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8.07.2001 |
+++ Newsletter von Maulkorbzwang.de und den Dogangels +++ NRW-Hundeverordnung vor dem Aus? SPD plant gesetzliche Neuregelung Von Robin Mishra und Bernd Neuhaus Der Landeshundeverordnung könnte es nach dem Willen der nordrhein- westfälischen SPD schon bald an den Kragen gehen. Irmgard Schmid, die agrarpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, sagte dem WDR am Freitag (6.7.2001), sie wolle nur noch bis zum kommenden September auf eine bundeseinheitliche Regelung warten. "Wenn das nicht klappt, dann halten wir es für geboten, ein Landeshundegesetz zu machen", betonte sie. Schmid fordert, dass in einem solchen Gesetz die sogenannten "Rasselisten" zusammengestrichen werden. Diese Listen sind Bestandteil der Hundeverordnung. 42 Hunderassen werden darin als gefährlich eingestuft. Das seien "ganz besonders viele Hunde", gerade im Vergleich zu anderen Bundesländern, sagte Schmid. Maulkorb überflüssig? Bruno Bujack ist einer der Hundehalter, die richtig sauer sind auf die lange Rasseliste. Der Düsseldorfer hat einen struppigen schneeweißen Kuvacz, der auf den Namen Hiräsz hört. Hiräsz ist ein Hirtenhund, wie er in vielen Familien gehalten wird. Unter Fachleuten gilt die Rasse als harmlos, dennoch steht sie in Nordrhein-Westfalen auf der Liste der gefährlichen Hunde. Die Landeshundeverordnung lässt Bruno Bujack aber keine Wahl: Tag für Tag muss er Hiräsz einen Maulkorb verpassen. Eine Ausnahme vom Maulkorbzwang gibt es nach der Landeshundeverordnung nur, wenn der Hund einen sogenannten "Wesenstest" besteht. Doch ein Jahr nach Inkrafttreten der Landeshundeverordnung liegt die Wartezeit für den Wesenstest immer noch bei mehreren Monaten - fast überall in Nordrhein-Westfalen. Hinter vorgehaltener Hand bestätigen sogar Fachleute der Kommunen, dass viele Bürger ihre Hunde deshalb gar nicht erst zu den Tests anmelden. SPD auf "Schmusekurs" mit CDU und FDP? Für die SPD-Politikerin Irmgard Schmid hat die Landeshundeverordnung ihre Bewährungsprobe nicht bestanden. Sie meint: Viele Behörden sind bei der Umsetzung der Hundeverordnung überfordert. Außerdem glaubt Irmgard Schmid, dass auch die Kontrolle der Hunde und ihrer Halter nicht funktioniert: "Ich halte es für schwer kontrollierbar, ob ein Hund nun eine Ausnahmegenehmigung hat und ohne Leine oder Maulkorb gehen darf". Mit ihrer Kritik schwenkt die SPD auf die Linie der Oppositionsparteien ein. Die CDU sieht in der Landeshundeverordnung schon lange ein "bürokratisches Monstrum". Und der FDP-Politiker Stefan Grüll forderte am Freitag im WDR erneut die sofortige Abschaffung der Rasselisten, weil sie seiner Meinung wissenschaftlichen Kriterien nicht standhielten. Auch die nordrhein-westfälische Datenschutzbeauftragte Bettina Sokol findet sich mittlerweile auf der Seite der Kritiker. Sie hält es für verfassungswidrig, dass Hundehalter per Verordnung gezwungen werden, ein polizeiliches Führungszeugnis vorzulegen. Umdenken im "grünen" Umweltministerium Der Druck von Parteien und Fachleuten scheint inzwischen auch das nordrhein-westfälische Umweltministerium zu beeindrucken. Staatssekretär Thomas Griese zeigte sich erstmals bereit, über eine Verkleinerung der Rasselisten zu diskutieren: "Im Rahmen einer bundeseinheitlichen Regelung ist das möglich. Da sind wir nicht dogmatisch", sagte Griese dem WDR. Neue Hoffnung also für Bruno Bujack und seinen Hiräsz. Gerne würde der Düsseldorfer seinem Hirtenhund den Maulkorb wieder abnehmen, wenn er bei sommerlichen Temperaturen mit ihm durch den Park geht. Der Weg dafür scheint jetzt frei zu sein. Direkt nach der Sommerpause könnte der Landtag ein "Landeshundegesetz" diskutieren. Das müsste gefährliche Hunde und verantwortungslose Besitzer wirksam an die Leine legen, ohne dabei harmlose Rassen und vernünftige Halter unter Generalverdacht zu stellen. ################################################ Rechtsanwalt Volker Stück Liebigstr. 