Linnich. Der Leinenzwang für Hunde beschäftigte jüngst den Linnicher
Stadtrat. Anlass für die von der Verwaltung vorgeschlagene Änderung des
Ortsrechtes, die bereits den Haupt- und Beschwerdeausschuss passiert hatte,
ist eine Entscheidung des Oberlandesgerichtes Hamm.
Danach ist ohne Rücksicht auf Art und Größe der Hunderasse ein genereller
Leinenzwang für das Gemeindegebiet ohne zeitliche oder räumliche Ausnahmen
unverhältnismäßig.
Die Empfehlung des Fachausschusses, den Leinenzwang auf die bebauten
Bereiche in den Ortschaften zu beschränken, gehen CDU-Fraktionsvorsitzender
Hans-Willi Dohmen nicht weit genug. Er beantragte weitere Einschränkungen:
Danach sollte zu den Brut- und Setzzeiten die Anleinpflicht auch in der
Gemarkung gelten, um den Tieren Ruhe zu gönnen. Bürgermeister Wolfgang Witkopp
hatte sich bereits bei der Unteren Jagdbehörde erkundigt, die den Zeitraum 1.
März bis 15. Juli nannte.
Das mochten die Hundehalter im Rat so nicht einsehen: Karl-Heinz Hilfert
(Bündnisgrüne) beklagte, dass Vierbeiner mit großem Bewegungsdrang dann nicht
mehr artgerecht zu halten seien. SPD-Sprecher Michael Hintzen befürchtet gar,
dass dann die Zahl der ausgesetzten Hunde weiter steigen werde.
Zudem warf er der Verwaltung «einseitige Informationen» vor und forderte
Gutachten weiterer Fachbehörden zu diesem Thema. Er musste sich von Dohmen
belehren lassen, dass die Untere Jagdbehörde keine Standesvertretung der Jäger
sei. Der CDU-Antrag wurde bei vier Nein-Stimmen und sieben Enthaltungen
gebilligt.
PDir a.D. Dipl.-Ing. Bernd Schwab
02.12.2001
Bruno-Hirschfeld-Str. 1
56076 Koblenz
Offener Brief an
Herrn
Fritz Wagner
- Bürgermeister -
Im Bollenbächer
55606 Kirn
Sehr geehrter Herr Wagner,
offenbar reicht der intellektuelle Horizont
eines Kleinstadt-Fuzzis nicht aus, um die Tragweite seiner Handlungen und
Worte zu überblicken:
Die Kosten für die Kampfhunde seien bewusst
so hoch angesetzt, sagte Bürgermeister Fritz Wagner, denn wir wollen diese
Hunde nicht, die Steuer ist ein Mittel dazu.
Es scheint eine deutsche Krankheit oder
Veranlagung zu sein, alle Rassen und Gruppierungen in Gefährlichkeitsstufen
einzuteilen und den "Lieben Gott" zu spielen.
Wenn es besonders gefährliche Rassen gibt,
sollte man uns Deutsche an oberste Stelle setzen. Wir haben schließlich
6 Millionen Juden umgebracht und mehrere Kriege angezettelt. Amerikaner,
Engländer, Franzosen und andere Völker mussten jedes Mal Abertausende von
Menschen opfern, um dem deutschen Schwachsinn ein Ende zu setzen.
Ich kann mich nur bei diesen Völkern dafür
bedanken, dass ich nicht im braunen deutschen Sumpf oder in der DDR
aufwachsen musste, sondern in einem damals noch freien Westdeutschland.
Jetzt werden die Hunde dieser Völker von einem
deutschen Bürgermeister für nicht Kirn-tauglich erklärt und kurzerhand als
gefährlich abgestempelt.
Man sollte hin und wieder seine geistigen
Korsettstangen zusammenschnüren und darüber nachdenken, dass es deutsche
Schäferhunde waren, die Dachau und Auschwitz bewacht haben.
Kein Mensch kann mir versichern, dass nicht aus
einem Kind ein zweiter Adolf Hitler wird. Wie wollen Sie hier vorgehen?
Wollen Sie alle deutschen Kinder einem Wesenstest unterziehen und
Nicht-Taugliche kastrieren lassen?
Wie Sie wissen, können Juden am Sabbat nicht
ohne Polizeischutz in diesem Land in Ihre Synagogen gehen und das seit
Gründung der BRD.
Synagogen brennen wieder, Ausländer werden durch
die Straßen gejagt und ein Judenwitz bringt noch jeden Stammtisch in heitere
Stimmung.
Was unternehmen Sie hier?!
