Körperschaft des öffentlichen Rechts erhalten.

In verschiedenen anderen Bundesländern müssen die Halter von Hunden bestimmter Größe oder Rasse eine Sachkunde-Prüfung ablegen. Es wurde schon mehrmals beraten, ob die Bestimmungen in Deutschland vereinheitlicht werden sollen, aber es ist davon auszugehen, dass dies in absehbarer Zeit nicht
geschehen wird.

Wer hält den Kurs ab?
Der Kurs darf nur von speziell fortgebildeten Tierärztinnen und Tierärzten abgehalten werden.

Muss ich meinen Hund zum Kurs „Hundeführerschein“ mitbringen?
Nein, denn Sie werden an Hand von Folien, Arbeitsblättern, einem Begleitbuch und einem Video geschult. Sie sind dann in der Lage, die praktische Umsetzung mit Ihrem Hund einzuüben.

Ich möchte mir demnächst einen Hund zulegen. Ist der Besuch des Kurses für mich sinnvoll?

Gerade dann sollten Sie den „ Hundeführerschein“ machen. Sie erhalten das Rüstzeug, mit Ihrem zukünfti­gen Hund richtig umzugehen und Gefahrensituationen zu vermeiden.

Woher stammt das Kursmaterial?
Das Kursmaterial wurde von Fachtierärztinnen für Verhaltenskunde und Tierärztinnen für Verhaltensthera­pie vom Institut für Tierschutz, Verhaltenskunde und Tierhygiene der Universität München und dem Arbeitskreis
„Hundeführerschein“ in Zusammenarbeit mit der Bayerischen Landestierärztekammer entwickelt.

Wodurch unterscheiden sich verschiedene „Hundeführerschein“-Kurse?

„Hundeführerscheine“ gibt es z.B. auch vom VDH und BHV. Diese "Hundeführerscheine“ legen den Schwerpunkt auf den praktischen Teil (Führen eines Hundes in der Öffentlichkeit) und bei der Theorie geht es auch um die Bereiche Gesundheit und Ernährung.

Der Kurs „Hundeführerschein – Grundwissen Gefahrenvermeidung im Umgang mit Hunden“ soll vor allem dem Vorbeugen, Erkennen und Abwenden von Gefahren dienen – nicht nur in der Öffentlichkeit, sondern auch im häus­lichen Alltag und in der Familie, denn hier ereignen sich ca. 80% der Hundebisse. Weitere Informationen und Beispiele hierzu finden Sie auf der Homepage des Instituts für Tierschutz, Verhaltenskunde und Tierhygiene der Universität München.

Der Kurs verzichtet auf Themen wie Ernährung oder Gesundheit. Dieser „Hundeführerschein“ ist als theoreti­scher Kurs entworfen, um auch Hundehalter anzusprechen, die nicht auf den Hundeplatz gehen möchten.

Lerne ich dasselbe wie in einer Hundeschule?

Der „Hundeführerschein“ stellt eine gleichwertige Ergänzung zur praktischen Ausbildung in der Hunde­schule dar, denn er vermittelt Ihnen umfangreiches Wissen über das Verhalten und die Erziehung des Hundes. Mit diesem Wissen wird es Ihnen leichter fallen, im Alltag zu festigen, was Sie in der Hundeschule gelernt haben.

Schließt der „Hundeführerschein“ mit einer Prüfung ab?
Ja, am Ende des Kurses können Sie eine Prüfung ablegen. Dabei werden Ihnen schriftlich auf Prüfungsbögen Fragen zum Kursinhalt gestellt. Ähnlich wie bei der theoretischen Prüfung in der Fahrschule wählen Sie die richtige(n) Antwort(en) unter mehreren vorgegebenen Lösungen aus. Wenn Sie an allen Kurstagen teilge­nommen haben, ist die Prüfung für Sie kein Problem.

Wie lange dauert der Kurs „Hundeführerschein“ ?

Der Kurs dauert mindestens12 Stunden.

