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Newsletter von Maulkorbzwang und den Dogangels

 
Heute mit diesem:

hunde&politisch - quod errat demonstrandum

* Wer ist Rolf Köster?

 

vorab:

Es waren bisher immer die gleichen Warmduscher

Wer hat den neuen Spiegel gelesen?
Nein, dass ist nicht der Ronald-McDonald-Clown im Karokostüm auf Seite 28.
Das ist MdL Ute Dreckmann von der FDP in Bochum.
Ihr Hund ist angeblich taub, und sie ist definitiv farbenblind.
Das ist die FDP-Abgeordnete, der in Witten die Fritten im Hals stecken blieben, als ein Hundehalter mal auf der Bühne die Wahrheit sagte.
Witten ist da, wo Mölle springen sollte, und dann nicht kam.
Jetzt ist er gesprungen, mit Stefan "Hundertmark" Grüll huckepack.
Und er ist genau so hart gelandet, wie wir es damals schon vorgeschlagen haben - es hat nur zu der Zeit keiner verstehen wollen.
Dreckmann ist die FDP-Abgeordnete, die auf der Demo in Essen auskneifen und nicht mehr zum Volk sprechen wollte, nachdem ebenfalls ein Bürger mal Klartext geredet hatte.
Dreckmann ist ein typisches FDP-Weichei.
Ein Underdog.
Genau wie Grüll.


Es sind immer die gleichen Methoden
- Der ZWEITE Hundertmarkschein:

Wer hat Frontal 21 gesehen?
Die Geschichte um die Spendenbescheinigung, die die 88-jährige Dame von der FDP NRW für ihre Spende in Höhe von 100 Mark zugeschickt bekam?
Bloß:
Die alte Dame hatte nachweislich weder gespendet, noch überwiesen.
Ihr Sohn wollte gerne von der FDP NRW wissen, wer Namen und Adresse seiner Mutter mißbraucht hat.
Die FDP NRW ist aber nicht an Aufklärung interessiert.

Es sind auch immer dieselben Namen...

"Nach SPIEGEL ONLINE berichtet nun auch die ARD, dass ein Wahlkreismitarbeiter von Flach im Verdacht steht, an der Spendenaffäre beteiligt gewesen zu sein. Flach bestätigte am Montag, dass ihr Mitarbeiter der FDP eine größere Spende überwiesen habe. Er habe aber versichert, dass dieses Geld aus privaten Mitteln stamme, sagte Flach....
Ihr Wahlkreismitarbeiter, der auch für die FDP-Bundestagsabgeordneten Gudrun Kopp und Gerhard Schüssler gearbeitet habe, ..."
http://www.spiegel.de/politik/debatte/0,1518,221373,00.html
 
Immer dieselben...

Mal ganz ehrlich - die paar trüben Tassen aus der FDP, die Euch vorgemacht haben, sie würden sich "für die Hunde" einsetzen - das waren samt und sonders Pfeifen.
Bettnässer ist noch ein Euphemismus.
Und man muß schon ganz besonders naiv sein, wenn man von solchen Kleingeistern ernsthaft was erwartet.
Auch Stefan "Hundertmark" Grüll wollte über die Hundesache nur bekannt werden, und dann seinen Ziehvater Möllemann beerben.
Ein bißchen Schaumschlägerei, die schön in den Medien darstellen, Spenden und paar Wähler abgraben - und gut.
Wer für solche Kleingeister Mitgliedsanträge sammelt und vom Hund überbringen läßt - dem konnten auch wir damals nicht helfen.
Dem kann keiner mehr helfen.
Nur der Koppdokter.

Ob es in der FDP auch noch EINEN Politiker gibt, der über Differenzierungsvermögen, Kompetenz und Rechtsbewußtsein, vor allem Freiheitsrechtsbewußtsein, verfügt?

Nur einen?

Einen einzigen?

FDP-NRW-Schatzmeister Reichel ist übrigens zurückgetreten - dessen Job will sowieso keiner haben.

Und Westerwelles Busenfreund Pinkwart weiß noch nicht, ob er kandidieren soll.
Westerwelles Stuhl hat nämlich 4 Beine.
Und an allen wird zur Zeit emsig gesägt.

