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+++ Newsletter von Maulkorbzwang.de und den Dogangels +++

6.09.2001 - 2

Heute mit diesem:

* Bei Amöneburg werden weitere Giftköder gefunden

* Auf den Hund gekommen - Neuer Trend in Muenchens Bueros

* Hund beisst Kind ins Gesicht

* Der Amtsschimmel wiehert beim Hundefuehrerschein




http://www.op-marburg.de/artikel.asp?Artikel=11287

06.09.2001

Bei Amöneburg werden weitere Giftköder gefunden

Rettungshund „Chico“ starb an einer Vergiftung durch das Insektizid E 605. Privatfoto

Amöneburg. „Chicos“ Todesursache ist geklärt: Wie vermutet, starb der Amöneburger Rettungshund an einer tödlichen Dosis des Insektizids E 605, nachdem er einen vergifteten Fleischköder gefressen hatte (die OP berichtete).

„Nach vier Tagen werden am Radweg zwischen Amöneburg und Rüdigheim immer noch Fleischstücke gefunden“, weiß Claudia Wagner, die dabei war, als „Chico“ und zwei weitere Hunde die Köder fraßen. Mittlerweile wurde Strafanzeige wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz gestellt. „Die willkürliche Tötung eines Tieres wird mit einer Geldstrafe oder Freiheitsentzug bis zu zwei Jahren geahndet“, sagt Polizeisprecher Stephan Wenz. „E 605 ist für Menschen ähnlich gefährlich wie für Tiere“, warnt Dr. Bernd Helm vom Veterinäramt in Marburg. Amöneburgs Bürgermeister Oliver Haupt (CDU) erklärt, wie seine Stadt der Bedrohung begegnen will: „Wir werden hier und da eine Mitarbeiterin vorbeifahren lassen.“


http://www.welt.de/daten/2001/09/06/0906bg280298.htx

Donnerstag, 06. September 2001

Auf den Hund gekommen

Die geliebten Vierbeiner motivieren, helfen gegen Stress und sind gut fuers 
Betriebsklima: Neuer Trend in Muenchens Bueros

