Peter Böttcher
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Bildzeitung Bremen
Redaktion
Via Fax 13. August 2001
Ich habe mir in den letzten Tagen den Schwachsinn/Volksverdummung bzgl. gewisser
Hunderassen etc., die Sie im letzten Jahr abgesondert haben nochmals angetan.
Jetzt lese ich in Ihrem Organ vom 8. August 2001, Seite 3: Zugreifen! 11
Lehrstellen von Arbeitsamt und Bild.
Dieses können Sie doch wohl nicht ernsthaft meinen. In welchen Fächern wollen
Sie die Auszubildenden ausbilden?
Volksverdummung und Hetze? Oder was haben Sie sonst anzubieten?
Ich empfinde es nicht nur als Beleidigung, sondern auch als grobe
Fahrlässigkeit, wenn Sie junge Menschen ins Berufsleben leiten dürfen.
Man hat ja gesehen, was Sie für einen Schaden in der o.g. Angelegenheit gewisser
Hunderassen verbrochen haben.
Mit freundlichen Grüßen und Shalom
Kampfhunde auf den
Markt!
Eine wochenlange hysterische Kampagne der
BILD-Zeitung und anderer Organe der 4. Gewalt des Staates hat einmal
mehr die Politik in Deutschland zur Handlung angetrieben. Die
Boulevard-Presse benötigt Emotionen und die Politik benötigt
Feindbilder. Was könnte sich da für Beide im Zusammenspiel besser eignen
als ein paar durchgeknallte, hässliche, bissige Köter, die keiner mag -
und die auch noch von ungeliebten Minderheiten gehalten werden, die erst
recht keiner mag?
Was war passiert? Mitte Juni wurde ein sechsjähriger
Junge, Volkan, in Hamburg von einem Kampfhund zu Tode gebissen. Es war der
erste Todesfall dieser Art in Deutschland, zumindest in diesem Jahr.
Vorausgegangen waren einige zum Teil schwere Verletzungen nach
Kampfhundbissen. Der tote Junge war das Signal für den obersten
Moralapostel und West-LB-Vielflieger Rau, die Politik nun endlich zum
Handeln aufzurufen. Innerhalb einer Rekordzeit von nur einem Tag riefen
darauf hin die Innenminister der Länder eine Telefonkonferenz zusammen,
um ad hoc zu beschließen, dass Kampfhunde je nach Rasse umgehend
einzuschläfern und/oder mit Hausverbot zu belegen und/oder zu kastrieren
seien, dass die Züchtung und der Handel generell zu verbieten sei - und
dass grundsätzlich größere Hunde nur noch mit einem vom Tierarzt
auszustellenden Hundeführerschein gehalten werden dürfen.
Wenn also demnächst Klein-Timmi mit seinem lieben
Bernhardiner Wuffo von der Polizei ohne Hundeführerschein
angetroffen wird, dann stehen Vati einige Probleme und Strafkosten ins
Haus. Soweit der Schnellschuss unserer Politiker, die dafür mit Volkes
Stimme lobend belohnt werden.
Hat irgendwer schon einmal errechnet, wie viele
Menschen in diesem Jahr an einem Küchenmesser, an einem Haarfön, im Auto
oder an der Bierflasche gestorben sind? Wie viele wurden erwürgt? Waren
es nicht jeweils weit mehr als nur ein kleiner Junge pro halbem Jahr? Und
hat die BILD-Zeitung daraufhin mit roten Lettern gefordert, dass Küchenmesser
verboten gehören bzw. dass man dafür (und auch für Haarföne) einen
Waffen(führer)schein benötigt? Sollten gar Autos oder Bier, der
Deutschen liebste Kinder, verboten werden? Und sollten nicht ohnehin allen
Staatsbürgern wenigstens die Hände amputiert werden, damit zukünftiges
Erwürgen ausgeschlossen wird?
Nein! Denn mit Mehrheiten legt sich die Politik
nicht an. Und die Freunde von der Boulevardpresse natürlich auch nicht.
Da eignen sich ein paar halbseidene Spinner mit Kampfhunden aus dem
kriminellen und zwielichtigen Milieu, wie wir angeekelt lesen müssen,
schon eher. Nein, denen wollten wir alle doch schon immer mal zeigen, wo
der Hammer hängt. Denen nehmen wir ihr hässliches Haustier weg, basta.