Es gibt tausendmal mehr schwere Unfälle, die
unter Einwirkung einiger Liter deutschen Bieres, darunter auch des
wohlmundenden Kirner Bieres, verursacht worden sind, als Übergriffe durch
die von Politikern und Medien verteufelten Hunderassen. Wollen Sie jetzt
alle Brauereien schließen lassen? Man würde Sie bei diesem Vorschlag mit
Sicherheit aus der Stadt jagen.
Es ist unmenschlich, so in die Privatsphäre
guter Menschen einzugreifen, um ihnen den besten Freund zu nehmen!
Es gab einmal den Guten Menschen von Kirn, der
die gleiche Couleur trug wie Sie. Dieser große Politiker würde sich im Grabe
umdrehen, könnte er sehen, wie seine SPD-Nachfahren die einst blühende Stadt
heruntergewirtschaftet haben.
Werfen Sie einen Blick auf weltoffene Städte wie
Koblenz, Neuwied, Mainz, Trier oder auch Berlin. Dort halten kultivierte und
besonnene Menschen das Ruder in der Hand und dort gibt es keine
Diskriminierung von Minderheiten.
Wenn man den Aufstand der Anständigen
einfordert und sich für einen solchen hält, dann sollte man andere
Schwerpunkte setzen (Statistisches Landesamt; Zahlen für 1998; nur RLP!):
- 1.108 sexuell missbrauchte Kinder,
- 3.192 Sexualdelikte insgesamt,
- 1.670 Fälle von Raub und räuberischer
Erpressung,
- 4.887 gefährliche und schwere
Körperverletzungen und
- 200 Straftaten gegen das Leben (Mord,
Totschlag und fahrlässige Tötung [ohne Straßenverkehr]).
Anstatt Sittenstrolche, Räuber und Schläger zu
brandmarken, blasen Sie und Ihresgleichen zur Hatz auf Familien und ihre
Hunde. Vielleicht werfen Sie einmal einen Blick in unsere Landesverfassung
und lassen sich von dieser belehren: Tiere werden als Mitgeschöpfe
geachtet (Artikel 70).
Mitgeschöpfe, sehr geehrter Herr Wagner, schafft
unsereins genau so wenig ab, wie die eigenen Kinder. Menschen, die von
anderen verlangen, ihre Hunde herzugeben, sind die gleichen Charaktere, die
auch ihre eigenen Kinder ans Schafott liefern würden, wenn der Staat es
anordnet.
Jetzt sollen diskriminierte Bürger eine maßlose
Hundesteuer bezahlen, nur weil sie vor Jahren harmlose Hunde in ihren
Haushalt aufgenommen haben.
Einige Halter werden ihre Haushaltsmitglieder
abgeben und damit das Tierheim auffüllen. Tierheime werden im Wesentlichen
aus Spenden finanziert! Während sich die Stadt Kirn die Taschen füllt,
sollen die Spender noch mehr bluten. Das ist Zynismus pur und ein asoziales
Verhalten, wie es schlimmer kaum sein könnte!
Sollte ich jemals wieder nach Kirn ziehen, dann
wird folgendes geschehen: Ich werde sofort aus Kirche und Gewerkschaft
austreten, dadurch 2.000 im Jahr einsparen, davon 200 Hundesteuer an den
Stadtsäckel abführen und mich mit dem Rest dem Wohl der Stadt widmen. Im
Bereich der Verkehrssicherungspflicht lässt sich viel Holz zusammentragen.
Ausge-stattet mit Zollstock und Kamera werde ich an jedem überstehenden
Pflasterstein auf die Fresse fallen und die ganze Stadt innerhalb kurzer
Zeit in eine Baustelle verwandeln.
Dem Episkopat und der Gewerkschaft teile ich
mit, dass ein unfähiger Bürgermeister seiner Stadt nicht nur eine der
höchsten Arbeitslosenquoten im ganzen Land beschert hat, sondern in
bornierter Überheblichkeit wehrlose Minderheiten diskriminiert und über eine
steuerliche Abzocke gläubigen Christen und überzeugten Gewerkschaftlern den
finanziellen Spielraum für die weitere Mitgliedschaft in diesen
Organisationen entzieht.
Dieses Schreiben wird in das Internet
eingestellt und dort weltweit gelesen. Auch Sie können u.a. bei
http://www.maulkorbzwang.de
nachlesen, was Sie angerichtet haben.
Auf eine Beantwortung meiner Zeilen lege ich
keinen Wert, da ich von Ihnen außer abgedroschenen Phrasen keine
intelligente Äußerung erwarte.
Mit der Ihnen gebührenden Achtung
Schwab