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Newsletter von Maulkorbzwang und den Dogangels
09.12.2001 * "Einschlaefern waere eine Loesung" |
http://www.welt.de/daten/2001/12/09/12091301290.htx WELT AM SONNTAG Sonntag, 09. Dezember 2001 "Einschlaefern waere eine Loesung" Schill-Partei kritisiert hohe Kosten fuer Kampfhunde Von Nicola SieverlingHamburg - Die Hamburger Kampfhunde-Verordnung vom Juli vergangenen Jahres wird nach Informationen von WELT am SONNTAG ueberarbeitet , um die hohen Kosten zu senken. In der Schill-Partei mehren sich kritische Stimmen, die ein Einschlaefern der Kampfhunde fordern. Rund 2,7 Millionen Mark jaehrlich fliessen in den staatlichen Kampfhunde-Zwinger in Harburg, in dem derzeit 215 herrenlose und von der Staatsanwaltschaft wegen ihrer Gefaehrlichkeit eingezogene Vierbeiner untergebracht sind. "Das ist ein erheblicher Kostenblock. In der Stadt fehlt das Geld an allen Ecken und Enden. Deshalb besteht grosser Handlungsbedarf. Wir werden die rechtlichen Gegebenheiten ueberpruefen", bestaetigt der zustaendige Gesundheitssenator Peter Rehaag (Schill-Partei) auf Anfrage. Die Kosten fuer den Kampf gegen Kampfhunde sind enorm: Der Umbau der ehemaligen Lagerhalle zum Kampfhunde-Zwinger mit Fussbodenheizung und Sandauslauf verschlang drei Millionen Mark. Monatlich werden 38.000 Mark Miete an den Eigentuemer faellig, fuer Pflege und Futter der 215 Hunde muessen allein 150.000 Mark monatlich an den privaten Betreiber ueberwiesen werden. 60 Kampfhunde harren ausserdem im Tierheim Suederstrasse aus. Doch das Ziel der Verordnung, die Buerger nach dem schrecklichen Tod des kleinen Volkan vor weiteren Beissern zu schuetzen, wurde nicht erreicht. Die Vermittlungsquote fuer die Zwinger-Hunde - 80 Tiere in fuenf Monaten - ist so gering, dass viele Hunde bis zu einem Jahr in ihrem acht Quadratmeter grossem Knast in Dauerisolierung vegetieren. Erst am Donnerstag musste ein "durchgedrehter" Hund getoetet werden. Der Tierschutzverein Hamburg schlaegt jetzt Alarm: "Mindestens 30 Hunde sind psychisch gestoert und laufen im Kreis. Dass Hunde leiden und nicht artgerecht gehalten werden, koennen wir nicht laenger hinnehmen. Die Staatsanwaltschaft muss sich selbst pruefen, ob sie die eigene Verordnung ueberhaupt noch einhaelt", erklaert Tierheimchef Wolfgang Poggendorf gegenueber WELT am SONNTAG. Der Schill-Buergerschaftsabgeordnete Frank-Michael Bauer, Mitglied im Arbeitskreis Tierschutz, schliesst deshalb eine Toetung dieser Hunde nicht mehr aus. "Die Tiere sind doch voellig verstoert. Fuer den Hund ist es eine Erloesung, fuer den Steuerzahler eine Entlastung." Auch aus der Gesundheitsbehoerde kommen aehnliche Ueberlegungen. "Einschlaefern waere eine Loesung", heisst es. Landestierarzt Peter Brehm macht klar: "Dafuer muss ein rechtfertigender Grund vorliegen. Das kann auch die Unvermittelbarkeit sein . Die Toetung eines Tieres ohne Begruendung ist ein Straftatbestand." 80 Hunde, die den zweistuendigen Wesentest nicht bestanden, wurden seit Bestehen der Verordnung getoetet. Erbost ist Wolfgang Poggendorf besonders darueber, dass der achtkoepfige Hundekontrolldienst des Bezirksamtes Mitte haeufig harmlose Mischlinge und Hunde trotz behoerdlicher Erlaubniserteilung und Hundemarke in den Zwinger transportiert. "Die sind auf Quoten angewiesen, um zu existieren, und nehme n alles mit, was sie auf der Strasse finden", kritisiert Poggendorf und fordert eine Abschaffung des Hundekontrolldienstes. Spaetestens zum 31. August 2002, wenn die Vertraege der Mitarbeiter auslaufen. Der fuer die Bezirke zustaendige Justizsenator Roger Kusch will die Vorwuerfe jetzt pruefen. In einem Protestbrief, der kommende Woche dem Gesundheitssenator zugeleitet wird, macht sich der Vorsitzende des Tierschutzvereins fuer Alternativmassnahmen stark. Seiner Ansicht nach ist die Hundeverordnung gescheitert. So sollten Tieraerzte vor Einzug des Hundes ein Rassegutachten anfertigen, um die Gefaehrlichkeit des Tieres zu beweisen. Ausserdem muessten Hundepass und eine Zwangshaftversicherung fuer den Vierbeiner her. Ebenso wie der Schill-Abgeordnete Bauer will Poggendorf die Beamten in den Wirtschafts - und Ordnungsaemtern sowie die Polizei im Umgang mit Hunden besser geschult wissen. Die Schill-Fraktion plant, das Thema Tierschutz fest in den Lehrplan an Hamburgs Schulen aufzunehmen. Trotz der Bedenken und Kritik an den Folgen der Verordnung gibt es auch ein e positive Begleiterscheinung. "Die Akzeptanz in der Gesellschaft fuer Kampfhunde ist nicht mehr vorhanden, und die schlimmsten Hunde sind im Wesentlichen weg", bilanziert Landestierarzt Peter Brehm. Links ins World Wide Web Tierschutz im Internet: www.tierschutzverein-hamburg.de AW-Kommentar: wünsche einen " schönene " Adventssonntag! ;-( - schreibt eure Meinung dazu ins Informationsforum - wir weden dies dann gesammelt - sauber ausgedruckt - nach Hamburg weiterleite - Direkt an Herrn Schill! |