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18.07.2001 |
+++ Newsletter von Maulkorbzwang.de und den Dogangels +++ Hier die Themen: * Zur Situation in Berlin * Liebe Wolfsfreunde! * US Marines fürchten um ihr Maskottchen Zur Situation in Berlin Diese Zeilen stellen keine Rechtfertigung dar, sondern sollen der Transparenz der Sache dienen. Von Juli bis November 2000 wurden - öffentlich - Kläger gesucht. In den ersten ca. 10 Wochen nach Inkrafttreten der HVO Berlin wurden mehrere Anwälte kontaktiert und sämtliche in Frage kommenden Vorgehensweisen mit interessierten Menschen durchgesprochen. Die Spendenaufrufe verhallten fast ungehört. Die Berliner Verfassung schließt die Möglichkeit einer Normenkontrollklage aus, negative Feststellungsklagen hätten mit immensem Kostenaufwand für jede gelistete Hunderasse einzeln geführt werden müssen. Nach intensiver Überlegung sind alle Beschwerdeführer, bei denen es sich ausschließlich um unabhängige Privatpersonen handelt, zu der Entscheidung gelangt, eine verbands- u. vereinsunabhängige Verfassungsbeschwerde einzureichen. Natürlich betrifft das ergangene negative Urteil viele Hundehalter. Wo waren sie aber alle, als es darum ging, sich zu beteiligen? Unsere Sache hat keine andere ausgeschlossen. Letztendlich gibt es nur eine einzige mutige Person, die in dieser Stadt einen anderen Weg beschritten hat. Ob sie mehr Glück haben wird, bleibt abzuwarten - wir wünschen es ihr (und allen Hunden) von ganzem Herzen! Alle, die jetzt vor Selbstmitleid zerfließen oder vor Kritik überschäumen, hätten die Möglichkeit gehabt, einen anderen Weg zu gehen. Sie haben es sich verdammt einfach gemacht: Bei einem Erfolg hätten alle behauptet: "Wir haben gewonnen". Nun heißt es: "Die haben verloren." O.k., vorerst haben wir verloren - aber nur eine Gerichtsverhandlung. Was wir nie verlieren werden, ist die Verpflichtung unseren Hunden gegenüber. Wir werden weiterhin in die Augen unserer Hunde und auch in den Spiegel blicken können, ohne uns wegen Untätigkeit schämen zu müssen! Niemand - und erst recht keine Kritik - wird uns daran hindern, dass wir uns auch in Zukunft wehren gegen Unrecht, Dirigismus, Mensch- und Tierelend - auf welchem Weg auch immer! Marion Bobka und Grüße von Manuela Schnur als betroffene Beschwerdeführerin ######################################################## Liebe Wolfsfreunde! Der Ort Rendalen in Hedmark, im östlichen Norwegen, hat eine neue Wolfsjagd genehmigt, nachdem Rancher am Wochenende die Kadaver von 28 Schafen gefunden hatten. Nach Auskunft der Behörden waren mindestens 20 von ihnen von Wölfen angegriffen worden. Daraufhin hat die Regierung die Genehmigung zum Abschuss von mindestens vier Wölfen erteilt. Die Jagd kann bis zum 30. Juli dauern. Die Jagd findet in einem Gebiet außerhalb von Rendalen statt, wo die Schafe entweder tot oder so verletzt aufgefunden wurden, dass sie eingeschläfert werden mussten. Die toten oder sterbenden Schafe wurden gefunden, als ihre Besitzer begonnen hatten, sie zusammenzutreiben, nachdem sie mehrere Wochen auf unbewachten Weiden verbracht hatten. Die Behörden behaupten, dass noch weitere 100 Schafe vermisst werden und dass man fürchte, dass sie ebenfalls von Wölfe angegriffen worden sind. (http://www.aftenposten.no/english/local/d222357.htm) Wölfische Grüße Elli Radinger +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Elli H. Radinger Chefredaktion Wolf Magazin Blasbacher Str. 55, D-35586 Wetzlar E-Mail: redaktion@wolfmagazin.de http://www.wolfmagazin.de ####################################################### US Marines fürchten um ihr Maskottchen - What's wrong in Germany? Typisch Deutsch, kommentiert ein Angehöriger der US Armee kurz und knapp die Situation, nachdem der Bayerische Innenminister Günther Beckstein angekündigt hat, das Maskottchen der US Marines, die