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+++ Newsletter von Maulkorbzwang.de und den Dogangels +++

18.11.2001 

* Ich suche Menschen, die unter der Hundeverordnung leiden!

* wir möchten uns für das große interesse am schicksal von "branco" bedanken.

* sind 5 schnuckelige Staff- Welpen

* Hundehalter wurden von der Stadt vertrieben

* Der Deutsche Schäferhund: Alles okay?

* Das  tödliche  Geschäft  der  Hundedealer


An alle, die helfen können!

Ich suche Menschen, die unter der Hundeverordnung leiden!

Enweder, weil der Hund eingezogen, getötet, erschossen wurde oder die persönlich im Umgang mit Behörden oder Menschen auf der Strasse Beleidigungen, Tätlichkeiten oder sonstige Übergriffe erdulden mußten oder müssen.

Die Vorfälle sollten nachweisbar sein. Sprich: wer sich meldet sollte bereit sein auch seinen Namen und Adresse bekannt zu geben.

Es geht um eine seriöse Erhebung.

Bitte meldet Euch.

Email unter Hundeleben@Lycos.de


sehr geehrter amtsveterinär,
sehr geehrter tierheimleiter,
sehr geehrte damen und herren,
hallo mitstreiter,

wir möchten uns für das große interesse am schicksal von "branco" bedanken.

aber wir haben auch hilfe für den rottweiler, der nicht getötet werden muß, auch wenn der halter das wünscht.
frau ministerin hoehn,das ministerium,den tierschutzbund und den amtsveterinär fordern wir auf, sich dort umgehend einzuschalten und die tötung zu verhindern.
vom tierheimleiter verlangen wir, daß er sich umgehend telefonisch mit frau heidrun schultz unter der nummer 03333-870454 in verbindung setzt, die bereit ist, "branco" zu übernehmen und an einen geeigneten rassekundigen halter zu vermitteln.

gern warten wir auf eine positve rückmeldung unter m.redemann@12move.de
 

mit freundlichen grüßen von unseren kampfschmusern
marita redemann, sprecherin der ig zu schutz und rettung bedrohter hunderassen
44532 lünen, lilienweg 16

--
http://www.ighunde.de
http://ighunde.virtualave.net


Hi Leute,

im Castrop- Rauxeler Tierheim sind 5 schnuckelige Staff- Welpen ( z Zt.
ca. 4/ 5 Wochen alt und ihre Mutter ( ca.5/6 Jahre ), kann man die
Mäuschen noch irgendwo unterbringen ????

Zunächst aber mal die Adresse des Tierheimes wo die Mäuse untergebracht
sind.

                       Tierschutz Castrop- Rauxel e.V. Tierheim
                       Deininghauserstr. 45
                       44577 Castrop- Rauxel
                       Tel.  02305/ 128 87

Gruß Angie


Hundehalter wurden von der Stadt vertrieben

Von Lothar Müller

Langenfeld. Ehepaar fühlte sich jahrelang von der Stadtverwaltung schikaniert und zog nach Solingen. Am Ende gewannen sie den Prozess um die Steuern.

Heidi Decker ist in Langenfeld geboren und groß geworden. Mit ihrem Mann wohnte sie bis Ende April an der Oskar-Erbslöh-Straße 31. Seit Mai lebt das Ehepaar in Solingen-Aufderhöhe. "Wir sind aus Langenfeld regelrecht vertrieben worden, weil wir über ein Jahr von der Stadt aufs Übelste schikaniert worden sind", sagte Heidi Becker im Gespräch mit der WZ.

Sie erzählte ihre Geschichte, die sich um einen Hund dreht, für den die Beckers nach der Kampfhundeverordnung der Stadt die dafür hohe Hundesteuer entrichten sollten und dagegen mit Erfolg klagten. "Von dem Verein ``Tiere in Not`` in Hilden holten wir einen Boxermischling und meldeten ihn ordnungsgemäß an. Eine entsprechende Bescheinigung, dass es sich um einen solche Rasse handelt, lag vor. Wir wurden jedoch von einem Nachbarn bei der Stadt angezeigt, dass wir einen Kampfhund halten würden. Daraufhin fertigte das Ordnungsamt Fotos von dem Tier an, die an den Amtsveterinär Dr. Kruse in Mettmann geschickt wurde. An Hand dieser Fotos wollte er einen reinrassigen Staffordshire erkannt haben."

Von dieser "Diagnose" an hatten die Deckers keine Ruhe mehr vor der Steuerbehörde der Stadt. Manchmal seien, so Heidi Decker, in der Woche drei Zahlungsaufforderungen mit unterschiedlichen Beträgen eingegangen und verlangt worden, rückwirkend bis 1998, als die Stadt ihre Hundesteuersatzung um das Kapitel "Kampfhunde" erweiterte, mehrere tausend Mark zu zahlen. "Wir haben diesen ständigen Druck nicht mehr ausgehalten, waren psychisch einfach am Ende, denn was die Stadt mit uns getrieben hat, grenzt an Tyrannisierung", klagt Heidi Becker.

Über einen Rechtsanwalt wurde das Verwaltungsgericht Düsseldorf angerufen, doch ging der Druck zunächst durch die Stadt Solingen weiter, denn Langenfeld hatte den Vorgang am 8. August dieses Jahres an die Nachbarstadt gereicht, die aufgefordert wurde, mehr als 5000 Mark einzuklagen. Allein der Schriftwechsel seit August füllt bei den Deckers inzwischen einen Schnellhefter.

Am 30. Oktober kam es zur Verhandlung in Düsseldorf. Die Stadt Langenfeld, vertreten durch Oberverwaltungsrat Gerhard Lindner, unterlag auf der ganzen Linie und muss die Kosten des Verfahrens sowie die Rechtsanwaltskosten der Kläger tragen. "Der Vertreter des Beklagten (also die Stadt) wird darauf hingewiesen, dass der streitbefangene Mischlingshund des Klägers nicht unter die Kampfhundedefinition der Hundesteuersatzung fallen dürfte", heißt es in dem Urteil.

Lindner nahm das Urteil an und versicherte, die Stadt sei darauf bedacht, die Hundesteuersatzung so zu ändern, dass solche Mißhelligkeiten von vornherein ausgeschaltet werden. "Vielleicht ist der Ausgang unseres Prozesses ein guter Tipp für manchen anderen Hundehalter in Langenfeld, dem es ähnlich ergangen ist", hofft Heidi Decker. 


http://www.pipeline.de/cgi-bin/pipeline.fcg?userid=1&publikation=30&template=

arttextlokal&ausgabe=2970&redaktion=30&artikel=102178437


http://www.hund.ch/insider/dswuff.htm

Der Deutsche Schäferhund: Alles okay?
Quelle das Österreichische Hundemagazin Wuff®, Ausgabe November 1996.

