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16.07.2001
+++ Newsletter von Maulkorbzwang.de und den Dogangels +++



Hier die Themen:


* Sensation: In Sachsen leben wieder Wölfe
* Thema Kampfhunde: Bouffier Untätigkeit vorgeworfen
* Hundebesitzer im Behördendickicht
* für ihre mutige entscheidung


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16. Juli 2001

Sensation: In Sachsen leben wieder Wölfe

Artenschützer begeistert / Sechs Tiere in der Lausitz gesichtet

Dresden. Michael Gruschwitz ist ein besonnener Mann. Doch wenn der
Artenschutzexperte im Umweltministerium von der neüsten Entdeckung
der Fachwelt berichtet, bekommt er leuchtende Augen:

In der Lausitz haben sich offensichtlich wieder Wölfe niedergelassen:
Mindestens sechs Tiere stromern auf dem Truppenübungsplatz
Oberlausitz im äussersten Nordosten des Land es umher. So viele
jedenfalls spürten Jäger bei einem Kesseltreiben im letz ten Winter
auf. "Das ist wirklich eine spektakuläre Nachricht", schwärmt der
Biologiedirektor und strahlt.

Förster, Jäger und Ornithologen entdeckten seit zwei Jahren immer
wieder Spuren, Höhlen und Kotreste in dem 35000 Hektar grossen
Naturschutzgebiet . Im vergangenen Jahr, so liessen die Naturschützer
erst jetzt durchblicken, brachte ein Wolfspaar erstmals drei Jungen
zur Welt. Ob auch in diesem Frühjahr erneut Nachwuchs kam, ist noch
nicht klar. Sicher ist Gruschwitz jedoch der Neid seiner Kollegen in
anderen Ländern:

"Dies ist nicht nur die einzige Population in Deutschland, sondern im
gesamten westlichen Mitteleuropa - die Rückkehr einer ausgestorbenen
Tierart und noch dazu ein Grosssäuger", so der Biologe. Bisher lang
gibt es ähn liche Vorkommen vor allem in Italien, Spanien und
Griechenland, in Rumänien, Pol en und der Slowakischen Republik. Seit
dem 19. Jahrhundert hatten gnadenlose Verfolgung und landschaftliche
Umgestaltung die Tiere aus Deutschland vertrieben. Isegrim existierte
nur noch in den Märchen. Doch aus den Ländern Osteuropas, vor allem
aus Pole n, kehren die wanderfreudigen Wildhunde zurück - sie müssen
nur die Neisse durchschwimmen. Seit Mitte der 90-er Jahre tauchten
immer mal Artgenossen in Sachsen und Brandenburg auf, wurden aber
überfahren, erschossen oder verschwanden wieder spurlos. Doch jetzt
siedelt sich Canis lupus aus eigener Kraft in Sachsen an: aus dem
Irrgast in der Tierwelt wird wieder ein Einheimischer.

Nirgendwo anders finde der Wolf einen besseren Lebensraum als im
Militärgelände Muskaür Heide, sagt Gruschwitz. "Er findet Ruhe und
Abgeschiedenheit, eine riesige Fläche zum Wandern und einen schönen
Wildbestand." Rehe und Hirsche, Wildschafe und Frischlinge, Kaninchen
und Hasen, Fasane und Rebhühner werden von dem Räuber gerissen. Nur
zur Not kommen auch mal Früchte und Sträucher in die engere Auswahl.
Menschen, darauf legt Gruschwitz grössten Wert, bräuchten sich vor
den Jägern mit den gelben Augen nicht zu fürchten. Der Fachmann
schliesst aus, dass ein Wolf einen Zweibeiner anfallen würde: "Der
würde sich sofort verdrücken.

Jeder Kampfhund in der Stadt ist gefährlicher für die Bevölkerung
als die Wölfe in der Lausitz." Ihr feinnerviger Geruchssinn und ihr
exzellentes Ge hör dienen den Wölfen dabei als hochsensible
Alarmanlagen. Nur die Schäfer d er Region werden die Begeisterung der
Naturschützer nicht teilen. Doch für ein vom Wolf vertilgtes Schaf
will das Land dem Besitzer Ausgleichszahlungen leisten.