American Bulldog, mit in seine viel kritisierte Rassenliste für Kampfhunde aufzunehmen. Die American Bulldog, ein Hund vergleichbar sogar der nächste Verwandte und Vorfahre des Deutschen Boxer, ist in Amerika ein beliebter Haus- und Familienhund. Bekannt wurde diese Hundrasse unter anderem aus Zeichentrickfilmen wie Tom & Jerry oder den Hollywoodstreifen Zurück nach Haus und Die kleine Strolche. Was viele nicht wissen, die American Bulldog ist auch das Maskottchen der US Marines. Allein die Aussage von Mr. Beckstein, es wäre ein Molosser, der schon in römischen Kampfarenen auftrat, ist vollständiger Blödsinn, so ein US-Leutnant. Mr. Beckstein sollte sich vor Augen halten, dass er da die Geschichtsbücher vor 2000 Jahren aufgeklappt hat. Zu dieser Zeit liefen die Römer mit Lederriemen um die Füße in Europa umher und Menschen christlichen Glaubens wurde zu Tode gekreuzigt. Außerdem sei Molosser nichts anderes als eine Fachbezeichnung für große und schwere Hunde. Darunter fielen auch die Deutsche Dogge, der Bernhardiner oder der Deutsche Boxer. In Deutschland gibt es nach Auskunft des größten Vereins für American Bulldogs, dem American Bulldog Club Deutschland e.V., nur 500 offizielle registrierte Hunde. Diese Hunde sind alle der weltweit größten American Bulldog Association angeschlossen. Trotzdem haben wir in letzten Jahr einen unnatürlichen Zuwachs von 200-500 Hunden bekommen, die sich American Bulldog nennen, aber in Wirklichkeit keine sind, sagt ein Deutscher Bulldog Kenner. Es ist für Laien teilweise schwer, einen echte American Bulldog von ähnlichen Hunderassen zu unterscheiden, und so passiert es, dass immer wieder Mischlinge und andere Hunde einfach als American Bulldog bezeichnet werden, um eventuelle Auflagen aus Kampfhundeverordnungen zu umgehen. Selbst Fälle aus staatlich geförderten Tierheimen sind bekannt. Hier wurden Pitbulls einfach zu American Bulldogs deklariert, um sie besser vermittelbar zu machen. Aber das kann doch wirklich kein Grund sein, die wirklichen American Bulldogs auf eine Rassenliste für sogenannte Kampfhunde zu setzen, meint ein Liebhaber der Hunde. Andere Gründe für die Aufnahme dieser Hunderasse in Becksteins Rasseliste lassen sich aber kaum finden. Das einzige Bundesland, das die American Bulldog in seine Kampfhundeverordnung mit aufnahm, war Hessen. Doch galt es nur als Versuch, da man diese Hunderasse so gut wie nicht kannte. Ihr Dampflock-Wesen hat die American Bulldog nun unter Beweis gestellt. Alle American Bulldogs haben in Hessen einen sogenannten Wesenstest bestanden, ohne Ausnahmen kommentiert die Landestierärztekammer des Landes. Des weiteren wurden in einem Zeitraum Beißlisten über Vorfälle mit Hunden in Hessen geführt. Dabei stellte sich heraus, dass insgesamt nur ein Vorfall mit einem American Bulldog vorkam. Im gleichen Zeitraum hatten sogar Dackel mehr Schäden verursacht, geschweige den von Mischlingen und den Deutschen Schäferhunden. It's Germany, so der US-Leutnant, sie werden wieder versuchen, ihre Probleme in einem unüberschaubaren Papierkrieg zu bewerkstelligen. Dabei sollte man nicht alles glauben, was die Politiker in Bayern veröffentlichen. Erst vor einem Jahr haben sie behauptet Bayern wäre Kampfhunde freie Zone, vier Wochen später kam dann die Meldung, die Bayerische Polizei hätte eine Ausbildungsstätte für Kampfhunde ausgehoben. Sie können sich aber drehen und wenden wie sie wollen, meint ein US- Marine Angehöriger, unsere American Bulldog werden sie nie zu einem Kampfhund deklarieren können, auch wenn sie eventuell mal als solcher auf einem Stück Papier stehen sollte. Dieser Hund ist zwar das Maskottchen einer Kampfeinheit der US Armee, aber auch wir brauchen ab und zu ein Schmusetier. ################################################################### |
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