Februar 2002 - PG/ak



Informationen für Tierärztinnen und Tierärzte

Für Hundehalter fand der Pilotkurs „Hundeführerschein – Grundwissen Gefahrenvermeidung im Umgang mit Hunden“ im Frühjahr 2001 statt. Seit September 2001 bieten Tierärztinnen und Tierärzte in ganz Bayern solche Kurse an. Die Bayerische Landestierärztekammer veröffentlicht die Kurstermine auf dieser Homepage. Für die Monate Februar und März konnten auf diesem Weg 15 Kurse von Bamberg bis Murnau angeboten werden.

Die Hundehalter haben sich nach Teilnahme am Kurs „Hundeführerschein – Grundwissen Gefahrenvermeidung im Umgang mit Hunden“ bisher sehr zufrieden bis begeistert geäußert – Welpenbesitzer, erfahrene Hundezüchter und Hundehalter, die bereits Hundeschulen oder Hundeplätze besucht haben, ebenso
wie Teilnehmer, die (noch) keinen eigenen Hund hatten. Es wurde auch der Wunsch nach einem flächendeckenden Angebot an diesen Kursen geäußert.

Bitte helfen Sie als Tierärztinnen und Tierärzte, diesem Wunsch zu entsprechen, indem Sie die Hundehalter in Ihrer Praxis über Kurse informieren, die Nachbarkolleg(inn)en halten (siehe Kurstermine und Ansprechpartner). Oder bieten Sie selbst solche Kurse an (nach Teilnahme an einem entsprechenden Seminar der BLTK).

Gehören Sie zu den etwa 160 bayerischen Tierärzt(inn)en, die noch nicht auf der Liste der Ansprechpartner zu finden sind, obwohl Sie das Tierärzteseminar „Hundeführerschein – Grundwissen Gefahrenvermeidung im
Umgang mit Hunden“ im Mai oder Juli oder Oktober 2001 besucht haben, und möchten Sie in diese Liste aufgenommen werden? Dann senden Sie uns bitte die Ihnen bereits vorliegende oder eine formlose Erklärung zu, dass Sie der Veröffentlichung Ihrer Daten in dieser Liste auf der Homepage der BLTK und zur Weitergabe z.B. an Hundehalter zustimmen.

Wenn Sie selbst für Hundehalter Kurse „Hundeführerschein – Grundwissen Gefahrenvermeidung im Umgang mit Hunden“ anbieten möchten, informieren Sie uns bitte frühzeitig. Wir veröffentlichen bereits in der Planung befindliche Kurse (Angabe des voraussichtlichen Kursortes und Monats und Ihrer Daten als Ansprechpartner). Auf der Homepage der BLTK kann abweichend zur Veröffentlichung per Annonce oder Plakat auch Ihre Praxisadresse für Anmeldung oder weitere Auskünfte angegeben werden.

Falls Sie als Tierärztin/Tierarzt Interesse an diesem Projekt gewonnen haben und ein Tierärzteseminar „Hundeführerschein – Grundwissen Gefahrenvermeidung im Umgang mit Hunden“ besuchen möchten, melden Sie sich bitte bei der Bayerischen Landestierärztekammer.

Nach Besuch des Tierärzteseminars können Sie die Materialien zur Durchführung der Kurse bei der BLTK beziehen: Foliensatz (187 Folien), Lehrvideo, Arbeitsblätter, Anleitungen zu Rollenspielen, Prüfungsbögen,
Bücher, Plakate, Teilnahmebescheinigungen.

Das Buch „Hundeführerschein – Grundwissen Gefahrenvermeidung im Umgang mit Hunden“ von H. Jung, U. Falbesaner und D. Döring-Schätzl können Sie auch ohne Besuch des Tierärzteseminars bei der BLTK (Adresse s.o., Preis auf Anfrage) beziehen und in Ihrer Praxis auch außerhalb von Hundeführerschein-Kursen an Hundehalter abgeben.


Mit freundlichen Grüßen

Dr. Manfred Herrmann
=============================================================
Allgemeiner Deutscher Rottweiler-Klub (ADRK) e.V.
Suedring 18
D-32429 Minden

Tel.: +49 571 504040, Fax: +49 571 5040444
ADRK-EV@t-online.de
Internet: http://www.ADRK.de

 

AW - Kommentar: Ich sage hierzu jetzt noch nichts - muss mich erst beruhigen!