Von Angelika Schroeger

Seit der Neue im Buero ist, hat sich einiges veraendert. 
In dem Grossraumbuero geht es nun turbulenter zu und Neid gibt es ploetzlich auch. Dabei ist es v or allem Rico, der Neue, der glaubt, dass er nicht genug Anerkennung bekommt. 
Und Futterneid scheint er auch zu haben. Bloss, damit erweist sich Rico als recht repraesentativer Vertreter seiner Art. Denn er ist ein Hund und brauc ht einfach eine gewisse Zeit, sich in die neue Umgebung einzugewoehnen. Annette Schudarek nimmt seit ein paar Tagen ihren Hund mit ins Buero. 
Sie arbeitet seit kurzem als Aussendienstmitarbeiterin bei dem Immobilienmakler Engel & Voelkers in Gruenwald. Schon beim Vorstellungsgespraech gab der Bueroleiter sein Okay, den Vierbeiner mit in die Arbeit nehmen zu duerfen. Der sechsjaehrige Ruede ist schliesslich nicht der erste Hund im Buero. Wenn Ulrich Guettinger sich morgens ins Auto setzt, um in die Arbeit zu fahren, steigt sein zweieinhalb-jaehriger Nico in die Hintertuer ein. Seit eineinhalb Jah ren gehoert der Hund als festes Mitglied zur Firma. Nico liegt unter einem der Schreibtische, Rico hat sich zwischen Besuchertheke und Kueche breit gemacht. Die Namensaehnlichkeit ist uebrig ens reiner Zufall. Ulrich Guettinger geht zur Kueche und die beiden Golden Retriever springen auf, laufen hinterher, wohl in der Hoffnung, einen Leckerbissen abzubekommen. In die Kueche wagen sich die beiden allerdings nicht. 
"Dort ist hundefreie Zone", sagt eine Mitarbeiterin. Die 30-Jaehrige ist die einzige, die mit den vierbeinigen Bueromitgliedern nicht so recht w arm werden kann. Ist aber nicht wirklich schlimm, die Hunde halten sich von ihrem Schreibtisch fern, sie sind gut erzogen, wissen, wo sie sich aufhalten duerfen und wo nicht. 
Schliesslich liegt das Buero im Erdgeschoss und ist eingerichtet w ie ein Laden, mit grossen Fenstern und ausgestattet mit einer Theke statt mit eine m Vorzimmer. Wenn ein potentieller Kunde durch die Tuer tritt, sollten die Hu nde also nicht aufspringen. Und sie tun es auch nicht. 
"Nico kam gleich als Welpe in eine Hundeschule", sagt Ulrich Guettinger. Gute Erziehung muss schlie sslich sein, will man nicht Kollegen und Kunden mit dem eigenen Hund vergraulen. Schlechte Erfahrung haben Hund und Herr im Kontakt mit Menschen allerdings kaum gemacht. Im Gegenteil, meist erweist sich Nico als Tueroffner. Wenn Ulrich Guettinger sich mit einem Kunden zu einem Besichtigungstermin trifft , schafft Nico eine ungezwungene Atmosphaere. 
Und das gleiche tut er im Buer o sowieso. "Wenn ich mich am Telefon aergere, reagiere ich mich danach meist ab, indem ich die Hunde streichle", sagt Katja Soentgerath. Und wenn sie mal ein paar Minuten braucht, schnappt sie sich einen davon und geht ein paar Meter spazieren. Vor kurzem war Guettinger zwei Wochen im Urlaub, Nico natuerlich auch. Die Kollegen sind richtig froh, dass der Hund wieder da ist und Verstaerkung Ri co ist ebenfalls sehr willkommen. So ein gemeinsames Haustier schafft eben auch etwas Verbindendes. "Jeder fuehlt sich fuer die Hunde verantwortlich, k uemmert sich beispielsweise um frisches Wasser", sagt Annette Schudarek. Ueber den Kontakt mit den Hunden werden das ein oder andere Mal auch Spannungen innerhalb des 15-koepfigen Kollegenkreises positiv umgeleitet. Einen Vierbeiner als psychologisches Regulativ leisten sich meist nur kleinere Unternehmen. Und: Sie tun gut daran. Zu diesem Ergebnis jedenfalls kommt eine Studie der Universitaet New York. Danach sind Hunde regelrechte Anti-Stress-Trainer. 
Um das herauszufinden, wurden die Probanden, allesamt Boersenmakler, in zwei Gruppen unterteilt. Waehrend der sechsmonatigen Untersuchung schluckte die eine Gruppe regelmaessig Medikamente gegen (stressbedingten) hohen Blutdruck. Den anderen gab man einen Hund an die Hand, der sie ueberall hin begleitete. 
Fazit: 
Bei den Patienten mit Vierbeinern war der Blutdruckanstieg in Belastungssituationen nur halb so hoch wie bei der Gruppe, die dem Stress mit Medikamenten zu Leibe rueckte. Doch was in kleinen Firmen und start-ups klappt, ist in grossen Konzernen e in Problem. Aufgrund des ueberschaubaren Rahmens koennen Mitarbeiter und Vorgesetzte in kleinen Unternehmen viel eher unkonventionelle Vereinbarungen treffen. Stellt sich ein Experiment als arbeitsfeindlich heraus, kann man sofort Abhilfe schaffen. Dagegen ist ein Konzern mit mehreren Tausend Angestellten auf klare Vertraege angewiesen. Beim Autobauer Audi in Ingolst adt etwa duerfen Mitarbeiter zwar persoenliche Gegenstaende mit ins Buero ne hmen, aber keine Tiere. Auch in der Hausordnung der Versicherungskammer Bayern steht, dass "das Mitbringen von Tieren jeglicher Art nicht gestattet ist." Also auch keine Kanarienvoegel und keine Goldfische. 
Die haben bislang auch nicht bei Engel & Voelkers Einzug gehalten. Dabei waeren sie dort genauso wie Hamster, Meerschweinchen und viele andere Haustiere erwuenscht, sagt Guettinger. Raubtiere und andere Tierarten, die dem Menschen gefaehrlich werden koennt en, sind davon natuerlich ausgenommen. Rico ist zwar erst seit ein paar Tagen im Buero, aber Nico faengt schon an zu begreifen, dass er nicht mehr der erste im Buero ist. Schliesslich ist der Neue vier Jahre aelter und steht damit in der Hunde-Hierarchie ueber dem Jueng eren. D
er juengste wird Nico dort aber nicht lange bleiben. Karsten Faber, der Bueroleiter, schaut sich zur Zeit auch nach einem Hund um. Am liebsten w aere ihm ein Jack Russell Terrier. Die sind unruhiger als ein Golden Retriever, gelten als verspielt, draufgaengerisch und unerschrocken. Allerdings auch a ls kinderfreundlich und gut erziehbar. 
So gesehen duerfte sich an der guten Atmosphaere im Buero auch kuenftig wenig aendern.



http://www.dewezet.de/Neue_Deister-Zeitung/show_article.php3?zeitung=ue_ Deis

ter-Zeitung&area=kales&ressort=tuelles&id$6341

S p r i n g e

Hund beisst Kind ins Gesicht

Alvesrode (ali/mf). Wieder eine schlimme Hunde-Attacke! Wie erst jetzt bekannt wurde, kam es am Grossraumentdeckertag zu einem tragischen Vorfall im Bereich des Sauparks. Ein Hund biss einem dreijaehrigen Jungen am Jagdschloss ins Gesicht. Das Ki nd erlitt dabei erhebliche Verletzungen, die im Krankenhaus behandelt werden mussten. Die naeheren Umstaende sind noch unklar. Waehrend die Polizei da von ausgeht, dass der Hund an einem Baum angeleint war, behaupten die Eltern, dass das Tier zum Zeitpunkt des Vorfalls frei herumgelaufen sei und erst danach an die Leine gelegt wurde. Der Besitzer, ein Jaeger, hatte den Besuchern die Arbeitsweise mit einem Frettchen erlaeutert. Waehrend dieser Zeit war der Vierbeiner unbeaufsichtigt. Zeugen, insbesondere jene Frau, die telefonisch die Polizei verstaendigt hat, werden gebeten, sich beim Springe r Kommissariat unter ( 05041/9429-0 zu melden.