"Der Bergabhund" von Walter Winkler und dieser später folgende Artikel aus
"Wuff®", sorgten in Österreich mehr als zwei Monate lang, für hitzige
Diskussionen in den Printmedien.
"Der Bergabschäferhund", "Die Wahrheit über Kommissar Rex ..." oder "Vorne
Hund, hinten Frosch ...", so titelten Österreichs Zeitungen Ende 1996.
Wenig bis gar nichts hat sich in der Zwischenzeit geändert, obwohl der
Deutsche Schäferuhund 1999 seinen 100 jährigen Bestand als eigenständige
Rasse feiert. 99/01/31rw



Persönliche Erfahrungen von Dr. Helmut Raiser

Eine kritische Betrachtung der Situation des Deutschen Schäferhundes heute,
verfaßt von einem Mann, der als kompetenter Kenner dieser Rasse außer
Zweifel steht und darüber hinaus auch noch publizistische und filmerische
Meriten vorweist. Dr. Helmut Raiser, vielen "Schäfer- und
Gebrauchshundeleuten" ein Begriff, engagiertes Mitglied des deutschen
Schäferhundevereines seit 1974 (!), schreibt diesen Artikel, um - wie er
selbst sagt - "diesen Hund zu retten". Lesen Sie daher das Folgende bitte
unter diesem Gesichtspunkt!

Als man mich bat, einen Artikel über den Deutschen Schäferhund (DSH) zu
schreiben, wollte ich erst ablehnen, schließlich lebe ich seit 30 Jahren mit
dem Hund und seit 25 Jahren mit dem DSH. Meine Stellungnahme kann nur
äußerst kritisch ausfallen, denn dieser Hund takelt so langsam ab, und als
Nestbeschmutzer möchte ich auch nicht unbedingt auftreten. Andererseits
ärgere ich mich seit 7 Jahren in der Vereinspolitik herum, um diesen Hund zu
retten.

Hinten Frosch, vorne Hund
Der DSH galt lange als der Gebrauchshund Nummer eins, denn die Gründer
hatten sich beim Styling und beim Antriebssystem ganz gut Gedanken gemacht.
Heute hinkt er im direkten Vergleich deutlich anderen Newcomern, wie dem
Malinois, hinterher, auch wenn einzelne Individuen, hier und da mal wieder
sich deutlich als Glanzlichter absetzen. Sein größtes Problem ist heutzutage
sein Fahrgestell, hinten Frosch - vorne Hund, da haut es die Koordination
ganz schön aus dem Gleichgewicht. Diensthundeführer beklagten schon vor zehn
Jahren, daß man mit diesen Hunden nicht mehr lange Streife gehen kann.

Zwei DSH-Populationen
Gehalten hat sich die Mär vom besten Gebrauchshund der Welt, weil sich
züchterisch zwei Populationen erhalten haben: Diejenigen, die seriös auf
Schau züchten, werden sich einen Teufel tun, ihr genetisches Material durch
"Leistungsknochen" zu versauen. Diejenigen, die Gebrauchshunde züchten
wollen, wissen schon lange, daß auch die leistungsmäßig besten Phänotypen
aus dem Schaubereich genotypische Flops sind.

Es geht um Millionen
Durch die gewollte aber unglückliche Verknüpfung, daß der Präsident jedes
Jahr die Gebrauchshundklasse Rüden richtet und somit alle seine
Prophezeiungen zu sich selbst erfüllenden Prophezeiungen werden (er verteilt
dabei in wenigen Stunden Millionenbeträge in Form von Deckakten und
Wertsteigerungen der Tiere), reduzieren sich die Schaulinien auf ganz wenige
Elterntiere. Das Ergebnis von derartiger Verringerung des genetischen Pools
ist überall in der kynologischen Fachpresse nachzulesen, das erspare ich mir
hier. Von den menschlichen Versuchungen und Verfehlungen, die dem DSH als
kommerzielles Objekt Schaden zuführen, will ich auch nicht berichten, wohl
aber von den Problemen, die er als Gebrauchshund dadurch erfährt. Reden
wir...

1. zuerst von der Schaupopulation
2. von der Leistungspopulation, und
3. von einer Hypothese.

1. Reden wir also zuerst von der Schaupopulation

Die Gesundheit der Hunde der Schaupopulation kann ich nicht beurteilen, da
ich mich nur peripher mit dieser Form des DSH auseinandersetze. Ich vermute
aber, daß es ähnlich katastrophal wie bei der Leistungspopulation aussieht,
auf die ich später zu sprechen komme. Damit meine ich, daß die Knochen- und
Allergieprobleme verglichen mit der Leistungspopulation genauso zunehmen.

Anatomische und farbliche Selektion
Schlimm bei diesen Hunden ist vor allen Dingen die Leere im Kopf und der
langweilige, doofe Gesichtsausdruck... Die Leistung ist im Schaubereich ein
notwendiges Übel und die Selektion geht ihren anatomischen und farblichen
Gang und irrte dabei auch ganz schön hin und her. Selektion heißt aber nicht
nur "Hervorheben" , sondern bedeutet immer auch "unbeabsichtigtes
Wegmachen", welches beim DSH dazu geführt hat, daß der Schauhund einen
leeren Kopf hat. Übriggeblieben ist im Kopf, daß bei diffuser Belastung
Hyperkinetik gefragt ist und so haben sie Trieb, aber kein Triebziel mehr
und gebärden sich wie hibbelige Fingernägelkauer. Andere sind so sicher, daß
sie sogar zum weglaufen zu doof sind.

Aber schön sind sie doch!
Da sich über Schönheit nicht streiten läßt, widerspreche ich auch nicht,
wenngleich ich es als ein äußerst jämmerliches Bild empfinde, wenn ein Rüde
die Rute nicht hoch erhoben trägt und immer mit so eingezogenem Hintern
herumläuft, als wenn ein Backstein an seinen Hoden hinge. Auch diese Farben!
Nein Danke! Pigment hat etwas Reizvolles für mich, nicht nur weil
empirisches Wissen Pigmentstärke mit guten Nerven, Trieb und Vitalität
assoziiert. Dieser schwarzweiße Einheitstyp ist nicht mein Schönheitsideal.
Wenn schön allerdings das ist, was dem Gebrauch dient (Stephanitz), dann
sind sie eindeutig häßlich. Denn dieses Gebäude ermöglicht zwar dem Hund,
falls er wie ein Hochleistungssportler trainiert ist, ausdauernd auf der
Schau im Kreis zu traben, aber wozu braucht das ein Gebrauchshund?!

2. Reden wir jetzt von der Leistungspopulation

Ich sehe schon, wie alle Hundesportgegner jetzt breit schmunzeln. Weit
gefehlt, der Hundesport ist nach wie vor die schönste Sache der Welt. Nur
muß man mit einem Formel-1-Auto keinen Acker pflügen wollen.