Passend dazu noch:

06.10.2002 Die vier häufigsten Fragen zur Kampfhundeverordnung

Komischerweise waren diese nur ein paar Tage auf der Page und dann verschwanden sie????


Hallo Achim,

auch an Dich die Bitte, diesen Artikel auf Deiner Mailingliste oder auf der Homepage zu veröffentlichen. Ich denke mal, wenn solche Sauereien passieren, sollen die engagierten Hundehalter und Tierschützer solche Informationen bekommen und weitergeben.

Gruß Hartmut


Diese mail geht an alle mir bekannten Listenmoderatoren/innen mit der Bitte um Veröffentlichung. Trotz aller Differenzen mit einigen bitte ich darum, persönliche Meinungsverschiedenheiten mal außer acht zu lassen, denn hier geht es um etwas, das uns alle angeht. Nämlich um einen Hund, der mit Hilfe vieler Mitglieder von Listen und durch Spenden gerettet wurde und der anschließend im Ludwigsburger Tierheim 1,5 Jahre stand und dabei zu einem verlotterten Hund wurde. Dafür haben wir alle zusammen Simbad nicht geholt.
Gruß Hartmut Deckert

P.S. diese mail darf unter Nennung des Autoren weitergegeben werden.


Rundbrief an ALLE MITGLIEDER der Mailinglisten:

SIMBAD.....


Oder Filzpantoffeln auf vier Pfoten!


Einige von den Mitgliedern erinnern sich noch, Vor fast genau 2 Jahren tauchte der Kaukasen Rüde Simbad auf einigen Mailinglisten auf. Simbad befand sich damals im Tierheim der Hundehilfe Mallorca und dort kannte niemand Kaukasen. Nachdem er mindestens zwei Männer gestellt oder bedroht, abe nicht gebissen hatte, drohte ihm die Einschläferung. Alternative, er kommt in kundige Hände und aus diesem Tierheim raus.


Das Echo auf diesen Hilferuf, na ja, durchwachsen. Nach der zweiten oder dritten Mail klinkte ich mich ein. Im Dezember 2001 startete ich eine Spendenaktion mit der der Flug bezahlt wurde, Simbad kam nach Deutschland und weil ich nichts besseres fand, ins Tierheim Ludwigsburg, mein größter Fehler. An dieser Stelle nochmal meinen ganz besonderen Dank an alle Spender, denn es hat sich gelohnt, ihn zu holen, er ist ein prächtiger Kaukase.


Obwohl wir vereinbarten, daß Simbad auch von mir vermittelt wird, verhinderte und blockierte Ursula Gericke meine Bemühungen, wo sie nur konnte. Trauriger Höhepunkt, mit Hilfe der Hundehilfe Mallorca sollte Simbad in die Sendung "Tiere suchen ein Zuhause" des WDR. Mit faulen Ausreden versuchte sie dies zu verhindern, zu guter Letzt rief in ihrem Auftrag ein Mitglied des Vereines beim WDR an, Simbad sei kein Notfall, ihm gehe es gut und er müsse noch viel lernen, bevor man ihn vermitteln könne. Diese Aktion führte zum endgültigen Streit.


Mich erreichte damals eine mail, in der die Absage für seinen Fernsehauftritt mit Simbads angeblicher Gefährlichkeit begründet wurde. Die möchte ich in Auszügen hier veröffentlichen, denn diese mail spricht für sich und den "Sachverstand" der Tierheimmitarbeiter und wurde von ihr geschrieben:

In Bezug auf Simba: Nach mehreren Telefonaten mit dem WDR stellte sich heraus, dass Simba, wenn als Notfall aufgenommen, ausschließlich von Frau Ludwig vorgestellt würde (dies stimmt nicht, Hartmut). Wir haben vom WDR schriftlich, dass aggressive Tiere nicht mitgebracht werden dürfen. Wer Kaukasen (und Simba ganz speziell) kennt, der weiß, dass so eine Situation ohne Bezugsperson enorm gefährlich sein kann.

