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+++ Newsletter von Maulkorbzwang.de und den Dogangels +++

24.08.2001 - 3

Heute mit diesem:

* Als erstes : NEUES auf der PID-SAGA

* Die Krampfhundverordnung

* Mit Entsetzen auf Hunde-Tod reagiert 

* Bissiger Hund - Kritik an Behoerde 

* Skandal: AmStaffs und StaffBulls können nicht an VDH-Ausstellung teilnehmen


Die Krampfhundverordnung

Ein Jahr nach Erlass von Maulkorb-und Leinenzwang für so genannte "Kampfhunde" zieht ein Herrchen Bilanz - 

eine Polemik von Klaus Jarchow

Dass ich einmal einen Horror vor sonnigen Sonntagen entwickeln könnte, hätte ich noch vor einem Jahr nicht für möglich gehalten: Dann tauchen auf jedem zugewachsenen Feldweg die radfahrenden Städterfamilien mit ihren sturzhelmbewehrten Kids und dem strengen PädagogInnenblick auf, die mich als Strauchdieb betrachten. Ein restlos empörter Vater steigt Anfang Mai sogar ab und bietet an, mir "die Fresse zu polieren", während Emil, diese "Bestie" und "Kampfmaschine", verstört hinter mir in Deckung geht. Es nützt nichts, dass ich dem menschlichen Überschaum zu erläutern versuche, dass mein Hund ganz legal ohne Maulkorb laufen darf. Zumindest in Niedersachsen, wo ich ihn sogar von der Leine lassen dürfe. Er sei Jurist, schnarrt er mich an - und er habe schon ganz andere Leute "gefickt" als mich. Wortwörtlich - aber dafür finde mal Zeugen dort draußen im Busch zwischen Dipshorn und Vorwerk, mit einem feigen Hund an deiner Seite!

taz-Zwangszensur

Der Rückfall ins Sexuelle und Ordinäre ist fürs Kampfhund-Thema typisch. Angefasst reagieren HundehasserInnen auf jeden Diskussionsbeitrag, der Rasselisten mit Rassismus gleichsetzt. Zuletzt musste das Michelle MacNash erfahren, eine hochangesehene kalifornische Tierschützerin. Nach einem umstrittenen taz-Satireversuch Helmut Höges vom 19. Mai 2001, der die Anliegen von Hundebesitzern mit denen kommunistischer Winkelblättchen gleichgesetzt hatte, meldete Michelle MacNash sich im Online-Forum unser aller Lieblingszeitung zu Wort und nannte die Verordnungen ein typisch deutsches Problem. In einer Reihe von Beiträgen erbrach sich daraufhin Deutschlands rechtschaffene Volxseele: Diese "amerikanische Krawallschachtel" müsse "mal wieder richtig durchgefickt werden. Überhaupt sollten die Amis sich besser mit der Ausrottung der Indianer im eigenen Land beschäftigen, statt uns Deutsche zu belehren. MacNash glaubte zunächst, in das Forum einer rechtsradikalen Postille geraten zu sein. Als sie, zugleich EDV-Leiterin eines großen amerikanischen Konzerns im Silicon Valley, mal eben die IP-Klaradressen scheinbar anonym schweinigelnder ForumsteilnehmerInnen sicher stellte, mit dem Staatsanwalt drohte und die taz für Forumsinhalte haftbar machen wollte, kam es erstmals dazu, dass die taz in einem Forum Beiträge wegen ordinärer Inhalte von links für den Publikumsverkehr sperrte. Unter taz.de ("Helmut Höge über Hunde") steht diese Brandstätte der Zensur zur Besichtigung offen.

Katzenkiller von Bernau Früher lernte ich, dass "Mann beißt Hund" eine Nachricht sei, nicht aber "Hund beißt Mann". Den "Katzenkiller von Bernau", einen Staffordshire-Terrier, den todesmutige Spaziergänger längst problemlos mit Stricken an einen Baum gefesselt haben, richtet die dortige Volxpolizei ungestraft und standrechtlich mit Dutzenden von Schüssen vor laufender Kamera. Diese qualvoll verendende Kreatur hat schließlich "nur" einen Sozialhilfeempfänger zum Besitzer, der schwer alkoholisiert daherbrabbelt und eine Fülle höchst klischeedienlicher Tätowierungen aufweist.