Denn schließlich könnte das Tier ja über Unschuldige herfallen (so wie
übrigens auch die Hände dieser Kriminellen über uns herfallen könnten,
s.o., aber so weit wollen wir ja noch nicht gehen).
Den Besitzer eines Kampfhundes erst nach der Tat der
fahrlässigen Tötung oder gar des Mordes zu verklagen, das wäre zwar
nach liberalen Grundsätzen einzig gerecht, aber nicht so schön
gutmenschenhaft. Da verbieten doch Politiker lieber den potenziellen Mord,
rein prophylaktisch, wenn es die öffentliche Meinung erlaubt oder sogar
fordert. Wer könnte etwas dagegen haben, außer die betreffende,
belanglose Minderheit und einige prinzipienfeste Libertäre?
Wie würden überhaupt die Libertären mit
potenziell beißenden Kampfhunden, wie mit Händen, Autos, Bier, Küchenmessern
und Fönen umgehen?
Nun, die libertäre Marktgesellschaft wäre auch
nicht gerade das Paradies für Kampfhunde. Aber jeder würde die Kosten für
sein Tun selbst tragen.
Es liegt nahe, dass sich die meisten Menschen auf
dem Markt einer Rechtsagentur anschließen würden, welche den Halter des
Hundes für Taten desselben verantwortlich macht. In den meisten
amerikanischen Gemeindeverordnungen gibt es schon heute genau solche
Paragraphen. Der Hundehalter wäre also (und ist in vielen Teilen der USA)
bis hin zum Mord für alle Bisse des Hundes verantwortlich. Schon
Schmerzensgeldforderungen können mit Recht sehr teuer ausfallen. Folglich
sollte Halter Knast-Uwe versuchen, sich gegen kleinere Bisswunden, die
sein Hasso anderen zufügt, zu versichern. Diese Versicherung wird dann
analog der Kfz-Haftpflichtversicherung je nach Bissanfälligkeit und
Agressivität der Rasse unterschiedlich teuer sein. Ein mit hoher
Wahrscheinlichkeit nur um sich beißender Köter wäre mithin kaum mehr zu
versichern. Ein mordender Hund - wie überhaupt jeder Mord - wäre
gar nicht zu versichern (siehe hierzu etwa den Artikel Alles hat seinen
Preis - Geld und der Wert des Lebens von Wolfram Clauß in ef Nr. 4, S.
108ff.).
Wie alles andere löst der Markt also auch die
Kampfhundfrage über den Preis. Kampfhunde würden in einer
Markt-Gesellschaft je nach Bissigkeit sehr teuer bis unbezahlbar sein.
Die politische Staatslösung dagegen ist wie immer
abseitig: Entweder sind Kampfhunde (wahlweise ersetzbar auch durch Autos,
Küchenmesser oder Haarföne) unverhältnismäßig günstiger als am
Markt, also von unbeteiligten Dritten subventioniert (wie vor der
Hysterie-Kampagne), oder sie werden unverhältnismäßig kriminalisiert
(wie nach der Hysterie-Kampagne). Gerecht ist das alles weder für
Knast-Uwe und Hasso, noch für Klein-Timmi und Wuffo - noch für den toten
Volkan.
Auf dem Markt würden Kampfhundehalter analog dem
Bisspotenzial und -risiko ihrer kleinen Bestien zur Kasse gebeten. Und
dies schon, bevor ein kleiner Junge zerfetzt wurde!
Und der Bernhardiner Wuffo könnte auch ohne Führerschein
weiterhin morgens die BILD-Zeitung ins Haus tragen.
http://www.eifrei.de/Archiv/Inhalt_11/11-Kampfhunde/11-kampfhunde.html
13.08.2001 |
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Großer
Tag für Brando: Vom Maulkorb befreit Nach Wesenstest dringend
neues Zuhause gesucht |
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Kreis
Olpe. (WP) Ein großer Tag war der Montag für Brando und fünf
Artgenossen: Von Amtsveterinärin Dr. Mönig und Paul Probst vom
ADRK (Allgemeiner Deutscher Rottweiler-Klub) wurden sie auf
inadäquates Aggressionsverhalten geprüft, um von Maulkorb-
und/oder Leinenpflicht befreit zu werden.
Für den eineinhalbjährigen
Pitbullmischling Brando war der Wesenstest besonders wichtig. Denn
im Gegensatz zu seinen Mitstreitern lebt Brando im Tierheim. Und
da er unter die Listen der Landeshundeverordnung fällt, ist die
Vermittlung besonders schwierig. Dabei ist er ausgesprochen lieb
und verträglich gegenüber Zwei- und Vierbeinern. Das zeigte er
auch am Montag.
