Newsletter von Maulkorbzwang und den Dogangels

 

Heute mit diesen Themen:

* Hessen: Petition

* Hamburg: Sugar
 

 

LANDESTIERÄRZEKAMMER HESSEN
Körperschaft des öffentlichen Rechts
LTK Hessen, Postfach 1409, 65524 Niedernhausen,
www.ltk-hessen.de

Niedernhausen, 4. Juli 2005
 

PRESSEMITTEILUNG

Petition zur Aufhebung der Rasseliste eingereicht
Statistik belegt: Von gelisteten Hunderassen geht weniger Gefahr aus als von nicht gelisteten Rassen
 

Eine Angehörige der Landestierärztekammer (LTK) Hessen hat als Halterin eines American Staffordshire Terriers - einer Rasse, die die hesische Hundeverordnung als "gefährlich" einstuft - eine Petition zur Aufhebung der Rasseliste beim Petitionsausschuss des Hessischen Landtags eingereicht In der Begründung führt die Tierärztin u. a. die Auswertungen von statistischen Erhebungen des Hessischen Innenministeriums an. Diese belegen, dass Hunde der "gelisteten" Rassen in Hessen seltener an Beißvorfällen beteiligt sind als Hunde von Rassen, die keinen Auflagen unterliegen. Dies trifft sowohl für die absolute Zahl der Vorfälle zu, als auch für den jeweiligen Anteil einer Rasse an der GesamthundepopulatIon. Nach mehreren Urteilen - u. a. des Bundesverfassungsgerichts - muss die Verordnung konigiert werden, wenn sich die Annahme der besonderen Gefährlichkeit bestimmter Hunderassen nicht bestätigen sollte. Die LTK Hessen begrüßt die Petition ausdrücklich.
 

Nach der hessischen Hundeverordnung wird bei elf Hunderassen eine Gefährlichkeit stets vermutet, auch wenn diese Tiere niemals negativ in Erscheinung getreten sind. Wer einen Hund dieser Rassen halten möchte, braucht eine Erlaubnis, für deren Erteilung umfangreiche Anforderungen zu erfüllen sind - u. a. muss eine Sachkunde und Wesensprüfung absolviert werden. Die Erlaubnis ist auf zwei Jahre befristet, daher verlangen die zuständigen Ordnungsbehörden bisher alle zwei Jahre einen erneuten Wesenstest. Die Einstufung ais gefährlicher Hund ist in vielen Kommunen auch die Grundlage für eine vielfach höhere Hundesteuer.

Die Hundehalterin gibt zum einen an, dass ihre fünf Jahre alte American Staffordshire Terrier-Hündin nie verhaltensaufällig war und den Wesenstest bereits drei Mal bestanden hat. Zum anderen bezieht sie sich auf Statistiken des Hessischen Innenministeriums sowie auf Untersuchungen aus anderen Bundesländem und weist nach, dass Hunde der Rassen Schäferhund und Rottweiler in Hessen doppelt so häufig in Beißvorfälle verwickelt sind wie z. B. Pitbull Terrier, American Staffordshire Terrier, Staffordshire Bullterrier und Bullterrier - die alle auf der Rasseliste der hessischen Hundeverordnung stehen. Dabei ist der Anteil der genannten Rassen an der Gesamtthundepopulation berücksichtigt. worden. Das Argument, Schäferhunde seien nur deshalb häufiger auffällig, weil es mehr Tiere dieser Rasse gäbe, ist damit widerlegt.

Untersuchungen aus Österreich und der Schweiz bestätigen diese Ergebnisse.

"Die Gefährlichkeit eines Hundes hat nichts mit der Rasse zu tun, das ist wissenschaftlich belegt und darauf haben wir immer wieder hingewiesen, so Prof. Dr. Alexander Herzog, Präsident der LTK Hessen. "Gerade auch vor dem Hintergrund des Urteils des Bundesverfassungsgerichts hoffen wir, dass die Petition Erfolg hat und die Rasseliste aus der Verordnung herausgenommen wird".

Für Fragen steht zur Verfügung:
Prof. Dr. Alexander Herzog, Präsident der LTK Hessen, Telefon 06127 - 90 75 0

Die Petition selbst finden Sie hier:

Petition

 
Der Fall "Sugar" ist wie kein anderer geeignet, sämtliche Wesenstests in Hamburg seit 2000 in Frage zu stellen.

