Sei gegrüßt “Mensch“.

Siehe, Dein Volk ist gespalten in zwei Lager.

Viele Deiner Stammesbrüder geben meinem Volk die Schuld daran.

Warum, was haben meine Brüder Deinem Volk getan?

 

Mein Name ist Harley, Harley vom Stamm der Malamute, geboren in Deinem Land, zweiter in der Rangfolge meines Rudels.

„Mensch“, ich kenne Dich nicht, weiß nichts über Dich, noch Deinen Rang.

„Mensch“,Du musst  sehr weise sein, denn deine Brüder wählten Dich zu einem ihrer Führer.

Ich habe viele Fragen an Dich „Mensch“, doch bevor Du mir Antwortest setze Dich und höre meine Geschichte, damit Du begreifst was ich erfahren möchte.

 Vor vielen, vielen tausend Jahren, als die Wälder noch dicht und dunkel waren, lebten viel mehr Völker auf dieser Welt. Viele Völker lebten wie das meine und das deine von der Jagt. Der Kampf ums Überleben war ebenso hart wie die langen Winter. Die Stämme und Rudel waren klein, denn viele von uns starben vor Hunger oder durch die Hand ihrer Feinde.

Eines Tages beschlossen die alten und weisen unserer Völker einander fortan zu helfen.

Meine Ahnen schlichen des nachts um eure Dörfer um euch vor euren Feinden zu warnen und des Tages gingen sie mit Euch auf die Jagt. Zum Tausch dafür durften sich meine Brüder an den Lagerfeuern wärmen und Deine Waffen schützten uns vor den Wölfen.

Tausende von Jahren vergingen und aus der Allianz wurde Vertrauen und Freundschaft.

 Mit der Zeit lerntest Du „Mensch“ das Land zu beackern und Vieh zu halten. Wir waren zahlreicher geworden und so begab es sich, das einige meiner Brüder im Lager blieben um deine Herden und Familien zu schützen während Du auf die Jagt gingst. Deine Waffen waren so gut geworden, das Du einige von uns entbehren konntest. Der Dank blieb der gleiche, etwas zu fressen und der Schutz deiner Lagerfeuer. Dennoch blieben meine Brüder bei deinem Volk.

Unseren Völkern ging es gut und die Stämme wurden immer größer.

Dann kam der Tag, an dem alles anfing, Dein Mut und Deine Waffen reichten nicht mehr aus, um Dich deinen Feinden entgegen zu stellen.

Zum ersten Mal verlangtest Du von meinen Brüdern ein Wesen zu töten, dass niemand von fressen Wollte.

„Mensch“, hättest Du damals angesichts der vielen Toten verstanden wie sinnlos es ist, mehr von der Natur zu fordern, als sie dir zu geben vermag, ich müsste Dir diese Geschichte heute nicht erzählen.

Viele Jahrhunderte vergingen  in denen Meine Brüder Deinen  Lagerfeuergeschichten lauschten.  Die Worte verstanden sie nicht, aber der Klang Eurer Worte gab ihnen Sicherheit und Wärme.

Auch heute verstehen meine Brüder die Worte nicht, aber sie spüren das sie Verzweiflung und Tod bringen.

Sage mir „Mensch“, Warum?

Viele weitere Jahrhunderte vergingen, deine Arbeit auf den Feldern und Dein Jagdglück reichten Die nicht mehr aus. Du begannst andere Stämme Deines eigenen Volkes zu unterdrücken und auszubeuten. Und dennoch, meine Brüder blieben an Deiner Seite, weil sie Vertrauen hatten und dachten, es sei gut was Du tust.

Meine Brüder wachten Über Deine Sklaven wie über Dein Vieh.

Die Wölfe, die es immer noch gab, waren größer und stärker als meine Brüder. Niemals aber „Mensch“ währen sie so arrogant gewesen, meine Brüder für sich jagen zu lassen und die Beute nicht zu teilen.

