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15.07.2001 - 3
+++ Newsletter von Maulkorbzwang.de und den Dogangels +++



Hier die Themen:

* Offener Brief an Frau Ursula Sack von Hund und Gesellschaft - HUG -
* Isegrim besetzt Militaergelaende
* Betr.: Artikel über das Bergedorfer Tierheim
* Kasten: Schafe leben gefährlich
* Kritik an Datenerhebung zur Kampfhundeverordnung
* Tatsache ist, daß die Politiker unbeirrt weitermachen


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Offener Brief an Frau Ursula Sack von "Hund und Gesellschaft - HUG -"

Frau Sack von HUG schrieb nach Verkündung der Urteils des
Verfassungsgerichtshof des Landes Berlin am 12.Juli 2001 folgenden
Kommentar (Auszüge):


Berliner Verfassungsgerichtshof fällt vernichtendes Urteil

- Ein Kommentar -

(..................)
Die Anwältin, Frau Löwe, machte bis zum Schluß einen gelassenen,
entspannten Eindruck. Sie gab Presseinterviews vor dem
Gerichtsgebäude, brachte sogar das eine oder andere Lächeln zustande,
während sich hinter ihr die am Boden zerstörten KlägerInnen versammelt
hatten und jedes Presseinterview verweigerten.


Und es stellt sich die Frage, ob man allen Kritikern und Zweiflern
jetzt nicht doch beipflichten muß, die befürchteten, diese junge und
unerfahrene Anwältin sei mit einer Verfassungsklage überfordert. Und
die die Meinung vertraten, für eine solche Klage käme nur ein
erfahrener Verfassungsrechtler in Frage.


Nicht der von der Anwaltskanzlei schon in Aussicht gestellte Sekt ist
heute geflossen, sondern die Tränenströme all jener, die unmittelbar
von dieser Hundeverordnung und der Rassendiskriminierung betroffen
sind. All jener HundebesitzerInnen, deren ganzes Hoffen und Bangen
sich auf diesen so wichtigen Gerichtstermin konzentriert hatte.

(...............................)

Sehr geehrte Frau Sack,

Ihr Kommentar zur Entscheidung des Berliner Verfassungsgerichtshofs
war mir bereits vor der Veröffentlichung im Newsletter von
"Kampfhunde-Power" bekannt. Die Zugriffe auf die Homepage von "Hund
und Gesellschaft", wo die erste Veröffentlichung stattfand, schätze
ich niedrig ein, sodaß ich eine Reaktion für nicht erforderlich halten
durfte. Nachdem Ihr Kommentar nun unter Kampfhunde-Power
veröffentlicht wurde, halte ich es doch für geboten, Ihren Äußerungen
entgegenzutreten:

Erste Bemerkung:

Frau Löwe war mit der Verfassungsbeschwerde (nicht: Verfassungsklage,
wie Sie das nennen) keineswegs überfordert! Überfordert sind Sie in
der Beurteilung dessen was geschehen ist, da Sie die Zusammenhänge
nicht erkennen und auch nicht erkennen können! Sie waren nicht
Beschwerdeführerin, Sie wissen nicht, was auf hunderten von Seiten
vorgetragen wurde. Sie wissen nicht, in welchem großen Umfang das
Gericht mit Stellungnahmen von Sachverständigen versorgt wurde. Sie
konnten am 12. Juli 2001, als Sie Ihren Kommentar verfassten, noch
nicht einmal die schriftlichen Urteilsgründe kennen. Dennoch trauen
Sie sich einen Kommentar mit vernichtenden Elementen für eine Person
zu!

Zweite Bemerkung:

Wo waren oder sind die Kritiker und Zweifler, die meinten, die
Verfassungsbeschwerde hätte von einem "erfahrenen Verfassungsrechtler
geführt werden müssen"? Ich kenne solche nicht. Sie sollen auch
erfahren, daß die 35 (i.W.:fünfunddreißig) Beschwerdeführer sich nicht
über die Prozeßführung beschwert haben und nur diesen gegenüber ist
Frau Löwe auch verantwortlich! Übrigens: den - nicht benannten oder
bekannten - Zweiflern und Kritikern hätte es freigestanden, sich eines
"erfahrenen Verfassungsrechtlers" zu bedienen! Es gab keine
Ausschlußgründe, niemand wurde festgelegt, wir leben - zumindest
insoweit - in einem freien Land! Wo waren Sie, Frau Sack?


Dritte Bemerkung:

Lächeln bei Presseinterviews ist nicht verboten. Den Beteiligten ging
das so nicht erwartete Ergebnis schwer an die Nerven. Hätte sich Frau
Löwe gleichfalls weinend der Presse darbieten sollen? Frau Sack, das
nächste Mal, falls Sie verlieren, möchte ich Sie so sehen!

