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5.08.2001-2 |
+++ Newsletter von Maulkorbzwang.de und den Dogangels +++ Heute mit diesem: * Ein Brief von Sue Winter * GefahrenabwehrVO gefährliche Hunde vom 15.08.2000 * Arche Noah gerät in starke Turbulenzen Ein Brief von Sue Winter Grußadresse an das Ordnungsamt Cottbus zu den Chaos-Tagen im August. Alle Hunde der Kategorie I, die aufgrund willkürlicher Rassegesetze unverdient in ein Chaos-Jahr abgestürzt sind und unendlich ableiden mußten, was sich chaotische Politikergehirne einfallen ließen, wünschen dem Ordnungsamt Cottbus und der Brandenburger Regierung zu den angesagten Chaos-Tagen alles erdenklich Schlechte. Wir hoffen sehr, daß Sie einmal Angst und Schrecken selber ableiden müssen, damit Sie eine schwache Ahnung davon bekommen, wie es ist, wenn menschlicher Horror unverdient über einem ausgekippt wird! Bleibt zu wünschen, daß sich unter den Chaoten ein paar ähnlich Übereifrige finden werden, wie Ihr Ordnungsamtmann Herr Bauch, der das angesagte Unglück durch persönliches Engagement noch erheblich verschlimmerte. Herzlichst im Namen aller die stranguliert wurden oder ersäuft, die irgendwo angebunden verdurstet sind oder erfroren, die, plötzlich in Tierheime abgeschoben, unendlich leiden müssen, die aus Rassegründen die Todesspritze bekamen. Eisenstein & family 01.08.01 ################################################### Rechtsanwalt Volker Stück Liebigstr. 6 34125 Kassel Volker Stück, Liebigstr. 6, 34125 Kassel Tel. 0561 - 874268 Hessisches Ministerium des Inneren Herrn Staatsminister Bouffier Friedrich-Ebert-Allee 12 65185 Wiesbaden 04. August 2001 volker/chico/politik/hmi04-doc. Fax: 0611 - 353 1766 [Ihre Zeichen/Ihre Nachricht vom] [Mein Zeichen/Meine Nachricht vom] Telefon (08.00 - 17.00 Mo. - Fr.) 05631 - 58 14 32 GefahrenabwehrVO gefährliche Hunde vom 15.08.2000 Sehr geehrter Herr Staatsminister, kürzlich habe ich Ihre Pressemitteilung vom 25.07.2001 gelesen (unter http://www.hmdi.hessen.de/Presse). Dort heißt es wörtlich: "Der Minister betonte, dass aber auch ganz praktische Gründe gegen einen Hundeführer-schein sprechen. Ein solcher Führerschein hätte zur Folge, dass das betreffende Tier dann auch nur noch vom Führerscheininhaber ausgeführt werden dürfe. "Was passiert eigentlich mit dem Tier, wenn diese Person verhindert ist, etwa weil sie im Krankenhaus ist oder weil eine dringende Geschäftsreise ansteht ?" fragte Bouffier und weiter: "Ein Tier kann nicht einfach mal so wie ein Auto drei Wochen abgestellt werden." Im übrigen habe bisher noch niemand die Frage beantwortet, welche Folgen es haben soll, wenn eine Person einen Hund ausführt, obwohl sie keinen "Hundeführerschein" habe. "Wird diese Person dann festgenommen, ein Strafverfahren analog zum Fahren ohne Führer-schein im Straßenverkehr eröffnet, der Hund beschlagnahmt ? Das ist doch einfach ab-surd...." Dem letzten Satz können die von mir im Normenkontrollverfahren gegen Ihre Gefahrenab-wehrVO gefährliche Hunde vom 15.08.2000 (GVBl I, S. 411 ff.) vertretenen Antragsteller uneingeschränkt zustimmen. Durch die übrigen Ausführungen erweisen Sie sich als schlechter Kenner Ihrer eigenen Verordnung. Ich erlaube mir deshalb, die von Ihnen aufgeworfenen Fragen wie folgt zu be-antworten und Licht in die augenscheinlich vorhandene juristische Finsternis zu bringen: · Das Führen eines Hundes ohne Sachkunde und Zuverlässigkeit kann eine Ord-nungswidrigkeit darstellen (vgl. § 18 Abs. 1 Ziff. 4 GefahrenabwehrVO vom 