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10.07.2001

Der Weg zum Archiv unseres Newsletters:
http://www.maulkorbzwang.de/archive_news/archiv.htm




Hier die Themen:

* Hundefreunde demonstrierten gegen Landesverordnung
* Deutschland doch nicht so rassistisch
* neue Fernsehtipps
* Wieder Hund erschossen............

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Rund 1500 Hundefreunde hielten am Samstag in Düsseldorf einen
Protestmarsch ab. Sie kritisierten vor allem den "Hundeführerschein".

Hundefreunde demonstrierten gegen Landesverordnung

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Düsseldorf (dpa). Rund 1500 Hundefreunde haben am Samstag einen friedlichen Protestmarsch gegen die Landeshundeverordnung in Düsseldorf abgehalten. Die unter anderem von der "Bürgerinitiative
gegen die Diskriminierung von Mensch und Tier" aus Gelsenkirchen organisierte Veranstaltung verlief nach Polizeiangaben ohne Zwischenfälle. Einer der Hauptkritikpunkte an der Verordnung war der geforderte "Hundeführerschein" für die Halter größerer Hunde.

Die nordrhein-westfälische Umweltministerin Bärbel Höhn (Grüne) war Mitte der Woche wegen der Landeshundeverordnung (LHV) in die Kritik geraten. Die Oppositionsparteien CDU und FDP im NRW-Landtag und der Deutsche Hundeverband forderten, die Verordnung durch ein Landeshundegesetz zu ersetzen. Die Datenschutzbeauftragte Bettina Sokol hatte die Hundeverordnung zuvor in einem 15-seitigen Bericht als verfassungswidrig eingestuft.

Am Freitag war der zweite Schritt der LHV nach dem Leinenzwang und der Maulkorbpflicht in Kraft getreten. Demnach müssen Vierbeiner, die größer als 40 Zentimeter oder schwerer als 20 Kilogramm sind, bis zum
Ende des Jahres beim zuständigen Bezirksamt angezeigt werden. Ab Januar 2002 müssten die Halter eine Haftpflichtversicherung für den Hund und ein polizeiliches Führungszeugnis für sich nachweisen. In NRW
sind 42 Rassen seit Einführung  der Hundeverordnung als gefährlich eingestuft. Für besonders gefährliche Rassen gilt Maulkorbzwang.

http://www.duesseldorf-today.de/news/2001-0708/hundedemo.shtml


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Europarat:
Deutschland doch nicht so rassistisch

Innenminister Schily zufrieden. Nach seinem Aufschrei relativiert der Vizegeneralsekretär des Europarats den Kommissionsbericht über anhaltende Fremdenfeindlichkeit in Deutschland

BERLIN taz Otto Schily durfte sich gestern freuen. Der wütende Protest des Bundesinnenministers gegen einen Bericht des Europarats über Fremdenfeindlichkeit in Deutschland hat Wirkung gezeigt. "Die
Bundesrepublik tut sehr viel, um Rassismus und Antisemitismus zu bekämpfen", sagte der Vizegeneralsekretär des Europarats, Hans Christian Krüger, in einem Zeitungsinterview. "Man kann wahrlich nicht sagen, dass die Deutschen die Hände in den Schoß legen."

Damit widersprach Krüger der vom Europarat selbst eingesetzten Europäischen Kommission gegen Rassismus und Intoleranz (Ecri). Sie hatte der Bundesregierung in ihrem Bericht vorgehalten, "dass Themen
wie Rassismus, Antisemitismus, Fremdenhass und Intoleranz erst als solche erkannt und bekämpft werden müssen". Deutschland sei eine Gesellschaft, "in der schwere rassistisch motivierte Gewalttaten
begangen werden", stellte die Kommission fest. "Die politischen Maßnahmen haben sich als unzureichend bei der effizienten Bekämpfung dieser Probleme erwiesen."

Schily hatte auf den Bericht empört reagiert: "Die Menschen, die das aufgeschrieben haben, kennen Deutschland nicht." Angeblich soll Schily sogar gedroht haben, die deutschen Zuschüsse an den Europarat zu streichen. Sein Sprecher wies entsprechende Berichte jedoch zurück.