Den Test zur Maulkorbbefreiung
bestand er mit Bravour. Dabei mussten Brando, zwei Rottweiler,
zwei American-Stafford-Shire-Terrier und ein
Bordeaux-Doggen-Boxer-Mix unbeeindruckt über verschiedene Beläge
laufen. Als sie mit Schirmen und von einer Person mit wallendem
Gewand bedroht wurden, durften sie zwar erschrecken, aber nicht
angreifen. Danach ging es im Slalom durch eine Horde Menschen und
Hunde, wobei die Vierbeiner brav an der Seite ihres Führers
bleiben mussten. Als mehrere Personen einen Kreis bildeten und
diesen Kreis immer mehr verkleinerten, wurde der Platz für den
Hund in der Mitte immer kleiner, er musste aber friedlich bleiben.
Alle sechs Hunde meisterten diese Aufgaben vorbildlich.
Weiter ging es mit dem Test auf
Leinenbefreiung. Beim Spaziergang mit Frauchen oder Herrchen
durften die Hunde sich nicht von Artgenossen oder Personen
beeinflussen lassen. Bei diesem Test zeigten zwei Hündinnen, dass
sie sich nicht symphatisch waren. Sie gingen aufeinander los und
bissen sich regelrecht aneinander fest. Ihre Halter und ein Helfer
mussten sie trennen. Doch die beiden Kampfhähne waren völlig
unverletzt. Sehr wichtig war, dass sie nicht die Menschen
angegriffen hatten, die beim Versuch des Trennens regelrecht an
ihnen gezerrt haben. Es war ein Machtkampf zwischen zwei
Hündinnen, trotzdem müssen die beiden Staffs, die zwar hinterher
wieder ein Herz und eine Seele waren, vorerst weiter an der Leine
bleiben. Es waren zum Schluss noch drei Hunde übrig, die ihre
Leinenbefreiungstauglichkeit noch im Stadtverkehr beweisen
mussten.
Auch Brando war beim Test auf
Leinenbefreiung nicht mehr dabei. Aber nicht aus dem Grund, weil
er das nicht kann, sondern weil diesen Test sein neues Herrchen
oder Frauchen mit ihm bestehen muss. Die Tierschützer hoffen,
dass ihr "Sorgenkind" sehr schnell ein neues Zuhause
findet, denn Brando leidet an Zwingerkoller. Er verfällt dort in
Bewegungsstereotypien, dreht sich unablässig im Kreis, knabbert
und leckt zwanghaft an Fell und Pfoten. Brando braucht dringend
menschliche Nähe. Deshalb nimmt Tierheimleiterin Iris Drosten ihn
am Sonntag mit in die WDR-Sendung "Tiere suchen ein
Zuhause". Aber vielleicht muss er gar nicht mehr dorthin und
ein Tierfreund aus dem Kreis Olpe verliert sein Herz an den
kastrierten Rüden. Wer ihm ein neues Heim geben oder ihn in
Pflege nehmen möchte, melde sich im Tierheim, Tel. 02761/4600.
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13.08.2001
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Wesenstest
für den besten Freund: Suche nach dem inneren Schweinehund
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Kreisgebiet/Olpe. (-but) "Der Hund
nimmt Sie auf den Arm", sagt Paul Probst. Aber der Besitzer
des American-Staffordshire-Mixes ist nicht einverstanden mit dem
Urteil des Sachverständigen aus Köln; jeder könne ihn jederzeit
im Griff haben, sagt der junge Olper. Doch Paul Probst gibt nicht
nach: Maulkorb-Befreiung ja, aber die Leine muss der "Amstaff"
weiterhin tragen.
Der Chip unter der Haut liefert dem Testgerät des Prüfers
die Information "Brando - Pitbull-Mix". (WR-Bild:
Büttner)
"Herrchen" nimmt das
Urteil schließlich hin, als auch Amtstierärztin Beatrix Mönig
dem Mann bescheinigt, dass er seinen Hund an der kurzen Leine
halten muss. Insgesamt wurden auf dem Gelände des Olper Tierheims
gestern sechs Hunde der sogenannten Anlagen eins und zwei der
Landeshundeverordnung auf ihr Wesen geprüft.