Das Tier, die Bio-Waffe Hier liegt auch "der Hund begraben", denn das so genannte Kampfhundproblem ist vor allem ein soziales Problem: Erstmals hat sich eine nennenswerte Zahl von Angehörigen aus der Unterschicht - von den Jungnazis bis zu den Jungtürken - einen Hund zugelegt. Weil diese jungen Suburbians in einer sehr viel härteren Welt als unsereins leben, wählen sie natürlich jene Hunde, die ihnen die Medien seit Jahren schon als besonders aggressiv, furchteinflößend, imagestiftend und "rolexhaft" anpreisen. Als Bio-Waffe und Imponierbello hätte ein Schäferhund, ein Hovawart oder ein Golden Retriever unter Zuhilfenahme von schwarzer Pädagogik es allerdings ebenso gut getan.

Populistischer Humbug Den tauben Ohren der Politiker und Journalisten predigen das alle Wissenschaftler von Rang und Namen. Heute haben Deutschlands Innenbehörden nirgends mehr Fachleute auf ihrer Seite, die etwas anderes behaupten. Während also die eine Seite zunehmend aus obskuren Hobby-Hundebüchern zitieren muss, sammelt sich auf der anderen alles, was Rang und Namen hat. Die gesamte Verhaltensforschung, alle biologischen Fakultäten dieser Republik, alle TierärztInnen, ihre Hochschulen und Verbände sowieso, alle TierschützerInnen, die meisten Tierheime, ebenso die Leiter aller Polizeihundeschulen - sie alle halten Rasselisten für pseudowissenschaftlichen Quatsch und populistischen Humbug. Ein Beleg von vielen: Herr Maciejewski, Leiter des Arbeitskreises der diensthundeführenden Behörden des Bundes und der Länder, bestreitet als Chef aller Hunde, die im staatlichen Auftrag schnüffeln und bellen, die Annahme, dass Aggression vererbbar sei. Bei einer Anhörung vor dem Berliner Ausschuss für Gesundheit und Soziales am 22. März 2001 sagte er: "Wenn wir Hundeaggression züchten könnten, hätten wir es bei der Polizei sicher lange gekonnt und gemacht. Es ist uns aber nicht gelungen (...). Wir haben, nachdem wir in Nordrhein-Westfalen eine gezielte, koordinierte Zucht über 13 Jahre laufen haben, das Aggressionspotenzial nicht verbessern können." Mit anderen Worten: Aggression läßt sich nicht züchten. Kein Wunder, dass immer mehr Gerichte angesichts der dürftigen Faktenlage gegen den offenbaren Unsinn von Rasselisten entscheiden - wohl auch deshalb, weil die Zahl der Beißvorfälle trotz der Hundeverordnungen kaum zurückgeht.

Beißgewaltige Siegerin Hoffnungslos aber ist es, gegen die allgegenwärtigen "Spinnen in der Yucca-Palme" zu kämpfen. Da gibt es das Märchen von den drei Tonnen Beißkraft, die Pitbull & Co laut BILD-Zeitung, Deutschlands führendem Fachblatt für Hundefragen, entwickeln sollen. Frisch vom Boulevard geistert diese Zahl durch jedes PolitikerInnen-Statement, und selbst die juristischen Schriftsätze der Innenbehörden sind gespickt mit solchen "Tatsachen". Fakt ist, dass es weltweit nur eine einzige Untersuchung zur Beißkraft gibt. Sie stammt von amerikanischen WissenschaftlerInnen der Universität Athens in Georgia. Die ermittelten in den 90er Jahren beim American Pitbull mit Hilfe präparierter Kauknochen maximale 400 kp Beißkraft, während als beißgewaltige Siegerin eine Golden-Retriever-Hündin vom Platz ging.

Ein weiteres Beispiel: Genetisch schon seien bestimmte Rassen eine Riesengefahr, heißt es in allen Gassen. Der simple Fakt, dass bis heute kein Wissenschaftler die Rasse eines Hundes genetisch von derjenigen eines anderen unterscheiden kann, erschüttert die unbeleckten RassebiologInnen und kynologischen HobbytheoretikerInnen keineswegs. Die Folge: Es regiert der Augenschein - und der Willkür ist Tür und Tor geöffnet. Besitzer eines Bulltierriers mit einem gewieften Anwalt an ihrer Seite könnten jederzeit bestreiten, dass ihr Hund zu dieser oder jener Rasse zähle. Niemand könnte ihnen wissenschaftlich nachweisen, dass ihr Hund kein Mischling sei. Die Politik aber verhält sich faktenresistent und spricht nur ungern und sehr wolkig über "Erfolgszahlen". Wer eine solide, nach Rassen sortierte Beißstatistik vor und nach der Hundeverordnung erhalten möchte, beißt politisch auf Granit, vor allem deshalb, weil der wähler-, einfluss- und polizistenreiche Schutzhundverband VDH aus der Schusslinie genommen werden muss.