Seit den Siebzigern...
Meine Erfahrungen mit dem DSH begannen Anfang der 70er Jahre. Der processus
anconaeus verhinderte 6 Jahre lang, daß ich einen brauchbaren Hund bekam.
Mit naiven, unsinnigen und teuren Operationen zahlte ich viel Lehrgeld.
Dumme Wurfwiederholungen ließen mich irgendwann schlauer werden. Die
Diskussionen über dieses Thema zeigten, daß dieses Problem in Fachkreisen
längst bekannt war. In Hundlerkreisen trat das Problem gehäuft auf, wurde
allerdings gar nicht als solches realisiert und diese Hunde sah ich auch
wiederholt auf Siegerprüfungsebene. Erst jetzt hat der SV auf Drängen von
Frau Dr. Görke beschlossen, zu eruieren, ob hier Handlungsbedarf besteht.
Eine Randbeobachtung, die ich heute wesentlich präziser erklären kann, war
damals, daß gerade diese Hunde, die mit einem dauerhaften Schmerz oder
Handicap leben mußten, entweder trieblich zusammenbrachen oder aber bei
besserer genetischer Ausstattung sich als besonders starke Tiere
entwickelten. Das führt häufig, weil der Ausbilder die Zusammenhänge nicht
weiß, zu Falschinterpretationen, tierschutzrelevanten Zwangsmaßnahmen und
irrigen Zuchtselektionen.

Ethik gefragt!
Mein erster richtiger Hund war Schauzucht. Er war einer von den Sicheren,
die zu dumm zum Weglaufen sind. Schlecht war er nicht, aber sein
Triebdefizit brachte ihm auch eine Bauchspeicheldrüsenfehlfunktion ein, die
man natürlich erst im Nachhinein als solche realisiert. Zu der Zeit kannte
ich dieses Problem nicht und erst mit der Zeit erfuhr ich, daß auch dieses
Problem in Fachkreisen Alltäglichkeit und in SV-Kreisen nicht existent ist.
Nachdem ich 1979 mit diesem Hund den Bundessiegertitel errungen hatte, war
ich an dem Punkt, wo ich aus ethischen Gründen den Hundesport aufgeben
wollte. Für mich stand fest, daß ich solch eine armselige Vergewaltigung der
Kreatur Hund nie wieder durchführen werde. Den Hund nahm ich danach aus der
Arbeit, er ist dann mit 11 Jahren auf natürliche Weise gestorben. Ohne die
Ausbildung hätten wir nie die enge Bindung gehabt.

Verständlich nur für Eingeweihte
Zum Glück hatte ich parallel eine tolle Hündin, die mir zeigte, daß
Hundesport mit geeignetem Ausgangsmaterial weder den Hund krank macht, keine
tierschutzrelevanten Probleme beinhalten muß und die schönste Sache der Welt
für mich ist. Das gegenseitige Geben und Nehmen auf nonverbaler, emotionaler
Ebene und die dabei entstehende Bindung kann nur derjenige verstehen, der
diese Bindung erlebt hat. Nichteingeweihte sollten sich hier einer Wertung
enthalten! Leider hatte ich die Hündin nur kurz zur Ausbildung und konnte
sie nur ein Jahr auf der Siegerprüfung führen. Mein nächster Hund war der
Beste, den ich bisher hatte: 6 Jahre vorne auf der Siegerprüfung, einen
Tierarzt kannte er nur vom Impfen, mit 15 Jahren eines natürlichen Todes
gestorben. Allerdings tat es mir sehr leid, daß er mit 9 Jahren langsam ab
Lendenbereich stetige Funktionseinbußen zeigte. Auch dieses Problem
realisiere ich erst heute, dazu später. Übrigens wurden alle Geschwister
früher kreuzlahm, hatten weniger geleistet und starben jünger.

Das Problem der Kreuzlahmheit existiert im SV auch nicht, da einen alten
Hund (Schau = 6 Jahre, Leistung = 8 Jahre) kaum jemand präsentiert.

Kreuzlahm mit sieben Jahren
Der nächste Hund war nichts Tolles, aber gut ausgebildet konnten wir uns 5
mal zur Siegerprüfung qualifizieren und im Mittelfeld mitmischen. Immer im
Sommer, wenn ich ihn brauchte, entwickelte er Ohrenzwang und zwischen den
Ballen wurde alles eitrig und der Hund fiel leistungsmäßig stark ab. Diese
Symptomatik kann ich noch nicht definitiv zuordnen, allerdings haben die
Analdrüsen und allergologische Phänomene Relevanz. Seine Kreuzlahmheit
setzte schon mit 7 Jahren ein. Bis zu letzten Rippe ist er mit seinen 10
Jahren noch heute das blühende Leben, dahinter klappert schon recht
unkoordiniert die "doch so schöne" Hinterhand.

Bei 90% Problem Hinterhand!
Das Problem Hinterhand (Cauda equina und Spondylose) ist mir in den letzen
drei Jahren sehr bewußt geworden. Im letzen Herbst habe ich am gleichen Tag
meinen 5-jährigen Siegerprüfungsteilnehmer und meinen hervorragend
veranlagten 2-jährigen Nachwuchshund einschläfern lassen müssen, weil sie
beide diese Schäferhundseuche hatten. Ich kam mir vor, als stünde ich in
einer Trichteröffnung und schaute heraus, und was ich sah, waren über 90%
kaputte DSH im Lenden-Kreuzbeinbereich. Da habe ich mir eine Theorie
entwickelt, die viele Fragen klärt. Hoffentlich ist sie nicht wahr!

3. Meine Hypothese
Vor vielen Jahren hat man gesehen, daß einige DSH hinten lahm waren. Man
fing das HD-Röntgen an und glaubt noch heute, damit das Problem zu
beherrschen. War es vielleicht nicht nur die Hüfte?! Sind nicht viele Hunde
mit HD auffallend unproblematisch auf den Beinen?!

Was haben wir angerichtet?!
Dann hat man das Hinterteil des Hundes hin und her gezüchtet und letztlich
so komisch gestylt, wie es sich heute präsentiert. Dabei hat man die Knochen
verändert, sich aber nur auf die äußere Seitenansicht beschränkt. Hat einmal
jemand geschaut, ob vielleicht der Wirbelkanal in seinem Durchmesser sich
verändert hat und die Nerven scheuert oder quetscht (Cauda equina)? Hat mal
einer geschaut, ob nicht Knochengewebe wächst, wo gar keines hingehört und
die Nerven scheuert (Spondylose)? Ist es nicht so, daß beim Jugendlichen die
Knochensubstanz weich und knorpeliger ist, sich das Problem also erst später
einstellt, wenn der Knochen stärker verkalkt? Als ich den eingeschläferten
Hund untersuchen ließ, habe ich mich erschrocken. Da war um die ganze
Wirbelsäule eine neue Knochenmanschette im Lumbosacralbereich gewachsen und
überall spondylotische Knochenneubildungen. Was haben wir da in der Zucht
mittlerweile angerichtet! Aber scheinbar habe nur ich die Probleme im SV,
denn fragt man andere Hundler nach diesem Problem, sind alle froh, daß ihre
Hunde das zum Glück nicht haben...