Aber:

"Das Rennen um die Nachfolge Möllemanns als Landesvorsitzender ist zudem wieder offen. Die ursprünglich als Landesvorsitzende nominierte stellvertretende Landesvorsitzende Ulrike Flach sagte, der Wuppertaler Kreisvorsitzende Rolf Köster bewerbe sich ebenfalls um den Landesvorsitz."
http://de.news.yahoo.com/021105/71/31uw3.html

 


Wer ist Rolf Köster?

1. Bürgermeister von Wuppertal
als Bürgermeister muß man übrigens i.d.R. echt was leisten
anders als MdL oder MdB oder sonstige Steuergeldvernichter

2. ehrenamtlicher Vorsitzender der FDP Wuppertal, Mitglied des Bezirkvorstandes,  des Landesverbandes sowie des Bundesfachauschusses für Innen und Rechtspolitik.
Bundestagskandidat im Wuppertaler Westen

3. verheiratet und Vater zweier Kinder. Seit über 15 Jahren ist er als Rechtsanwalt in einer Wuppertaler Anwaltssozietät selbständig. Vielfältig kulturell engagiert, so im Vorstand der Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft, der Konzertgesellschaft und bei den Freunden der Wuppertaler Bühnen. Gesellschaftlich engagiert bei den Lions. Seine Hobbies: Reisen, spanische Kultur und italienische Küche

4. August 2000
Initiative "Ich sag JA zu Toleranz"
"Am kommenden Samstag wird bei dem Schlagerspiel des WSV gegen VfB Stuttgart "die Luft brennen", sagte Stefan Gottschalk, WSV-Initiator des Begleitprogramms zum Pokalspiel am Samstag.
Zusammen mit Bürgermeister Dr. Rolf Köster (F.D.P.) stellte er die gemeinsame Aktion "Ich sag JA zu Toleranz" vor.
Dr. Köster, der Kontakt zur Kölner Arbeitsgemeinschaft "Arsch huh, zäng ussenander" aufgenommen hat, in der sich bekannte Künstler wie Wolfgang Niedeggen gegen Gewalt von rechts engagieren, hofft solche Aktionen auch nach Wuppertal holen zu können.
"Wir brauchen ein umfassendes Bündnis gegen rechts und Gewalt, die einzelnen Aktionen müssen durch ein Netzwerk verbunden werden", fordert Dr. Köster."

5. Dezember 2000
Der Kreisvorsitzende der F.D.P. Wuppertal und Bürgermeister der Stadt Wuppertal, Dr. Rolf Köster unterstützt die Initiative des Kuratoriums Deutsche Altershilfe "Ein Plädoyer für die Tierhaltung in Alten- und Pflegeheimen".

6. Oktober 2002
 
Resolution des Kreisvorstand Wuppertal auf dem Bezirksparteitag am 27.10.2001
Der liberale Rechtsstaat darf nicht dem Terrorismus zum Opfer fallen

so weit, so schön
doch dann kommt es:

7. Grußwort des Bürgermeisters Dr. Rolf Köster
beim Verein für Deutsche Schäferhunde e.V.
anläßlich der Jugend- und Juniorenmeisterschaft,
Siegerehrung, am 29.04.2001
 
Du warst bei den Ärmelbeißern, Köster?
Bei den Knallis, die uns die ganze Scheiße mit den Hundeverordnungen eingebrockt haben?

Können wir Dir das vergeben?

Wenn wir Dir das vergeben sollen, dann mußt Du uns gute Gründe dafür liefern.

Zum einen
können wir Dir zugute halten, dass Du Dich bei den Ärmelbeißern zumindest nicht daneben benommen hast.
Denn Du hast Dich beim Ärmelbeißertreffen differenziert für uns geäußert, ohne daraus Imagevorteile für Dich zu ziehen, und ohne uns zu beklauen.
Du hast nicht einen Mitgliedsantrag, nicht eine Spende, nicht eine Demo, noch nicht mal 100 Mark dafür verlangt.
Du hättest es nicht tun müssen.
Es war auch gar keiner von uns da.
Warum hast Du das getan?
Du hattest keinen Vorteil davon.

Zum anderen
gibt es diesen bewußten Brief von Dir.

Und vorher gab es schon diese Rede.
Zu einer Zeit im April 2002, als es sehr unpopulär war, solche Kritik zu äußern.

Also keine nachträglich wegen Drehen des Windes gelegte Schleimspur Richtung Zentralrat wie bei Dr. Müll.