Lautes Brüllen

Auch wenn viele den Sachverhalt gern etwas einfacher hätten: Das Problem beginnt im Kopf der Halter - und dort sieht es vielfach nicht gut aus. Fahre ich bei Fischerhude oder anderswo an "Hundesportvereinen" vorbei, dann registriere ich Stachelhalsbänder, höre lautes Brüllen, sehe Hunde, die vom Stroharm der Figuranten baumeln, und staune über gehäkelte Klopapierrollenschoner in den Heckfenstern der Autos. Kein Wunder, dass die Münchner Polizei einen Club biederer Sporthundefreunde vor einigen Monaten irrtümlich "aushob", weil sie dachte, sie hätte es mit illegalem Kampfhundetraining zu tun. Wer freundliche Hunde will, muss beim Besitzer anfangen, Meldepflicht und Versicherungspflicht für alle Hunde festschreiben, Schutzhundausbildungen verbieten, Altersgrenzen setzen und Drogen-, Milieu- und AggressionstäterInnen von der Hundehaltung ausschließen, statt populistisch Rasselisten in heißer Luft zu schwenken.

Emil gut aufgemischt Mit Emil sind wir bisher so verfahren, wie das Gesetz und das Wohl unseres Hundes es uns befahlen. Mit allen Widersprüchen, die daraus folgen: Unser Hund ist "gechippt", er ist versichert und hat den mehrstündigen Wesenstest in Niedersachsen ohne einen einzigen Punkt Abzug bestanden. Nutzen tut ihm das nichts. In Bremen bleibt die Maulkorbpflicht bestehen. Auch in Niedersachsen rettet Emil nicht der Wesenstest, sondern ein kleines Rasseschlupfloch im Netz der Paragraphen: Mein Hund gilt dort als Mischmasch. Seine Mutter ist nachgewiesenermaßen eine trächtige Mischlingshündin aus dem Tierheim. Der Vater konnte unerkannt entkommen. Daher kann es nicht ausgeschlossen werden, dass Papi ebenfalls ein Mischling war. Sind aber beide Elternteile Mischlinge, dann zählt der Hund in Niedersachsen nicht zu den gefährlichen Rassen. Was bin ich froh, dass mein Hund keine Rasse hat, auch wenn er anders aussieht! Charakterlich folgt für mich aus dem Kampf gegen die Hundeverordnungen eine täglich größere Menschenfeindschaft und eine steigende Verachtung für boulevardfixierte PolitikerInnen jeder Couleur. Um William S. Burroughs zu zitieren: "Wo bleibt die Kavallerie, das Raumschiff, das Rettungsteam? Wir sind alleingelassen auf diesem Planeten, und den regieren verlogene Drecksäcke mit bescheidenen Geistesgaben. Ohne Verstand und ohne einen Hauch von guten Absichten."

[ http://www.taz.de/pt/2001/07/28/a0318.nf/text.name,askS3RLrc.n,1 ]


http://www.pipeline.de/cgi-bin/pipeline.fcg?userid=publikation=templ ate=
ttextregion&ausgabe37&redaktion=artikelB826

