Evolution

1945:  Kriegsende - keine Zeit für Heimtiere. Deutschland lag in Trümmern, die Menschen hatten wenig zu essen. Nur Bauern hielten Haustiere - Hühner, Schweine und manchmal eine Kuh. Der Hund war Hofhund und teilte mit der Familie, oder mit dem,  was Schweine bekamen - auch aus ihren Trögen. Katzen streunten und fingen Mäuse. Ziervögel gab es kaum, die Leute hatten andere Sorgen. Ging es Hunden und Katzen damals schlechter als heute?
 
Bis 1960: Deutschland im Wiederaufbau, mit wenig Zeit für Heimtiere. Man brauchte Möbel, einen Kühlschrank und anderes. Heimtiere hielten die, die es konnten. Man gab ihnen Essensreste, weil es keine Heimtierindustrie gab. Katzen fingen immer noch Mäuse. Ging es Hunden und Katzen schlecht?
 
Bis 1980: Heimtier- und Futtermittelindustrie entstanden. Heimtiere machen glücklich, hieß es - dank Industriefutter. Die Tierhaltung wurde einfach: Gesundheit aus der Dose - nass  oder  trocken.
 
Bis 2000: Tierernährung wurde "verfeinert" und von Hochschulen gelehrt. Bedarfsnormen, Impfprogramme und großzügig verabreichte Antibiotika sorgten für das Wohl der Tiere. Auch Tierkadaver, Hitze, Druck und Dampf. Abdeckereien fanden neue Kunden. Daß Hitze, Druck und Dampf wichtige Nahrungsbestandteile vernichten, störte nicht. Vitamine lassen sich nachträglich hinzufügen und haltbar machen - mit Antioxidantien und anderem. Dank einer Futtermittelverordnung, bei deren Abfassung man womöglich so dachte:  Wenn Tierhalter Aufschriften auf Futterpackungen nicht verstehen, interessiert auch der Inhalt nicht: hoffentlich verstehen Futtermittelhersteller etwas davon. Die verstanden, was sie verstehen wollten, einiges verstanden sie nicht, und manches haben sie immer noch nicht verstanden.
 
BSE: Man panschte im Bereich Nahrung liefernder Tiere. Darüber erschrak das Volk. Wenn auch nicht lange. Ein Volk vergisst rasch. Auch Heimtierhalter wurden schnell beruhigt: Heimtiernahrung hat Lebensmittelqualität - sagten Futtermittelhersteller und Hochschulprofessoren. Aber nicht alle.
 
Und nun? Hunde, Katzen und Ziervögel leben nicht mehr so lange wie früher, behaupten die einen. Stimmt nicht, sagen andere - Hunde, Katzen und Vögel leben länger, nur genetisch schwache sterben früher. Was zur Frage führt: Hunde, Katzen und Vögel gibt es seit Jahrmillionen. Warum sind sie genetisch so schwach geworden? In so kurzer Zeit.                       
 
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