Vierte, und letzte Bemerkung:

Mir liegt das Urteil des Berliner Verfassungsgerichtshofes vor. Aus
den Urteilsgründen ist klar ersichtlich, daß die neuere Literatur zur
Frage der Gefährlichkeit von Hunden - obwohl vorgetragen, eingereicht
und zum Beweis hierauf auch bezug genommen - schlicht und einfach
ignoriert wurde. Das Urteil wurde in wesentlichen Dingen nicht
begründet, sondern nur Feststellungen getroffen. Begründungen
verlaufen sich in Zitierungen von Urteilen, die heute niemand mehr
ernsthaft als Stand der juristischen Diskussion annimmt. Urteile der
letzten Zeit (OVG Schleswig) wurden vom Berliner
Verfassungsgerichtshof mit einem Nebensatz als "unzutreffend"
kassiert!

Jedem Richter wird beigebracht: Die Urteilsgründe müssen sich am
Vortrag des Verlierers orientieren, der Verlierer muß nachvollziehbar
aus den Gründen eines Urteils erkennen können, weshalb er "seinen"
Prozeß nicht gewonnen hat. Dies setzt voraus, daß sich das Gericht mit
den tragenden Argumenten der "Verlierer" auch auseinandersetzt. Hieran
mangelt das Urteil des Verfassungsgerichts. Die Argumente wurden fast
garnicht aufgenommen; soweit diese für das Ergebnis "gefährlich"
waren, wurden sie stramm ignoriert.

Deshalb: Niemals habe ich mich drastischer äußern müssen zu einem
Urteil, als in diesem Falle: juristischer Dünnschiss und: politisch
angepaßt! Wir werden dies noch in einer Urteilsrezession darlegen, die
hoffentlich in einer juristischen Fachzeitschrift veröffentlicht wird.

Nach alledem: Die Kritik an Frau Löwe ist völlig neben der Sache
liegend,  sie hat einen guten Job gemacht!

Albrecht Stahl
Rechtsanwalt

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http://www.lvz-online.de/lvz/zeitung/news/76678.html

Meldungen aus Sachsen

Isegrim besetzt Militaergelaende

Mindestens sechs Woelfe auf Bundeswehr-Truppenuebungsplatz in der
Lausitz gesichtet Dresden. Michael Gruschwitz ist ein besonnener Mann.
Doch wenn der Artenschutzexperte im Umweltministerium von der neuesten
Entdeckung der Fachwelt berichtet, bekommt er leuchtende Augen:

In der Lausitz haben sich offensichtlich wieder Woelfe niedergelassen:
Mindestens sechs Tiere stromer n auf dem Truppenuebungsplatz
Oberlausitz im aeussersten Nordosten des Land es umher.

So viele jedenfalls spuerten Jaeger bei einem Kesseltreiben im letz
ten Winter auf.

"Das ist wirklich eine spektakulaere Nachricht", schwaermt der Biologiedirektor und strahlt. Foerster, Jaeger und Ornithologen entdeckten seit zwei Jahren immer wieder Spuren, Hoehlen und Kotreste
in dem 35 000 Hektar grossen Naturschutzgebie t. Im vergangenen Jahr, so liessen die Naturschuetzer erst jetzt durchblicken, brachte ein Wolfspaar erstmals drei Junge zur Welt. Ob auch in diesem Fruehjahr erneut Nachwuchs kam, ist noch nicht klar. Sicher ist Gruschwitz jedoch der Neid seiner Kollegen in anderen Laendern: "Dies ist nicht nur die einzige Population in Deutschland, sondern im gesamten westlichen Mitteleuropa - die Rueckkehr einer ausgestorbenen Tiera rt und noch dazu ein Grosssaeuger", so der Biologe. Bisher gibt es aehnliche Vorkommen vor allem in Italien, Spanien und Griechenland, in Rumaenien, Pol en und der Slowakischen Republik. 

Seit dem 19. Jahrhundert hatten gnadenlose Verfolgung und landschaftliche Umgestaltung die Tiere aus Deutschland vertrieben. Isegrim existierte nur noch in den Maerchen. Doch aus den Laendern
Osteuropas, vor allem aus Pole n, kehren die wanderfreudigen Wildhunde zurueck - sie muessen nur die Neisse durchschwimmen. Seit Mitte der 90er Jahre tauchten immer mal Artgenossen in Sachsen und Brandenburg auf, wurden aber ueberfahren, erschossen oder verschwanden wieder spurlos. Doch jetzt siedelt sich Canis lupus aus eigener Kraft in Sachsen an: Aus dem Irrgast in der Tierwelt wird wieder ein
Einheimischer.
Nirgendwo anders finde der Wolf einen besseren Lebensraum als im Militaerge lae nde Muskauer Heide, sagt Gruschwitz. "Er findet Ruhe und Abgeschiedenheit, eine riesige Flaeche zum Wandern und einen
schoenen Wildbestand." Rehe und Hirsche, Wildschafe und Frischlinge, Kaninchen und Hasen, Fasane und Rebhuehner werden von dem Raeuber gerissen. Nur zur Not kommen auch mal Fr uechte und Straeucher in die engere Auswahl. Menschen, darauf legt Gruschwitz groessten Wert, braeuchten sich vor den Jaegern mit den gelben Augen nicht zu fuerchten. Der Fachmann schliesst aus, dass ein Wolf einen Zweibeiner anfallen wuerde:
"Der wuerde sich ofort verdruecke n.