6 34125 Kassel RA Volker Stück, Liebigstr. 6, 34125 Kassel Tel. 0561 - 874 268 Staatsanwaltschaft beim Landgericht Hamburg Gorch-Fock-Wall 15 20355 HAMBURG 08. Juli 2001 volker/chico/strafanz/anz hamburg-doc. Fax: 040 - 428 43 41 98 [Ihre Zeichen/Ihre Nachricht vom] [Unsere Zeichen/Unsere Nachricht vom] Telefon (08.00 - 17-00 Mo.- Fr.) 05631 - 58 14 32 Aufnahme staatsanwaltschaftlicher Ermittlungen Sehr geehrte Damen und Herrn, ich bitte um Aufnahme staatsanwaltschaftlicher Ermittlungen mit dem Ziel der Einleitung ei-nes Strafverfahrens gegen: Herrn PHM Beverungen und Grünwald; Dienststelle PK 23 wegen: Verdachts eines Verstoßes gegen § 17 TierschG. Begründung: Nach mir vorliegenden Informationen ereignete sich in Hamburg folgender Vorfall: Am Samstag, dem 30.06.2001, ca. 03.00 Uhr, wurden die PHM Beverungen und Grüne-wald von der Dienststelle PK 23 zu einem Einsatz in 22 529 Hamburg, Feldhoopestücken 56, 2. Stock, wegen Ruhestörung durch einen bellenden Hund gerufen. Da die Tür nicht geöffnet wurde, wurde diese durch die Feuerwehr gewaltsam geöffnet. In der Wohnung befand sich allein ein Pitbull Terrier, der normales Territorialverhalten zeigte, d.h. die "Fremden", die "unerlaubt" sein Revier betraten, anbellte - Kynologisches Sachver-ständigengutachten. Nach einer bekannten Volksweisheit beißen bellende Hunde bekannt-lich nicht ! Beim Durchgehen der gesamten Wohnung wurde der gelegentlich sich zeigende und bel-lende Hund durch eine Wohnungstür und eine ca. 1 m hohe Kommode abgelockt. Einzig und allein deswegen, weil der Hund laut kläffend mit den Vorderbeinen auf der Kommode stand und sich PHM Beverungen - subjektiv - bedroht fühlte, gab PHM Beverun-gen mit seiner Dienstwaffe einen Schuss auf den Hund ab, der diesen auch traf. Der getrof-fene Hund zog sich in die hinteren Räume zurück. Als er wieder erschien und bellte, wurde er erneut zweimal beschossen und verschwand in die rückwärtig gelegenen Räume. Als keine Geräusche mehr wahrzunehmen waren, betrat PHM Beverungen mit PHM Grünwald die hinteren Räume. Der Hund lag verletzt auf einem Sessel. Ohne die Beamten anzugrei-fen oder auch nur anzubellen, wurde er erneut beschossen und getroffen. Ohne anzugreifen sprang der verletzte Hund in seiner Not bzw. Angst auf, lief ins Schlaf-zimmer, kletterte über einen Stuhl auf die Fensterbank und sprang durch ein offenstehen-des Fenster aus dem zweiten Stock auf einen Gehweg, um weiterem Beschuß zu entge-hen. Sodann fand eine weitere Verfolgung durch verschiedene Polizeibeamte in der Strese-mannallee, Von-Eicken-Str., Wintrichweg, Emil-Andresen- Str. statt. Dabei wurde der Hund, der viel Blut verloren hatte und den rechten hinteren Lauf erkennbar nachzog, mehrfach mit Pistolen und sogar Maschinenpistolen beschossen und getroffen. Ein Angriff ging dabei von dem Hund nicht aus. Der schwer verletzte und verfolgte Hund bleib mehrere male stehen und bellte seine Verfolger und Peiniger an, ohne sich weiter aggressiv zu zeigen. Die Stra-ßen waren zu dieser Zeit menschenleer, so dass keine Gefahr für Menschen oder Tiere ausgehen konnte. Insgesamt wurden auf den Hund mindestens 11 Schüsse abgegeben, wobei die Anzahl der Treffer nicht genau feststeht. Fest stehen dürfte jedenfalls, dass PHM Beverungen und Grünwald den Hund mehrfach beschossen und trafen. Nachdem sich die Polizeibeamten hinreichend eingeschossen hatten, wurde der Hund schließlich in der Dörnstr. 