Die Fleischfresser mit dem grau-braun schimmernden Fell haben etwa die
Gr össe und Statur von deutschen Schäferhunden. Bei der Hetzjagd
kann er bis zu 50 Stundenkilometer schnell werden und seine Beute in
den Tod treiben. Dabei halten Wölfe die Bestände ihre frei laufenden
Speisekammern auf einem natürlichen Mass. Wird das Rudel zu gross,
wandern einzelne Tiere ab. "U nsere Wölfe werden ihrer ökologischen
Rolle wie im Lehrbuch gerecht", sagt Gruschwitz. Der Wildbestand sei
auf eine angemessenes Zahl zurückgestutzt, an Bäumen gebe es daher
keinen Wildverbiss mehr. Das kleine Rudel ist noch in der sensiblen
Phase des Aufbaus. Ob es langfristig in Sachsen bleibt, werde auch
davon abhängen, ob sich die Menschen fern halten. Neugierigen wird
von einem Streifzug durch das Bundeswehrgelände ohnehin dringend
abgeraten.
Der Truppenübungsplatz wir d vom Militär für Übungen und Manöver
genutzt. Wer Wölfe heulen hören will, so rät Gruschwitz, kann
beispielsweise Wildgehege in Moritzburg besuchen. Das ist für Mensch
und Tier auch gefahrloser.
Sven Heitkamp

http://www.dnn.de/regional/16871.html


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http://www.fr-aktüll.de/fr/183/t183006.htm

Bis heute kein Gesetz

Thema Kampfhunde: Bouffier Untätigkeit vorgeworfen

Von Matthias Bartsch

WIESBADEN. Die SPD im Landtag hat Innenminister Volker Bouffier (CDU)
Untätigkeit und Versagen beim Thema Kampfhunde vorgeworfen. Vor mehr
als einem Jahr habe dieser ein Gesetz zum Schutz der Bevölkerung vor
aggressiven Kampfhunden angekündigt, doch bis heute sei nicht
passiert, sagte SPD-Fraktionsgeschäftsführer Manfred Schaub. Aus dem
Innenministerium hieß es jetzt, das Gesetz werde "voraussichtlich noch
in diesem Jahr" im Landtag eingebracht.

Nachdem im Juni vergangenen Jahres ein sechsjähriger Junge in Hamburg
von zwei Kampfhunden angefallen und getötet worden war, hatte Bouffier
erklärt, "mit allen Mitteln" gegen gefährliche Kampfhunde vorgehen zu
wollen. Ende Juni 2000 kündigte er an, "noch in diesem Sommer" ein
schärferes Gesetz vorlegen zu wollen. Als "Sofortmaßnahme" erließ
Bouffier damals zudem eine Eilverordnung, in der 16 Hunderassen
grundsätzlich als besonders gefährlich eingestuft wurden. Tiere dieser
Rassen sollten einem Zuchtverbot unterliegen und nur noch mit Maulkorb
ausgeführt werden dürfen.

Diese Verordnung schwächte der Innenminister anschließend jedoch
selbst mehrfach ab, nachdem es dagegen nicht nur auf scharfe Proteste
von Tierschützern, sondern auch von seinem Koalitionspartner FDP gab.
Von den 16 besonders gefährlichen Hunderassen waren im August nur noch
drei übrig. Im September 2000 erklärte dann der Hessische
Verwaltungsgerichtshof (VGH) in Kassel weitere Teile der Verordnung
für unzulässig und mahnte eine gesetzliche Grundlage an.

Auf die wartet zumindest die SPD noch heute: "Erst Aktionismus, dann
Schlendrian! Herr Bouffier war offensichtlich mehr an Schlagzeilen als
an tragfähigen Lösungen interessiert", schimpft Schaub. Die
Untätigkeit des Ministers sei "nicht akzeptabel", zumal bei den
kommunalen Ordnungsbehörden seit einem Jahr "Ratlosigkeit und
Rechtsunsicherheit" in Sachen Kampfhunde herrsche.

Bouffiers Sprecher Michael Bußer wies das zurück: Teile der -
abgeschwächten - Verordnung vom vergangenen Jahr seien nach wie vor in
Kraft. Allerdings: Den vom Ministerium einst für zwingend gehaltenen
Maulkorbzwang gibt es nach dem VGH-Urteil nicht einmal mehr für die
drei vom Innenministerium als "besonders gefährlich" eingestuften
Rassen Pitbull, American Staffordshire und Staffordshire Bullterrier -
sofern diese Tiere einen "Wesenstest" bestanden haben.