Hast Du es im April 2002 in Hagen aus Überzeugung gesagt?
Hast Du eine Überzeugung?
Hast Du das bei den Ärmelbeißern 2001 auch aus Überzeugung gesagt?
Auch das über die Toleranz? Über den Rechtsstaat? Das beim Christopher Street Day?
Sogar das über Tierhaltung in Altenheimen?
Aus Überzeugung?

Gibt es das noch?
Gibt es noch einen?
Einen einzigen?

Eine solche Rede wie Deine konnte damals im April nur einer halten, der es sofort und rechtzeitig begriffen hat.
Sofort begreifen kann es nur einer, der die Freiheitsrechte in sich trägt.
Hast Du - Mut?
Hast Du - Integrität?
Du wirst doch nicht etwa Ideale haben, Köster?
Womöglich Zivilcourage?

Einen solchen Brief wie Deinen kann nur jemand schreiben, der es wirklich verstanden hat.
Der das verstanden hat, was auch einige "diskriminierte Hundefreunde" bis heute nicht verstanden haben.
Jemand mit Intelligenz.
Der das zu begreifen in der Lage ist, was immer wichtiger war als 840.000 Euro.
Was immer wichtiger war als 18 Prozent.
Was immer wichtiger war als die Hunde.

Wenn Du das wirklich verstanden hast, Köster, dann

GREIF DIR DEN JOB !
Reiß das Ruder herum !
 

An alle Mitglieder des Kreisverbandes der FDP Wuppertal
Wuppertal, den 02. Oktober 2002

Sehr geehrte Damen und Herren,

Wenn ich heute, außerhalb der Reihe, schreibe, so geschieht dies mit schwerem Herzen. Die FDP in Nordrhein-Westfalen steht vor einer Zerreißprobe die, - bis auf einen -, keiner gewollt hat. Nun ist sie unvermeidlich geworden. Am 7. Oktober wird über viel mehr entschieden als nur über die Frage, wer den stärksten Landesverband der FDP führt.

Natürlich geht es darum, ob diese Partei einen anderen Bundesvorsitzenden als Jürgen W. Möllemann haben kann. Dass es Kinkel nicht sein könnte hat Jürgen W. Möllemann durch seine abfälligen Bemerkungen über „Die Kinkelsteine“, die der FDP am Halse hängen, ja nun überdeutlich gemacht. Dass Wolfgang Gerhardt den Ansprüchen des Jürgen W. Möllemann nicht genügte, auch dafür gibt es vielseitige und leider immer wieder durch gezielte Indiskretionen aber auch durch Erklärungen an die Öffentlichkeit gelangte Belege. Wen wundert es da, dass natürlich auch Guido Westerwelle nicht Bundesvorsitzender über Jürgen W. Möllemann sein kann. Sein Ausspruch auf dem Mannheimer Parteitag, wonach er sich – scheinbar resigniert – als der geborene Diener fühlen muss, gibt dafür ein beredtes Zeugnis. Offenbar gibt es nur einen Bundesvorsitzenden, mit dem Jürgen W. Möllemann auskommen kann, und das scheint der Bundesvorsitzende Jürgen W. Möllemann zu sein. Aber da sei der Parteitag am

7. Oktober 2002 vor.

Niemand kann ernsthaft daran zweifeln, dass Jürgen W. Möllemanns Aktion – zielgenau – darauf gerichtet war, seinen Führungsanspruch in der FDP zu bekräftigen. Jeder politisch Denkende weiß, dass man „im Wahlkampf“ aus strategischen Überlegungen keinen öffentlichen Meinungsstreit in der Partei austragen will. Zerstrittene Parteien werden nun einmal nicht gewählt. Wenn es Möllemanns innerstes und ernsthaftes Anliegen wäre, politische Lösungen für den Nahostkonflikt zum innerdeutschen oder inner-nordrhein-westfälischen Politikthema zu machen, wer hat ihn denn daran gehindert, dies in den letzten 5 Jahren zu tun? Dass er dies ausgerechnet seit Anfang dieses Jahres verschärft und mit, je näher der Wahltermin rückte, verstärkter Tendenz tat, lässt nur einen Schluss zu, nämlich dass zielgenau eine Situation dafür gesucht und gefunden wurde, in der die Partei auf diese Vorstöße nicht mehr offen reagieren können sollte. Womit dann klar war, dass Guido Westerwelle als schwache Führungsfigur da stehen musste. Während Guido Westerwelle sich darum bemühte, den „Ball flach zu halten“, goss Jürgen W. Möllemann