Jeder Kampfhund in der Stadt ist gefaehrlicher fuer die Bevoelkerung als die Woelfe in der Lausitz." Ihr feinnerviger Geruchssinn und ihr exzellentes Ge hoer dienen den Woelfen dabei als hochsensible
Alarmanlagen. Nur die Schaefer d er Region werden die Begeisterung der Naturschuetzer nicht teilen. Doch fuer ein vom Wolf vertilgtes Schaf will das Land dem Besitzer Ausgleichszahlungen leisten. Die
Fleischfresser mit dem grau-braun schimmernden Fell haben etwa die Groesse und Statur von deutschen Schaeferhunden. Bei der Hetzjagd kann  er bis zu 50

Stundenkilometer schnell werden und seine Beute in  den Tod treiben.
Dabei halten Woelfe die Bestaende ihrer frei laufenden Speisekammern auf einem natuerlichen Mass. Wird das Rudel zu gross, wandern einzelne Tiere ab. "U nsere Woelfe werden ihrer oekologischen Rolle wie im Lehrbuch gerecht", sagt Gruschwitz. Der Wildbestand sei auf eine angemessene Zahl zurueckgestutzt, an Baeumen gebe es daher keinen Wildverbiss mehr. Das kleine Rudel ist noch in der sensiblen Phase des Aufbaus. Ob es langfristig in Sachsen bleibt, werde auch davon abhaengen, ob sich die Menschen fern halten. Neugierigen wird von einem Streifzug durch das Bundeswehrgelaende ohnehin dringend abgeraten. Der Truppenuebungsplatz wir d vom Militaer fuer Uebungen und Manoever genutzt. Wer Woelfe heulen hoeren will, so raet Gruschwitz, kann beispielsweise das Wildgehege in Moritzburg besuchen. 
Das ist fuer Mensch und Tier auch gefahrloser. Sven Heitkamp

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Höchst erstaunt nehmen wir den Artikel über das Bergedorfer Tierheim zur Kenntnis.

Wir hatten uns mit dem WiOrd-Amt Delmenhorst in Verbindung gesetzt und mit dem zuständigen Sachbearbeiter Hr. Iversen gesprochen, um bei Vermittlung der in Bergedorf eingewiesenen Hunde (unter anderen eine AmStaff-Hündin mit leider nur noch 5 Welpen - 3 wurden vom zuständigen Amtsvet wg. Schwäche eingeschläfert.....) und 7 erwachsenen Listis zu helfen.Sowohl Hr. Iversen als auch Hr. Schmidtke begrüßten diese Idee,da wir über das Internet bessere Möglichkeiten haben geeignete
Halter zu finden, denn ein Teil der Hunde hält sich bereits seit 1 Jahr in der Pension auf.

Ich sprach unter anderem mit Hr. Schmidkte ab, einen Termin zu machen,mir die Hunde anschauen zu dürfen und dann eine entsprechenden Aufruf ins Netz zu stellen.Ebenso informierte ich den zuständigen
Amtsvet.Merkwürdigerweise erhielt ich dann einen Anruf von Hr. Schmidt, der besagte,daß der Amtsvet. den Besuch untersagt hätte.Er sagte mir allerdings zu,mir die Daten der Hunde zu faxen.Auf das Fax
warten wir seit 14 Tagen immer noch.......

Ein erneuter Anruf beim WiOrd-Amt Hr. Iversen ergab dann mit einem Mal die Information,daß Hr. Iversen seine Zuständigkeit an den Amtsvet. "delegiert" hätte. 

Und nun bleibt doch eine Verwunderung................ Fakt ist jedenfalls,daß jeder Aufruf die Vermittlungschance der Hunde erhöhen würde......und von anderen Tierheimen ohne Netz wird diese von uns  angebotene Möglichkeit bundesweit gerne angenommen.

Gruß
Margrit Kisiel
Deutscher Verband für rechtlose Tiere Tierschutzbeauftragte für Listenhunde in Niedersachsen.
ww.dvrtev.de
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AW - Kommentar: das deckt sich mit unseren Erfahrungen. Wir haben schon Schreiben von Anwälten bekommen weil wir Tiere aus bestimmten Tierheimen unter Problemhunde bzw. HSH in Not gestellt hatten - HINWEIS:

Das sind unsere Hunde - die dürfen NUR wir vermitteln.

Gott sei dank sind nicht alle Tierheime so.........

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Lübecker Nachrichten Lokales 15.7.Kritik an Datenerhebung zur
Kampfhundeverordnung in Nusse


Kasten: Schafe leben gefährlich


Grenzgänger auf leisen Pfoten
Auf den Spuren des Wolfes im Bündner Bergell
Im Bündner Bergell im Grenzgebiet zu Italien treibt sich seit diesem  Frühling ein Wolf herum. Das Raubtier hat bis Anfang Juli über 20 Schafe gerissen. Die Schafherden werden nun Tag und Nacht von Hirten bewacht. Bauern sind wegen des Wolfes beunruhigt, einige fordern seinen Kopf. Der Wolf gehört aber zu den geschützten Arten. Ein Wolf unbekannter Herkunft wurde 1978 auf der Lenzerheide geschossen.