Neben fünf Tieren, deren Besitzer
ihrem Liebling Leine und Maulkorb ersparen wollen, stand auch für
den Pitbull-Mischling Brando die Prüfung an. Brando ist seit drei
Wochen Gast im Olper Tierheim. Damit er weiter vermittelt werden
kann, musste der weiße Hund mit den schwarzen Fledermaus-Ohren
erstmal den Wesenstest bestehen. Bei ihm ging es allerdings nur um
die Maulkorb-Befreiung. "Leinen los", dürfen die
Prüfer nicht blanko, sondern nur dem späteren Besitzer Brandos
bescheinigen.
Alle sechs gestern getesteten Tiere
dürfen von nun an ohne Maulsperre Gassi gehen. "95 Prozent
bekommen die Maulkorbbefreiung", so die Erfahrung von Prüfer
Probst. "Rund 80 Prozent dürfen auch ohne Leine
laufen." Gestern bekamen lediglich drei Tierhalter die
Genehmigung, ihren Hund frei laufen zu lassen. Das lag unter
anderem daran, dass eine Pitbull-Dame und eine Amstaff-Hündin
sich spontan anfielen. "Wir konnten mit den Händen
dazwischen gehen", sagt eine Tierheim-Mitarbeiterin.
"Das hätte ich allerdings bei Schäferhunden nicht
gemacht." Auch Paul Probst bescheinigte den Tieren, dass sie
nicht aggressiv seien. "Die Leute die uns den ganzen
Hunde-Verordnungs-Schlamassel eingebrockt haben, die kommen ja gar
nicht zu uns", sagt er. Zum größten Teil kämen gut
erzogene Familienhunde zu den Tests. Halbseidene
Zwielichtgestalten mit Kampfmaschinen suche man dabei vergeblich.
Getestet werden
Alltags-Situationen. Ein Regenschirm schnellt hinter dem Rücken
des Hundes auf, ein Kind mit grell-bunter Regenjacke springt aus
einem Hauseingang und an einer viel befahrenen Haupstraße rasen
Laster vorbei. Bleibt der Hund ruhig? Ist er schreckhaft? Schenkt
er dem anderen Ende der Leine Aufmerksamkeit, oder versucht er
auszureißen? Wichtig auch: Schafft es der Besitzer, seinen Hund
auf den Rücken zu legen und ihm das Maul zu öffnen, ist der
"beste Freund" also bedingungslos unterwürfig"?
Viele Fragen, die die vierbeinigen Prüflinge beantworten mussten.
Dementsprechend erschöpft war Brando auch nach dem Vormittag und
ließ sich erstmal die Sonne auf den weißen Pelz scheinen. Aber
für ihn sind die Aussichten jetzt gut, ein neues Zuhause zu
finden. Bisher konnten alle sogenannten Listen-Hunde des Olper
Tierheims vermittelt werden. Eine Quote, die kaum ein Tierheim
erreicht.
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MORDFALL
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Mordfall
Julia: Leichenspürhunde schlugen an
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Mit
einem ungewöhnlichen Hinweis-
schild auf Zeugensuche |
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Im Mordfall Julia hat die
Kripo weitere Hinweise, dass ein 33-jähriger Mann aus dem
hessischen Wohnort des achtjährigen Mädchens der Täter sein
könnte. Nach Informationen von stern.de haben die bei einer
Durchsuchung eingesetzten Leichenspürhunde im Haus des Mannes in
Biebertal angeschlagen. In dem Haus sichergestellte Estrichplatten
werden aus diesem Grund derzeit auf DNA-Spuren untersucht.
Der aus Gießen
stammende Mann, der sich vergangenen Montag bei einer
Benzinverpuffung im Keller seines Hauses lebensgefährliche
Verbrennungen zugezogen hatte, war am 3. Juli um 23.10 Uhr ganz in
der Nähe des Waldes von einer Radarfalle geblitzt worden, in dem
Julias Leiche am selben Abend verbrannt wurde. Zeugen haben
ausgesagt, dass der 33-Jährige danach seinen Wagen komplett
gereinigt und Fußmatten ausgetauscht habe, erfuhr stern.de weiter.