immer weiter Öl ins Feuer, immer mit dem Kalkül, vor der Wahl würde niemand den öffentlichen Show Down wagen. Geradezu entgeistert war er, als der Bundesvorsitzende doch, wenn auch leider sehr spät, ihn öffentlich rügte und seine Entschuldigung forderte. Dass er diese dann lieferte, halbherzig, und sie gegenüber dem Journalisten Friedman – was hat der eigentlich mit dem Nahostkonflikt zu tun? Ist er Politiker oder politisch Verantwortlicher? – zeigt, dass Jürgen W. Möllemann – scheinbar – alles kann, nur nicht eine Maßregelung durch den Bundesvorsitzenden akzeptieren. Dass er dann noch gleich den Austritt seiner Kritiker – damals Hamm-Brücher – die nun leider die FDP verlassen hat, Gerd Rudolf Baum oder Burkard Hirsch forderte – zeigt die Chuzpe, mit der er hier agiert hat, lenkt aber vom eigentlichen Ziel seiner bewussten Demütigungskampagne ab: Dem Bundesvorsitzenden Guido Westerwelle.

Fazit also: Am 7. Oktober geht es darum, wer diese Partei führt. Es geht um die Macht und Führungsfrage, Guido Westerwelle oder Jürgen W. Möllemann.

Es geht am 7. Oktober auch darum, wie weit ein - ehemaliger - stellvertretender Bundesvorsitzender die Partei bewusst hintergehen darf, wenn er, vom Bundesvorstand befragt, ob es noch etwas neues aus dem Wahlkampf zu berichten gebe, den am nächsten Tag von ihm verteilten Flyer – in einer Auflage von 5 Millionen – bewusst verschweigt und unterdrückt. Es geht auch darum, in wie weit der Landesvorsitzende der nordrhein-westfälischen FDP befugt ist, einen Flyer mit seiner privaten Auffassung zu veröffentlichen, die nach dem ausdrücklichen Hinweis im Juni, dass dies nicht FDP Position sei - den Anschein erweckte -, die FDP stünde hinter diesen Aussagen. Und es wird auch darum gehen, wie ein solcher Flyer, der etwa eine Produktionszeit von 3 – 4 Wochen hat- an der Partei und all ihren Gremien vorbei produziert werden konnte, insbesondere auch, wie er finanziert worden ist.

Und es wird, auch das ist unausweichlich, um die Verdienste Jürgen W. Möllemanns gehen, die er unbestreitbar für den Landesverband Nordrhein-Westfalen hat, sowie um seine unerträgliche Selbstüberschätzung, wenn er der FDP nunmehr bescheinigt, dass sie ohne ihn in die Bedeutungslosigkeit fallen würde. Es wird auch um die unverfrorene Geschmacklosigkeit gehen, wenn Jürgen W. Möllemann scheinheilig über die Medien verbreiten lässt, Hans-Dietrich Genscher solle zwischen ihm und Westerwelle vor dem 7. Oktober vermitteln, wenn er nur allzu gut weiß, dass Hans-Dietrich Genscher seit geraumer Zeit und noch für einige Zeit auf der Intensivstation im Krankenhaus liegt. Aber natürlich kann man mit einem solchen Aufruf zeigen, wie friedfertig man ist. Auch wenn man von vornherein weiß, dass dieser Aufruf zur Vermittlung ein untauglicher Aufruf ist.

Um all das, auch um die Frage wann und zu welchem Zeitpunkt eine Partei öffentlich mit Kritik umgehen kann, wird es bei dieser Wahl gehen. Es wird auch um Fehler gehen, die im Wahlkampf gemacht wurden, nicht nur von Jürgen W. Möllemann, und all das wird als Vernebelungsnetz geworfen werden, um von der eigentlichen Thematik abzulenken.

Denn es geht auf diesem Parteitag am 7. Oktober darum, wie weit die FDP noch die Partei der Weltoffenheit, der Toleranz, der Grundrechte ist, die die Würde eines jeden Menschen, auch von Minderheiten wie den Juden in Deutschland verkörpert und vertritt. Auf dem Parteitag am 7. Oktober 2002 wird darüber entschieden werden, ob wir es Jürgen W. Möllemann erlauben, die Achse dieser Partei zu verschieben und ein Wertesystem aufzugeben um des Zieles Willen, einen Zuwachs an Stimmen und damit an Macht zu erreichen.