Luigi Pedroni spricht ungern über den Wolf. Eine unerfreuliche Geschichte, die Sache mit diesem Raubtier, das im Bergell herumstreunt und Schafe anfällt, sie mit Bissen traktiert, verletzt oder tötet.
Anfang Mai hat Pedroni eines seiner Schafe verloren. Leblos und zerzaust lag es im Wald in den Bäumen, wo er es erst ein paar Tage nach der Wolfsattacke gefunden hat. Vom Blinklicht neben dem Stall, mit dem der Schafhalter «das Böse» abwenden wollte, liess sich das Raubtier nicht abschrecken. Der Wolf hat seine Beute gepackt, Teile des Schafes gefressen und ist verschwunden. In den Augen des Landwirts Luigi Pedroni aus der Bergeller Gemeinde Vicosoprano verdient der Wolf, abgeschossen zu werden. Oder zumindest laut knallen sollte es einmal. «Wenn ihm die Kugeln um die Ohren flitzen, wird er merken, dass er hier unerwünscht ist.» Dass ein Tier ein anderes Tier töte, weil es Hunger habe, sei ja noch verständlich. «Der Wolf aber lebt nur seinen Jagdtrieb aus. Manchen Schafen geht er an die Gurgel und lässt sie schwer verletzt liegen.»

Einzelgänger auf Wanderschaft
Der Wolf gehört in der Schweiz zu den geschützten Arten. Im 19. Jahrhundert wurde er ausgerottet, doch in den letzten Jahren kam es vor allem im Wallis wiederholt zu Angriffen von Wölfen auf Schafe und Ziegen. Bei diesen Wölfen handelt es sich um «Einwanderer» aus Italien, wo es seit je Wolfspopulationen gibt. Wölfe leben zwar in der Regel in kleinen Gruppen in einem bestimmten Revier. Wächst die Population aber stark an, so verlassen meist männliche Jungtiere das Rudel und wandern als Vorläufer in neue Gebiete. Der Wolf gleicht einem Deutschen Schäferhund und kann bis zu 70 Kilogramm schwer werden. Im Durchschnitt frisst er etwa 4 Kilogramm Fleisch pro Tag; pro Jahr entspricht dies ungefähr 25 Hirschen.

Die Schafhalter im Bergell, zwischen dem Malojapass und der italienischen Grenze bei Castasegna, sind in Sorge. Die ersten Haus- und Wildtiere wurden hier im April gerissen. Anschliessend hat das
Bündner Jagd- und Fischereiinspektorat eine DNA-Analyse von Kotproben des Raubtiers veranlasst. Die Untersuchung an der Universität Lausanne hat ein eindeutiges Resultat ergeben: Die Kotproben stammten von einem Wolf italienischer Abstammung. Das Jagdinspektorat vermutet, dass es sich um das gleiche Tier handelt, das im Januar bei Bellinzona im Kanton Tessin seine Spuren hinterlassen hat. Seit im Bergell der Wolf umgeht, sind im Tessin keine Tiere mehr gerissen worden.

Luigi Pedroni besitzt 20 Schafe, die den Winter in einem Stall und den Sommer in einer Herde von rund 400 Tieren verbringen. Die Herde mit Schafen verschiedener Bauern aus der Gegend um Vicosoprano wird von Andreas Sandberger und seinen zwei Hunden gehütet. Ihn haben die Schafhalter bereits letztes Jahr als Hirten angestellt, denn die Herde muss täglich bewegt werden, damit das Gras an den steilen Bergeller Berghängen regelmässig abgeweidet wird. Im vergangenen Sommer konnte  sich der Hirte darauf beschränken, die Schafe tagsüber auf verschiedene Weideplätze zu treiben. Nun aber, angesichts der neuen Gefahr, bewacht der Österreicher die Schafe Tag und Nacht. Bis Mitte Oktober begleitet er die Herde praktisch ununterbrochen, übernachtet auf der Alp in einer Jagdhütte, entfacht abends ein Feuer und hofft, dass sich der menschenscheue Wolf von ihm und seinen Schafen fernhält.
Nur einmal hat sich der Hirte über Nacht von der Herde entfernt und ist ins Tal gestiegen. Prompt kam der Wolf, hat 3 Schafe getötet und 4 weitere so schwer verletzt, dass man sie notschlachten musste.
Trotzdem hat Andreas Sandberger dem Raubtier gegenüber eine andere Einstellung als die Schafbesitzer: Für ihn haben der Wolf und die Schafe die gleiche Daseinsberechtigung. «Der Wolf soll leben», sagt der Mann mit dem schwarzen Schlapphut, der in seiner Herde von 400 Schafen steht, die aus vollen Kehlen blöken.

Offiziell ist der Wolf willkommen
Die Haltung der offiziellen Schweiz gegenüber dem Wolf ist unmissverständlich. Der Grundsatz des zuständigen Bundesamtes für Umwelt, Wald und Landschaft (Buwal) lautet, dass der Wolf als ehemals
einheimisches Tier ein Lebens recht in der Schweiz hat. Die Wolfspolitik gleicht aber einem Hochseilakt, denn in der Raubtierfrage prallen gegensätzliche Interessen aufeinander: Schafzüchter sehen ihre Existenz gefährdet und fordern den Kopf des Wolfes; Tierschützer argumentieren mit seinem Status als geschützte Art.