Zudem stellt die Sonderkommission eine zeitliche Überlegung an: Am
Abend dieses 3. Juli war die Suche nach Julia im Biebertaler
Wohngebiet, in dem das Mädchen verschwunden war und in dem auch der
33-Jährige lebt, gegen 22 Uhr abgebrochen worden. Die Fahrt von
Biebertal zu dem Waldstück, in dem Julias Leiche verbrannt wurde,
dauert 40 bis 50 Minuten. Der Mann könnte also gerade dann
losgefahren sein können, als sich in seiner Umgebung keine Polizei
mehr aufhielt.
Pornographisches Material gefunden
Nach Informationen von stern.de wurde in seinem Haus
pornographisches Material im großem Umfang gefunden. Zudem stießen
Ermittler auf zahlreiche Mickey-Mouse-Hefte. Julia liebte solche
Comicfiguren, an ihrem blauen Rucksack, den sie bei ihrem
Verschwinden bei sich trug, prangte ein Donald-Duck-Aufdruck.
Nach weiteren Recherchen von stern.de ist
Julia - entgegen anderslautender Polizeimitteilungen und
Presseberichte - am 29. Juni nicht von einem umzäunten
Abenteuerspielplatz verschwunden. Vielmehr war sie an diesem
Nachmittag bei einem Schulfreund, wie dessen Mutter bestätigte. Die
Familie wohnt gegenüber dem Spielplatz. Von etwa 17 Uhr an befand
sich Julia nach Zeugenaussagen auf offener Straße. Zwei Mal ging
sie zunächst zur elterlichen Wohnung, kehrte schließlich aber
wieder in das Wohngebiet zurück, in dem das Elternhaus ihres
Freundes und auch das Haus des verdächtigten 33-jährigen Mannes
liegt. Auf dem Weg dorthin wurde sie gegen 17.45 Uhr das letzte Mal
lebend gesehen.
Unterdessen hat ein Gutachten ergeben, dass
das achtjährige Mädchen noch am Tag ihres Verschwindens getötet
wurde - spätestens drei Stunden nachdem sie das letzte Mal gesehen
worden war. Als ihre Leiche vier Tage später verbrannt wurde, trug
diese noch keine Zeichen von Verwesung.
Rainer Nübel / Regina Weitz
AW-Kommentar:
Hoffentlich durften die
Hunde bei dem Wetter wenigstens ohne Maulkorb schnüffeln.
Im CDU Forum geht es richtig zur Sache.
[http://forum.cdu.de/forum/thema2/ovr/aaaa007E1.ovr ]
Kostprobe:
Eigentlich sind sie ja Seele von einem Menschen, die viel verachtete
Randgruppe der Großhundbesitzer in Deutschland.
Meistens kinder- und/oder niveaulos haben sie sich von früh entschieden:
Wenn schon keinen BMW, dann eben einen großen Köter.
Der beste Freund des Menschen heißt Hasso, Arras, Kim oder Rex und hat die
Größe eines kleinen Kindes. Und benimmt sich auch so.
Ich besuche solche Leute sehr ungern. Gleich am Hoftor des
Michael-Schumacher-Ferrari-Weltmeister beflaggten Hauses empfängt mich
Hasso knurrend und laut bellend, während Herrchen irgendwo im Hintergrund
aus dem Garten guckt und ein "Hasso - aus. Hasso - aus hab ich
gesagt"
brüllt und mir besänftigend ein "er will nur spielen, sie dürfen bloß keine Angst
zeigen" zuruft.
Hasso springt derweil vor mir ´rum, als hätte er ein Päckchen 10er-Kracher
im xxxxx und mir bricht der Schweiß aus. Ich weiß genau: wenn ich nun
angstschwitzend vor dem Hoftor stehen bleibe, dann hasst mich Herrchen und
hält mich für einen Feigling, öffne ich jedoch das Tor, dann will Hasso
spielen - und zwar mit meinen Knochen. Und natürlich bin ich dann schuld,
weil ich mich falsch verhalten habe - wie das halbzerfleischte Kleinkind
aus der Nachbarschaft letzte Woche auch!
Also tu ich, was jeder brave Bürger, der ein Hoftor zwischen sich und
einem
potentiellen Killer weiß, tut: ich rede besänftigend auf den wie irre
kläffenden und springenden Köter ein. "Ja, brav, guter Hund hehe, so ein
braver Wachhund bist Du hehe, warum stirbst Du nicht an einem Herzinfarkt,
Du blödes Vieh?"