Ich weiß, dass viele Herrn Möllemann „auf den Leim gehen“, wenn er treuherzig bekundet, der „Flyer“ sei vermutlich ein Fehler gewesen. Und man könne ihn, der so viel Verdienste um die Partei habe, doch wegen eines Fehlers nicht in die Wüste schicken. Und ich verkenne auch nicht, dass es viele Menschen gibt, die bei einer oberflächlichen Betrachtung der gesamten Affäre sagen „und so Unrecht hat der Möllemann doch nicht“ oder „das, was der sagt, kann ich auch unterschreiben“, oder „es muss doch auch in Deutschland gesagt werden können, dass man den Staat Israel kritisiert“. Dies habe ich und alle Diejenigen, die Wahlkampf gemacht haben, immer wieder an Infoständen gehört. Dies wird auch in vielen Diskussionen, innerhalb und außerhalb der Partei, immer wieder betont.

Und es ist nicht richtig. Und auch Diejenigen, die dies äußern, werden immer dann nachdenklich, wenn ich Ihnen meine „drei Fragen“ stelle, die mir in diesem Zusammenhang einfallen: Die erste Frage lautet: „Sind Sie mit mir der Auffassung, dass Möllemann Recht hat, wenn er sagte, dass auch ein Deutscher die Politik Scharons kritisieren können muss oder, auf Grund des besonderen Verhältnisses und unserer besonderen Geschichte dies sogar tun sollte?“ Die Antwort ist in jedem Fall ein uneingeschränktes Ja, weil dies genau so richtig ist. Wobei man dann noch nachfragen kann, wer dies denn jemals bestritten hätte. Immer wieder haben deutsche Politiker, insbesondere unser Außenminister Hans-Dietrich Genscher, auch Kritik an Israel geäußert, und ist dies auch von unserem jetzigen Außenminister immer wieder deutlich gemacht worden. So eine Neuigkeit stellt diese Nachricht sicher nicht dar. Und außerdem ist man selbstverständlich nicht Antisemit, wenn man sich kritisch zu der Politik von Scharon äußert. Die meisten Kritiker der Politik Scharons sitzen in Israel, fast 50 % der Bevölkerung, und dass diese Antisemiten wären, will ja nun wirklich keiner behaupten.

Und die zweite Frage lautet: „Sind Sie mit Herrn Möllemann der Auffassung, dass Michel Friedman ein intoleranter, überheblicher, arroganter und oft ein sich gegenüber seinen Gästen flegelhaft benehmender Journalist ist?“ Die Antwort ist fast einmütig: „JA, so empfinden wir auch“. Und auch hier gebe ich Jürgen Möllemann recht, natürlich gehört dies zu seinem Recht auf freie Meinungsäußerung.

Erst bei der dritten Frage wird den meisten Menschen klar, worum es in diesem Konflikt geht. Ich frage denn weiter: „ Sind Sie denn auch, wie ich der Auffassung, dass Friedman, wenn er ein solch intoleranter, flegelhafter und überheblicher Journalist ist, dies vollkommen unabhängig davon ist, dass er ein Jude ist, und dass es nicht richtig ist, zu sagen, dass Friedman die Vorurteile, die Antisemiten über Semiten haben, geradezu bestärkt und bestätigt“. Bei dieser Aussage sind bisher ausnahmslos alle der Auffassung gewesen, dass es vollkommen unerheblich ist, ob Friedman Jude, Moslem, Jesuit, oder was auch immer ist, und dass die Aussage, dass sein Verhalten Vorurteile gegen Juden verstärke eine schlimme Verunglimpfung nicht nur der Person Friedmans, sondern auch der Juden in unserem Lande ist.

Und darum alleine geht es: Es geht darum, ob wir es zulassen können und wollen, dass Landesvorsitzende unserer Partei schlimme Vorurteile gegen Juden zu Propagandazwecken im Wahlkampf einsetzen. Es geht darum, ob wir es zulassen, dass die - sicherlich in unserem Lande noch bestehenden – Vorurteile gegen Juden geschürt werden, welche auf ein Menschenbild zurück greifen, das angeblich in der Bevölkerung zu Juden vorhanden ist und welche dieses Menschenbild bestärken, indem jemand, der als intolerant, iliberal oder flegelhaft und überheblich gilt, als ein Ausdruck dieses Menschenbildes dargestellt wird. Damit greift Jürgen W. Möllemann in die tiefe Argumentationsschiene der Antisemiten. Die These „Die Semiten sind selber schuld am Antisemitismus“ ist eine der beliebtesten Hetzparolen der neuen Rechten. Ich unterstelle Jürgen W. Möllemann gar nicht, Antisemit zu sein. Ich unterstelle ihm aber, dass er bewusst und zielgerichtet, auf diese Schnittstelle zur rechten Ideologie zurück gegriffen hat, mit dem Ziel, hier Wähler abzuschöpfen, die nicht zu uns gehören, weil sie unser Menschenbild nicht teilen.