Mit dem «Konzept Wolf Schweiz» ist eine verbindliche Grundlage für den Umgang mit dem Wolf im Entstehen, die sich auf die eidgenössische Jagdverordnung stützt. Das Konzept, vom Buwal erarbeitet, befindet sich bis Ende August in der Vernehmlassung. Das «Projekt Wolf Schweiz» anderseits setzt die Schweizer Wolfspolitik mit Schwerpunkt Schadenverhütung konkret um. Das Projekt wurde 1999 vom Buwal initiiert, läuft drei Jahre und kostet den Bund jährlich rund 1,3 Millionen Franken. Im Rahmen des Projekts waren im vergangenen Jahr 7 Hirten, 25 Schutzhunde sowie Esel im Einsatz; dieses Jahr sollen es 12 Hirten sein.

Das Buwal pflegt enge Kontakte zu Kantonen mit Wolfvorkommen und zu unterschiedlichen In eressengruppen, darunter auch zum Schweizerischen Schafzuchtverband und zu Naturschutzorganisationen. Um das Ziel einer Koexistenz von Wolf, Bevölkerung und Nutztieren zu erreichen, werden Kleinviehhalter, die um ihre Herden fürchten, mit Rat und Tat unterstützt. Mitarbeiter von Kora (Koordinierte Forschungsprojekte zur Erhaltung und zum Management der Raubtiere in der Schweiz) informieren Schafzüchter im Rahmen des «Projekts Wolf Schweiz» über Massnahmen zum
Schutz ihrer Tiere. Im Bergell haben sie Elektrozäune zum Einzäunen von Schafen beschafft und aufgestellt; die Schafherde oberhalb des Dorfes Soglio hat vor kurzem dank Kora auf Kosten des Bundes einen Hirten erhalten. Das Projekt kommt in einer kürzlich veröffentlichten Bilanz zum Schluss, dass Schafhirten nicht nur Wölfe abschrecken, sondern auch Verluste von Schafen durch Unfälle oder Angriffe von Hunden vermindern.

Der Wolf darf als geschütztes Raubtier grundsätzlich nicht gejagt werden. Unter bestimmten Voraussetzungen, die der Bund festlegt, können die Kantonsbehörden aber eine Abschussbewilligung erteilen. Eine der Bedingungen dafür ist, dass der Wolf «untragbare Schäden» anrichtet. Dies bedeutet vorläufig, dass ein Abschuss bewilligt werden kann, wenn der Wolf während der Weidezeit mindestens 50 Nutztiere getötet hat. Diese Definition ist im Entwurf zum «Konzept Wolf Schweiz» enthalten. Die Naturschutzorganisation Pro Natura lehnt das Konzept nicht zuletzt deswegen ab. «Das Abschusskriterium von 50 gerissenen Schafen bedeutet faktisch, dass jeder Wolf, der in die Schweiz einwandert, irgendwann abgeschossen wird», sagt der Biologe Urs Tester. Er fordert von den Schafhaltern, sich den veränderten Umständen anzupassen. Das heisst, die Herden auf der Alp nicht mehr tage- oder wochenlang sich selbst zu überlassen, sondern ihnen einen Hirten und Herdenschutzhund zur Seite zu stellen. Festgelegt ist im «Konzept Wolf Schweiz» ausserdem, dass Bund und Kantone für Schäden an Nutztieren gemeinsam aufkommen. Für ein vom Wolf gerissenes Lamm oder Schaf erhält der Besitzer eine Entschädigung in der Höhe des Marktwerts des Tiers; im Schnitt rund 300 Franken.

Im Bergell hat der Wolf auf Schweizer Gebiet laut Angaben des Bündner Jagdinspektors Georg Brosi bis Anfang Juli 27 Schafe und Lämmer gerissen sowie 5 Hirsche getötet. Auf der italienischen Seite des
Tales haben die Hirten bisher den Verlust von 31 Schafen und einer Ziege gemeldet. Die Risse in Italien zählen für eine allfällige Abschussbewilligung aber nicht mit. Brosi schätzt deshalb, dass das
Bergell mindestens noch diesen Sommer lang mit dem Wolf wird leben müssen, falls er nicht weiterwandert. Und auch wenn eine Abschussbewilligung erteilt würde, könnte es lang dauern, bis das Tier erlegt werden kann.