Bislang hätten sich von 6500 gemeldeten Kampfhunden in Hessen 3500
einem solchen Test unterzogen, sagte Bußer. 220 Hunde seien
durchgefallen, etwas mehr als hundert hätten eingeschläfert werden
müssen.

Allerdings kam der Wesenstest in jüngster Zeit ins Gerede, nachdem
mehrfach Tiere, die diesen Test bestanden hatten, trotzdem Menschen
anfielen und schwer verletzten. "Eine 100-prozentige Sicherheit wird
es nie geben", sagt Bußer.

Das angekündigte Gesetz mit verschärften Regelungen werde aber kommen,
versichert er für das Innenministerium, voraussichtlich noch in diesem
Jahr.

Ein erster Entwurf sei bereits regierungsintern vorgestellt und
anschließend mit Fachverbänden diskutiert worden. Wegen der
schwierigen juristischen Frage und der aufgeladenen emotionalen
Situation, müsse ein solches Gesetz aber "gut vorbereitet" werden,
bevor es im Landtag öffentlich beraten und verabschiedet werden könne.

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http://www.tlz.de/free/tlz.artikel-lokal.inhalt-000.html?region=
tha&news_id1763116

15.07.2001
Hundebesitzer im Behördendickicht

Gotha-Siebleben.

(tlz/bau) Dass aus seinem Boomer mal ein gefährlicher Kampfhund wird,
h ätte sich Gert Schneider nicht träumen lassen. Aber er hat es
durch: Der reinrassige Eurasier Boomer vom Eichenbusch wurde von der
Gothär Ordnungsbehörde als gefährlicher Hund eingestuft, obwohl
Eurasier eigent lich als Familienhunde gelten. Maulkorb, Leinenzwang
und Sachkundenachweise verlangte das Amt dem 57-jährigen Schneider
ab, der seit mehr als 16 Jahren Hundehalter ist. Zwa r sind Boomer und
sein Herrchen inzwischen von der Ordnungsbehörde der Stadt
Gotha rehabilitiert, aber so ganz verdaut hat Schneider den Vorgang
noch nicht. Zwischen den Instanzen und Institutionen fühlt er sich
allein gelassen, denn eigentlich wollte er in erster Linie seiner
Bürgerpflicht nachkommen und machte so Bekanntschaft mit Landratsamt,
Polizei und Stadt. D a gab es allerdings noch nicht die Sicherheits-
und Ordnungspartnerschaft der drei Kommunen und Behörden. Anzeige
gegen Halter eines Staffordshire Und: Des Pudels Kern - ein nach
Schneiders Auffassung gefährlicher Staffordshire Terrier aus
schlechter Haltung - wurde seinem Besitzer noch immer nicht entzogen.