30 durch PHM Beverungen und Grünwald durch mehrere Schüs-se von seinen schweren Qualen erlöst. Der Kadaver wurde zunächst PK 23 zugeführt. Sein weiterer Verbleib ist ungeklärt. Der Fall wurde auch von der Presse aufgegriffen und hat überregional Beachtung gefunden. Aufgrund dieses Sachverhalts besteht ein hinreichender Anfangsverdacht eines Verstoßes gegen § 17 TierschG (BGBl 1998, Teil I, S. 1106). Es ist wahrscheinlich, dass ein Wirbeltier ohne (objektiv) vernünftigen Grund getötet bzw. diesem länger anhaltende (unnötige) Schmerzen und Leiden zugefügt wurden (Zeit zwischen ersten Beschuss und Erlösung). Den exzessiven Schusswaffeneinsatz rechtfertigende Gründe liegen nicht vor, da objektiv eine Putativgefahr vorgelegen haben dürfte und die polizeirechtlichen Voraussetzungen für einen Schusswaffeneinsatz als intensivste Auswirkung unmittelbaren Zwanges nicht gege-ben waren. Bitte teilen Sie mir das Aktenzeichen mit und unterrichten mich über Lauf und Ergebnis Ih-rer Ermittlungen. Für Rückfragen stehe ich Ihnen gern zur Verfügung. Ggf. bitte ich auch jetzt schon darum, dieses Schreiben an die vorgesetzten Polizeidienststellen zu geben und im Wege einer Dienstaufsichtsbeschwerde zu verfolgen. Mit freundlichen Grüßen Volker Stück Rechtsanwalt Kopie an: Diverse Hundeverbände & IG, RA Arbeitskreis "Kampfhund" Anlage(n): - ################################################ Im Zwinger mit Igor VON UNSEREM KORRESPONDENTEN KAI VON SCHOENEBECK Köln. Igor ist keine Schönheit, wahrlich nicht. Und nachts möchte man dem Hund, von dem niemand weiß, wieviel Staffordshire-Terrier tatsächlich in ihm steckt, nicht unvorbereitet auf der Straße begegnen. Dabei ist Igor ein ganz Lieber. Sein Problem: Niemand glaubt ihm, dass er harmlos ist. Und deshalb sitzt er hinter Gittern, lebt seit Monaten im landesweit größten Tierheim in Köln-Dellbrück. Kein Einzelfall offenbar, denn alle Zwinger sind belegt. Ein Jahr nach Inkrafttreten der Hundeverordnung herrscht in den Heimen landauf, landab der Ausnahmezustand. Sam ist auch so ein Fall. Der Besitzer hat ihn im Auto gehalten, berichtet Bernd Schinzel, Leiter des Kölner Tierasyls, über das bewegte Leben des kleinen Staffordshire-Mischlings. Er wusste keinen anderen Ausweg. Vier Jahre hatte der Hund bereits ohne Probleme mit seinem Herrchen in einer Mietwohnung gelebt, da kam die Hundeverordnung. Und kurz darauf erschien auch schon der Hauseigentümer, verbannte den vermeintlichen Kampfhund von seinem Grundstück. Kurz lebte Sam im Auto, dann folgten prompt die Anzeige wegen Tierquälerei und der Umzug ins Heim. Der Besitzer hat ihn nun freigegeben, sagt Schinzel und merkt sogleich an, das dies natürlich Hohn sei. Es wird uns nie gelingen, eine neue Familie für Sam zu finden. Das ist das Dilemma. Sam ist nicht vermittelbar. Ebensowenig wie Dex, der schüchterne Braune, den Polizisten aus dem Verschlag eines zwielichtigen Züchters zogen. Und auch Tweety, der vierjährige Bullterrier-Mischling, der einfach vor dem Supermarkt sitzen gelassen wurde, wird einmal im Tierheim sterben. In Nordrhein-Westfalen gibt es hunderte dieser Schicksale. Wir bekommen sie nicht mehr los, sagt Schinzel bekümmert, niemand will einen Hund, der auf der Liste steht. Die Tiere sind geächtet. Und ihre Besitzer gleich mit. Schinkel erzählt von dem Duisburger Ehepaar, dass seinen Stafforshire-Terrier entnervt zurückgab, weil Nachbarn ihre Fensterscheiben mit Drohungen beschmiert hatten. Er erwähnt den Blumenhändler, der seinen großen Hund heulend wieder in den Zwinger brachte, weil die Kunden seinen Laden wegen der Bestie mieden. Pöbeleien sind an der Tagesordnung, weiß der Kölner Tierfreund, auch Schläge und Steinwürfe sind keine Seltenheit. Jetzt noch, ein Jahr nach den großen Demonstrationen für und gegen Kampfhunde. Die Hysterie ist nicht vorbei, die Leute sind noch immer in Panik. Stimmt, sagt Inge Schürmann, Sprecherin der Stadt Köln, das Klima hat sich kaum gebessert. 