Waren es also nur die deutlichen Worte, die in Straßburg Eindruck gemacht haben? Der deutsche Vizegeneralsekretär des Europarats versuchte jedenfalls, die Wogen zu glätten. Der Bericht sei
"überspitzt", sagte Krüger, Deutschland tue viel gegen Fremdenhass - die Kommission habe das "nicht deutlich genug zum Ausdruck gebracht".
Schily ließ gestern erklären, er sei mit dieser "Präzisierung" zufrieden.

Laut Spiegel ist die Kritik der Kommission vor allem den beiden Berichterstattern zuzurechnen, die im Oktober 2000 Deutschland besuchten. Die Makedonierin Elizabeta Gorgieva und der Türke Gün Kut
hätten ihre harte Linie bei der Bewertung Deutschlands mit Rücktrittsdrohungen durchgesetzt. Ein "Brandbrief" von Schilys Staatssekretär Claus Henning Schapper an den Ecri-Vorsitzenden Nikos
Frangakis sei wirkungslos geblieben. Darin habe das Innenministerium die Kommissionseinschätzung als "falsch und ungerecht" bezeichnet. Doch die Kommission blieb bei ihrem Urteil und dankte in ihrem Bericht
"den nationalen Behörden in Deutschland für die gute Zusammenarbeit".

LUKAS WALLRAFF

taz Nr. 6491 vom 9.7.2001, Seite 1, 84 TAZ-Bericht, LUKAS WALLRAFF

AW: Ich halte mich da jetzt zurück................


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Liebe Leser!

Hier einige neue Fernsehtipps für Sie:

14.7., 18.55, 3SAT: Tiere, die es einmal gab: Der Japanische Wolf

und außer Konkurrenz:
17.7., Nord 3, 16.00 Uhr: Abenteuer Überleben. Hundert Nächte für
einen Fuchs.

19.7.01, ZDF, 14.15 Uhr: Wunderbare Welt: Kamtschatka - Bären.

Bitte beachten Sie auch unsere neue Seite AKTION auf unserer Webseite: http://www.wolfmagazin.de

Diesmal werben wir in eigener Sache. Wie Sie vielleicht schon wissen, gibt es das Wolf Magazin jetzt schon zehn Jahre. Seit diesem Jahr sind wir unabhängig und finanzieren uns selbst (zuvor wurde das WM
von der Gesellschaft zum Schutz der Wölfe finanziert). Wir brauchen daher dringend neue Abonnenten, um zu überleben und durch unsere  Arbeit weiterhin über den Wolf aufzuklären.

Darum bitten wir unsere Leser, neue Leser zu werben, Abonnements zu verschenken oder auch in anderer Form auf uns aufmerksam zu machen (z.B. durch einen Link auf Ihrer Webseite).

Als kleine Belohnung verlosen wir unter allen Abo-Werbern drei wunderschöne Kalender "Wolves 2002" mit zahlreichen farbigen Wolfsbildern.

Wir danken Ihnen für Ihre Unterstützung!

Wölfische Grüße

Elli Radinger


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Elli Radinger
Chefredaktion Wolf Magazin
Blasbacher Str. 55, D-35586 Wetzlar
E-Mail: redaktion@wolfmagazin.de
www.wolfmagazin.de



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Wir berichteten bereits vor einigen Tagen darüber:

Lisa ist tot

Hamburg, im Juli 2001

Zwei Tiere im Lokstedter Feldhoopstücken waren den Anwohnern, Geschäftsleuten und Parkbesuchern besonders ans Herz gewachsen: der Tiger (eine rote Hauskatze), der seinem Herrchen, Klaus B. und anderen Spaziergängern folgte wie ein Hund. Und Lisa (Bulldog/Boxer Hündin), die so anhänglich und verspielt war wie eine Katze. Die beiden verstehen sich so gut, dass sie Freitagnacht zusammen in der Wohnung von Tiger bleiben, während die beiden Besitzer, Klaus und Dennis B. einer Einladung folgen. Denn die noch kleine Lisa ist nicht gern allein. Genau deshalb fängt sie irgendwann an zu bellen, zu wimmern.