Ich vermag Jürgen W. Möllemann nicht darin zu folgen, dass der Flyer nur einfach ein „Fehler“ gewesen sei. Er muss diesen Flyer 3 – 4 Wochen vorher in die Produktion gegeben haben, also unmittelbar nachdem er von Westerwelle abgemahnt und daran erinnert worden ist, dass dies nicht unsere Philosophie ist. Es ist kein versehentlicher Verstoß. Dies war absichtliches und zielgerichtetes Verhalten. Dass er mit dem Bild des „hässlichen Juden“ erneut Wahlkampf wollte, ist für mich unerträglich, bringt es doch bewusst die FDP in eine Zwielichtzone, in die wir nun wirklich nicht gehören.

Deswegen muss man und musste man sofort reagieren. Und zwar unabhängig von Wahlterminen, sei es 5 Tage davor oder 5 Tage danach. Wir können vieles ertragen, nicht aber, dass die Werte der FDP in der öffentlichen Darstellung verschoben und verändert werden. Dies dürfen wir alle, egal zu welchem Zeitpunkt, nicht zulassen.

Dass unser Kreisverband eine so eindeutige und so einstimmig eine Resolution verabschiedet hat, dass wir nach niveauvoller und guter Diskussion zu einer so einhelligen Haltung gekommen sind, macht mich froh und stolz.

Ich hoffe, dass der Klärungsprozess über unsere Grundwerte auf dem Parteitag am
7. Oktober 2002 klar und eindeutig ausfällt.

Vielleicht kommen Sie ja nach Wesel, um daran teilzunehmen. Ich würde mich freuen.

Mit freundlichem Gruß
Ihr Dr. Rolf Köster
Kreisvorsitzender

http://www.rolfkoester.de/


Rede des Kreisvorsitzenden Dr. Rolf Köster

auf dem Landesparteitag der FDP in Hagen

am 13.04.2002
____________________________________

Köster kritisiert Möllemanns Ausführungen zur Gewalt im Nahen Osten und zur Position Israels

Sehr geehrte Damen und Herren,
sehr geehrter Herr Möllemann,

mit Befriedigung habe ich zur Kenntnis genommen, daß Sie in Ihrem heutigen Rechenschaftsbericht des Landesvorsitzenden offenbar Ihre bisherigen einseitigen Äußerungen in Sachen „Gewalt im Nahen Osten“ zurückgenommen haben. In Ihrem heutigen Redebeitrag haben Sie von dem Gewaltpotential „auf beiden Seiten“ gesprochen und davon, daß eine Verhandlungslösung gesucht werden müsse.

Daß Sie jetzt „zurückgerudert“ haben:  Das ist gut so!

Dennoch haben Sie mit Ihrem  Wort vom „Staatsterrorismus“ des Staates Israel (einen Vorwurf, den Sie nicht einmal, sondern über lange Zeit hinweg wiederholt erhoben haben) erheblichen Flurschaden angerichtet, und über diesen muß gesprochen werden.

Dabei möchte ich folgendes voranstellen:

Es geht nicht darum, daß Deutsche sich nicht zu der Gewaltspirale im Nahen Osten zu Wort melden durften. Auch geht es nicht darum, daß Deutschen Kritik an Israel nicht zustehen würde, ohne daß

diejenigen, die Kritik äußern, gleichzeitig in die Ecke des Antisemitismus gedrängt werden. Darum geht es selbstverständlich nicht.

Aber: Äußerungen deutscher Politiker müssen eine bestimmte Qualität aufweisen, wenn sie nicht das fatale Gegenteil des Gewünschten bewirken sollen.

Anforderungen an die Qualität sind:

1. Die Äußerungen müssen sachlich und objektiv sein,

sie dürfen nicht polemisch und undifferenziert sein.

Ihre Äußerungen, Herr Möllemann, waren das nicht.