27.000 Hunde leben mindestens in der Domstadt, darunter 3.000 Tiere, die laut Hundeverordnung als besonders gefährlich gelten. Die sieht man kaum noch, berichtet sie, viele gehen nur noch nachts Gassi, andere fahren extra aufs Land. Die Stimmung sei explosiv, und so wundere sie nicht, dass die Tierheime völlig überfüllt sind. Nicht jeder hat die Nerven, sagt die Hundebesitzerin, die gerade erst selbst von so einem Proleten in Boxershorts mit Fäusten angegriffen wurde. Und dann diese Denunzianten, ärgert sich Schinzel über ein weiteres Phänomen des kollektiven Hunde-Hasses. Da macht der Bullterrier jahrelang keine Probleme, ärgert sich der Nachbar vielleicht über etwas ganz anderes schon steht die Polizei vor der Tür. Für die Hunde heißt das häufig: Endstation Tierasyl. Der Heimleiter befürchtet nun, dass die Zahl der ausgesetzten und eingelieferten Hunde in diesen Tagen noch einmal sprunghaft ansteigen wird. Der Grund: Seit gestern gilt die Meldepflicht für große Hunde. Da müssen wir wohl weiter improvisieren, überlegt er, dabei haben wir jetzt schon einen Bullterrier im Badezimmer, Zwinger unterm Dach. Über 144 Plätze verfügt das Dellbrücker Tierheim eigentlich, 190 Hunde sind untergebracht. Den Kollegen in anderen Städten geht es nicht besser, weiß Schinzel, in Düsseldorf, Essen oder Bielefeld ist die Lage genauso hoffnungslos. Er hält kurz inne. Aber es geht doch nicht, dass die Hunde getötet werden, nur weil sie da sind. Dann sieht er Igor an. Und Igor blickt still zurück. ######################################################### http://www.sz-newsline.de/sta/sta29.htm 7/8.7.2001 Das Grauen wuetete im Netzbachweiher Sieben Schwaene, zwei Spuerhunde, ein Angler und das Sauerstoffgeraet eines Polizeitauchers sind spurlos verschwunden Bisher laechelten wir mitleidig, wenn man uns erzaehlte, im Rhein sei ein Krokodil, im Loch Ness verstecke sich ein Ungeheuer. Grauenhafte Vorgaenge im Netzbachweiher belehrten uns jetzt eines Besseren. - Von JOeRG LASKOWSKI - Fischbach. Augenblicke des schieren Entsetzens auf der sonst so behaglichen Terrasse des Gasthauses "Seeblick" am Netzbachweiher, - das Unheil brach wie aus heiterem Himmel ueber die voellig unvorbereiteten Augenzeugen herein: Am Freitag gegen 15 Uhr waren alle Tische besetzt. Eine Seniorengruppe aus dem Odenwald hatte auf Kaffeefahrt durchs schoene Saarland am Netzbachweiher Station gemacht. Die Reisenden wollten die schlimmste Mittagshitze ueberbruecken und machten sich's gerade auf der beschaulichen Terrasse mit Blick zum See gemuetlich. Der Kaffee dampfte in den Tassen, das Aroma leckerer Tortenstueckchen lag in der Luft. Die einen unterhielten sich angeregt ueber die Rentenreform, ande re beobachteten die Schwaene, sieben an der Zahl, alle schwarz, praktisch eine "Familie". Unkundige Spaziergaenger hatten das Vatertier einst irrefuehrenderweise "Donald" getauft. Am Freitag "paddelten" die Schwaene gerade mitten auf dem Weiher, als die Gaeste auf der Café-Terrasse ein dumpfes, grollendes Blubbern hoerten. Einige, die Sandalen trugen, erklaer ten spaeter, sie haetten gespuert, wie die Erde um den Weiher vibrierte. Das Blubbern dauerte kaum eine Minute. Dann folgte ein gewaltiges Zischen von de r Mitte des Weihers. Eine Wasserwand, etwa zwei Meter hoch, tuermte sich auf, fiel wieder in sich zusammen - und die Schwaene waren weg! Entsetzt starrte n die Menschen von der Café-Terrasse auf die trueben Fluten. Ein furchtbarer Angstschrei vom bewaldeten Ufer schraeg gegenueber liess alle Koepfe herumfahren. Dort stuerzte ein Angler kopfueber in