Newsletter - Archiv


9.07.2001
+++ Newsletter von Maulkorbzwang.de und den Dogangels +++



Hier die Themen:

* Bundesgroßdemo in Berlin
* Todesbisse: Ermittlungen in 5. Woche
* Fischers Fritz und das Blutbad in der Ostsee


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Guten morgen Achim,
die BI Gelsenkirchen wird am 22.9.2001 eine Bundesgroßdemo in Berlin
veranstalten bitte gebe dies in Deinen Newslettern schoneinmal vorab
bekannt,genaue Uhrzeit (wahrscheinlich 14.00 Uhr) und Ort werden noch
bekannt gegeben.

Im voraus dankend
Klaus Ostwald


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http://www.westfaelische-rundschau.de/free/wr.artikel-
lokal-000.html?region=hwerte&id49315

08.07.2001

Todesbisse: Ermittlungen in 5. Woche

Schwerte. Gottfried Stenzel hoert die Botschaft wohl, allein, ihm
fehlt der Glaube.

Auch wenn Stadtpressesprecher Carsten Morgenthal beteuert, dass das
Ordnungsamt "die Sache mit dem notwendigen Tempo bearbeitet",
befuerchtet d er Besitzer des am 6. Juni von einer dreikoepfigen
Schaeferhund-Horde zerfleischten Husky "Blue" (WR berichtete
mehrfach), dass die Akte mit fortschreitendem Abstand zu dem
Zwischenfall am Lichtendorfer Kellerkopf leise weinend beerdigt wird.

Mehr als vier Wochen sind vergangen, ohne dass die Behoerde greifbare
Ergebnisse vorweisen kann. Nach Auskunft aus dem Rathaus wurden
"weitere Zeugen geladen". Bekanntlich hatte der Husky-Besitzer, dessen
Frau beim abendlichen Spaziergang hilflos mit ansehen musste, wie ihr
treuer Vierbeiner von den drei Schaeferhunden angefallen und zu Tode
gebissen wurde, durch seinen Tierarzt Gewebeproben von der getoeteten
"Blue" nehmen lassen.

Das versiege lte Material brachte er selbst zum Goettinger
Universitaetsinstitut. Dort best eht die Moeglichkeit, ueber einen
gentechnologischen Vergleich die Taeterscha ft infrage kommender Hunde
nachzuweisen.

Verdaechtige Tiere gibt es, jedenfalls wird geruechteweise ein Gruppe
von Schaeferhunden als Verursacher des Zwischenfalls gehandelt. Nach
Informatio nen der WR hat der entsprechende Halter einen
Anhoerungsbogen ausgefuellt an d as Ordnungsamt zurueckgesendet. Zu
weiteren Zugestaendnissen ist der Mann, de r von der Unschuld seiner
Tiere ueberzeugt ist, zunaechst nicht bereit: "Wir wur den bisher
nicht gefragt, ob wir Speichelproben unserer Hunde nehmen lassen
wuerden."
Ausserdem, wendet er ein: "Soll jetzt jeder, der drei Hunde besi tzt,
seine Tiere testen lassen?" Seine Zuversicht, dass seine Hunde nicht
die Verursacher der toedlichen Attacke sind, gruendet sich nicht
allein auf gute Hoffnung:
Die Polizei sei zeitnah bei ihm gewesen und habe die Tiere im
verschlossenen Zwinger vorgefunden. Nichts haette fuer die Beamten
darauf hingedeutet, dass das T rio wenige Minuten zuvor marodierend
durch die Gegend gezogen sei. Grundsaetzlich jedenfalls waere der
Tierhalter bereit, weitergehende Untersuchungen zuzulassen. Denn auch
ihm gehen die Verdaechtigungen gelinde gesagt auf die Nerven. Die
Kostenfrage fuer einen Gen-Test waere jedenfalls geklaert.

Die GWG ist bekanntlich bereit, die Untersuchung zu sponsern, und auch
Stenzel hat eine schriftliche Zusage zur Kostenuebernahme an das
Ordnungsamt geschickt.