Stell Dir mal vor, was passiert, wenn Simba Kamera und Kameramann als Bedrohung sieht. Ein angreifender Kaukase in NRW vor laufender Kamera!!! 10 Pluspunkte für Bärbel Höhn! (Darum macht der WDR eine Aufzeichnung der Sendung Freitags, Sonntags wird sie erst gesendet) Auch in einer normalen Sendung dürften wir Simba nicht selber vorstellen, weil Tierheime aus Baden-Württemberg dort nicht erwünscht sind. Hartmut Deckert hätte genausowenig die Möglichkeit gehabt, den Hund vorzustellen. Simba wäre beim Filmen von einer Mitarbeiterin der Hundehilfe Mallorca gehalten worden. Das ist uns zu gefährlich!


Wir sind der Meinung, dass es für Simba aufgrund seines jetzigen Ausbildungsstandes tatsächlich gut ist, wenn er noch einige Zeit im Tierheim bleibt.1. War Simba tatsächlich sehr aggressiv gegen fremde Menschen 2. gegen fremde Rüden.


Momentan sind wir dabei, ihn auszubilden - er läuft schon ohne Leine, kommt auf Befehl und setzt sich. Ausserdem haben wir in unseren Vereinsnachrichten einen ganzen Artikel über ihn geschrieben. Mal sehen, ob wir nicht jemanden finden, der in der Nähe wohnt und sich langsam mit ihm anfreunden kann. Du weißt, dass wir schon sehr viele Herdenschutzhunde erfolgreich vermitteln konnten, und es wäre doch gelacht, wenn das ausgerechnet bei Simba nicht klappen würde. Viele Grüße vom Kugelberg und von allen Herdenschutzhunden.


Seither stand Simbad insgesamt 1,5 Jahre im Tierheim und die Umstände, unter denen er lebte, waren nicht die besten. Durch einen Zufall erfuhr ich, er sei vermittelt und zwar auf einen Pferdehof in Baden - Württemberg. Dank einiger Bekanntschaften aus alten Listenzeiten brauchte ich wenige Stunden und dann wußte ich, wo Simbad steckt.


Der neue, oder besser gesagt vorläufige Besitzer lud mich ein, Simbad zu besuchen. Zusammen mit einem Freund fuhren wir am 14. September dorthin. Was mich erwartete, konnte ich nicht mal ahnen. Auf den ersten Blick sah der "Kleine" gant manierlich aus, die neuen Besitzer hatten begonnen, ihn auf dem Rücken zu scheren, aber nicht weitergemacht, weil Ludwigsburg ihnen gesagt haben soll, dies sei unnötig, denn Kaukasen haben immer verfilzte Stellen im Fell.


Der zweite Bilck war schlimm. Simbad erkannte mich nach wenigen Minuten wieder und ich verknuddelte ihn. Richtiger wäre, ich fuhr ihm von Filzplatte zu Filzplatte, beginnend am Kopf und endend an der Rute. Etwas derartiges habe ich noch nie gesehen, er war eine lebende Brutstätte für alles, was stinkt und in der Rubrik "schädliches Ungeziefer" eingeordnet werden kann. Mit Hilfe einer Schere schnitt ich ihm Platten aus dem Fell, mit denen man wasserdichte Filzschuhe herstellen könnte. Simbad hielt still und in einer halben Stunde lag ein beachtlicher Haufen dieser Platten vor uns.

Damit kein falscher Zungenschlag entsteht, diese Verfilzungen haben nicht die neuen Besitzer zu verantworten, diese Verfilzungen brauchen viele Monate und einen Menge Regen und Dreck. Und die wichtigste Voraussetzung, man darf einen Hund lange Zeit nicht bürsten, dann erreicht man so einen Zustand. Verwundert hat mich dies deshalb, weil die Tierheimleiterin und ihr Adlatus Fuchs, der auch Gassigeher von Simbad ist, immer betonten, wie toll und gepflegt der Hund sei und er für mich das schlimmste darstellt, was ich in vielen Jahren gesehen habe. Daher nochmal: ETWAS DERARTIGES HABE ICH NOCH NIE GESEHEN!!!!