Pressespiegel Sugar:

 

Schwäbische Zeitung 2. Juli 2005

Ravensburg

Tierasyl steht "unter Beschuss"
 

AMTZELL (beß) Der Gnadenhof ist in die Schlagzeilen gekommen: Seitdem die Bildzeitung berichtet hat, in dem Amtzeller Tierasyl solle "einer der bekanntesten Kampfhunde" untergebracht werden, stehen dort die Telefone kaum noch still.

 

"Wir sind seit zwei Tagen unter Beschuss", beschreibt Marianne Wengeregk die Situation im Gnadenhof: "Presse und Fernsehsender sind über uns hergefallen". Die ehrenamtliche Pressesprecherin schirmt die "Hundeflüsterin" Christiane Rohn derzeit konsequent von den Medien ab. Die Leiterin des Gnadenhofs habe absoluten Nachrichtenstopp verfügt, wolle sich nicht an Spekulationen beteiligen.

 

Gutachter widersprechen sich

 

Es geht um den Fall der American-Staffordshire-Terrier-Hündin "Sugar", die im April 2004 von Mitarbeitern der Stadtverwaltung auf den Straßen Hamburgs sichergestellt worden war, weil ihr Halter sie ohne Maulkorb geführt hatte, keine Papiere vorweisen konnte und der Hund auch nicht gechipt war. Gutachter empfahlen nach zwei "Wesenstests", den Hund wegen seiner Gefährlichkeit einzuschläfern. Ein drittes Gutachten kommt zum Schluss: Es werden keine Zeichen von Überaggression festgestellt.

 

AMTZELL (beß) Der Gnadenhof ist in die Schlagzeilen gekommen: Seitdem die Bildzeitung berichtet hat, in dem Amtzeller Tierasyl solle "einer der bekanntesten Kampfhunde" untergebracht werden, stehen dort die Telefone kaum noch still.
 

"Wir sind seit zwei Tagen unter Beschuss", beschreibt Marianne Wengeregk die Situation im Gnadenhof: "Presse und Fernsehsender sind über uns hergefallen". Die ehrenamtliche Pressesprecherin schirmt die "Hundeflüsterin" Christiane Rohn derzeit konsequent von den Medien ab. Die Leiterin des Gnadenhofs habe absoluten Nachrichtenstopp verfügt, wolle sich nicht an Spekulationen beteiligen.
 

Bereits vor etwa einem halben Jahr berichtete unter anderem RTL in "Stern-TV" über den Kampfhund. Über den Gnadenhof sei daraufhin eine Flut von Mails und Anrufen eingebrochen, erinnert sich Marianne Wengeregk. Deren Tenor war, warum der Gnadenhof nichts unternehme für "Sugar" . Christiane Rohn habe sich zwar grundsätzlich bereit erklärt, das Tier in ihre Obhut zu übernehmen. Bis heute sei vom zuständigen Hamburger Bezirksamt aber "keinerlei offizielle Anfrage" eingegangen.

Das "Hamburger Abendblatt" zitiert Bezirkschef Markus Schreiber: "Wir prüfen zwei Optionen. Einerseits die Unterbringung Sugars in einem Tierasyl in Süddeutschland oder die Einschläferung des Tiers". }

American Staffordshire Terrier: Um ein solches Tier geht es im Fall "Sugar". Foto: dpa}

Christiane Rohn hat viel Erfahrung mit Kampfhunden. Sie versucht, auch als gefährlich geltende Tiere mit viel Geduld zu therapieren. das hat ihr den Namen "Hundeflüsterin" eingebracht. Foto: dpa

(Stand: 02.07.2005 00:20)

 



Hamburger Abendblatt 01. Juli 2005
 

 