Schmerz als ständiger Begleiter
Mein verstorbener Freund Adolf Wittmann hat mir vor 20 Jahren einmal auf die
Frage, warum er eine gute Hündin wieder verkauft hatte, geantwortet: "Ich
mag Dir das gar nicht sagen, weil Du mich dann auslachst, aber die Hündin
hat sich ungern hingesetzt, das wird nichts!" Sicherlich hat er diese
Entscheidung aus dem Bauch heraus gefällt, aber heute weiß ich mehr. Wenn
der Hund bei gewissen Bewegungen von hinten immer einen kleinen Schmerz oder
eine Unannehmlichkeit verspürt, dann arbeitet man immer gegen diesen
Widerstand und der Hund wird nicht kooperativ. Kennen Sie diese Hunde, die
sich ungern hinsetzen, ungern springen, in der Sitzübung stehen bleiben? Das
ist doch nicht normal, daß wir da soviel und so oft Zwang aktualisieren
müssen! Achten sie mal darauf, wieviele DSH sich freiwillig "richtig"
hinstellen und bevorzugt das rechte Hinterbein etwas zurückstellen. Ist das
vielleicht nicht normal, sondern eine Schonhaltung?

Fragen diskutieren
Ich höre hier jetzt auf und hoffe, daß meine Hypothese sich als unrichtig
herausstellt, leider habe ich mit meinen Aussagen meistens Recht behalten,
obwohl man mich schon einige Male aus dem SV werfen wollte, weil ich die
Probleme häufig zu früh und zu direkt angesprochen habe. Ich kenne nicht die
Gründe, die zu den Problemen des heutigen DSH geführt haben, ich kann mir
nur meine Gedanken machen. Ich weiß nicht, ob diese Probleme züchterisch
anzugehen sind - aber eines weiß ich sicher: Es ist die Pflicht und
Schuldigkeit eines Rassehundezuchtvereines, Probleme seiner Rasse offen zu
diskutieren, aufzuklären und offensiv anzugehen.

Hundesport verbieten?
Ein letzes Wort an die, die jetzt meinen, Wasser auf ihre Mühlen bekommen zu
haben, daß der Hundesport verboten werden müsse. Sie haben mich nicht
verstanden, lesen Sie bitte nochmals von vorne und durchdenken Sie die
Gebrauchshunde-Definition. Wenn Sie dann immer noch der Meinung sind, haben
Sie mich nicht verstanden.


 

http://www.leveste.de/dalmaweb/tierhilf.htm
  
Ein Bericht des Europäischen Tierhilfswerkes:

Das  tödliche  Geschäft  der  Hundedealer

Golden Retriever sind unsere neuen Lieblinge.  In der Werbung und in
TV-Serien werden sie uns als die Familienhunde vorgeführt.  Und auch für
Tierexperten sind Retriever die ³Pazifisten unter den Hunden².  Eigentlich. 
Denn immer öfter kommt es zu Zwischenfällen.  Schlagartig und grundlos
verwandeln sich die sonst so friedlichen Tiere in Bestien.  Greifen wahllos
Herrchen oder Frauchen und auch Kinder an.  Und verkauft werden sie immer
häufiger auf illegalen Tiermärkten.  Für Tierschutzvereine gegenwärtig das
größte Problem.  

Ein Bericht von Mark Rissi über das Elend hinter der Zucht von Modehunden. 
Und Erfahrungen von Tierschützern, die von den Hundedealern tätlich
angegriffen wurden - wie Marco Brand vom Hersfelder Tierschutzverein, als er
das Elend fotografierte.

Die Transaktion auf der Autobahnraststätte dauert nur einige Minuten.  Der
Hundehändler hat es sehr eilig, murmelt etwas von weiteren Terminen, sackt
rasch die 500 Mark ein und übergibt einer Mitarbeiterin von Mark Rissi einen
fünfwöchigen Retriever-Welpen.  Die Ahnentafel werde nachgeschickt.  Keine
Fragen, keine Instruktionen, nichts.