© Neue Deister-Zeitung, 06.09.2001


http://www.aachener-zeitung.de/corem/corem/az/lokales/aachen/moepp05191209_1 09

05.html

Der Amtsschimmel wiehert beim Hundefuehrerschein

Aachen.

Der Amtsschimmel wiehert. 

Besser: Der Behoerdenmoepp jault. 

Denn Rottweiler Harras, Frauchen Marliese und Herrchen Karl-Josef Dreyer haben eine merkwuerdige Geschichte erlebt - weniger lustig als vielmehr aergerlich, wie sie finden. Ausgangspunkt: die neue Hundeverordnung. 

Anlass: «Hundefuehrerschein»

 f uer Mensch und Tier. Aergernis: monatelanges Warten auf selbigen trotz insgesam t 490 Mark Kosten. 

Rueckblende: Im Dezember 2000 wird Harras, fast acht Jahre alt und immer «ein Lieber», beim Ordnungsamt angemeldet. Es kommt ein Bescheid, dem Tier - al s Rottweiler auf der «Liste 2» der Verordnung gefuehrt - muesste ein Chi p ins Ohr eingepflanzt werden.

 Und: Polizeiliche Fuehrungszeugnisse der Dreyers werde n angefordert. Am 1. Maerz besteht zunaechst Marliese Dreyer ihre «Fuehrerscheinpruef ung» - hier Sachkundepruefung genannt. Am 20. Juni ist Harras an der Reihe. Wie vermute t, meistert auch er den «Wesenstest» mit Bravour.

 Die Dreyers sind stolz auf den wohlerzogenen Hund, von dem - nun auch amtlic h - keine Gefahr ausgeht. Mithin duerfte eigentlich der Maulkorb an den Nagel gehaengt werden. 

Eigentlich. 

Die Dreyers erfahren, dass sie auf die «schriftliche Befreiung vom Leinen- und Maulkorbzwang» warten muessen. Bis dahin habe der Moepp selbiges Zaumzeug zu tragen. Zwei bis vier Wochen soll das dauern. Heute wartet die Familie noch immer. 

Unzaehlige Anrufe und Schreiben sind i ns Land gegangen - vergeblich. Karl-Josef Dreyer schaltete den Buergerbeauftragten Gerd Dupont ein, der ob dieses Missstandes volles Verstaendnis zeigte und in die Offensive ging. 

Der schickte den Dreyers ein en Bestaetigungsbrief, «damit sie wenigstens etwas in der Hand haben». 

Fre ilich kann auch dies den «Hundefuehrerschein» nicht ersetzen. Unterdessen sind fuer die Dreyers jenseits der Hundesteuer folgende Kosten angefallen: Chip fuer den Hund: 180 Mark, Sachkundepruefung: 50 Mark, Wesenspruefung: 100 Mark, Fuehrungszeugnisse: 40 Mark, Erlaubnis der Haltu ng: 120 Mark. Macht zusammen 490 Maerker. 

«Geldschneiderei ist das», aergert sich der Hundehalter, «und keinesw egs buergerfreundlich». Weil das Ordnungsamt es nicht schaffe, die Bescheinig ung auszustellen, habe der Hund weitere Monate den Maulkorb tragen muessen. 

Dreyer: «Das nenne i ch Tierquaelerei.» 

Die Vorwuerfe werden in der Verwaltung keineswegs geleugnet. «Das ist ein realistischer Fall», meinen Ordnungsdezernent Dr. Friedel Erlenkaemper un d Heinz Trettler, stellvertretender Ordnungsamtsleiter, unisono. Bisher naemlich, so Erlenkaemper, habe man vergeblich um mehr Personal angesichts der zusaetzlichen - vom Land produzierten - Aufgaben gekaempft: 

«Es ist einf ach kein Geld da», so der Dezernent. Trettler ergaenzt: 

«Der Personalnotstand ist anerkannt, wir sollen Verst aerkung bekommen.» Man wartet im Amt auch haenderingend:

 «Fuer diese Hundepr uefung gibt es eine Mitarbeiterin, und die muss auch noch andere Sachen erledigen.» Erlenkaemper betont, «dass es so nicht weitergeht. Wir muessen eine L oesung finden.»

 Karl-Josef Dreyer raet zu Modellen, wie sie in Stolberg oder Juelich mit E rfolg praktiziert werden: Sofort nach bestandener Pruefung gibt es eine Plakette oder Chipkarte als Nachweis. 

So oder so laeuft Harras jetzt ohne Maulkorb.


Das Recht dazu hat er - erwiesenermassen...

Stephan Mohne, 05.09.2001 19:25 

 

 

 

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