Neuenbuerg: Mit Entsetzen auf Hunde-Tod reagiert 

Beim Tierschutzverein stehen Telefone nicht still

NEUENBUeRG/DOBEL. 
Mit Empoerung und Entsetzen haben viele Menschen auf den qualvollen Tod des Jagdhunds reagiert, den ein 52-Jaehriger hinter seinem A uto zu Tode geschleift hat (PZ berichtete). 
Der Jaeger hatte das knapp zwei Jahre alte Tier vor der Abfahrt an die Anhaengerkupplung seines Jeeps geleint und vergessen. Erst nach der sechs Kilometer langen Fahrt vom Eyachtal nach Hoefen entdeckte er den Vierbeiner hinter dem Wagen. Der Wachtelhund war qualvoll verendet. 
"Bei uns steht das Telefon nicht mehr still", meinte gestern Sabine Schmidt vom Pforzheimer Tierheim. "Die Leute sind wuetend, manche haben bitterlich geweint.
Der Fall geht allen unter die Haut." 
Keiner koenne nachvollziehen, dass man seinen H und am Wagen anbinde und das Tier dann einfach vergesse. Vom Tierschutzverein erwarten die Anrufer, dass gegen ein solches Verhalten vorgegangen wird, beschreibt Tierheim-Chef Christian Ende die Erwartungen. 
"Das darf man nicht durchgehen lassen", sei immer wieder gesagt worden. Der Verein werde zwar nochmal nachfassen, ansonsten seien ihm aber die Haende gebunden. "Da sind die Behoerden zustaendig. Unsere Aufgabe ist, zu beraten und zu helfen." Das b etont auch Christa Gessner vom Pforzheimer Verein der Tierversuchsgegner, die abe r deutlich macht, dass ein derartiges Verhalten nicht toleriert werden duerfe . 
"Da muss mit aller Haerte durchgegriffen werden", fordert sie. Moderatere T oene schlaegt Enzkreis-Landrat Werner Burckhart an, der selbst Jaeger und Mitgl ied der Kreisjaegervereinigung ist. 
"Ich koennte mir vorstellen, dass es dem M ann am meisten leid tut." Schliesslich haenge jeder Jaeger an seinem Hund, bi lde ihn aus und ausserdem sei so ein Rassetier auch nicht gerade billig. 
Es stecke sicher keine Boeswilligkeit hinter dem Vergessen des Hundes es sei ja auch auch schon vorgekommen, dass Kinder an der Raststaette vergessen wurden. Da der 52-Jaehrige nicht absichtlich handelte, wird die Jaegervereinigung wohl keine Konsequenzen aus dem Fall ziehen. 
Es gebe zwar die Moeglichkeit, Mitglieder auszuschliessen oder (was schwerer wiegt) ihnen den Jagdschein z u entziehen. Aber solche Schritte wuerden nur bei grobem Verschulden eingeleitet: Beispielsweise bei Verstoessen gegen das Waffenrecht, bei mehrfacher Trunkenheitsfahrt oder bei Vergehen gegen Leib und Leben.


http://www.abendblatt.de/bin/ha/set_frame/set_frame.cgi?seiten_url=onten
ts/ha/news/lokales/html/240801/1124UNTA1.HTM

VOLKSDORF 

Bissiger Hund - Kritik an Behoerde 

Ein aggressiver Mischling griff Border-Collie an: schwer verletzt. 


Sie war schon fast an ihm vorbei, als es passierte. Fest hielt Sophie H. (16 ) ihren Border-Collie Glen Mittwochnachmittag an der Eulenkrugstrasse in Volksdorf an der Leine neben ihrem Fahrrad, als sich der knurrende, kraefti ge Mischling links neben ihr von seiner Begleiterin losriss. Der Ruede stuerz te sich auf den kleineren Border-Collie, verbiss sich minutenlang in dessen Kehle und verletzte ihn lebensgefaehrlich. Auch die Begleiterin wurde von i hm gebissen und verlor dabei die Fingerkuppe des rechten Mittelfingers. Ein Unfall, der haette vermieden werden koennen, sagt Petra Feder. "Schon im Februar habe ich das Orstamt auf den Mischling aufmerksa m gemacht", so die Tierpsychologin, die von der Stadt Hamburg sogar als Gutachterin fuer Hunde eingetragen wurde. "Der Hund hatte bereits mehrere Hunde in der Nachbarschaft angefallen, war meines Erachtens sehr aggressiv."

Doch das Amt speiste sie mit den Worten ab, dass man in der Behoerde "keine privaten Streitigkeiten unter Nachbarn austragen wuerde", so Petra Feder. Ihr Sohn hatte mit den Hunden der Familie bereits eigene Erfahrungen mit dem Mischling gemacht. Christine Eillers, stellvertretende Leiterin der Wirtschafts- und Ordnungsabteilung des Ortsamtes Walddoerfer, weiss von dem Fall. "Auf Anfragen von Nachbarn haben wir den Hund einem Amtstierarzt vorgefuehrt, der den Rottweiler-Boxer-Mischling als ruhig und zugaenglich beschrieb." Um einen offiziellen Wesenstest, bei dem das Tier auch in Kontakt mit anderen Hunden gebracht wird, haette es sich jedoch nicht gehandelt.
"Ein Fehler", so Petra Feder, da der Hund gerade auf andere Rueden extrem reagiere. Deshalb hatte auch Sophie H. schon immer Respekt vor dem Hund. "Sonst habe ich keine Angst vor groesseren Hunden", so die Schuelerin, "doch als der Mischling gestern Glen direkt an die Kehle ging, dachte ich, es ist aus. "

Die Begleiterin des Hundes, eine Freundin der Halterin, die im Urlaub ist, ging dazwischen, doch gegen die Kraft des Tieres war sie machtlos. Passanten riefen die Polizei, die das Tier einfing. 
Glen wurde in einer Tierklinik operiert, erholt sich mittlerweile zu Hause. Der Mischling kam ins Tierheim Suederstrasse. 