Sugar: Tod oder Gnadenhof - der Halter hat die Wahl
 

Kampfhund: Politiker fordern hieb- und stichfeste Regularien bei Wesenstests
 

Es wird immer unwahrscheinlicher, daß Sugar, Hamburgs gefährlichster Hund, eingeschläfert wird: "Wir haben - um die Gefahr abzuwenden, die von dem Hund ausgeht - nach dem Gesetz die mildesten Mittel anzuwenden. Und das ist derzeit nicht das Einschläfern", sagte Diethardt Wölk, Leiter des Rechtsamts Mitte. Noch am Mittwoch hatte Bezirksamtsleiter Markus Schreiber (45, SPD) von zwei Optionen gesprochen: entweder den Hund einzuschläfern oder in ein Tierasyl in Süddeutschland zu bringen. Wie berichtet, wurde am Mittwoch das Ergebnis des dritten Wesenstests vorgestellt, Gutachterin Bettina Christian kam dabei zu dem Ergebnis, daß bei Sugar ein Leinen- und Maulkorbzwang ausreichen würde. Die ersten beiden Wesenstests hatte Sugar nicht bestanden und wurde als ausgesprochen gefährlich eingestuft. Unterdessen ist unklar, ob es überhaupt das Angebot eines Tierasyls gibt, den Kampfhund aufzunehmen. Denn nach wie vor weigert sich das Bezirksamt, offiziell zu sagen, welches Tierasyl das Aufnahmeangebot gemacht haben soll. Inofiziell wird in Bezirksamtskreisen immer wieder der Gnadenhof "Lebenswürde für Tiere" in Amtzell (Baden-Württemberg) genannt. Doch die Verantwortlichen dort wissen nichts von einem Angebot: "Wir haben lediglich in Internetforen bekundet, daß wir den Hund theoretisch aufnehmen könnten. Aber zum Bezirksamt hatten wir nie Kontakt", so Sprecherin Marianne Wengerek.

 

Also bleibt vorerst alles beim alten: Der Hund bleibt bis mindestens zum 15. Juli im Tierheim Süderstraße. Denn bis zu diesem Datum hat der Halter Zeit, sich zu äußern, ob er einer der beiden Optionen des Bezirksamts zustimmt.

Die Gesundheitsbehörde als zuständige Fachbehörde wird sich in den Fall Sugar nicht einmischen: "Wir haben keinen Einfluß auf das Vorgehen des Bezirksamts", so Sprecher Hartmut Stienen (42).

Unterdessen fordert Michael Fuchs (56), tierschutzpolitischer Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion: "Die Regularien für Wesenstests müssen so hieb- und stichfest sein, daß zukünftig nur noch ein Wesenstest möglich ist und dann eine Entscheidung getroffen wird." Das solle auch ins neue Hundehaltungsgesetz hineingeschrieben werden. SPD-Innenexperte Andreas Dressel (30) ergänzt: "Die anerkannten wissenschaftlichen Standards für Wesenstests müssen in das Gesetz aufgenommen werden, damit solche Auseinandersetzungen wie bei Sugar künftig verhindert werden."

ug
 

erschienen am 1. Juli 2005
 



 

 

Hamburger Abendblatt 30. Juni 2005

Fall "Sugar": Ende nicht in Sicht
 

Kampfhund: Dritter Gutachter hält Maulkorb für ausreichend. Verwaltung und Politik sind ratlos. Kommt das Tier jetzt ins Heim nach Süddeutschland?
 

Von Ulrich Gaßdorf

 

Hamburgs gefährlichster Hund, die American-Staffordshire-Terrierhündin Sugar darf weiterleben und bleibt im Tierheim an der Süderstraße. Grund: Ein von Halter Thomas W. durchgesetzter dritter Wesenstest hat nach Meinung von Gutachterin Bettina Christian ergeben, daß Sugar "keine Anzeichen von Überaggressivität zeigt und ihre Gefährlichkeit kalkulierbar ist. Deshalb sind Leinen- und Maulkorbzwang für den Hund ausreichend."

 

Präsentiert wurde das Ergebnis des Tests von einem einigermaßen ratlosen Markus Schreiber (45, SPD), Bezirkschef Mitte. Wie es jetzt weitergehen soll, ist völlig unklar. Schreiber: "Wir prüfen zwei Optionen. Einerseits die Unterbringung Sugars in einem Tierasyl in Süddeutschland oder die Einschläferung des Tieres. Eines steht fest, dieser Hund darf nie wieder auf die Öffentlichkeit losgelassen werden." Auf Grund der Tatsache, daß das Tier die ersten beiden Wesenstests nicht bestanden habe, könne der Gefahr, die von dem Hund ausgehe, nicht durch Leinen- und Maulkorbzwang begegnet werden, so Schreiber weiter.

 

Wolfgang Poggendorf, Leiter des Hamburger Tierschutzvereins, hatte Sugar mehrfach extreme Beißwütigkeit attestiert. "Das Tier ist das gefährlichste, was wir je hatten. Es hat bereits mehrere Pfleger und sogar den eigenen Halter angefallen." Außerdem greife die Hündin ihre Artgenossen an. Im Tierheim an der Süderstraße ist Sugar seit mehr als einem Jahr untergebracht, was nach Angaben von Poggendorf bereits 8000 Euro gekostet hat. Die Hälfte davon zahlte die Stadt.