Bitte „Mensch“ beantworte mir eine Frage. Denkst Du, meine Brüder hätten Dein Volk zu dieser Zeit seinem Schicksal überlassen sollen, liegt die Schuld meiner Brüder darin, kritiklos eine viele tausend Jahre alte Freundschaft fortgesetzt zu haben? Antworte „Mensch“!

 Viele tausend Jahre gingen ins Land. Die Vielfalt der Völker wurde geringer, Die Wölfe wurden weniger weil Du „Mensch“ sie vertrieben hast. Meine Brüder hatten keine natürlichen Feinde mehr und Deine Waffen waren so gut geworden, das Du meine Brüder immer seltener mitgenommen hast, wenn es darum ging Dein eigenes Volk zu bekämpfen.

Zu keiner Zeit hätte einer meiner Brüder den anderen der Beute wegen getötet. Sicher, in meinem Volk frisst der Stärkste zuerst, aber nur weil er die meiste Beute reisst. Ist er zu schwach, verhungert das ganze Rudel. Meine Brüder waren zufrieden wenn sie satt waren. In schlechten Zeiten haben auch wir um die Beute gekämpft, aber Brudermord lag nie in unserer Natur.

Antworte „Mensch“, ist es die Schuld meiner Brüder, das Du nicht erkennst wann Du genug hast?

 Einige tausend Jahre später, Du „Mensch“ hattest immer noch nicht dazugelernt, gab es für alle genug Nahrung, genug Land und genug von dem unbrauchbaren Metall, das Du Gold nennst. Fortan war das Gold dein Argument für Deinen Blutdurst. Jeder Stamm Deines Volkes hatte alles, was er zum Überleben brauchte, trotzdem ging das Töten weiter.

Antworte „Mensch“: waren die anderen Stämme gefährlich, nur weil sie etwas besaßen das Du auch hattest? „Mensch“, glaubst Du nicht das die Zeit reif gewesen währe mit Deinem Volk, Dir selbst und der Natur Frieden zu schließen?

 Es dauerte nur wenige Jahrhunderte bis Du einen neuen Grund für Unterdrückung und Mord fandest. Wieder war es etwas, das alle Stämme Deines Volkes besaßen, Du gabst ihm den Namen  Glaube.

Dieser Glaube muss sehr gefährlich für Dich gewesen sein, denn von der Zeit die Du Christenverfolgung nanntest und der Zeit, die Du Inquisition nanntest, vergingen fast eintausendfünfhundert Jahre. Dieser Glaube muss sehr mächtig und wertvoll gewesen sein. Wertvoller als das Leben von Millionen Deiner Brüder.

„Mensch“, Egoismus und Dummheit veranlassten Deine Brüder sich gegenseitig zu verraten und zu töten. Ähnlich, als tötete einer meiner Brüder den anderen wegen eines Knochen, der kein Fleisch mehr hat.

Sage mir „Mensch“, ist es meinen Brüdern vorzuwerfen, das sie nicht erkannten wie schlecht Du bist?

 Einige hundert Jahre vergingen. Seit kurzer zeit nanntest unsere Heimat das „Deutsche Reich“. Gelernt hattest Du immer noch nichts. Ein neuer Stamm Deines Volkes wurde Opfer Deiner Mordgier. Dabei ging Dein Größenwahn soweit, alles unterdrücken und töten zu wollen, was anders war als Du. Vielleicht muss ich hier auch meinen Brüdern Schuld geben. Ich frage mich, wieso erkannten sie nicht, wie Du, „Mensch“ wirklich bist. Ahnten sie wirklich nicht, das auch sie irgendwann zu Deinen Opfern gehören würden? Ohne Frage hast Du „Mensch“ die Loyalität meiner Brüder nicht verdient. Meine Vorfahren hätten Dein Volk sterben lassen sollen, als noch Zeit dazu war.

„Mensch“ antworte mir: was lässt Dich begreifen, das auch Du nur ein Teil der Schöpfung bist, irgendwo zwischen einer Ameise und einem Berg?

 Seid dieser Zeit reihen sich die Geschichten aneinander, schneller als man sie erzählen kann. Die Zeit der Kriege ist vorbei. Die Zeit Deiner Gier, Deines Hasses und Deiner Weigerung, das Leben und die Geschöpfe dieser Welt zu verstehen, scheint unendlich zu sein.