Treibjagd auf der Lenzerheide
Ein Wolfsrudel wurde im Bündnerland letztmals im Jahr 1857 im Misox gesichtet. Dann galt der Wolf für über 100 Jahre als ausgerottet. Eine einzelne, wohl zugewanderte Wölfin wurde im Jahr 1954 auf der Alp
Campascio d'Ur auf dem Gemeindegbiet von Poschiavo erlegt. Der bisher letzte Wolf wurde im Kanton Graubünden am 13. Dezember 1978 geschossen, also vor mehr als 20 Jahren. Das Raubtier hatte in den Monaten Mai bis November 1978 gemäss einer Statistik der Kantonspolizei 89 Schafe, 3 Ziegen und 5 wilde Huftiere gerissen. Der Revierförster Ulrich Vetsch von Lenzerheide erinnert sich, dass die
Jagd und vor allem der Abschuss des Wolfes eine «Riesensache» waren. «In der Nacht hatte es geschneit. Am Morgen des 13. Dezember fand ich in der dünnen Neuschneeschicht die Spuren eines Wolfes, und wenig später stiess ich auf ein frisch gerissenes Reh.» Er sei zum Polizeikommandanten gelaufen, mit dem er dann insgesamt 21 Männer aufgeboten habe. «Die Wildhüter und Jäger wurden auf verschiedene Posten verteilt, während einige andere die Spuren verfolgten. Als sich die Fährte in einem Waldstück verlor, haben wir dieses umstellt und den Wolf herausgetrieben.» Mit einer Schrotflinte getötet wurde das Tier von Benedikt Nadig, einem mittlerweile verstorbenen Jägerkollegen von Vetsch.

Beim auf der Lenzerheide erlegten Wolf handelte es sich um einen 36 Kilogramm schweren Rüden, dessen Herkunft unbekannt blieb. Das Tier wurde präpariert und ist heute im Bündner Naturmuseum in Chur ausgestellt. Der Museumsdirektor, Jürg Paul Müller, wurde am Tag der grossen Treibjagd von den Jägern und Wildhütern eiligst auf die Lenzerheide gerufen, um das erlegte Tier zu untersuchen. «Ich wurde in Polizeibegleitung hinaufgefahren, und als ich dort war, gab es bereits einen grossen Volksauflauf. Der Wolf lag im Kofferraum eines Autos und wurde allseits bestaunt.» Die NZZ berichtete am 15. 12. 78 unter dem Titel «Raubtierjagd auf der Lenzerheide»: «In Windeseile verbreitete
sich auf der Lenzerheide und im Albulatal die Nachricht, dass der Wolf tot sei. Die Bedeutung des Abschusses wird dadurch belegt, dass sich die ganze Prominenz, Kreispräsident, Gemeindepräsident und weitere Politiker, mit den Jägern im Muloin einfand, um bis weit in die Nacht dieses Ereignis zu feiern.» Am nächsten Tag durften die Schulkinder in Lenzerheide das in einem Tiefkühlraum aufbewahrte Tier besichtigen.

Der Revierförster Ulrich Vetsch schüttelt den Kopf, wenn er an die damalige Aufregung um den Wolf denkt. Der Mythos vom «bösen Untier» und der «Bestie» sei fest im Bewusstsein der Leute verankert gewesen.
Verängstigt habe die Bevölkerung auf Meldungen reagiert, der Wolf sei nachts in der Nähe von Dörfern gesichtet worden. «Nächtelang sind wir dem Wolf nachgeschlichen; gesehen haben wir ihn nie.» Heute hat Vetsch dem Raubtier gegenüber eine andere Einstellung. «Der Wolf gehört zur Natur wie wir auch. Ich würde mich dafür stark machen, dass er überleben kann.»

Rebekka Haefeli



Schafe leben gefährlich
ekk. Schafe in den Schweizer Bergen leben, unabhängig von der Rückkehr des Wolfes in seinen ehemaligen Lebensraum, nicht ohne Gefahren. Eine Statistik über die Verluste, die Schafhalter jedes Jahr hinnehmen müssen, existiert zwar nicht. Schätzungen gehen hingegen davon aus, dass im langjährigen Mittel 2 bis 3 Prozent der Schafe, die auf die Alp getrieben werden, abstürzen und sich tödlich verletzen, von Hunden angegriffen oder von Autos überfahren werden, durch Stein- oder Blitzschläge, Wurminfektionen oder Lungenentzündungen sterben. Dies sagte ein Sprecher von Kora. Von den rund 450 000 Schafen in der Schweiz würden jeweils etwa 250 000 zwischen Juni und September während durchschnittlich 100 Tagen auf die Alp getrieben («gesömmert»).


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Kritik an Datenerhebung zur Kampfhundeverordnung in Nusse
Von Uwe Steinmeyer, LN

Nusse - Es war im vergangenen Sommer, als zwei Kampfhunde in Hamburg-
Wilhelmsburg den sechsjährigen Wolkan anfielen und töteten.
Deutschlandweit protestierten darauf die Bürger derart massiv gegen
gefährliche Hunderassen, dass die Länder Hals über Kopf
Gefahrhundeverordnungen erließen. In Schleswig-Holstein trat eine
solche am 28. Juni 2000 in Kraft. Danach klagten wiederum Hundehalter
gegen eben diese Verordnungen. Seitdem laufen die Verfahren vor den
Gerichten und wächst die Verwirrung bei den Beteiligten in Bezug auf
die geltende Rechtslage. Eine einheitliche, bundesweite Regelung ist
nach wie vor nicht in Sicht.



Jetzt kritisierte der tierschutzpolitische Sprecher der FDP-
Landtagsfraktion in Schleswig-Holstein, Dr. Heiner Garg, die Praxis
der Datenerhebung von Hundehaltern unter anderem im Amt Nusse. "Unter
dem Deckmantel der Gefahrhundeverordnung wurde eklatant gegen
Paragraph 12 der Landesdatenschutzverordnung verstoßen", meint Garg.
So sei eine Speichernotwendigkeit "für viele persönliche Daten nicht
notwendig und nicht von der Gefahrhundeverordnung gedeckt".