 

Tierschutzverein und Politiker fordern, daß die Hündin eingeschläfert wird: "Wir brauchen umgehend eine Entscheidung. Aus Sicht des Tierschutzes muß dieser Hund eingeschläfert werden", so Poggendorf.

 

Und Michael Fuchs (56, CDU), tierschutzpolitischer Sprecher, spricht gar von einem Affentheater um Sugar: "Der Hund gehört eingeschläfert, das ist die einzige Möglichkeit, um die Öffentlichkeit vor ihm zu schützen. Sugar auf einem Gnadenhof unterzubringen ist Quatsch und zu gefährlich." SPD-Innenexperte Andreas Dressel (30) hingegen hält die Idee, Sugar in Süddeutschland unterzubringen, "für eine elegante Lösung des Problems". Allerdings fordert Dressel: "In dem neuen Hundehaltungsgesetz müssen ganz klare Standards für den Wesenstest verankert werden, damit bereits nach einem Test über das Schicksal eines Hundes entschieden werden kann." Der GAL-Tierschutzexperte Christian Maaß (32) sagt: "Bei allem, was jetzt mit Sugar passiert, muß die Sicherheit der Bürger im Vordergrund stehen. Endgültig werden darüber wohl Gerichte entscheiden müssen."

 

Dazu Diethardt Wölk, Leiter des Rechtsamts Mitte: "Wir werden mit dem Anwalt des Halters sprechen. Allerdings steht fest, daß der Halter gegen jede Verfügung, egal, ob Sugars Unterbringung in Süddeutschland oder Einschläferung, vor Gericht gehen kann". Solche Verwaltungsgerichtsverfahren dauern laut Wölk häufig nicht weniger als ein halbes Jahr und können durch mehrere Instanzen gehen.

 

Als nächstes wird der Widerspruchsausschuß des Bezirks über den Antrag von W. gegen das Haltungsverbot entscheiden.

 

erschienen am 30. Juni 2005

 

 


 

BLÖD 30. Juni 2005
 

Behörden-Irrsinn! Kampfhund kommt in den Streichelzoo
 

Sie soll die Beißmaschine liebkuscheln

 

Von STEFAN LUTZ
Hamburg/Amtzell – Es klingt absurd: Einer der bekanntesten Kampfhunde Deutschlands soll jetzt liebgekuschelt werden – von einer Frau mit funkelnd grünen Augen.

Die Leute nennen sie die „Hundeflüsterin“...
Die Stadt Hamburg will Kampfhündin „Sugar“ auf den Gnadenhof von Christiane Rohn (36) in Amtzell
(Baden-Württemberg) abschieben.

Statt eingeschläfert zu werden, soll die Beißmaschine dort bis ans Lebensende bleiben (BILD berichtete) – wenn der Besitzer zustimmt.

Es ist das vorläufige Ende eines Behörden-Irrsinns: Nachdem das Tier seinem Besitzer weggenommen worden war, lebte es 15 Monate im Tierheim. 4700 Euro zahlte der Steuerzahler dafür!

Im Heim attackierte der American Staffordshire Terrier Pfleger, bei mehreren Wesenstests zerfetzte er Kinderwagen. Doch weil der Besitzer dagegen war, konnte das Tier nicht eingeschläfert werden...

Wer ist die Frau, die „Sugar“ jetzt liebkuscheln soll?

Christiane Rohn (36), Vegetarierin. Sie spricht mit den Tieren, streichelt sie, schlägt sie nie! Ihr Großvater war Schildkrötenforscher, schon als Mädchen half sie nach der Schule in Tierheimen. Sie studierte Malerei und Bildhauerei. Malt nachts, wenn die Tiere versorgt sind. Mit dem Erlös ihrer Kunst finanziert Christiane Rohn zum Teil den Gnadenhof. Ihr Lebensmotto: „Ich weiß, daß ich nicht die ganze Welt retten kann, aber ich will wenigstens so viele Tiere retten, wie es mir möglich ist.“
 

Auf dem Hof (7 Hektar) im Allgäu versorgt sie 300 Tiere, die niemand mehr wollte: Gänse, Lamas, Pferde, Hasen – aber auch gefährliche Kampfhunde! Die Bestien tun ihr nichts! Ihr Geheimnis? Ihr Wesen! In einem Interview sagte sie: „Der Mensch muß die Führungsrolle übernehmen, um dem Hund Vertrauen und Sicherheit zu geben. Die Tiere spüren, woran sie bei mir sind.“



BLÖD 29. Juni 2005

Sugar“ attackierte sogar Tierpfleger
 

Beiß-Maschine begnadigt
 

Von STEFAN LUTZ
Hamburg – Sie verbiß sich in Kinderwagen, attackierte sogar Tierpfleger – trotzdem wird Kampfhündin „Sugar“ nicht eingeschläfert!
Nach 15 Monaten Kampf zwischen Politikern, Experten und dem Besitzer des American Staffordshire Terrier entschied ein Hamburger Bezirksamt: Die deutschlandweit bekannte „Beißmaschine“ kriegt keine Todesspritze.