Die Vorbereitungen zu diesem fragwürdigen Stelldichein dauerten etwas
länger.  Es galt, den Verkäufer des Golden Retriever-Welpen an einen Ort zu
lotsen, der unbemerkt aus der Nähe aus dem verspiegelten Lieferwagen heraus
gefilmt werden konnte.  Die Telefonnummer des Händlers fand sich in einem
Inserat in der Regionalpresse.  Unsere Aufmerksamkeit erregte die Nummer, da
es eine Funknummer aus Dänemark war.  Wir waren einem üblen Hundedealer auf
der Spur.  Vorzugsweise in Grenznähe zu Deutschland in Dänemark, Holland und
Belgien sowie Osteuropa unterhalten clevere Hundehändler regelrechte
Hundefabriken.  Das Geschäft floriert.  Die Nachfrage nach Modehunden und
putzigen Hundewelpen ist groß.  Der Verkauf wird über Telefon abgewickelt. 
Wenn genügend Bestellungen aus einer Region vorliegen, organisiert der
Händler die Übergabetermine, bevorzugt gleich auf Autobahnraststätten.  So
verliert er weniger Zeit.  Und kann schnell entkommen.
³Ein Golden Retriever ist bei uns ein Modehund", gesteht Frau M.* offen ein,
³er ist in jeder Zeitung, in jeder Werbung.  Egal wo man hinguckt, es ist
ein Golden Retriever abgebildet.  Ich hab mir natürlich auch so einen Hund
gewünscht und da hab ich dann die Annonce in der Zeitung gelesen." Frau M.
fuhr bis an die Grenze nach Holland: ³Das Angebot ist knapp, da fährt man
halt ein paar Kilometer."
Sie wird die Reise nicht so schnell vergessen.  ³Ich wäre nie auf den
Gedanken gekommen, daß ich ein todkrankes Tier mit nach Hause nehme", meint
sie heute verbittert.  Binnen Jahresfrist hat Frau M. für Bonny, ihren
Retriever-Welpen, den vierfachen Kaufpreis für Tierarztrechnungen
ausgegeben.  Wahrlich teures Lehrgeld.
Als Frau M. die Ahnentafel genauer untersucht, fallen ihr Ungereimtheiten
auf.  Sie beschließt, ein Inserat in der Lokalpresse aufzugeben und einen
Aufruf bei allen umliegenden Tierärzten und Hundefutterzentren aufzuhängen. 
³Gesucht: Retriever-Besitzer von Züchter Z.*" mit dem Erfolg, daß sich über
vierzig Leute bei ihr meldeten, die alle entweder einen todkranken oder
aggressiven Hund beim selben Züchter erworben haben.  ³Alle diese
Hundehalter waren sehr verzweifelt, weil sie und ihre Tiere schon sehr viel
Leid hinter sich hatten², berichtet Frau M.* ³Von vierzig verkauften Welpen
sind zehn nach drei Tagen verstorben, blutigen Durchfall hatten alle,
weitere acht mußten wegen sehr starken Aggressionen eingeschläfert werden. 
Diejenigen, die überlebt haben, leiden ihr Leben lang an
Hüftgelenksdysplasie, Augenerkrankungen, schlimmen allergischen
Hauterkrankungen und haben Angst vor allem, was sich bewegt."
Frau M*. beschloß, den skrupellosen Züchter anzuzeigen.  Die von der Polizei
beschlagnahmten Unterlagen des Züchters ergaben nun, daß der Händler
innerhalb von zwei Jahren fast 400 Welpen verkauft hatte. Als zuständiger
Zuchtwart eines speziell gegründeten Rassehund-Verbandes stellte er sich
seine Ahnentafeln gleich selbst aus.  ³Aus den Dokumenten geht hervor, daß
ein und dieselbe Hündin innerhalb von 20 Tagen drei Würfe hatte, was wohl
eine biologische Unmöglichkeit sein dürfte², empört sich Frau M*.
Auch das Gericht folgte in diesem Fall der Anklage: Zehn Monate Haft mit
einer Bewährungszeit von drei Jahren.
Ein erster Schritt doch oft sinnlos, denn die verbrecherischen Züchter
machen unter dem Namen ihrer Frau, Freundin oder eines Strohmannes meistens
weiter.  Den Welpennachschub organisierte sich Züchter Z.* hinter der
Grenze, im benachbarten Holland.  Dort wurde von Zulieferanten in
regelrechten Zuchtfabriken Nachschub produziert. ³Da wurden
Geschwisterpaarungen oder Vater-Tochter-Paarungen vorgenommen", folgert
Tierarzt F.*, ³oder aber Rüden oder Hündinnen zur Zucht genommen, die nicht
hundertprozentig in Ordnung waren².
Das behäbige Wohnhaus an der deutschen Grenze zu Holland mit Zwinger und
Welpenbucht im geräumigen Hinterhof sollte den Kaufwilligen Seriosität
vorgaukeln.  Erstaunlich viele Leute fielen darauf hinein.
³Als wir hinkamen², erzählt Frau W.*, ³da waren schon drei Welpen im Auto,
zwei unter der Türe und der Stall war immer noch voll.  Ich sagte, irgendwas
stimmt da nicht.  Und als ich dieses holländische Auto sah, da hab ich
gesagt, hier stinkt es." Und trotzdem fährt das Ehepaar W.* mit ihrem
kleinen Retrieverwelpen ŒBen¹ nach Hause.  ³Der ganze Zirkus dauerte
vielleicht zehn Minuten.", erzählt ihr Ehemann, ³da lag das Geld, und dann
war die Sache für den Züchter erledigt.  Und so ist es dann auch bei den
anderen Leuten gegangen.  Wenn der Züchter sein Geld hatte, dann ging alles
ganz schnell.  Da ist keiner gewesen, der den Kaufvertrag richtig
durchgelesen hat.  Ich habe schon einige Verträge machen müssen, wir sind
selbständig und ich weiß, wie man mit solchen Sachen umzugehen hat.  Aber in
diesem Moment haben wir halt nur noch den süßen Welpen gesehen."

Bei dem Ehepaar W.* folgt die Ernüchterung nach knapp acht Monaten.
Ben war ein zärtlicher, anhänglicher Hund.  ³Der konnte so lieb sein.  Ben
weckte mich morgens und legte sein Köpfchen zu mir aufs Kopfkissen", erzählt
Frau W.* und zeigt mir ihr Fotoalbum.  Die Fotos sind säuberlich eingeklebt
und zeigen einen verspielten Retriever-Welpen.  Golden Retriever sind
bekannt als kinderfreundliche, liebenswerte und unproblematische Hunde.  Um
so größer der Schock als Ben ohne äußere Veranlassung ausrastet.
Noch ist das Ehepaar völlig aufgewühlt und kann es kaum wahrhaben:
³Der ging auf mich los wie ein wildes Tier, wie ein Wolf.  Man sah nur die
Schnauze und die Eckzähne.  Ich hab¹ gedacht wenn du jetzt rückwärts fällst,
ist Ende.  Dieser Angriff ohne Vorwarnung!  Ein normaler Hund, der bellt
oder knurrt doch vorher, wenn man ihm zu nahe kommt." Aus heiterem Himmel
greift der acht Monate alte Ben auch die kleine Tochter an und beißt sich in
ihrem Arm fest.  Dann geht er völlig ausgerastet auf die Eltern los.  Nur
mit Mühe gelingt es Herrn W.*, Ben in die Garage zu drängen.
Das Ehepaar ruft den Tierarzt.  Dieser sieht sich gezwungen, Ben mit einem
Schuß aus dem Narkosegewehr zu betäuben und anschließend einzuschläfern. 
³Der Hund war wie von Sinnen, speichelte, bellte und zeigte starkes
Aggressionsverhalten.  Er hatte offensichtlich zentralnervöse Störungen², so
der Tierarzt, ³die einen genetischen Hintergrund haben, eventuell im
Zusammenspiel mit einem schlechten sozialen Umfeld beim Züchter."
Spätestens beim Kaufvertrag hätten die zukünftigen Besitzer mißtrauisch
werden müssen.  Im Vertrag verpflichtet sich der Käufer, innerhalb von zwei
Tagen nach Übernahme einem Tierarzt vorzuführen, um ihn auf rassische
Fehler, Mängel oder Erkrankungen überprüfen zu lassen.  Nach dieser Frist
übernimmt der Verkäufer keine Verantwortung.  Der Vertrag ist ein
eigentlicher Freibrief für den Züchter.
³Man hat wie es bei vielen Verträgen ist, das Kleingedruckte erst später
richtig angeguckt.  Wir haben uns halt schon lange auf den Hund gefreut",
gibt heute geläutert Kaufmann W. * zu.