Meine Wut war beachtlich, zumal Ludwigsburg zudem die tollsten Geschichten über ihn erzählte. So soll Simbad auf Mallorca für Hundekämpfe mißbraucht worden sein, Unsinn, denn ein Hund, der derartiges hinter sich hat, ist nicht so sozial und charakterfest, wie Simbad. Weiter wurde den staunenden neuen Besitzern erzählt, er sei bei einem Müller an der Kette gelegen. Ebenfalls Blödsinn.

Zu dieser Behauptung steht ein Artikel in der Zeitung des Tierheimes Ludwigsburg in krassen Widerspruch, den ich hier zitieren will:


Kugelberg - Nachrichten


Aktuelles aus dem Tierheim "Franz von Assisi" in Ludwigsburg

17. Jahrgang

August 2001


Simba


Uber Sinn oder Unsinn von Vorkontrollen

Ein Traumhund ist er, unser Simba. Und es sah vor kurzem so aus, als hätte dieser Traumhund seinen Traumplatz fürs Leben gefunden. Hätten wir all den Beteuerungen, vorgezeigten Fotos..... Glauben geschenkt, dann hinge Traumhund Simba jetzt an einer verrosteten 1-m-Kette an irgendeinen verdreckten Schuppen angekettet.


Einfach super waren die Konditionen, die der übers Internet gefundene Interessenten unserem eigenwilligen, selbstbewußten 5jährigen Kaukasen zu bieten hatte: Eine freistehende Mühle mit riesengroßem Grundstück drumherum..... Zweimal war der stolze zukünftige Besitzer von Simba im Tierheim... alles schien perfekt. Zeitpunkt der Übergabe war Montag, 25, Juni 2001. Der Herr, der Simba ins Tierheim gebracht und übers Internet seine Vermittlung organisiert hatte, sollte ihn an seinen neuen Platz bringen. Doch plötzlich war dort kein Besuch erwünscht, und der Erwerber ließ uns ausrichten, er werde den Hund selbst abholen. Unsere Ablehnung dieses Plans riß ihn zu ziemlich unqualifizierten Aussagen hin. Dadurch stutzig geworden, beschlossen Simbas Hundeausführer und die Tierheimleiterin, den Hund gemeinsam an seinen neuen, 150 km entfernten Platz zu bringen, um sich selbst per Augenschein von dessen Qualität zu überzeugen....


1. Überraschung: Angegebene Adresse gab es nicht.

2. Das laut Wegbeschreibung dritte Haus auf der linken Seite gab es nicht.

3. Wir trafen unseren "Interessenten" auf der Straße, und er fuhr mit uns zusammen zum Hof. Keine Mühle, kein Zaun. Wir sollten den Hund schon mal dalassen, die Mühle sei 5 km weg.

4. Nachdem wir darauf bestanden, die Mühle zu sehen, fuhr er vor uns her. Nach ca. 5 km waren wir doch sehr erstaunt, an einem total verkommenen Schuppen anzukommen (zerschlagene Fenster, Müll und Schrott auf dem Gelande, überall leere Alkoholflaschen, anstelle eines Zauns zwei abgeknickte Pfosten etc. etc.).

Sofort war uns klar, daß wir Simba keine Stunde dort lassen würden. Trotzdem baten wir, ins Haus eingelassen zu werden. Antwort: "drinnen ist mein Kumpel nackt unter der Dusche, deshalb kann man da nicht rein...!"

.... Hätten wir dem wirklich meisterhaft errichteten Lügengebäude Glauben geschenkt und Simba ohne eigenen Augenschein mitgegeben, würde dieser herrliche Hund mit jeder Stunde, mit jedem Tag seines restlichen Lebens für unseren Leichtsinn büßen.