Sie kommt auf einen Gnadenhof in Amtzell (Baden-Württemberg).

Im April 2004 wurde das Tier seinem Besitzer weggenommen, weil es keine gültige Steuermarke hatte. „Sugar“ kam in den Sicherheitstrakt des Hamburger Tierheims. „Das gefährlichste Tier, das wir je hatten. Wer sich ihr nähert, ist in Lebensgefahr“, warnte Heimchef Wolfgang Poggendorf.

Die Hündin zerbiß bei einem Wesenstest einen Kinderwagen, aus denen Babygeschrei vom Band erklang (BILD berichtete) . Bisher hat „Sugar“ mehr als 9400 Euro gekostet – für Tests, Unterbringung, Ärzte, Futter. Die Hälfte zahlte der Steuerzahler. Jetzt soll die anerkannte Tierpflegerin Christiane Rohn den Hund durch Gespräche und Streicheleinheiten wieder zahm kriegen.

Die Kosten trägt ein Verein.




Welt 30. Juni 2005

Beißwütiger Hund darf nicht getötet werden
 

Schwierige juristische Lage - "Sugar" soll künftig auf einem Gnadenhof in Bayern verwahrt werden
 

von André Zand-Vakili
Das Gezerre um die seit 15 Monaten im Tierheim Süderstraße untergebrachte Hündin "Sugar" geht weiter. Das Tier, das bei Tests regelmäßig Kinderwagen angreift, wird vorerst nicht eingeschläfert. Vielleicht schickt Hamburg die Hündin demnächst sogar auf eine weite Reise. In Bayern gibt es einen Gnadenhof für Tiere, auf dem "Sugar" unterkommen könnte. Laut Bezirksamt ist das eine "überdenkenswerte Lösung".
 

Welcher Rasse "Sugar" angehört, ist so unklar wie seine Herkunft. Eine Tierärztin stufte die Hündin, die der letzte Halter gefunden haben will, als American-Bulldog-Vizsla und damit als ungefährliche Rasse ein. Beim Tierschutzverein glaubt man, daß "Sugar" ein American-Staffordshire-Terrier und damit potentiell sehr gefährlich ist. Im Alltag dürfte das ohnehin egal sein. Bei Babygeschrei rastet die Hündin regelmäßig aus. Dann verwandelt sich "Sugar" in eine Beiß-Maschine, die mit ganzer Kraft gegen die Karre springt. Das haben mittlerweile drei durchgeführte Wesenstests ergeben.
 

Warum trotzdem keine Entscheidung über "Sugars" Zukunft fiel, erklärt Sorina Weiland vom Bezirksamt Mitte so: Beim ersten Test monierte Halter Thomas W. die Umstände. Das Oberverwaltungsgericht gab ihm recht. Der zweite Test lief nicht nach den Vorgaben ab. Der dritte Test, formaljuristisch o.k., ist zwar durchgeführt. Aber dagegen kann der Halter beim Widerspruchsausschuß angehen. Auch mit dessen Urteil muß sich der Hundefinder, der "Sugar" nie anmeldete, geschweige denn Hundesteuer zahlte, nicht abfinden. Ihm steht es frei, dagegen zu klagen. "Wir haben zur Zeit ein schwebendes Verfahren", sagt Sorina Weiland. Solange sitzt "Sugar" für 350 Euro im Monat in der Süderstraße ein. Wie es nach einer Entscheidung weitergeht, ist unklar. Der "Kinderwagenbeißer" rührt das Herz von einigen Hundefreunden. Es gibt laut Bezirksamt bereits mehrere Angebote, damit ein finanziell abgesichertes Weiterleben des Tieres gewährleistet ist. Dabei hat man eine Frau aus Bayern im Auge, die Tieren das Gnadenbrot gewährt und auch den vielleicht vorhandenen guten Kern von "Sugar" findet. "Damit könnten wir leben", sagt Sorina Weiland. Voraussetzung ist, daß die Tierfreunde für die Unterbringung aufkommen und nicht der Steuerzahler belastet wird. Zudem müsse sichergestellt sein, daß "Sugar" nie wieder außerhalb der Umzäunung eine ihrer vier Pfoten auf den Boden setzt. Auch eine Vermittlung an einen neuen Besitzer müßte strikt unterbunden werden. "Keiner kann in so einem Fall ernsthaft die Verantwortung für den Hund übernehmen", sagt Weiland.