Und tatsächlich, der Hund beruhigt sich. Kann aber auch an Herrchen
liegen, der nun im Schiesser-Doppelripp-Unterhemd und diesen kurzen Sömmerhöschen
um die Gartenecke biegt, Hasso mit einem Fingerzeig und erneutem "AUS" in
eine Hofecke weißt und mich nun herzlich "keine Angst, der macht nix"
begrüßt. Hasso trottet derweile mit hängendem Kopf und hängendem xxxxx in
die Hofecke und fletzt sich hechelnd in ein Eckchen und beäugt mich
misstrauisch.
Während mich mein Gastgeber zu der plastikmöblierten Sitzecke im Garten
führt, rafft sich Hasso müde auf und folgt uns in gebührendem Abstand zu
seinem faschistoiden Herrscher.
Im Laufe der Unterhaltung zwischen dem Duce und mir kommt Hasso schleimig
näher und lässt sich vom Führer den Kopf streicheln. Dabei vergisst er
natürlich nicht, auf meine Schuhe zu speicheln und ein bischen an mir
herumzuschnüffeln. Ich schnüffle zwangsweise zurück, denn Hasso stinkt
nach xxxxxe, daß es Gott erbarme.
Den Hundeherrscher selbst berührt das wenig. Er hat ganz anderen Kummer:
die verdammten Behörden, die seinen lieben Gefährten an Leine und Maulkorb
hängen wollen, die uneinsichtigen Nachbarn, die ihre Kinder frei in der
Gegend herumlaufen lassen (die wissen eben nicht, wie man mit Tieren
umgehen muß), das Genöhle der Anwohner, weil
"den-habe-ich-als-Wach-und-Schutzhund-ausbilden-lassen"-Hasso auch nachts
um drei ausdauernd vor Grenzverletzungen gewalttätiger Kaninchen warnt und
schließlich die bösartigen Medien, die jeden Rehpinscher zum Kamphund
hochschreiben, was ja in 99,99% der Fälle auch stimmt, aber bei Hasso
nicht, denn Hasso ist gut erzogen und ein braver Kerl und ich sollte mal
sehen, wie lieb der normalerweise mit den Nachbarskindern spielt, bis auf
den einen blöden Fall letzte Woche, aber da war das Kind selbst schuld,
laberrabarber.......
Hasso (se dog wis se "Stammbaum", formally known as "Hasso vom
Massengrab",wie mir Herrchen stolz erklärt) liegt unterdessen grenzdebil friedlich im
Garten und beißt liebevoll schmatzend und sabbernd auf einer lebensecht
nachgebildeten Baby-Puppe herum. "Ist das nicht niedlich? Kann so ein Hund
aggressiv sein?" fragt mich mein Gesprächspartner ob der erschreckend
realistischen Darstellung.
Mittlerweile trottet Hasso zum Gartenteich, läßt sich platschend
hineinfallen und kommt feixend an unseren Tisch.
Ich weiß, was jetzt kommt, aber ich verlasse mich auf Herrchen-Herzchen, der seinen Hund ja besser kennt als ich und werde bitter enttäuscht. Hassos bester Freund (nach der zerbissenen Baby-Puppe) ist nämlich so in seine Klage über unsere hundefeindliche Gesellschaft vertieft, daß er seinen tierischen Sklaven überhaupt nicht wahrnimmt. Und richtig: Hasso schüttelt sein Fell aus, daß die Fetzen fliegen - auf meine schönen sauberen Klamotten.
Viel zu spät reagiert Herrchen mit einem hilflosen "Hasso - aus" und
grinst mich entschuldigend "das macht er jedesmal" an.
Triefnass muß ich dringend nach Hause und gehe raschen, aber nicht
hektischen Schrittes (ich will Hassos animalischen Jagdinstinkt nicht
wecken) zum Ausgang, tschüß Herrchen, tschüß Hasso, hehe, bis zum nächsten
Mal, Herrchen grinst vor Besitzerstolz und Hasso grinst aus irgendeinem
Grunde auch.
Jenen Grund erfahre ich dann im Auto. Hasso hat mir nämlich an meinen
Schuhen noch ein Souvenir aus bereits verdautem Pedigree.Pal
hinterlassen.......
Nein, hört mir auf mit Hund und Herrchen!
Wer seine Zeit im Lotto gewonnen hat, kann ja im CDU-Forum mitposten
unter: http://www.cdu.de ... dann auf: Forum ... dann auf: verschiedene
Themen ... und dann auf: Schützt endlich unsere Kinder vor aggressiven
Hunden!
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