den Weiher. In einem ungluecklichen Reflex krampften sich seine Haende um seine offensichtlich nagelneue Angel. Mit weit aufgerissenen Augen verschwand der Mann in Sekundenbruchteilen unter Wasser. Der pensionierte Saarbruecker Presse-Fotograf Uli Barbian hatte die Reisegruppe aus dem Odenwald an den Weiher begleitet, um Erinnerungsbilder zu schiessen. Er wusste sofort: Hier ist doch was faul! Und: Hier lauert die Chance auf ei n Jahrhundert-Foto. Ueber Handy informierte er Notarzt, Polizei und "SZ". Dan n spurtete Barbian in den Wald. Als er zurueckkam, war die Polizei schon da. Barbian erzaehlte von einem riesigen Reptil, einem Schwarzen Kaiman oder Leistenkrokodil, das er am Ufer gesehen haben wollte. Die Polizei schickte ihre Hundestaffel los. Zwei Beamte mit Taucheranzug und Sauerstoffgeraet kraulten mutig zur Mitte des Weihers. Die Suche dauerte bis in den spaeten Abend. Die Reisegruppe aus dem Odenwald war laengst schon wieder zu Hause. Da geschah das naechste Unglueck. Zwei Hundefuehrer machten Zigarettenpause. Sie liessen ihre Tiere von der Leine und plauderten mit den beiden Tauchern, di e ihre Sauerstoffgeraete am Ufer abgelegt hatten und kurz mal frische Luft schnappen wollten. Offenbar interessierten sich die Hunde fuer die Sauerstoffgeraete und kamen dabei dem Ufer zu nahe. Dumpfes Blubbern, Wasserwand. Hunde weg - samt einem Sauerstoffgeraet! Seither liegt der Netzbachweiher wieder ruhig und gruen, als sei nichts geschehen. Die Personalien des verschwundenen Anglers sind bereits ermittelt, denn auf dem Parkplatz nahe dem Weiher stand ja sein Auto, gestohlen, mit Moskauer Kennzeichen und zahlreichen Einschussloechern. Der Mann war ein gefuerchte tes Mitglied der russischen Mafia, das im Saarland Urlaub machen wollte oder sogar endgueltig untertauchen. Noch in der Nacht brachte Barbian seine Foto s zur "SZ". Und tatsaechlich: ein gewaltiges Reptil, aehnlich einem Leistenkrokodil oder einem Schwarzen Kaiman, nur viel, viel groesser und gefaehrlicher! Wir entschlossen uns, die sensationellen Fotos sofort zu veroeffentlichen. Und es gelang uns auch, einen Fachmann fuer solche exotischen Bestien aufzutreiben, den ehemaligen Seebaeren Fitzgerald von Muenchhausen , einen Halbbruder des bekannten Fernseh-Moderators Kaeptn Blaubaer. Fitzger ald erklaerte uns das ueberraschende Auftauchen und blitzartige Zuschlagen der Bestie folgendermassen: Das Boese ist immer und ueberall. Und Leisten-Ka imane gehoeren zu den aeltesten Tierarten ueberhaupt. Ganz frueher, also noch bevor Suedamerika und Afrika auseinander brachen, entsprang der Amazonas in der Sahara. Er floss damals noch durch alle moeglichen Gegenden, wahrscheinlich auch durchs Saarland. Dann brachen die Kontinente auseinander, und ein unterirdisches Kanalsystem entstand. Diese Kanaele verbinden den Netzbachweiher mit dem Amazonas, mit der Sahara und Loch Ness. In der Sahara , an jenem Wasserloch, wo einst der Ur-Amazonas entsprang, leben ja immer noch ein paar Krokodile und verspeisen saufende Kamele. So ein Krokodil ist bescheiden. Das kommt mit einer Mahlzeit uebers Jahr. Nun kann es sein, dass die Kamele in der Sahara dazugelernt haben und am Wasserloch aufpassen. Da hat sich dann eines dieser Leisten-Kaiman- Krokodile gedacht: Tauchen wir mal ab und schau' n nach den Kamelen im Saarland. Das weiss ja so ein Krokodil nicht, dass wir hier keine Kamele haben. Aber wie gesagt, eine Mahlzeit reicht ein Jahr. Als o besteht fuer die Bevoelkerung bis zum Juli 2002 keine Gefahr mehr." Sollten auch Sie, liebe Leser, verdaechtige Beobachtungen machen, rufen Sie uns an: Hotline Kroko (0681) 502 22 81. Wir bleiben auf jeden Fall am Ball! |
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