Wolfgang Poggendorf, durch den mittlerweile täglichen Umgang mit "Sugar" ein Kenner des Hundes, hält diese Idee für bizarr. "Dieser Hund würde noch um die zehn Jahre leben", sagt Poggendorf, der die Kosten für eine geeignete Unterbringung auf 20 Euro pro Tag, also auf über 70 000 Euro insgesamt veranschlagt. Schon im Tierheim Süderstraße muß der Hund allein gehalten werden. "Das Tier ist nicht im Rudel zu integrieren. Mehrmals wurden Pflegerinnen von dem Hund angegriffen", sagt Poggendorf. "Wir müssen ihn deshalb schon ein Jahr einzeln im Zwinger halten."
 

der Hund sei "dauerhaft" gefährlich. Deshalb plädiert er für das Einschläfern von "Sugar". Denn ein ganzes Hundeleben allein im Zwinger untergebracht zu sein, hält er auch im Fall "Sugar" für "Tierquälerei. "Wir warten viel zu lange auf eine Entscheidung", sagt Poggendorf. "Der Fall zeigt, daß niemand bei den Entscheidungsträgern dazu bereit ist, Verantwortung zu übernehmen."
 

Artikel erschienen am Don, 30. Juni 2005
 


BLÖD 28. Juni 2005

Sogar die Tierpfleger haben Angst vor dem Hund
 

Wird diese Beiß-Maschine heute begnadigt?

 

Von STEFAN LUTZ
 

Hamburg – Es ist kaum zu glauben! Ein aggressiver Kampfhund soll in Hamburg wieder frei herumlaufen dürfen – obwohl er Kinderwagen zerfetzte, andere Hunde angriff!
 

Die gefährliche Beiß-Maschine heißt „Sugar“ (3). Ein American Staffordshire Terrier, der zur Zeit im Tierheim-Gewahrsam ist. Er fiel durch zwei Wesenstests. In beiden Fällen zerfetzte er einen Kinderwagen, aus dem Baby-Geschrei vom Band erklang. Deshalb sollte er eingeschläfert werden. Trotzdem gelang es Halter Thomas W., ein drittes Gutachten vor Gericht durchzusetzen.

Das Ergebnis wird heute vorgestellt, doch es sickerte bereits durch: „Sugar“ hat im dritten Test fast alle Prüfungen gemeistert. Laut Gutachterin Bettina C. gilt der Hund jetzt als gutmütig, soll wieder zu seinem Halter. Wie kommt die Gutachterin bloß zu diesem Ergebnis?

Wie BILD erfuhr, soll sie den Hundehalter von früher kennen!
 

„Eine Riesensauerei,“ schimpfen Tierheimleitung und Lokalpolitiker. Sie haben den Bürgern jetzt versprochen, alles zu tun, um die Beiß-Maschine für immer zu stoppen!


Hamburger Abendblatt 31. Mai 2005
 

Sugar - weiter Streit um Wesenstest
 

Hamburgs Tierärztekammerpräsidentin Dr. Barbara Schöning hat Vorwürfe gegen ihre Kollegin Dr. Bettina Christian gestern entschieden zurückgewiesen. Wie berichtet, hatte Tierärztin Christian die Kampfhündin Sugar, die bereits zwei Wesenstests nicht bestanden hat, am Freitag auf Anordnung des Bezirks Mitte im Tierheim erneut getestet. Dabei war die Öffentlichkeit ausgeschlossen. Doch als bekannt wurde, daß das Tier diesmal wesentlich ruhiger war, keimte der Verdacht auf, Sugar sei mit Medikamenten ruhiggestellt, der Test unsachgemäß durchgeführt worden. "Meine Kollegin hat große Erfahrung mit Wesenstests und keinen Grund, irgendetwas zu vertuschen", so Schöning. Gründe dafür, daß Sugar ruhiger war als gewöhnlich, könnten sein, daß erstmals der Halter beim Test dabei war und daß der Hund diesmal keinen Maulkorb trug. Dr. Schöning bestritt, daß die Ärztin dem Tierheimchef Wolfgang Poggendorf verboten habe, beim Test dabeizusein. Der blieb gestern allerdings bei seiner Behauptung. "Ich habe das so verstanden", sagte er. kab