Das gehe aus einer Stellungnahme des Landesdatenschutzbeauftragten
hervor. Der FDP-Politiker hatte an das Unabhängige Landeszentrum für
Datenschutz Schleswig-Holstein (ULD) eine entsprechende Anfrage
gestellt und sieht "seine Vermutungen" nun bestätigt.

"Ich weiß nicht, was das ganze soll", sagt Roland Reugels, leitender
Beamter des Amtes Nusse. Für ihn ist der Protest aus Kiel "an den
Haaren herbei gezogen". Er findet es "völlig legitim", das die
Verwaltung in Nusse als Ordnungsbehörde den Vorgaben der
Gefahrhundeverordnung gefolgt ist. "Wir haben alle Hundebesitzer
angeschrieben, nach Anzahl und Rasse der gehaltenen Hunde gefragt
sowie danach, ob das Tier eine Ausbildung als Rettungs-, Schutz-,
Diensthund oder ähnliches hat", erklärt der Beamte.

Dem Schreiben habe das Amt in Kopie eine Gefahrhundeverordnung
beigefügt und einen entsprechenden Fragebogen. Diesen hätten, so
Reugels, alle Hundehalter bereitwillig und relativ kurzfristig
ausgefüllt zurück geschickt. Niemand habe sich negativ geäußert. Im
Gegenteil sei zu hören gewesen: "Endlich tut die Verwaltung mal was."

Gut 500 Briefe hat das Amt Nusse im August 2000 innerhalb seiner neun
Gemeinden mit rund 4700 Einwohnern an Hundehalter verschickt. Die
Angaben der Hundebesitzer hatten keinerlei Konsequenzen. Reugels:
"Aber wir haben hier in Nusse auch eine Grund- und Hauptschule und ich
möchte nicht erleben, was passiert, wenn sich hier so ein Fall wie in
Hamburg ereignen würde und wir hätten zuvor nichts getan."

Nach Mitteilung der ULD hat die Nusser Verwaltung alle Daten aus der
Erhebung gelöscht. "Aber die Gefahrhundeverordnung ist nach wie vor in
Kraft", betont Reugels. In Bezug auf den Protest von Garg bleibt
Reugels bei seiner Meinung: "Das kann ich in keinster Weise
nachvollziehen."
ln-online/lokales vom 12.07.2001 09:16

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Tatsache ist, daß die Politiker unbeirrt weitermachen. Es hält sie
keiner auf.

Artikel 20 Grundgesetz - Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus - ist
weder eingeschränkt noch aufgehoben. Zum Volk gehören auch
Hundehalter.

Um das zu erkennen müssen alle Hundehalter ihr freiheitlich-
demokratisches Denken und ihren Glauben an den Rechtsstaat über Bord
werfen, denn damit hat das Ganze nichts mehr zu tun. Um jetzt noch
etwas zu bewirken, bedarf es schon anderer Mittel und Wege. Allerdings
keiner Gewalt !

Wenn man sich überlegt, wieviel Macht über unser Leben wir anderen
Menschen (Nachbarn, Vermietern, Ordnungsbeamten, Staat usw.)
zugestehen, dann ist es schon nicht mehr nachvollziehbar. Das hat
nichts mehr mit Freiheit zu tun. Das ist Diktatur, die von den
Hundehaltern akzeptiert wird. Wer da wirklich glaubt, daß bis zum
Sommer nächsten Jahres die Rasselisten weg sind, dem kann man nur
sagen: Illusion ist jederzeit schöner als die Wirklichkeit.

Ich kenne viele Hundehalter, die sich geweigert haben, die ganzen
Auflagen zu erfüllen. Da haben einige etwas getan, was jeder hätte tun
können. Unterstützung haben sie keine bekommen. Und die haben jetzt
Schwierigkeiten, die jeder bekommen kann. Fast alle von denen fühlen
sich total alleine und haben Angst. Für mich verständlich. Ich habe
mich auch geweigert, nur die Belastung für mich selber nicht erahnt.
Ich hätte es besser wissen müssen, weil ich die Wende aktiv mitgemacht
habe. Da war das Zusammenhalten und die gegenseitige Unterstützung
lebensnotwendig.

Bisher ging es immer um Kampf gegen die VO's und Gesetze durch Demos
und Klagen vor Gericht. Und der Erfolg? Null. Diejenigen, die sich
geweigert haben und noch weigern werden, gehen den im Moment klügeren
Weg aber auch den für sie gefährlicheren Weg. Nur durch das
Zusammenhalten werden sie die Kraft haben, das durchzustehen. Das
spricht sich in Hundehalterkreisen sehr schnell rum und die Anzahl
derjenigen, die sich noch weigern werden, wird immer größer und
gewinnt dadurch an Kraft. Dadurch werden Verordnungen und Gesetze
undurchführbar.