15.08.00) und mit Geldbuße geahndet werden. · Beschlagnahme bzw. Sicherstellung eines Hundes könnte bei Nichteinhaltung der Gebote/Verbote nach § 11 Abs. 1 GefahrenabwehrVO i.V.m. §§ 40, 41 HSOG bei Vorliegen der dort genannten Tatbestandsmerkmale anordnet werden. Hinsichtlich des ersten Teils drängen sich den Antragstellern jedoch Fragen auf, die ich Sie bitte, in der Verhandlung vor dem VGH Kassel am 28.08.2001, 10.15 Uhr, zu beantworten: · Können Halter von Hunden nach § 2 Abs. 1 Satz 2 Ziff. 1 VO, denen die Widerle-gung der Gefährlichkeit verwehrt ist, nicht auch ins Krankenhaus eingewiesen wer-den oder sich auf eine dringende Geschäftsreise begeben müssen ? Oder entsprä-che es eher Ihrem Vorstellungsbild eines solchen Hundehalters, diese seien genau-so schmerzunempfindlich und knallhart wie ihre "Kampfmaschinen" (so Ihre Wort-wahl in der Pressemitteilung vom 05.07.00 unter http://www.hmdi.hessen.de/Presse), die generell von der Bildfläche verschwinden müssen (so Ihre Pressemitteilung vom 29.06.00 unter http://www.hmdi.hessen.de/Presse) bzw. würden in toto aus sozialen Milieus stam-men, in denen Geschäftsreisen gänzlich unbekannt wären ? · Handelt es sich bei den Hunden nach § 2 Abs. 1 Satz 2 Ziff. 1 VO um Hunde, die Autos gleichzustellen wären und ebenso bedürfnislos sind ? Hunde nach Kategorie § 2 Abs. 1 Satz 2 Ziff. 1 dürfen nach § 5 Abs. 1, 3 VO nur vom Hal-ter oder solchen Personen ausgeführt werden, die das 18. Lebensjahr vollendet haben, die erforderliche Sachkunde und (kumulativ) Zuverlässigkeit besitzen und körperlich und geistig in der Lage sind, den gefährlichen Hund sicher zu führen, so dass die Halter dieser Hunde genau die von Ihnen beschriebenen Probleme haben. Selbst bei gutem Willen sind Sach-kunde (Sachkundetest durch zugelassenen Prüfer) und Zuverlässigkeit (Führungszeugnis-einholung) nicht kurzfristig - d.h. unter ca. 3 Wochen - für einen bereits wesensgetesteten Hund zu erlangen, falls dessen Halter/in aus den von Ihnen angeführten Gründen überra-schend ausfällt. Nachdem Sie das Problem erkannt haben, erwarten meine Mandanten sehnsüchtig eine Lösung. Im übrigen sehen meine Mandanten dem Termin vor dem VGH erwartungsvoll ent-gegen und werden das Klischee vieler Politiker und Beamter eines "Kampfhundehalters" nachhaltig erschüttern. Sie werden es sich sicher nicht nehmen lassen können und wollen, Ihre Verordnung dort persönlich zu rechtfertigen. Schließen möchte ich mit einem Zitat von Berthold Auerbach (1812 - 1882): "Der untrüglichste Gradmesser für die Herzensbildung der Menschen ist, wie sie die Tiere betrachten und behandeln". Mit freundlichen Grüßen und auf ein Wiedersehen am 28.08.2001 in Kassel ! Volker Stück [Rechtsanwalt] Anlage(n): - Kopie: Mandanten Normenkontrollverfahren VGH Kassel - 11 N 2497/00 - ############################################################ http://www.weser-kurier.de/niedersachsen/fs_wk_niedersachsen.html?id 096 2 05. August 2001 Arche Noah gerät in starke Turbulenzen Mitarbeiterinnen prangern mit Infobrief und Fotos unzumutbare Zustände im Brinkumer Tierheim an Von unseren Redaktionsmitgliedern Christina Denker und Robert Schuhmann Stuhr-Brinkum. Kater Fritzi blickt mit blutroten Augen in die Kamera man hat ihm erst den Arzt verweigert und danach angebrochene und damit läng st abgelaufene Tropfen verabreichen wollen. Mischlingsrüde Plato lief drei Monate mit unzureichend versorgten, handtellergroßen Ekzemen durch die Gegend, andere werden in vermeintlich sicherer Umgebung