 

erschienen am 31. Mai 2005 in Hamburg



Hamburger Abendblatt 29. Mai 2005

Sugar - Streit um Wesenstest
 

Der Chef des Hamburger Tierschutzvereins erhebt schwere Vorwürfe gegen eine Tierärztin, die auf Anordnung des Hamburgischen Oberverwaltungsgerichts die gefährliche Kampfhündin Sugar einem Wesenstest unterzogen hat. "Ich habe das Gefühl, daß etwas vertuscht werden soll. Der Test ist für mich höchst fragwürdig", sagt Wolfgang Poggendorf. Nach Poggendorfs Angaben war die Tierärztin nach dem Test am Freitag (wir berichteten) am Sonnabend erneut ins Tierheim gekommen, um Sugar ein zweites Mal Blut abzunehmen. Poggendorf: "Sie sagte, die Menge, die sie am Freitag für eine Untersuchung abgenommen hatte, sei nicht ausreichend gewesen. Aber eine Blutabnahme nach 24 Stunden kann kein verwertbares Ergebnis bringen." Er vermute, daß Beruhigungsmittel, die der Hund vor dem Test bekommen haben könnte, nicht mehr nachweisbar seien. Bereits am Freitag hatte Poggendorf Einsicht in die Ergebnisse des Bluttests gefordert.

 

Weiterer Kritikpunkt: Laut Poggendorf habe eine Mitarbeiterin des Tierheims während des Tests am Freitag beobachtet, daß der Hund mit sogenannten Leckerlis gefüttert wurde. Poggendorf: "Wenn der Hund während des Tests belohnt wurde, ist dieser nicht aussagekräftig." An dem Wesenstest auf dem Tierheimgelände an der Süderstraße hatten außer der Tierärztin, ihren Helfern und dem Halter des Hundes keine weiteren Fachleute teilgenommen. Das war scharf von Politikern und dem Tierschutzchef kritisiert worden. Die Tierärztin war für eine Stellungnahme gestern nicht zu erreichen.
 

Der gefährliche Kampfhund hatte bereits zwei Wesenstests nicht bestanden. Das Gutachten mit dem Ergebnis des Tests wird für Mitte Juni erwartet. ug

 

erschienen am 30. Mai 2005 in Hamburg
 



Hamburger Abendblatt 28. Mai 2005
 

Sugar - heimlicher Test
 

Pitbull: Politiker und Tierschutzverein kritisieren neuen Wesenstest des Kampfhundes.
 

Zum dritten Mal ist Sugar, nach Expertenmeinung Hamburgs gefährlichster Hund, am Freitag einem Wesenstest unterzogen worden. Das geschah auf Anordnung des Hamburgischen Oberverwaltungsgerichts. Die Öffentlichkeit sollte von dem Termin offenbar nichts erfahren. Außer einer Tierärztin, die den Test mit dem Pitbull-Mischling auf dem Gelände des Tierheims Süderstraße durchführte, waren keine weiteren Experten dabei. Dieses Verfahren wird von Politikern und Wolfgang Poggendorf, dem Geschäftsführer des Tierschutzvereins, scharf kritisiert.
 

Poggendorf sei die Anwesenheit bei dem Test durch die Tierärztin untersagt worden. Zum Abendblatt sagte er: "Es ist unglaublich, daß dieser Wesenstest zu einer geheimen Kommandosache erklärt wurde. Die Öffentlichkeit hat bei einem gemeingefährlichen Hund wie Sugar das Recht darauf, informiert zu werden. Da entsteht schnell der Eindruck, daß etwas vertuscht werden soll." Deshalb forderte Poggendorf sofort nach Beendigung des Tests eine Blutuntersuchung des Hundes: "Aber das hat die Tierärztin bereits von sich aus vorgenommen. Allerdings wollen wir die Ergebnisse sehen - vielleicht stand der Hund unter Beruhigungsmitteln."
 

Hündin Sugar hatte bereits zwei Tests nicht bestanden. Seit mehr als einem Jahr ist das aggressive Tier an der Süderstraße untergebracht. Kosten dafür nach Angaben Poggendorfs: Rund 7600 Euro, davon etwa 4000 Euro aus Steuergeldern. Dem Besitzer des Tieres ist die Haltung untersagt, dagegen hat der Mann, der am Freitag erstmals beim Test dabei war, Widerspruch beim Bezirksamt Mitte eingelegt.
 