In den Anliegerstaaten zu Deutschland fahnden wir weiter nach unseriösen
Hundefabriken.  In Belgien werden wir fündig.  Alle drei bis vier Jahre
müsse er die Zuchthündinnen austauschen, da sie ausgelaugt seien, gibt uns
Züchter/Händler Schüilling zu Protokoll, nachdem wir sein anfängliches
Mißtrauen abbauen konnten.  Der Hundedealer hat guten Grund für seine
Vorsicht: Er ist in mehreren Bundesländern mit Schadensersatzklagen
eingedeckt.  Es war für uns nicht einfach, sein Versteck ausfindig zu
machen.  Schüillings Spezialität: Er produziert außerhalb der Landesgrenzen
und verkauft dann Welpen gleich massenweise im Raum Berlin und im
süddeutschen Ludwigshafen.  Vor einigen Jahren wurde ihm der holländische
Standort Driel zu heiß.  Er setzte sich ab.  Die Spuren führten uns nach
Bilzen, einem kleinen, verschlafenen Dorf in Belgien, strategisch gut
gelegen im Grenzdreieck zu Holland und Deutschland.  Von hier aus
organisiert Schüilling seinen Großhandel mit Hundewelpen.  In seiner
Nachbarschaft verkauft er bewußt keine Welpen.  Um so größer war sein
Mißtrauen, als wir ihn in seinem Wohnort anrufen.  Wir erzählen ihm von
Verwandtenbesuchen in Holland und Nachbarn die ihn empfohlen hätten.  Erst
als wir ablenken und von unserem an Krebs verstorbenen Bobby erzählen,
erklärt er sich bereit, uns ausnahmsweise, sozusagen auf der Durchreise, für
einen Welpenkauf kurz zu empfangen.
Bevor es sich Schüilling anders überlegen kann, stehen wir vor dem bewachten
Gittertor und begehren Einlaß.  Mit versteckter Kamera auf Hüfthöhe
dokumentieren wir den Hundezuchtbetrieb.  Im Hof finden sich drei Reihen mit
jeweils vier Zuchtboxabteilen, alle gefüllt mit Welpen verschiedener
Moderassen, wie Westhighlandterrier, Lhaso Apso, Labrador, Golden Retriever,
Pudel und Pudelmischlinge.  In einem dunklen Schuppen befinden sich weitere
Zuchtabteile, gefüllt mit frisch geborenen Welpen.  In Einzelboxen hält
Schüillings einen sehr aggressiven Mastino (³man könnte ihn als Kampfhund
scharfmachen"), eine halbjährige Berner Sennenhündin (³werde ich züchten,
sind sehr gefragt), eine übergroßen, massigen Beagle mit Stachelhalsband,
einen Chow Chow mit geschorenem Fell, ein trächtiges Bergamaskerweibchen und
andere Zuchttiere.  Die Bandbreite der Welpenrassen und die große Anzahl der
Jungtiere zeigen, daß Schüilling Welpen fabrikmäßig produziert.  Die
Rassenauswahl beruht auf rein kommerziellen Überlegungen.  Reinrassige
Welpen verkauft der reisende Geschäftsmann in Sachen Hunde für 1000 Mark,
Mischlingswelpen für 450 Mark.  Wir schätzen den Verkaufswert der Bilzener
Welpen auf über 50.000 Mark.
Die Zuchttiere haben keinen Auslauf.  Die Welpen sind in kahlen Buchten mit
hohen Beton- oder Holzwänden von der Umgebung, von Mensch und Umwelt
abgeschottet.  Verhaltensstörungen der Welpen sind vorprogrammiert.
Schüilling fährt seine Welpenproduktion mit dem Wagen eigenhändig zu seinen
Zwischenhändlern in Deutschland.  ³In 24 Stunden bin ich wieder zurück,
meint Schüilling, als ich laut überlege, ob das nicht ein schönes Stück
Fahrt sei.  ³Ich fahre nachts oder am Tag, je nachdem, was ich für eine
Laune hab." Auch die große Sommerhitze halte ihn nicht ab: ³Wieso, wenn man
fahren kann, macht das doch nichts." Auch Händler aus der Schweiz und
Österreich hätten Interesse angemeldet, erzählt uns Schüilling, ³ich könnte
viel mehr verkaufen, als ich produziere." Mit dem Welpenhandel läßt sich für
dubiose Hundehändler ohne großen Aufwand viel Geld verdienen.  Viele dieser
Geschäftemacher bieten unverfroren ihre Welpen in den Lokalzeitungen oder
gar in den Tierzeitschriften an. Vorsicht ist immer dann geraten, wenn in
den Inseraten lapidar 'Rassehunde' oder 'Rassehunde mit Stammbaum¹ angeboten
werden.  Die dem Verband der deutschen Hundezüchter angeschlossenen Züchter
verwenden in den Anzeigen den Zusatz , ŒVDH-Stammbaum¹.  Und Stammbäume und
Zertifikate sind schon lange keine Garantie mehr.  Offiziell wirkende
Phantasie-Stammbäume und Zertifikate können heute mit Leichtigkeit durch
Farbkopierer erstellt oder gefälscht werden.  Sie sind nicht mehr wert, als
das Papier, auf dem sie gedruckt werden.  Große Vorsicht ist insbesondere
bei internationalen Dokumenten geboten.
Natürlich haben Sie auch bei einem Mischlingshund keine Garantie, daß sich
keine Erbfehler oder Krankheitsprädispositionen eingeschlichen haben.  Ein
informierter Tierschützer sollte jedoch trotzdem immer zuerst in ein
Tierheim gehen, und nach einem Hund schauen.
Die amerikanische Tierschutzorganisation HSUS fordert konsequenterweise -
zumindest für die USA - einen zeitlich beschränkten, radikalen
Züchtungsstopp, damit man die Überpopulation an Hunden und Katzen wieder in
den Griff bekommt.  Ein überdenkenswerter Vorstoß.  ³Fast täglich kommen
Leute mit irgendwelchen Ausreden, um ihre Heimtiere bei uns abzugeben²,
stöhnt Frau Hella Wilke vom Tierheim Korbach, "erzählen von Allergien,
Wohnungswechsel, Zeitmangel, strikten Vermietern und anderem." Die Tiere
sind oft schwer weiterzuvermitteln, denn "die meisten Leute wollen Jungtiere
oder Modehunde². 
 ³Hunde und Katzen als ³Wegwerfartikel².  Gekauft aus dem Katalog.  Zu
Billigpreisen.  Am Fließband gezüchtet. Das alles klingt wie eine Utopie,
ist jedoch heute bereits Realität.  Traurige Realität.

Als Hundeaufkäufer getarnt ist es uns gelungen, in Ungarn einen Blick hinter
die Kulissen der Hundemafia zu werfen.  Das Geschäft mit dem unschuldigen
Tier blüht.  Es bringt reichlich Profit.  Nicht nur in Ungarn.  Auch in
Polen und Tschechien 'arbeiten' die Tierfabriken auf Hochtouren.  Auf
belgischen Märkten laufen die miesen Geschäfte der Hundehändler weiter ohne
Probleme - trotz eines offiziellen Verbots.  Die wahren Schuldigen sitzen
jedoch bei uns: Die skrupellosen Händler und Pseudo-Züchter, die die
gequälten Tiere verkaufen.  Und auch wir, die wir sie manchmal völlig
unwissend in unser Heim holen, tragen Mitverantwortung für das Leid.