Opfer hervorstehende r Nägel und scharfer Drahtkanten. Ehemalige Helferinnen des Brinkumer Tie rheims Arche Noah erheben jetzt diese und viele andere Vorw ürfe gegen die Leitung der Einrichtung. In einem Hilferuf aus Niedersachsen skizzieren die Frauen (Namen sind der Redaktion bekannt) eine Situation, die das Heim als Flaggschiff des Bundes gegen den Missbrauch der Tiere e.V. in arge Bedrängnis bringt. Da ist d ie Rede von später oder verweigerter tierärztlicher Versorgung, von d er Verabreichung von Medikamenten ohne tierärztliche Zustimmung, läng st abgelaufenen Medikamenten, vergammeltem Futter, mangelnder Hygiene, ja sogar davon, dass Interessenten mit Kindern oder Ausländern die Abgabe von Ti eren verweigert werde: Tiere nur an deutsche Hausbesitzer mit Garten. Den Gang zum Tierarzt hätten viele Ehrenamtliche schon aus eigener Tasche finanz iert, in Kater Fritzis Fall soll der behandelnde Veterinär das Tier sofort stationär aufgenommen haben. Seit den Recherchen des WESER- KURIER haben sich weitere Personen gemeldet, die diese Zustände bestätigen oder weitere Missstände erl äutern. Fotos zeigen die einst stolze Einrichtung in einem heruntergekommenen Zustand. Im Innern zählen Mäuse längst zum lebenden Inventar, gespendetes Futter verkommt, an ihm laben sich nur Käfer und Maden. Bereits mehrmals haben verschiedene Helferinnen die teilweise Jahre alten Spenden mit Einlage heimlich weggekippt. Heimlich, um keinen Ärger mit der Tierheimleitung zu bekomm en, wie sie sagen. Erinnerungen an das frühere Brinkumer Tierasyl werden wach: Vor genau 2 0 Jahren brachten ähnliche Zustände den Bund gegen den Missbrauch de r Tiere in Misskredit und führten zur Schließung der Einrichtung. Die danach errichtete Arche Noah sollte die düstere Vergangenheit vergessen machen. Heute sitzen dem Vernehmen nach Hunde angebunden auf der Wiese, weil die Zaunanlage defekt ist, im hintersten Winkel des Zwingerhauses fristet der kerngesunde Schäferhund Rex seit Jahren im wahrsten Sinne des Wortes aussichtslosen Quarantäneraum ein trauriges Dasein, weil er angeblich nicht vermittelb ar ist. Um den Aufenthalt für den Rüden halbwegs erträglicher zu gestalten, gebe es Lösungen, so die Kritikerinnen. Zielscheibe der Vorwürfe ist die Verwalterin Karla Ganter. Aber die bestreitet alle Vorwürfe. Ob sie die Abgabe von Tieren an Auslände r verweigere? Nicht jedes Tier passt in jeden Haushalt, antw ortete Ganter auf diese Frage. Leiterin Sigrid Müller will ebenfalls von nichts wissen. Sie verweist a uf eine enge Zusammenarbeit mit einem engagierten Tierarzt. M üller erklärte, Karla Ganter könne beurteilen, ob tierärztliche Versorgung notwend ig sei. Auch streitet Müller alle Vorwürfe im Zusammenhang mit dem Verrott en von Futter kategorisch ab. Fast im selben Atemzug kommt ein Seitenhieb auf die Bremer Konkurrenz: Es ist bei uns nicht so, gehen Sie mal in die He mmstraße, wie unfreundlich die dort sind. Derweil sprechen die Fotos der Kritikerinnen eine deutliche Sprache und die Bundesvorsitzende des Bundes gegen den Missbrauch der Tiere, Jutta Breitwieser, fordert jetzt Klarheit. Sie werde jeden Vorwurf überprüfen lassen, erklärte sie telefonisch. Allerdings bedauere sie, dass die Fra uen zuerst an die Presse gegangen seien und sich nicht an den Verein gewendet hätten. Aber die wiederum wollen dem Bund die Vorf älle längst geschildert haben. Ebenso dem Veterinäramt Syke nur passiert sei eben bis heute nichts. |
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