Ihr Aufruf zu „drastischen Sanktionen gegen Israel“,

Ihr Boykott-Aufruf und die Äußerung, Israel sei ein terroristisches Land, und  das „Verständniszeigen“ für terroristische Gewalt gegen Israel, läßt jegliches Maß an Objektivität vermissen.

Sie, Herr Möllemann, haben dem Bundeskanzler zu Recht vorgeworfen, seine unverantwortlichen Äußerungen, deutsche Soldaten müßten zum Friedenseinsatz im Nahen Osten herangezogen werden, lasse ein hohes Maß an Sensibilität vermissen. Für Ihre obengenannten Äußerungen gilt dies in demselben Maße.

2. Äußerungen deutscher Politiker zu der Gewaltspirale im Nahen Osten müssen darüber hinaus auch aus dazu berufenem Munde erfolgen. Sie dürfen nicht den Makel der Parteilichkeit haben.

Ich habe schon Zweifel daran, ob es richtig und vertretbar ist, daß nun wirklich jeder, der dazu eine Meinung hat, sich auch öffentlich äußert. Das mag aber dahinstehen.

Was jedoch nicht geht, ist, wenn jemand, der kraft Amtes in hervorragender Stellung die Liberale Partei Deutschlands vertritt, gleichzeitig als Vorsitzender der Deutsch/Arabischen-Gesellschaft fungiert und damit unweigerlich einer Interessenskollision ausgesetzt ist, so formuliert, wie Sie dies getan haben.

Mit Ihren Äußerungen, Herr Landesvorsitzender, haben Sie die Grenze zwischen Ihren beiden Ämtern in unzulässiger Weise vermischt.

Sie haben in dieser Situation jedenfalls mich und viele andere Parteifreunde nicht vertreten.

Ihre Äußerungen tragen den Vorwurf der Befangenheit in sich.

Schon allein deswegen hätten sie nicht erfolgen dürfen.

3. Und schließlich ist anzumerken, daß Äußerungen

    • deutscher Politiker zu diesem diffizilen Themenkomplex in Diktion und Intension ausgewogen und angemessen sein müssen. Sie dürfen jedenfalls nicht von einer politischen Motivation getragen werden.
    • hre Äußerungen sind in ihrer Diktion und Einseitigkeit
    • derartig fehlinterpretierbar, daß sie tatsächlich von
    • denjenigen Menschen, von denen wir nun gerade keinen Applaus wollen, als eine Bestätigung ihrer Position aufgefaßt werden.
    • Diejenigen, die sich in einem diffusen deutschen Nationalismus einbilden, „wir seien wieder wer“ und wir müßten es nun auch aller Welt, insbesondere Israel, beweisen, daß wir ihnen Regieanweisungen erteilen können, wollen wir nicht als Bündnisgenossen oder Wähler.

Und ich möchte auch nicht so fehlinterpretiert werden, daß diejenigen, die ihre Sätze damit anfangen „Ich bin kein Antisemit, aber .....“, Wasser auf ihre Mühlen bekommen.

  Unsere Äußerungen dürfen nicht auf den Stammtisch zielen; der Tabu-Bruch, den wir bereits bei dem Hitlerplakat gesehen haben, darf nicht zum Stilmittel werden.

Leider haben hier bereits die Falschen auf Ihre Äußerungen reagiert:   Auf rechten/bis braunen Internet-Seiten sind Ihre Äußerungen in diesem Sinne fehlinterpretiert worden.

Ich bitte Sie daher, Herr Möllemann, bei zukünftigen Äußerungen zu diesem Thema in hohem Maße die Sensibilität anzuwenden, die Sie mit Recht von anderen Politikern, insbesondere dem Bundeskanzler, gefordert haben.

Ich stehe uneingeschränkt hinter unserem Ziel, 18 % bei der Bundestagswahl zu erreichen. Aber ich will diese nicht dadurch erreichen, daß ich mit falschen Argumente die falschen Leute einlade, uns zu wählen. Eine Partei fürs ganz Volk ja, eine populistische Partei: nein.

http://www.rolfkoester.de/



Leckerle

Okay, wer Kösters Brief und Kösters Rede ganz gelesen hat, kriegt jetzt zur Belohnung auch den Link zur "Hunderede" von Köster

http://www.rolfkoester.de/Aktuelles/Rassehunde/body_rassehunde.html
 

 
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