Auf unserem Schreibtisch landete ein Fax aus Ungarn.  "Wir exportieren
Hunden , Katzen und Sittiche nach Deutschland", heißt es darin in holprigem
Deutsch.  Ein Tier-Großhändler in Ungarn sucht Kontakt zu deutschen
Großabnehmern.  Ab 20 Hunden gibt es Rabatt.  Lieferung frei Haus.  Dreist
werden dann Hundewelpen angeboten.  Nicht weniger als 68 Rassen stehen zur
Auswahl.  Weitere Rassen auf Anfrage.  Außerdem Perserkatzen und Sittiche. 
Mit genauen Preisangaben.  Ein Katalog des Grauens.  Massenware Tier.

Erstmals hat damit ein Hundehändler - der sogar über die Deutsche
Handelskammer in Budapest als Ansprechpartner empfohlen wird (!) - ganz
formell Kontakt aufgenommen.  Um hinter die Kulissen schauen zu können,
melden wir uns als Aufkäufer.  Käufer, die jedoch die 'Ware' vorher sehen
wollen.  Eine Reise durch Zuchtanstalten des Grauens beginnt.  Ein
Fernsehteam des Privatsenders PRO 7 (der Beitrag wurde am 13.  November in
der Sendung ³hautnah" ausgestrahlt) hat sich uns angeschlossen.  Wir wollen
mit einer versteckten Kamera beweisen, unter welch schrecklichen Bedingungen
die Welpen aufgezogen werden.

Der Großhändler im ungarischen Tatabanya ist von unserem Besuch überrascht. 
Völlig arglos klärt er seine vermeintlichen deutschen 'Kollegen' über die
Modalitäten auf.  Bestellung per Fax.  Ein Drittel des Geldes als Anzahlung
auf ein Konto, den Rest bei Lieferung.  Geliefert wird an jede Adresse.  Bis
zu 100 Welpen können transportiert werden.  Sonderwünsche werden erfüllt. 
Auch dem Wunsch nach besonders jungen Welpen kann entsprochen werden.  ³Vier
Wochen alte Welpe sind kein Problem², so die beiden Händler Frau L. und Herr
S. (Namen der Redaktion bekannt).  Auch Kampfhund-Welpen können geliefert
werden. 

Erste Station ist ein Kleinzüchter von Bullterriern.  Nach den Zuchtpapieren
eine hervorragende Zucht.  Aber Papier ist geduldig.  Die Welpen sind zwei
Wochen alt.  Sie liegen in einem Schuppen, nahe einem Ofen.  Die Mutter ist
in einem Zwinger.  Wir können die Welpen haben - im Alter von vier Wochen. 
Ein sicheres Todesurteil für die kleinen Welpen.

Eine weitere Station - ein Vorhof der Hölle für Hunde.  Hier werden auch die
in ganz Ungarn eingesammelten Welpen vor dem Transport nach Deutschland oder
in andere europäische Länder Œzwischengelagert¹.  Zwinger an Zwinger.  Im
Freien.  Bei eisigen Temperaturen.  Kaum Schutz für die Tiere.  In einem
Zwinger drei Schäferhunde.  Etwa zehn Wochen alt.  Sie haben den Transport
verpaßt.  Jetzt sind sie zu alt für den Handel.  Was geschieht mit ihnen? 
³Die werden jetzt abgerichtet und dann als Wach- und Schutzhunde verkauft²,
so der Züchter.  ³An wen?²  ³Wer sie haben will."
Lastwagen mit Welpen rollen bis nach Spanien.

Völlig unbefangen erzählt uns Großhändlerin L., daß gerade wenig Welpen zu
haben seien.  Ein großer Transport sei nach Spanien unterwegs. 100 Welpen. 
Sie werden mit einem Kleinlaster transportiert.  Drei Tage dauert der
Horrortrip.  Vorsichtshalber fahren die Transporter nicht über Österreich,
sondern über Italien und Frankreich.  Da fragt kein Mensch nach dem
Tierschutz.  ³Die Spanier sind ganz verrückt nach unserer Ware.  Sie
bestellen per Katalog", berichtet Frau L. voller Stolz.

Nach einigen Zwischenstationen und weiteren Kleinzüchtern gegen Abend ein
Bild des Grauens.  Ein sogenannter und selbsternannter 'Züchter' bietet
seine 'Ware' an.  Endlos lange Reihen mit Garagen und Bretterschuppen auf
einem Feld.  Eisiger Wind und feuchte Kälte.  Er öffnet die erste Garage. 
Darin eine Pinscher-Dame.  ³Für die Zucht." Und in einer winzigen Box ein
Bullterrier.  Eingepfercht.  Er kann noch nicht einmal Stehen.  Mit Drähten
ist die Box verschlossen.  Der ³Züchter² öffnet die nächste Garage.  Totale
Dunkelheit.  Kälte.  Er knipst das Licht an.  Haut ein paar Mal gegen eine
Bretterbox.  Raus kommt eine Französische Bulldogge mit ihren Welpen.  Etwa
drei Wochen alt.  Einige können nicht einmal auf ihren Hinterbeinen stehen. 
Sie leiden bereits sichtbar an Gelenkverformungen.  Warum haben die Tiere
kein Licht?  ³Wenn ich ein Fenster in die Garagen mache, sieht jeder, was
dahinter ist.  Dann werden mir die Tiere gestohlen", so der Züchter kalt. 
Die Tiere fristen ihr Dasein in Dunkelhaft.  Nächste Garage.  Absolute
Dunkelheit.  Hier gibt es noch nicht einmal elektrisches Licht.  Eine
traurig blickende Französische Bulldogge schaut uns an.  Sie sieht keinen
Menschen.  Einmal am Tag gibt es Futter.  Sonst muß sie warten.  ³Sie wird
in den nächsten Tagen gedeckt.  Sie hat immer schöne Welpen", Stolz und
Mitleidlosigkeit in den Augen des Händlers.
Kampfhunde sind etwas außerhalb untergebracht.  Sie brauchen schließlich -
so scheint unser 'Züchter' zu glauben - nicht einmal trockenen Betonboden. 
Hier reicht auch Schlamm.  In einem Bretterverschlag, von Müll umgeben, drei
Bullterrier.  Scharf und unberechenbar.  Sie fletschen die Zähne und stürzen
sich auf die Gitter als wir kommen.  Zwei Rüden, ein Weibchen.  ³Gute
Kämpfer", lobt der Züchter, um uns gleich zu zeigen, wir er sie
'trainiert'.  Ein 14 Kilo schweres Bleihalsband soll den jüngsten Rüden
stark machen.  ³Gute Hunde mit sehr guten, kräftigen Welpen², versichert der
Händler.  Wir können sie bestellen.  Die nächsten könnten uns gehören.  Zum
Vorzugspreis.  Der Händler wird gesprächiger.  Plaudert über die
Verdienstspanne.  ³Ich verdiene 150 Mark pro Tier", erzählt er uns.  Dafür
organisiert er den Transport und die Papiere.  Wenn die Hunde erst vier
Wochen alt sind müssen die Papiere nachgeschickt werden.  ³Aber das ist kein
Problem, Papiere bekommen wir aus Budapest." Normalerweise sind die Welpen,
die exportiert werden, fünf bis sechs Wochen alt.  Sie haben dann schon die
richtigen 'Stammpapiere', Impfzeugnisse etc..  Nachprüfbar ist nichts.