Auch Politiker kritisieren den neuerlichen Wesenstest: "Es ist eine Angelegenheit vom öffentlichen Interesse, schließlich kommt der Steuerzahler für die Kosten auf. Es ist skandalös, daß noch nicht einmal ein Beobachter des Tierschutzvereins teilnehmen durfte", sagt SPD-Innenexperte Andreas Dressel (30). CDU-Tierschutzexperte Michael Fuchs schlägt in dieselbe Kerbe: "Diese Geheimnistuerei ist eine Sauerei. Das Tier gehört eingeschläfert und nicht einer Reihe von sinnlosen Tests unterzogen."
 

Markus Schreiber (SPD), Bezirksamtsleiter Mitte, von dessen Amt der Auftrag für den Wesenstest erteilt wurde, verteidigt den Test: "Das Gericht hat ihn angeordnet, wir mußten dafür Sorge tragen, daß der Hund nicht durch äußere Einflüße beeinträchtigt wird."
 

Das Gutachten mit dem Ergebnis des Wesenstests wird Mitte Juni erwartet. Die neuerlichen Kosten werden vom Bezirksamt Mitte getragen. Die Zukunft des gefährlichen Kampfhundes bleibt weiter ungewiß. (ug)

erschienen am 28. Mai 2005 in Hamburg

Anmerkung der Redaktion: Wie lange will man sich solch einen Tierheimleiter " Wendehals Poggendorf" noch leisten? Wieviele Hunde müßen noch - nur wegen ihrer Rasse sterben?

 

Die Zeitungsberichte finden Sie auch im Forum - da können Sie dann auch DAMPF ablassen!

Mit freundlichem Gruß

Achim Weber

Für Hunde und gegen Rasselisten und gegen die weitere Einschränkung unserer Grundrechte.

Aktuelles zum Thema Hund (Presseberichte und mehr) finden Sie auch hier unter: http://forum.maulkorbzwang.de Hier können Sie auch Ihre Kommentare zu dem einen oder anderen Artikel loswerden - bevor Sie platzen!

Noch was zum INFORMATIONSFORUM der Dogangels: Bitte bindet es doch direkt in eure Page ein je mehr Informiert sind desto mehr helfen!!
Hier der Link zum Einbinden in eure Seiten: http://forum.maulkorbzwang.de

Gegendarstellungen von Berichten und Antworten dazu nun auch unter: http://www.bloedzeitung.de

Zum Newsletterarchiv? Hier: http://www.maulkorbzwang.de/http://www.maulkorbzwang.de/archive_news/archiv.htm

Und nicht vergessen die Nachrichten werden uns übermittelt, sie spiegeln nicht immer unsere Meinung wieder, deshalb distanzieren wir uns von einigen dieser Meldungen.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Besuchen Sie auch unsere anderen Projekte:



http://www.providerland.de - Webspace, Webdesign, Domainhosting, Shopsysteme uvm.
http://www.auktionsfee.de - Die etwas andere Auktion
http://www.heimtierauktion.de - Die erste Auktion rund um das Heimtier
http://www.marin.de - Das Forum für anspruchsvolle Aquaristik
NEU: http://www.wurfgeschwister.de - Erfahrungsaustausch über Wurfgeschwister!
NEU: http://www.adhit.de - der Banner,-Texttausch, mit FREE Gästebuch, Free Power Counter usw.
NEU: http://www.schroederchen.de - die Suchmaschine
NEU: http://www.transmarin.de - einfach mal weg
NEU: http://software.providerland.de - Software - erst testen - bei gefallen kaufen
NEU: http://www.transparents.de - Umwelt - Natur, Tier - Mensch
NEU: http://www.monstershop.org - 1000ende Angebote erwarten Sie
NEU: http://www.cd-dvds.info - CD, DVD's, Bücher Technik uvm.

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Ich sage lieber worauf es ankommt, als das was ankommt. <<<Hans Olaf Henkel>>>

*Alle sagten: „Das geht nicht!“ - Dann kam einer, der wußte das nicht und hat's gemacht. (unbekannt)*

Impressum:

Achim Weber

Brühlstrasse 6

66453 Gersheim

Tel.: 0174 9884454

Redaktion, Technik, Layout: Achim Weber (verantwortlich)

Copyright 1999 - 2004:
Achim Weber, Fotos, Bilder, Texte, Layout und sonstige Bestandteile dieser Website unterliegen Urheberrecht und Copyright, eine Verwendung jeglicher Art bedarf der vorherigen Genehmigung.

Sie möchten den Letter nicht mehr empfangen? Abmelden können Sie sich auf der Homepage unter Newsletter!