Eine unbekannte Dame ruft die Polizei wegen Ruhestörung. Klaus B. hatte wie immer kleine Lampen an- und das Fenster aufgemacht, da die Tiere sich so am wohlsten fühlten und abwechselnd und gemeinsam auf
der Heizung saßen und herausguckten. Ihr Verhängnis. Einer der Polizisten kommt auf die Idee, ein Mensch in der Wohnung brauche Hilfe. Die Feuerwehr öffnet die Tür. Eine falsche Idee gebiert die nächste: die unerfahrenen Polizisten halten die kleine Hündin für einen gefährlichen Kampfhund.

Nachbarn werden nicht befragt. Die Tür wird nicht wieder geschlossen.
Die Polizei ruft keinen Hundeführer oder Fachkundigen. Es wird nicht versucht Klaus B. oder Dennis B. anzurufen. Der Hündin werden weder Leckerli noch Spielzeug angeboten.

Sämtliche Menschen, die den Hund kennen, folgern aus den Angaben der Polizei, den deutlichen Tatortspuren und dem Leben von Lisa:

Lisa springt herum und bellt, endlich geht die Tür auf. Die Polizisten erschrecken sich. Sie trauen sich nicht vorbei, weil Lisa sie zuerst begrüßen will. Dann muss die aktuelle Kampfhundepanik die Beamten
überkommen haben: Es wir d durch den Türspalt geschossen, um die Ecke.
Die Hündin weicht zurück, blutend, ein weiteres Geschoss in der Küche, Lisa rettet sich ins Wohnzimmer (sie hatte nie gelernt sich zu wehren, wurde nicht geschlagen und spielte mit anderen Hunden weiter, selbst
wenn sie gebissen wurde), hinter ihr e ine Kot- und Blutspur. Sie hüpft auf das Sofa von Tiger, von dort auf ihren Lieblingssessel, dort verliert sie viel Blut (auch hier findet sich eine Patronenhülse 9x19mm), wird weitergetrieben ins Schlafzimmer und flüchtet sich kurz aufs Bett.

Inzwischen ist eines längst klar: hier braucht kein Mensch Hilfe. Nur Lisa. Zurück ins Wohnzimmer kann Lisa nicht, und die Tür zum Flur ist zu. Aber selbst jetzt nehmen sich die Ordnungshüter nicht zurück. Ein
Polizist schießt durch die geschlossene Tür. Für den Mischling bleibt nur der Sprung aus dem zweiten Stock. Schwerverletzt und blutüberströmt versucht sie ihren Tötern doch noch zu entkommen. Kreuz
und quer durch Lokstedt. E  fallen weitere 6-7 Schüsse. Am Ende noch ein Versuch mit der Schlinge, denn die Presse ist jetzt da. Dann wird Lisa tot geschossen. Tiger hat überlebt, wenn auch taub und unter
Schock.

Spurenbeseitigung. Zettel an die Tür: der Hund sei bei der Wache Troplowitzstraße. Dort die lapidare Auskunft: Wir mussten Ihren Hund erschießen. Dennis B. zwischen Trauer und Schock: er findet erst am
Sonntag Kraft und Klarheit, seine Familie zu informieren.

Von der Polizeiwache bis dahin kein Interesse am Hundehalter. Es heißt: Kommen Sie Sonntag, da sei die Schicht wieder im Dienst.
Sonntag die Abfuhr: vielleicht seien die Kollegen Montag willens zu einem Wortwechsel der Menschlichkeit und des Verzeihens. Montag heißt es: wir rufen zurück ...

Mit Lisa hat es gewiss eine Unschuldige getroffen. Die unbekannten Polizisten schweigen und tragen weiter ihre Waffen.

Seit gestern ist die Beschwerdestelle der Innenbehörde und die Kripo mit dem Verhalten der Bediensteten und dem Revierführer der Wache Troplowitzstraße beschäftigt.

Desweiteren ermittelt das Dezernat interne Ermittlungen mit Strafanträgen wegen Hausfriedensbruchs, Sachbeschädigung und Tötung von Wirbeltieren.

Neben vielen Anwohnern, Geschäftsleuten und Ärzten haben sich nun auch der Vorsitzende der kritischen Polizisten und Abgeordnete der hamburgischen Bürgerschaft eingeschaltet.


Oliver Simon, Freier Journalist


http://www.sos-hamburgdog.de/_private/default.htm


Strafanzeige dazu auf der HP

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