"Ein unfreundlicher Hund", sagt Wolfgang Poggendorf, Geschaeftsfuehrer des Tierschutzvereins, vorsichtig. Jetzt muss das Ortsamt entscheiden, was weiter geschieht. 
Petra Feder: "Warum muss immer erst etwas passieren, bevor die Behoerden reagieren?" (cls)

© 24.8.2001, 


Skandal: AmStaffs und StaffBulls können nicht an VDH-Ausstellung teilnehmen

Pirmasens/R.-P., 23.8.01

Es gab Zeiten, da wurde angehenden Journalisten so verdeutlicht, was meldenswert sei und was nicht: "Hund beißt Mann" ist keine Meldung, hieß es; wohl aber: "Mann beißt Hund".

In Zeiten, in denen so genannte Kampfhunde Menschen zu Tode beißen, gilt jene Journalisten-Weisheit so nicht mehr. Nicht in Hamburg, wo der dramatische Tod eines kleinen Jungen durch einen gefährlichen Hund, über Schlagzeilen und Medienrummel hinaus, bundesweit in neue Gesetzesformen, Verordnungen und Vorschriften mündete. Auch nicht in Pirmasens, vielfach als Dorado für "Kampfhunde" apostrophiert, mit einem überbelegten Tierheim, das gefährliche Hunde kaum noch aufnehmen kann.

Da war es sicher eine weise Entscheidung im Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH), bei der Rassehunde-Ausstellung am Wochenende in Pirmasens auf die Vorführung der Rassen "Staffordshire Bullterrier" und "American Staffordshire Terrier" zu verzichten. Züchter und Halter dieser als "gefährliche Hunde" eingestuften Rassen nahmen die Anmeldungen für Pirmasens zurück - wegen Auflagen des Ordnungsamtes der Stadt, wie etwa Präsentation der Tiere hinter unüberwindlichem Bretterzaun. Die im Deutschen Club für Bullterrier organisierten Besitzer der Vierbeiner zeigen "Verständnis für die Pirmasenser Vorgaben", ziehen Ausstellungen in anderen Bundesländern und im Ausland vor. "Dort gibt es keine Beschränkungen wie in Pirmasens", sagen sie. Was, gemäß dem Motto der Ausstellung, bedeutet: "Pirmasens wedelt" in den Messehallen. Aber ohne "Kampfhunde". Der Hunde-Verband tat gut daran, bei der Rassehunde-Ausstellung in Pirmasens auf so genannte Kampfhunde zu verzichten.

Ergänzend dazu: http://www.pz.pirmasens.de/news/01/pirmasens/010823/hund.php3 D

er Landesverband Rheinland-Pfalz im Verband für das Deutsche Hundewesen e.V. führt unter dem Namen "Pirmasens wedelt" nach fast 25 Jahren am 25. und 26. August in Pirmasens wieder eine Internationale Rassehundezuchtschau in den Messehallen durch. Das gab Verbandsgeschäftsführer Herbert Kleemann bei einem Pressegespräch in Kaiserslautern bekannt.

1 674 Tiere aus 200 verschiedenen Hunderassen aus 16 Nationen werden bei dieser Veranstaltung zu sehen sein. Internationale Zuchtschaurichter aus 5 Nationen werden in den Messehallen 6a und b die Hunde in 16 Vorführringen bewerten und die jeweiligen Rassesieger am Ende des zweiten Tages zum Finale in den Ehrenring der Wasgauhalle schicken. Bei dieser Zuchtschau werden vom Akita Inu und dem Tschechoslowakischen Wolfshund über den Südrussischen Owtscharka bis hin zum Dogo Argentino ganz seltene Rassen zu sehen sein. Natürlich sind auch die bekannten Rassen wie Dackel, Pudel, Boxer, Schnauzer und die verschiedenen Terrierrassen zu sehen.

Es waren zu dieser Zuchtschau ursprünglich 1 800 Tiere gemeldet worden. "Allerdings haben die Besitzer der Rassen Staffordshire Bullterrier und American Staffordshire Terrier ihre Meldung zurückgezogen", erklärte Kleemann.

"Das Pirmasenser Ordnungsamt hat uns Auflagen in Form eines hohen Bauzauns bei den Vorführungen dieser Rassen gemacht. Wir können ja den Züchtern nicht zumuten, ihre Schau eingeschlossen zu machen. Allerdings haben wir für die Maßnahme auch Verständnis, weil die Zuschauer, die solche Hunde haben, nur schwer einsehen würden, dass die Vorführungen ohne Maulkorb stattfinden dürfen, während ihre Tiere im Alltag einen tragen müssen."


 

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