Der Hundehandel blüht.  Wie diese Agentur mit ihren Züchtern - mehr als
3.000 soll es inzwischen allein in Ungarn geben - arbeiten alle Gruppen. 
Einige im kleinen Stil.  Sie schmuggeln die Jungtiere über die Grenzen. 
Verkaufen sie per Kleinanzeigen oder auf Märkten.  Andere arbeiten mit
deutschen Händlern oder selbsternannten 'ŒZüchtern¹ zusammen.  Andere
wiederum wählen die 'Italien-Connection'.  Die Welpen werden nach Italien
gebracht.  Erhalten dort neue Papiere.  Und kommen als italienische
Zuchttiere nach Deutschland.  Der Dumme ist immer das Tier.  Und der Käufer.
Der Profit regiert das Geschäft.  Mit jeder Zwischenstation steigen die
Preise.  Und dem unbedarften Käufer in Deutschland oder Österreich wird die
'Tier-Idylle' vorgespielt.  Er kauft sein Tier im Wohnzimmer des
ŒZüchters¹.  Nicht wissend, daß er in Wirklichkeit ein Tier aus einer
tierquälerischen Fließbandzucht ersteht.  Die Folgen stehen täglich in
Tierarztpraxen und Tierheimen: kranke oder bissige Rassehunde. 
Familientiere, die wegen Zuchtfehlern zum Leiden geboren wurden.

Gesetze jenseits der Grenze greifen nicht.  Und bei uns gibt es ebenfalls
kaum juristische Mittel.  Es bleibt nur die Aufklärung.  Es bleibt nur die
Information über derartige Machenschaften, um den Hundedealern und der
Hundemafia das Handwerk zu legen.  Und es bleibt nur die Kaufverweigerung:
Keine Tiere bei dubiosen Händlern kaufen.

Wie falsch die Angaben von offiziellen Stellen sind, zeigt der Brief der
belgischen Botschaft über den Tiermarkt in Jüllich.  ³Seit Anfang dieses
Jahres" ist der Handel untersagt heißt es dort auf offiziellem Papier.  Die
Realität sieht anders aus.  Ein typisches Beispiel für behördliche
Blindheit, wenn es um das Leid der Tiere geht.

Doch nicht nur die Belgier sind blind.  DTHW-Mitglied Ralf Seibold aus
Ludwigsburg entdeckte bei einem Besuch in Paris auf dem Flohmarkt Puces
Saint-Quen-Clignancourt Tierelend a la francaise. ³Ich sah, wie mehrere
Hunde eng zusammengepfercht und aufeinandergestapelt in einem rostigen
Einkaufswagen zum Kauf angeboten wurden", schrieb er.  Die Tiere waren allem
Anschein nach sehr jung und sichtlich geschwächt.  Und er betont: ³Es fiel
mir sehr schwer, von den Tieren wegzugehen, ohne sie mitzunehmen.  Doch
Mitleid ist genau der einkalkulierte Faktor dieser Mistkerle.  Selbst wenn
jemand alle Tiere mitnähme, stünde eine Woche später die nächste ŒLieferung¹
bereit, und weitere Hunde müßten dieses Schicksal erleiden." Er hat leider
recht.  Nur Nichtkaufen hilft.

Besonders die Kooperationspartner des DTHW und des ETHW engagieren sich. 
Der Hersfelder Tierschutzverein kämpft vehement gegen die Tiermafia, genauso
wie der Tierschutzverein Frankfurt/Oder und die Tierhilfe Jülich und
Umgebung. 

Die Tierschützer in Brandenburg sehen sich mit wachsenden Problemen
konfrontiert: Der Hundehandel an der deutschpolnischen Grenze blüht.  Auch
wenn die Zollämter die Tiere zurückweisen.  Und die tragische Folge der
Zollkontrollen: Viele lassen die kleinen ohnehin geschwächten Tiere an der
Grenze einfach laufen oder werfen sie in die Oder.  Eine Tragödie mit
unglaublichen Ausmaßen.  Der Tierschutzverein Frankfurt/Oder hat bereits
Plakate an der Grenze aufgehängt um die bis zu 50.000 Tagestouristen vor dem
Kauf von Hunden zu warnen.  Doch unbelehrbare gibt es immer wieder.

Bereits die ersten deutschen 'Zuchtfabriken' hat die Tierhilfe Jülich und
Umgebung ausgemacht.  In Wohnwagen und Pferdeboxen wurden regelrecht
Fließband-Zuchten aufgezogen.  Westhighland-Terrier, Malteser,
Yorkshire-Terrier und Golden Retriever werden dort 'gezüchtet'.  Die Tiere
werden als entwurmt und geimpft verkauft.  Die Papiere sind, wenn nicht
gefälscht, zumindest zweifelhaft, da die Hunde fast immer krank oder aber
aufgrund der Inzucht verhaltensgestört sind.

Das Deutsche Tierhilfswerk hat zusammen mit dem Europäischen Tierhilfswerk
und dem Tierhilfswerk Austrias deshalb die Kampagne ³Kampf der Hundemafia²
gestartet.  Zusammen mit Tips zum Hundekauf soll den unseriösen Händlern
durch eine Datensammlung das Handwerk gelegt werden.  Eine 'schwarze Liste'
der unseriösen Händler ist das Ziel.  Es kann jedoch nur durch Mitarbeit der
Betroffenen erreicht werden.
  
  Für die alten Bundesländer:

Europäisches Tierhilfswerk
Geschäftsstelle 
Nikolausstr. 17 
53129 Bonn 
  
Für die neuen Bundesländer:

Deutsches Tierhilfswerk
Fachberatungsstelle
Friedr.-Engels-Str. 39 a
15890 Eisenhüttenstadt

 

 

 

 

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