Die meisten Völker der Welt sind ausgerottet, einige leben unter Deinem Joch und die wenigen die noch frei sind, vom aussterben bedroht.

Deine Herden, die Dir Fleisch geben und Milch für Deine Kinder, hast Du zu Kannibalen gemacht, gegen  ihren Willen. Die Vögel, deren Federn Dich nachts wärmen und deren Eier seit Tausenden  von Jahren zu Deiner Nahrung gehören, sind alle gefangen, gegen ihren Willen. Das Fell der Tiere die Dich über Jahrtausende vor der Kälte der Winter bewahrten ist schlecht geworden. Es ist schlecht geworden, weil sie nie die Freiheit spüren dürfen. Sie werden nur geboren um getötet zu werden. Getötet, weil Du es so willst, nicht weil es notwendig ist.

Trotz allem sind meine Brüder Dir immer noch treu. Antworte „Mensch“, wovor fürchtest Du dich?

 

Die Zeit des Überlebenskampfes ist seit Jahrhunderten vorbei. Dein Volk hätte alles was es zum leben braucht, wenn Du nur teilen könntest. Aber unter Deinen Stammesbrüdern gibt es viele die vom Leben und der Natur anderer Völker nichts wissen wollen.

Sie missbrauchen meine Brüder um die Kämpfe auszutragen, für die ihnen selbst der Mut fehlt. Sie sind dumm und schwach. Du „Mensch“ lässt zu das sie meine Brüder quälen, solange bis sie keinen Ausweg mehr wissen. Du „Mensch“ lässt zu das die schlechten Krieger Deines Volkes meine Brüder dazu treiben, Deine Brüder und Kinder zu töten. Seit Zwanzigtausend Jahren kämpfen meine Brüder an Deiner Seite ums Überleben, warum sollten sie dich heute töten wollen? „Mensch“ seit Anbeginn der Zeit haben meine Brüder ihr Leben für Dein Volk riskiert und viele kamen aus deinen Kriegen nicht zurück. Was immer Du von meinen Brüdern verlangt hast, sie haben es getan. Von Anbeginn bis heute bestand ihr Lohn aus Wasser, etwas zu fressen und der Wärme deiner Feuer.

Sage mir „Mensch“ warum sollten sie Dir heute nach dem Leben trachten?

 

Höre „Mensch“, höre meine Worte

 

In Deinen Lagern brennen viele Feuer, doch das Eis in den Herzen droht die meisten von ihnen zulöschen. Alles was meine Brüder von Dir verlangen ist, das Du uns und die anderen Völker leben lässt, wie es ihre Natur ist. Das viele uns für böse halten liegt an deiner Blindheit für die Schönheit des Lebens. Viele Deines Volkes haben sich schon von Dir losgesagt und einige kämpfen auf der Seite meines Volkes. Doch auch das gibt Dir nicht zu denken. Dein Volk ist das mächtigste unter allen Völkern, Größe hat es nicht erreicht. Höre „Mensch“, jedem Wesen dieser Welt wird mit dem Tag seiner Geburt das Recht mitgegeben so zu leben wie es seine Natur ist. Deine Macht, die Welt so zu gestalten, wie es Dir gefällt, bürdet Dir die Verantwortung für alle Völker auf. Doch Du, „Mensch“ trägst Tod und Verderben zu den Völkern die Dir anvertraut sind. Du missbrauchst deine Macht und machst dich selbst zum Richter über Leben und Tod.

„Mensch“, erkläre mir: warum müssen die anderen Völker ihr, von der Schöpfung verliehenes Recht mit ihrem Blut bezahlen?

Was bewegt Dich?  Ist es deine Macht, die Dich blind macht für deine Natur?  Wann hast Du die Achtung vor der Natur verloren?

Warum ist deine Furcht so groß, das Tod und Unterdrückung die einzigen Antworten sind, für alles was Du nicht verstehen willst?