Von Manfred Kowitzke

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http://www.BerlinOnline.de/aktuelles/berliner_zeitung/vermischtes/.html/54868.html  


Montag, 09. Juli 2001   

Fischers Fritz und das Blutbad in der Ostsee

500 Jugendliche angelten vor Heiligenhafen

Maritta Tkalec
HEILIGENHAFEN, 8. Juli. 

Vierzig Jungen zwischen zwoelf und 17 ohne Auslauf - aller Erfahrung nach fuehrt diese Konstellation in kuerzester Zeit zu L aerm, Rangelei und Derbheiten verschiedener Art. Es sei denn, es handelt sich um Jungen, die es gewohnheitsmaessig geniessen, stundenlang in Ruhe am Wasse r zu sitzen - ohne Action, Zapp und Bummbumm. Oder in einem Kutter - ganz ohne Erfolgsgarantie - zwei Stunden lang zum Angelplatz zu fahren, dort ein paar Stunden auszuwerfen, zu zupfen, Enttaeuschung oder Ueberraschung zu erlebe n und wieder zwei Stunden zurueck zum Hafen zu tuckern.

Per Losentscheid dabei.

Solch erstaunliche Beobachtungen konnten am Sonnabend auf 18 Ostseekuttern vor Heiligenhafen gemacht werden. Der Royal Fishing Club hatte bundesweit Kinder aufgerufen, sich an einer einzigartigen Veranstaltung, dem Jugendangeln 2001, zu beteiligen. 800 Kinder hatten sich fuer das kostenlos e Hochseefischen beworben, 500 konnten nach Losentscheid dabei sein. Kinder vo n der Strasse zu holen, ihnen ein Hobby nahe zu bringen, das die Verbindung zwischen Mensch, Tier und beider Umwelt besser verstehen laesst, hatte der Club beabsichtigt. "Fischers Fritz braucht keine Drogen", lautete das Motto eines der Sponsoren, das wohl seinen Wahrheitskern hat. Das Vorhaben fand jedoch nicht nur Freunde, sondern auch regelrechte Feinde.

"Angeln verstaerkt die Empfindungslosigkeit und die Ignoranz gegenueber de m Leben und traegt erheblich zur Verrohung der Gesellschaft bei", hatte die Tierschutzorganisation Peta zuvor wissen lassen. So koenne der Grundstein gelegt werden, "dass sich junge Menschen zu Gewalttaetern entwickeln". Von unmittelbaren Wirkungen des "abscheulichen Fischetoetens" kann nicht berichtet werden, zumal das Betaeuben und Schlachten der zahlreich angelandeten Dorsche regelgemaess nicht von den Kindern, sondern von qualifizierten Betreuern an Bord erledigt wurde. Anders als im Kutter, der den Fisch im Netz an Bord zieht, zappelte kein hoeheres Wirbeltier im lange n Todeskampf, den fast jeder leckere Fisch an der Fischtheke hinter sich hat. Berichtet werden kann allerdings, dass keiner der Jugendlichen durch Frisur, Kleidung, Schuhwerk oder Gehabe den Verdacht erweckte, Gewalt zu bejahen.
Vielmehr fielen sie durch Konzentrationsfaehigkeit und Geduld auf. Und zu Dutzenden machten auch recht Selbstsichere Bekanntschaft mit den Wirkungen natuerlicher Wellenbewegung auf den Magen. Erleichtert stellten die Organisatoren am Ende fest, alles habe sich gesittet und ruhig betragen. Peta-Tierschuetzer traten uebrigens nicht in Erscheinung, um das Blutbad i n der Ostsee zu verhindern. Der Verband Deutscher Sportfischer hingegen beabsichtigt, gegen Peta wegen Verletzung von Ehre und Persoenlichkeitsrech ten zu klagen. Der Vollstaendigkeit halber muss noch gesagt werden, dass vor Heiligenhafen tatsaechlich einige hundert Dorsche und ein paar Wittlinge um s Leben kamen. Sie sind entweder schon verspeist oder warten tief gefroren auf diese nicht wirklich barbarische Verwendung.

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