Simbas Steckbrief: 5jähriger, goldfarbener (Rarität!) Von einer Rarität kann keinesfalls gesprochen werden, Bilder solcher Hunde habe ich im Dutzend billiger. Kaukasicher Owtscharka, ausgestattet mit allen hervorragenden Charaktereigenschaften eines unverbogenen Herdenschutzhundes. Eine Gruppe von Experten hat ihm kürzlich auffallende Charakterfestigkeit und Führungsqualitaten zuerkannt. Seine coupierten Ohren beweisen, daß er direkt aus dem Ursprungsland importiert wurde (auch falsch, denn in zahlreichen Ländern wird auch heute noch koupiert). Simba ist äußerst stattlich, bildschön, vertrauten Personen gegenüber freundlich und zuverlässig, Fremden gegenüber entsprechend seiner Aufgabe als Herdenschutzhund wachsam und mißtrauisch. Ihm Anvertrautes würde er jederzeit selbst unter Einsatz seines Lebens verteidigen. Sein neuer Besitzer muß unbedingt ein starker, selbstbewußter Partner des Hundes sein und einiges an Hundeverstand, möglichst auch Erfahrung im Umgang mit Herdenschutzhunden und Zeit für lange Spaziergänge haben. Länger als halbtags darf der Hund nicht allein gelassen werden...!

Obwohl auch diese Geschichte der Selbstbeweihräucherung so nicht stimmt, will ich sie nicht weiter kommentieren. Nicht verkneifen kann ich mir höchstens, daß derartige "Experten" wenigstens den Namen kaukasischer Owtscharka richtig schreiben sollten. Im übrigen kann jeder erkennen, der die Mail der Frau Gericke mit diesem Artikel vergleicht, daß Simbad je nach Gusto ein ganz anderer Hund ist. Traurig hat mich gestimmt, wie angebliche Tierschützer mit einem ihnen anvertrauten Hund umgehen.

Ein Einzelfall? Mitnichten. Als wir unseren Sarplaninac Kole aus dem Tierheim Ludwigsburg holten, trug er eine Kette, die gerade am Einwachsen war und die wir mit einem Bolzenschneider entfernen mussten. Auch bei ihm schnitten und schnibbelten wir stundenlang mit der Schere, dann waren die gröbsten Verfilzungen weg. Umgetauft haben sie ihn, geht schneller und ist einfacher, als ihn ein bißchen zu pflegen. Seinen richtigen Namen erfuhren wir durch die Papiere, die uns ausgehändigt wurden.

Solange wir noch ins Tierheim Ludwigsburg gingen, nahm meine Frau immer eine kleine Schere mit. Grund, die Kaukasenhündin Centa war genauso verfilzt und wir befreiten sie von mancher Filzplatte. Ob ihr Zustand heute noch so schlimm ist, weiß ich nicht, denn wir gehen nicht mehr in dieses "Tierheim".

Warum ich diesen Artikel schreibe? Weil ich versuchen will, zu verhindern, daß auch weiterhin Hunde nach Ludwigsburg kommen, die dank einer offensichtlich überforderten Tierheimleitung in so einen Zustand geraten.


FINGER WEG VON LUDWIGSBURG

In der Zwischenzeit äußerte sich die Tierheimleiterin zum Zustand von Simbad, ihr ganzer Kommentar, das könne eigentlich nicht sein. Zeigt mir, sie hat ihn monatelang nicht unter Kontrolle gehabt und sich auf Mitarbeiter (ehrenamtliche) verlassen. Der Gassigeher Fuchs bestritt einen derartigen Zustand von Simbad, nur habe ich genug Zeugen, die dieser "Schnibbelaktion" mit der Schere beigewohnt haben.

Für die Veröffentlichung meines Artikels möchte ich mich bedanken in der Hoffnung daß es solche "Simbads" in Zukunft nicht mehr gibt.

Hartmut Deckert
 

 

mleiterin zum Zustand von Simbad, ihr ganzer Kommentar, das könne eigentlich nicht sein. Zeigt mir, sie hat ihn monatelang nicht unter Kontrolle gehabt und sich auf Mitarbeiter (ehrenamtliche) verlassen. Der Gassigeher Fuchs bestritt einen derartigen Zustand von Simbad, nur habe ich genug Zeugen, die dieser "Schnibbelaktion" mit der Schere beigewohnt haben.

Für die Veröffentlichung meines Artikels möchte ich mich bedanken in der Hoffnung daß es solche "Simbads" in Zukunft nicht mehr gibt.

Hartmut Deckert