 

„Mensch“. Ich weiß nicht ob es stimmt, aber man erzählt sich eine Geschichte über Wesen mit vielen Namen. Dieses Wesen, so erzählt man sich, hat die Welt und jedes Volk geschaffen das auf ihr lebt. Es herrscht über ein Land zu dem wir alle ziehen wenn unsere Zeit gekommen ist. Du „Mensch“, erzählt die Geschichte, herrscht in seinem Auftrag über die Welt. Alles was Du tust, tust Du um diesem Wesen zu gefallen und für das Recht eines Tages in dieses Land zu ziehen.

Ich frage mich, wird dieses Wesen dir den Zugang nicht verwehren? Warum sollte es zulassen, das Du Unterdrückung und Tod auch in dieses Reich trägst? Wenn es aber gutheißt was Du tust, wenn es ebenso dumm und blutdürstig ist wie Du, was ist dann erstrebenswert daran dorthin zu gelangen?

Kannst Du mir das erklären „Mensch“?

 Auch die Stämme deines Volkes haben Namen bekommen.

 Du nennst sie Christen, Juden, Neger, Indianer, Türken, Polacken, Ossis und vieles mehr.

 Ebenso haben die Stämme meines Volkes Namen bekommen.

 Sie lauten Pitbull, Bullterrier, Am – Staff, Rottweiler und vieles mehr.

Antworte „Mensch“: was haben diese Stämme unserer beiden Völker gemein, das du so vielen von ihnen ihre Würde nimmst oder sogar nach dem Leben trachtest?

 „Mensch“, ich habe darüber nachgedacht und ich glaube, eine Erklärung gefunden zu haben.

Es ist dein Hochmut und deine Dummheit. Deine Unfähigkeit etwas zu respektieren, was anders ist als Du. Deine Arroganz gegen die anderen Geschöpfe, deine Blindheit für die Schönheit des Lebens und die Furcht vor allem, das Dir die Wahrheit zeigt.

Du hast nichts von dem Leben auf dieser Welt verstanden und schon machst Du dich auf, in fremden Welten nach neuen Völkern zu suchen. Du sagst, Du suchst dort nach dem Ursprung des Lebens.

Warum „Mensch“? Du willst doch nichts darüber wissen. Was willst Du tun, wenn die neu entdeckten Völker wie die Völker dieser Welt, im Einklang mit der Natur leben. Wirst Du auch sie alle töten weil Du es nicht verstehst? Was aber, wenn sie so sind wie Du „Mensch“? Wenn Du deine Arroganz nicht besiegst, wird bald keiner meiner Brüder mehr übrig sein, der dein erbärmliches Leben beschützt.

 Einige deiner Stammesbrüder kämpfen für die Rechte meines Volkes mit einer Waffe, die Du selbst geschaffen hast. Du nennst diese Waffe Gesetz.. Doch der Kampf ist ungleich. Einige Krieger deines Volkes sind gegen diese Waffe immun und andere bestimmen ständig neue Regeln.

Ist das dein Verständnis von Fairness?

Dennoch haben viele den Kampf aufgenommen und versuchen diesen ungleichen Kampf für mein Volk zu gewinnen.

Was aber wird sein, wenn sie verlieren?

 „Mensch“ mache endlich Frieden! Lass alle Völker, auch das meine so leben wie es ihre Natur ist. Wir waren Freunde „Mensch“ und wir könnten es wieder werden, aber wir werden nicht kampflos untergehen.

Höre „Mensch“, meine Natur und meine Erziehung verbieten mir auch nur einen Menschen zu verletzen wenn es nicht sein muss. Für die Brüder und Schwestern meines Rudels gilt das ebenso. Trotzdem wird mein Rudel den Kampf für unser Volk nicht aufgeben bis alle Brüder meines Volkes frei sind.

„Mensch“, höre auf das Blut meiner Brüder zu vergießen und mach Frieden zwischen den Völkern!

Mach Frieden, oder es wird Krieg geben!

 

Wisse „Mensch“, das Leittier meines Rudels ist

Ein Krieger deines Volkes!

 

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Ein Krieger deines Volkes!

 

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