Dabei wurde genau das angekündigt, als Gotha im Frühjahr 2000 mit
einer eigenen Kampfhundeverordnung auf sich aufmerksam machte. Wegen
jenes Staffordshire, der nach Schneiders Wissen einen Dackel schwer
verletzt hat, erstattete er Anzeige. Bei Polizei und Ordnungsamt war
er im Juni und Juli vergangenen Jahres vorstellig, dokumentiert Gert
Schneider. Eine Ermahnung der Staatsanwaltschaft ging dem seinerzeit
18-jährigen Besitzer des Kampfhundes zu. Zu wenig, wie Schneider
meint, der sich im November vergangenen Jahres dann auch an das
Landratsamt gewandt hatte, nachdem mehr als ein Viertel Jahr das
Städtische Ordnungsamt nicht auf seine Briefe reagiert hatte. Dafür
interessierte sich zwischenzeitlich das Ordnungsamt ganz besonders an
Boomer
.
Der Eurasier hatte nämlich Anfang September unangeleint vor einer
Bäcker ei wartend einer Frau einen zweifelsohne erheblichen Schrecken
versetzt. "Er ha t sich an ihr aufgestellt, nachdem sie ihren Hund
hoch gehoben hat", räumt Schneider ein. Die Kratzer, die die Frau bei
ihrer polizeilichen Anzeige zu Protokoll gab, stammen nach Schneiders
Auffassung von ihrem eigenen Hund. Trotzdem: Schneider wurde von der
Polizei verhört. Das Ganze ging als "Fahrlässige Körperverletzung"
vor Gericht ins beschleunigte Gerichtsverfahren und wurde zu Lasten
der Staatskasse ohne jegliche Auflagen eingestellt. Maulkorbzwang eine
"Retourkutsche"?
Unterdessen setzte das Gothär Ordnungsamt nach: "Nach weiteren
Angaben der betroffenen Person war dieser Beissvorfall nicht der erste
seiner Art", schrieb das Ordnungsamt und verfügte Maulkorb und
Sachkundenachweis. Letzterer war für Bommer überhaupt kein Problem.
"Ich habe die Anzeige i n einem anderen Fall erstattet und nun kriege
ich selbst die Probleme", sprich t Schneider von einer Retourkutsche.
Er setzte sich mit seinem Anwalt zur Wehr und erhielt am Ende sogar
seine Rechtsanwaltskosten aus dem Stadtsäckel zurückerstattet.
Ungewöhnlich, den im ersten Durchgang hatte die Stadtseite noch von
einem Mitverschulden Schneiders an dem ausufernden Verwaltungsakt
gesprochen und deshalb die Kostenerstattung abgelehnt. "Hätten wir
gewusst, dass es bereits ein Gerichtsverfahren gegeben hat...", sagt
dazu Ordnungsamtsleiter Michael Brendel, nach dessen Auffassung das
Hin und Her nicht nötig gewesen wäre.
Und mit Blick auf den von Schneider angezeigten gefährlichen
Staffordshire: da läge ausser Schneiders Briefen beim Ordnungsamt
nichts weiter vor. Wegen des Verdachts "eines Verstosses gegen das
Tierschutzgesetz" könne e r sich an das Landratsamt wenden, schrieb
die Gothär Ordnungsbehörde im Frühjahr zurück, der Schneider mit
seiner Anzeige auch die Namen und Adr essen von Geschädigten
übermittelt hatte. Erst vor Kurzem hat der Staffordshire einen
anderen Hund attackiert, sagt Schneider. Er fragt sich, was aus den
Ankündigungen des Oberbürgermeiste rs zur Hundeverordnung geworden
ist. "In Gotha gibt es noch nicht einmal Auflagen für auffällige
Hunde und nicht sachkundige Hundehalter."

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sehr geehrtere herr schäfer,

wir möchten ihnen für ihre mutige entscheidung unseren dank
aussprechen.
diesen dank bitten wir auch weiterzugeben an den tsv dortmund und vor
allem an die mitarbeiter des tierheimes, die an diesem tag
bewundernswert, ruhig und gelassen über die tiere auskunft gaben.

das ergebnis zeigt sich darin ,daß 36 hunde (davon ca. die hälfte
listenhunde) vermitelt werden konnten und das, wie wir hoffen,
daürhaft.

unsere sprecherin war an diesem Samstag ebenfalls da, um evtl.
feststellen zu können, wenn "krumme" interessenten einen hund holen
wollten. sie sprach u.a. auch mit der jungen dame, der im dezember ihr
hund aus dem pkw gestohlen und einen tag später
"ermordet" im schwerter wald aufgefunden wurde..
sie selbst konnte keinen hund mehr mitnehmen, denn sie hatte gerade am
06.07.2001 einen 4. hund aus dem tierheim schwerte geholt und nun 15
tiere zuhause.

herr schäfer, wir haben noch zwei bitten an sie: durch die auflagen
der lhv bekommen normalerweise nur noch ausgesuchte halter
anlagehunde. die internetseite ihres bürgermeisters ist zur zeit wohl
nicht geschaltet und darum bitten wir sie, wegen der hohen hundesteür
noch einmal einen vorstoss an dieser stelle vorzunehmen. unsere zweite
bitte geht dahin, diese aktion vielleicht noch einmal nach ende der
ferien in nrw zu wiederholen.uns sind die kostenfaktoren sehr wohl
bekannt. wie herr kostedde im wdr mitteilte, kostet ein hund im
tierheim im jahr ca. dm 16.500. gerechnet mal 36 vermittelter hunde
dürfte jetzt doch schon eine entlastung vorliegen.

inzwischen haben viele ordnungsämter und polizeidienststellen
festgestellt, daß es eine hilfe ist, mit seriösen interessengemein-
schaften oder bürgerinitiativen zusammen zu arbeiten.das zeigen die
vielen gespräche, die unsere sprecherin in der letzten zeit
dort geführt hat.


mit freundlichen grüßen für unsere kampfschmuser
marita redemann, sprecherin der ig zu schutz und rettung bedrohter
hunderassen
(www.ighunde.de)


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