Solange die meisten noch darauf hoffen, daß Gerichte das Problem
lösen, wird sich nichts ändern. Diktatorische Maßnahmen kann und wird
kein Gericht auf Dauer ändern. Eine bundesweite Regelung ist in Arbeit
und wird umgesetzt werden. Da gibt es nichts dran zu rütteln, auch
wenn einige Tierschützer die VO's und Gesetze im nächsten Jahr
weggefegt haben wollen. Tierschützer sind keine Politiker. Vielleicht
wären sie es gerne..... Da nutzt es nichts, wenn die vermeintlich
Schuldigen an dem Problem gesucht und gefunden werden. Dieses Wissen
beseitigt das Problem nicht. Es ist den meisten Hundebesitzern
sch.....egal, wer als erster auf die glorreiche Idee mit den
Rasselisten in Deutschland gekommen ist. Fachleute oder nicht, VDH
oder Tierärzte, letztendlich verdienen heute alle an Wesenstests und
dem anderen Unfug, auch Frau Dr. F.P. Oder macht sie den Wesenstest
umsonst?

Bei vielen von uns hat sich das Leben drastisch zum Negativen
verändert.
Und darum muß es gehen. Um unser Leben mit Hunden und unsere Freiheit.
Stellt den Hundehalter als Mensch in den Vordergrund und nicht nur das
Tier, denn der Hund ist vom Hundehalter Mensch abhängig. Die Not der
Hunde wird von Menschen gemacht, wie die Not aller Nutz- und
Haustiere.

Es wird uns vorgeschrieben, welche Hunde wir halten dürfen.
Es wird uns vorgeschrieben, welchen Hund wir nach Deutschland
reinbringen dürfen.
Es wird massiv in unsere Grundrechte eingegriffen.
Die Umkehr der Beweislast ist nur für Hundehalter eingeführt.
Hundehalter werden pauschal vorverurteilt und als unfähig bezeichnet.

Man muß nur das Wort "Hundehalter" durch "Regimegegner" ersetzen und
schon hat man die gleiche Situation wie in der DDR.
Ich habe den Vorteil, daß ich das alles schon erlebt habe und auch von
Anfang an dabei war, als es um die Beseitigung des Unrechtes ging.
Dem sind sehr viele Prozesse vor Gericht vorausgegangen.
Viele Regimegegner haben in der Flucht die Lösung für sich persönlich
gesehen. Viele auch im Anpassen und Mitmachen.

Damals wie heute war eine Grenze der Hilflosigkeit und Bevormundung
erreicht, die für alle Betroffenen unerträglich wurde. Daraus erwächst
eine Kraft, die die öffentliche Meinung sehr schnell und nachhaltig
beeinflußt.Heute ist es um Vieles einfacher zusammenzuhalten. Die
Technik macht es möglich. Wir müssen uns selber nur mal soviel
zutrauen.

Wir waren kurz vor der Wende (August/September '89) gerade mal 2 000
Leute, die sich mit dem Gedanken des passiven Widerstandes unter
Wahrung der Gewaltlosigkeit beschäftigt haben. 2000 von 16 Millionen.
Am 7. Okt. waren wir schon 20 000 Menschen und am 9.Okt. 70 000 von 16
Millionen. Eine Woche später 150 000.

Widerstand gegen Unrecht heißt, das Unrecht in keinster Weise zu
akzeptieren.

Die Erfahrungen aus den Nachbarländern - der Pitbull ist fast überall
ein menschenfressendes Monster und verboten - müssen eigentlich allen
zu denken geben.
Die Leute haben sich nie richtig dagegen gewehrt. Es liegt an uns, das
gleiche zu machen wie die Betroffenen in den Nachbarländern oder zu
zeigen, daß es auch anders geht.

Die wenigen Menschen in der DDR (0,0125% der Bevölkerung), die die
Regierung zum Abtreten zwangen, haben damit ein Zeichen für alle
Nachbarländer gesetzt und eine Welle des passiven und friedlichen
Widerstandes losgetreten, die nicht mehr aufzuhalten war und über die
Landesgrenzen hinaus bis nach Asien (z.B. Mongolei) reichte.

Artikel 8 GG [Alle Deutschen haben das Recht, sich ohne Anmeldung oder
Erlaubnis friedlich und ohne Waffen zu versammeln] ist weder
eingeschränkt
oder aufgehoben - nur keiner (!) nutzt die Möglichkeit.
Warum nicht ? Feigheit, Angst oder nur Bequemlichkeit? Anpassen ist
bequemer als Widerstand und typisch deutsch.

Fast alle sehen die Dinge, wie sie sind und fragen - warum.
Ich sehe die Dinge wie sie sein könnten, wie sie werden könnten und
frage - warum nicht.

Wer nichts verändern will, wird auch das verlieren, was er bewahren
möchte.
Gustav Heinemann (dt. Politiker,SPD,1899-1976)
Die da oben haben das schon lange begriffen, nur das Volk nicht. Oder
will
das Volk nicht begreifen.........?

Elke

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Wer nichts verändern will, wird auch das verlieren, was er bewahren
möchte.
Gustav Heinemann (dt. Politiker,SPD,1899-1976)
Die da oben haben das schon lange begriffen, nur das Volk nicht. Oder
will
das Volk nicht begreifen.........?

Elke

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